Saturday 7 November 2015

Kein Verantwortungsethiker in Sicht


Merkel tut entweder nichts, was gar nicht so verkehrt ist, denn wer nichts tut, macht keine Fehler. Oder sie entscheidet hysterisch und impulsiv. Dann richtet sie großen Schaden an, einen Schaden, der dann im Laufe von Jahren oder Jahrzehnten mühsam repariert werden muss. "Sie kann es nicht", sagte Gerhard Schröder und "die macht mir mein Europa kaputt", meinte Helmut Kohl. Beide hatten wohl recht.

Ich gestehe es gleich, ich bin kein Freund von Helmut Schmidt. Nicht etwa, weil er selbstgefällig und eitel ist, das sind menschlich-allzumenschliche Schwächen, die ich gerne toleriere. Nein, es gibt da einen Vorfall, den ich nicht vergessen werde. Es mag vor vielleicht 30 oder 35 Jahren gewesen sein, da hörte ich im Radio ein Gespräch mit Helmut Schmidt und Kindern einer Schulklasse. Als die Rede auf die Zeit des Nationalsozialismus kam, fragte ein Schüler nach Deutschen, die Widerstand geleistet haben. Helmut Schmidt ließ den Schüler nicht einmal ausreden, er unterbrach ihn und sagte schroff: "es gab keinen Widerstand." Das hat mich aufgebracht. Natürlich gab es ihn. Leider viel zu wenige und oft sogenannte "kleine Leute" haben geholfen, haben den einen oder anderen versteckt, einem dritten über die Grenze geholfen. Diese wahrhaft großen "kleinen Leute" hat Helmut Schmidt mit einem Wisch vom Tisch gewischt, hat sie verleugnet und schwer beleidigt. Das habe ich ihm nicht verziehen. Die deutschen Verdrängungsweltmeister hatten ja ihren Vorzeigewiderständler, den Grafen von Stauffenberg. So ein guter Graf hat einen enormen Vorteil: mit ihm muss sich kein kleiner Feigling identifizieren, denn so ein von Stauffenberg hatte ja ganz andere Möglichkeiten als der kleine Feigling, der doch gar nichts machen konnte. Mit der kleinen Bäuerin oder dem kleinen Arbeiter, die mutig einen Juden auf dem Heuschober oder im Keller versteckten, hätte sich der kleine Feigling wohl oder übel indentifizieren müssen. Die hatten nämlich nur eine Möglichkeit: Mensch sein.

Trotzdem hat Schmidt in der Blütezeit seiner Kanzlerschaft gezeigt, wie man konsequent und intelligent Krisen vermeidet und auch, wie man Krisen bewältigt. Martin Schleyer und Mogadischu seien beispielhaft genannt. Von Gefühlsduselei und Schwärmerei hielt der Hamburger nämlich gar nichts. Er sagte auch, er würde, wenn er Visionen hätte, zum Arzt gehen. Dabei war er kein Unmensch, der es sich bei diesen schweren Entscheidungen leicht gemacht hätte. Nein, er hat seinen Kopf benutzt, den Kopf, den die Kanzlerin und ihre Claqueure verloren haben oder erst gar nicht hatten.

Einem Verantwortungsethiker wie Helmut Schmidt traue ich zu, den kaputten Kanzlerinnen-Karren aus dem selbst gemachten Dreck ziehen. Aber so einer ist nicht in Sicht.



Pfui, Herr Mannke!

Sie haben sich als rechts-hetzerisch-populistisch-nazihafter Dunkeldeutscher offenbart! Aber ich bin mir sicher, dass Sie ein gewaltiger Shitstorm aus dem Philologenverband blasen wird. Sie haben sich "auch vor 1989 nicht den Mund verbieten lassen" und stehen immer noch zu Ihrer Einschätzung? Dann sind Sie aber ganz falsch in Helldeutschland.

http://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/sachsen-anhalt-philologenverband-distanziert-sich-von-warnungen-vor-muslimen-a-1061639.html

http://www.phvsa.de/files/gisa/Zeitschrift_03-2015_WEB.pdf

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