Thursday 29 September 2016

Verbieten und erlauben

Die Grünen mal wieder. Es gibt ja das Cliché, dass Kinderpsychologen ihr ganzes Verständnis bei fremden Kindern verbrauchen und ihre eigenen umso strenger behandeln. Die Grünen erlauben Fremden und ganz Fremden am liebsten alles, machen gerne immer wieder Ausnahmen auch bei Schwerstkriminellen, aber eben nur, wenn es sich um den Fernsten geht.

Wenn es um die deutsche Bevölkerung geht, kann es gar nicht dogmatisch genug sein. Wir erinnern uns an den viel diskutierten "Veggie-Day". Da ging es nicht um die begrüßenswerte Forderung, auch vegetarisches Essen in Kantinen anzubieten, nein, an mindestens einem Tag musste jeder vegetarisch essen. Während es grüne Schul- und Studienabbrecher magisch in die Politik zieht, wo sie in Watte gepackt und vollversorgt werden, tummeln sich die anderen Grün*innen im öffentlichen Dienst, wo sie auch in Watte gepackt und vollversorgt andere, meistens sehr junge Menschen, nach Grünenlust indoktrinieren dürfen. Aus diesen gut gepolsterten Positionen heraus lassen sich prima und konsequenzlos hanebüchene Verbote hinausposaunen. Dass diese anti-liberale Partei bei stabilen 10+% steht, lässt sich mit der hohen Staatsquote leicht erklären. Eine Beamtenhand wäscht die andere. Wer sicher und pünktlich vom Steuerzahler sein Salär bezieht, keine Angst vor Jobverlust haben muss, kann es sich leisten, die Welt der richtig und hart Arbeitenden zu ignorieren.

Wenn so ein grüner Lehrer es will, stehen Benzinautos still.

Jetzt wollen die Dogmatiker ein neues Verbot durchsetzen: bis 2030 sollen Benzin- und Dieselautos verboten werden. Richtig, es soll nicht nur mit Volldampf an anderen Motoren gearbeitet werden, was ja zu begrüßen wäre, schon um sich von den ölgetränkten Terrorstaaten unabhängig zu machen, nein, Benzin- und Dieselfahrzeuge sollen nicht mehr zugelassen werden. Da sind sie wieder in ihrem Element. Verbieten. Dabei ist überhaupt noch nicht klar, ob die "Ökobilanz" bei E-Autos günstiger ist. Andere Aspekte wie Reichweite, Verfügbarkeit von Ladestellen, Platz im Auto, Zuverlässigkeit besonders im Winter usw. interessieren den selbstgerechten Grünen mit Öko-Heiligenschein nicht. Er schwingt sich eh selbstgerecht aufs Fahrrad und fährt die kurze Strecke ins Amt oder in die Schule.

Aber halt, auf seinen sehr langen Urlaub und die damit verbundene Flugreise nach Sonstwo will der ach so gestresste grüne Schulmann natürlich nicht verzichten. Oder sollen Kerosin-Flugzeuge gleich mit verboten werden, Grüne? Mhm?    


Wednesday 28 September 2016

Eine Woche mit dem Billigstheimer

Eine Smartphone-Besprechung? Hier? Keine Angst, das wird keine übliche Besprechung. Ich werde Sie nicht mit Benchmarks und Dutzenden von Vergleichen langweilen. All diese Daten kann der Interessierte auf den einschlägigen Internetseiten finden. Es geht mir um etwas anderes, und deshalb stelle ich Ihnen zwei Restaurants vor, die kürzlich in Ihrer Straße Eröffnung feierten:

Ich setze hier einfach voraus, dass Sie Currywurst mit Pommes gerne essen. Wenn nicht, ersetzen Sie die Mahlzeit durch eine andere Ihrer Wahl. Wir gehen zunächst zu "Kalle". Das Ambiente ist sehr einfach gehalten, die Bedienung ist nicht die allerschnellste, und die Aussicht ist auch nicht atemberaubend. Eine einfaches Schnellrestaurant. Die Currywurst mit Pommes schmeckt nicht schlecht. Nun, die Wurst könnte etwas krosser, die Soße etwas schärfer sein, aber insgesamt kann man nicht meckern. Eine Portion kostet bei Kalle 5 Euro.

Gleich gegenüber hat "König Kalle" eröffnet. Doch, das Ambiente ist schon toll, man sitzt bequemer, gleich drei Angestellte sorgen für eine flotte Bedienung. Die Currywurst ist schön kross, die Pommes ebenfalls, und die Soße ist schön scharf. Auch die Aussicht ist schön. Also, gar keine Frage, "König Kalle" ist besser als "Kalle", und deshalb sind wir auch bereit, für eine Currywurst mit Pommes mehr zu bezahlen. Und nun die Preisfrage (sic!): Wieviel mehr wären Sie bereit zu zahlen? Sagen wir, das Doppelte? Also 10 Euro. Ja, ab und zu und vor allem wenn Sie Gästen zeigen wollen, wie toll eine Currywurst schmecken kann, wären Sie wohl bereit, das Doppelte zu bezahlen. Wie sieht's mit dem Dreifachen aus? 15 Euro. Jeder hat seine eigene Preis-Schmerzgrenze, aber ganz ehrlich: wären Sie bereit, auch das Dreifache zu bezahlen für den etwas besseren Geschmack und das schönere Ambiente? Oder hätten Sie das Gefühl, dass die Relation nicht mehr stimmt? Die Frage muss sich jeder selbst beantworten. Aber hier geht es mir darum, zu zeigen, dass wir bei diesen alltäglichen Dingen aus der "Brot-und-Butter-Welt" noch ein ganz gutes Gespür für Preisverhältnisse haben.

Mit dieser Überlegung im Gepäck geht's nun zu einem Smartphone, das mir die recht neue chinesische Firma Blackview freundlicher Weise zu Testzwecken zur Verfügung gestellt hat. Ich nenne es hier das "Kalle-Phone", damit wir unsere Currywurst und damit das Gespür für Preisverhältnisse nicht verlieren.

Das Blackview BV2000s ist ein 5-Zoll 3G Phone. "3G" war noch vor nicht langer Zeit Standard, heute ist es 4G LTE, eine Verbindung, die einen schnelleren Datendurchsatz erlaubt, das heißt, das Runterladen geht erheblich fixer. Das Phone läuft mit Android 5.1, also nicht mit der allerneuesten Version Marshmallow (Nougat folgt demnächst). Das Phone hat keinen Fingerabdruck-Sensor, dafür eine Spracherkennung. Das heißt, man kann mit z.B. mit einem gesprochenen "Sesam öffne dich" das Phone entsperrren. Die Spracherkennung funktioniert so lala. Wer morgens etwas heiser ist, in einer etwas anderen Stimmlage oder etwas undeutlicher spricht, wird nicht erkannt. Auch wenn Hintergrundgeräusche/-musik stören, klappt's nicht immer. Aber dann tippt man eben den Code ein. Das Tippen funktioniert meistens gut, ab zu zu muss man mehrmals tippen und immer etwas unterhalb des Buchstabens, der Zahl. Daran gewöhnt man sich aber schnell. Das Phone hat auch keine NFC (= near field communication), sodass ein Datenaustausch zwischen nebeneinander liegenden Telefonen oder auch die Bezahlung am Kassenscanner nicht möglich sind. Ansonsten kann man mit diesem Phone alles machen, was erwachsene Menschen mit einem Smartphone tun. Ich betone das, weil ich Daddeln und z.B. Pokémon Go udgl. nicht zu den Features zähle, die ein Erwachsener zum Arbeiten und Kommunizieren benötigt. Das Phone liegt übrigens "gut in der Hand", wie man sagt und ist dünn und leicht genug.

Wer ein Smartphone als Haupt-Kamera nutzt, also gute bis sehr gute Bilder damit machen möchte, kann mit dem Kalle-Phone nicht glücklich werden. Die Kamera ist ziemlich lausig, trotz "HD". Sie fokussiert sehr langsam, und bis das Kinderlachen scharf gestellt ist, ist es längst weg.
Aber machen wir uns nichts vor: für ziemlich wenige Euro bekommt man (gebraucht) eine recht gute Digi-Cam, die meistens besser ist als jede Smartphone-Kamera. Da müsste man halt neben dem Phone noch eine kleine Kompaktkamera dabei haben. Ich persönlich würde es so machen, denn diese Phone-Kamera reicht mir tatsächlich nicht.

Die Batterieleistung ist nicht überwältigend, aber man kommt gut durch den Tag. Ich habe während des Tests das Phone jeden Morgen um 7 Uhr eingeschaltet, und gegen 22 Uhr war noch eine gute halbe Ladung drauf (ziemlich geringe Nutzung, ab und zu eine Partie Schach). Soweit also unser Kalle-Phone. Ganz ohne Frage ist das kein "König Kalle-Phone". Und weil wir alles etwas besser haben wollen, sind wir bereit, einen höheren Preis zu bezahlen. Wir wollen 4G LTE, wir wollen vielleicht auch NFC und vor allem eine bessere Kamera, wenn wir keine Kompaktkamera kaufen wollen. Und jetzt wieder die "Currywurst-Frage": wieviel mehr würden wir für bessere Features bezahlen wollen? Wir denken dabei wieder an unsere Restaurants. Das Doppelte? Ich denke schon, vielleicht sogar das Dreifache, denn schließlich nutzen wir das Gerät täglich.

Was würden Sie sagen, wenn König Kalle für eine Currywurst mit Pommes 100 Euro verlangen würde? Nicht mehr alle Latten am Zaun? Total verrückt? Richtig, denn das Verhältnis zwischen der Kalle- und der König Kalle-Wurst wäre völlig aus dem Ruder gelaufen, und niemand wäre bereit, 100 Euro für eine Currywurst mit Pommes zu bezahlen, egal wie gut sie schmeckt oder wie schön das Restaurant-Ambiente ist. Aber genau das tun wir, wenn wir ein sogenanntes Spitzen-Phone kaufen. Wir bezahlen tatsächlich den 20fachen(!) Preis eines Kalle-Phones. Das heißt, hier hat sich ein Preisbereich von der Wertewirklichkeit entkoppelt, hat sich verselbständigt. Wir halten die Preise für völlig normal. Sicher, ganz schön teuer, denken wir, aber nun, so teuer sind gute Smartphones eben, die übrigens ebenso wie das Kalle-Phone fast ausnahmslos in China zusammengeschraubt werden. Wir haben uns daran gewöhnt, bzw. man hat uns daran gewöhnt. In praktisch allen anderen Bereichen würden wir den Irrsinn bemerken. Auch ein Porsche Carrera kostet nicht das 20-Fache eines normalen Kleinwagens, also statt, sagen wir, 15.000 Euro 300.000 Euro.       

Tuesday 27 September 2016

Zwölf Jahre Vollpension

Das Leben kann hart sein für traumatisierte schutzsuchende Syrer mit psychischen Problemen: der 22-Jährige Kriegstraumatisierte muss jetzt 12 Jahre in ein deutsches Gefängnis, nur weil er seine Schwester-Schlampe zusammen mit ihrem ungeborenen Bastard mit 15 lächerlichen Messerstichen geschlachtet hat. Dabei weiß jeder, dass die Mahlzeiten in deutschen Gefängnissen oft nicht dem Standard eines Sternerestaurants entsprechen, vom manchmal schlechten Internetempfang gar nicht zu reden. Muss das sein? Hätten es nicht auch ein paar Sozialstunden oder therapeutisches Segeln getan? Wenn er wieder frei kommt, ist er 34 Jahre alt, und wer weiß, ob dann noch eine schlachtreife Schwester verfügbar ist. Der rechtspopulistische Staatsanwalt hatte allen Ernstes eine sogenannte lebenslange Haft gefordert. Frau Käßmann, bitte ereifern Sie sich.  

https://www.welt.de/vermischtes/article158387688/Ramia-mit-Messerhieben-geschaechtet-zwoelf-Jahre-Haft.html

Datenschutz? Verschlüsselung? Entschlüsselung?

Viele winken ab. Übertriebene Angst, wer interessiert sich schon für meine Nachrichten? Dieselben Menschen hätten sich im "analogen Zeitalter" zu Recht beschwert, wenn diese Standards nicht eingehalten worden wären. Das Bewusstsein vieler Menschen ist allerdings noch nicht im digitalen Zeitalter angekommen. Ich möchte deshalb das viel diskutierte Thema "End-zu-End-Verschlüsselung" (end-to-end-encryption) durch ein Zeitfenster werfen:

Wir schreiben das Jahr 1960. Sie haben einen Brief geschrieben. Was tun Sie? Sie "verschlüsseln" ihn, indem Sie den Brief in einen Umschlag stecken und diesen zukleben. Das heißt, der Brief kann von außen nicht gelesen werden. Das möchten Sie auch nicht. Dieser Brief soll nun ungeöffnet beim Empfänger ankommen. Oder hätten Sie akzeptiert, dass der Postbote und jeder beliebige Postangestellte Ihren Brief lesen kann? Nein, das wollten Sie auf keinen Fall. Sie erwarteten zu Recht, dass Ihr Brief ungeöffnet (verschlüsselt, verschlossen) beim Adressaten ankommt. Dieser und nur dieser durfte ihn "entschlüsseln", also öffnen und lesen.

Das alles war 1960 und noch viel später so selbstverständlich, dass das Thema höchstens in Ländern diskutiert wurde, in denen tatsächlich Briefe zu Kontrollzwecken geöffnet wurden. Und vollkommen zu Recht wurde dieses Vorgehen als skandalös empfunden.

Nun zurück ins Heute: nichts anderes tun wir, nur eben auf elektronischem Weg. Wir wollen, dass unser elektronischer Brief ungeöffnet (verschlüsselt) beim Adressaten eintrifft und nur von ihm geöffnet (entschlüsselt) werden kann. Die Verschlüsselung ist also der ehemalige Briefumschlag.
Wenn wir uns das ganz klar machen, ist es sehr interessant und wichtig (immer an 1960 denken!), wie vertraulich unsere modernen "Postboten" mit unseren Briefen umgehen.
Besonders bei den heute beliebten und viel genutzten Messengers wie iMessage, Whatsapp, Facebook messenger usw. lohnt es sich unbedingt, etwa bei Stiftung Warentest und anderen sich über die Vertraulichkeit der elektronischen"Postboten" zu informieren. Immer daran denken: es hat sich nichts geändert. 1960 wäre ein Postbote, der fremde Briefe öffnet und liest, sofort entlassen worden. Heute können wir einfach einen anderen zuverlässigeren "Postboten" (messenger) wählen - und den unzuverlässigen entlassen.     

Monday 26 September 2016

Besser als Klondyke

Der Goldsucher bekommt leuchtende Augen, wenn er den ersten Nugget findet, der Geistheiler, wenn sein Klient öffentlich schreibt, dass sein Rheuma irgendwie besser geworden ist und der Antisemit, wenn er einen waschechten Juden findet, also einen Juden möglichst mit eintätowierter KZ-Nummer, der mindestens Israel kritisiert, besser noch, alle Juden kritisiert und ihnen all das bescheinigt, was die Antisemiten schon immer wussten.

Dabei ist es vollkommen unerheblich, ob dieser Gutjude blöd, unwissend oder dement ist. Hauptsache, er zeugt heftig gegen Zion. Interessanter Weise finden es dieselben Antisemiten überhaupt nicht schön, wenn echte, richtige, also rein arische Deutsche gegen Deutschland und andere Deutsche hetzen. Das sind dann nämlich übelste Nestbeschmutzer, die einer sofortigen Baseballschläger-Behandlung bedürfen. Wer jetzt denkt, jene Antisemiten hätten schwere Denkstörungen, denkt richtig.

http://www.audiatur-online.ch/2016/09/26/das-judentum-als-geschaeftsmodell/

Sunday 25 September 2016

"Die Linke" kann auch Humor

Jedenfalls ab und zu und nur, wenn es nicht um ihre Kernthemen geht. Diesen Antrag stellten linke Genossinnen in Flensburg und warteten ab, wie die Reaktionen auf diesen sehr ernsthaft formulierten Antrag ausfallen würden. Mit Recht konnten sie voraussetzen, dass die üblichen Verdächtigen*innen diesen Vorschlag begeistert annehmen würden. Übrigens konnten sie mit dieser Gaudi so manchen routinierten Journalisten foppen:


"Es ist im Sinne einer sozial gerechten und antidiskriminerenden Gesellschaft nicht hinzunehmen, dass Nomen, die ein Arbeitsgerät/-mittel bezeichnen, häufig nur mit maskulinen Artikeln gebraucht werden. Dies verlängert die patriarchalische Gewohnheit, dass menschliche, mechanische oder technologische Arbeitsleistung als überwiegend “männlich” charakterisiert wird. Auch im Bereich der modernen Technologie werden viele dieser Nomen noch immer mit einem “männlichen” Artikel verwendet. – Im Sinne eines genderneutralen bzw. alle Gendertypen umfassenden Sprache ist daher eine Doppelform anzuwenden. Dies hat für die mündliche und schriftliche Sprache in allen Bereichen der Verwaltung sowie der Kommunalpolitik der Stadt Flensburg zu gelten.

Antrag:
Ab sofort werden Arbeitsgeräte/-mittel aus allen Arbeitsbereichen der Stadt Flensburg genderneutral bezeichnet. Dies gilt insbesondere für grammatisch mit maskulinem Artikel („der“) bezeichnete Arbeitsgeräte/-mittel:
  • Bezeichnungen, die Berufsbezeichnungen nachgebildet sind: der/die ScannerIn, der/die ComputerIn, der/die BleistiftanspitzerIn, der/die KopiererIn, der/die StaubsaugerIn usw.
  • weitere Bezeichnungen sollten bestehenden Doppelformen kreativ nachgebildet werden: der/die Papierkorb/-körbin, der/die Briefkopf/-köpfin, der/die AbfalleimerIn usw.
Ausgenommen davon sind Nomen,..
  • die mit einem Nominalisierungssuffix (-keit, -heit, -ung usw., insbesondere wenn sie dabei den femininen Artikel „die“ tragen) gebildet werden, z.B. die Sitzung, die Tagesordnung usw.
  • die grammatisch einen neutralen Artikel („das“) tragen: das Papier, das Dokument usw.
  • die einen Ort bezeichnen (der Flur, die Kantine, die X. Etage, der Wartebereich usw.)"

Saturday 24 September 2016

Lauft nicht wieder in die Falle

Der Marburger Neu-Kantianer Hermann Cohen nennt das Judentum "die Religion der Vernunft" (das Buch ist unbedingt lesenswert). Tatsächlich finden wir eine erfreuliche Diesseits-Orientierung, eine radikale Hinwendung zum Leben. Besonders das Talmud-Studium schärft den Verstand. Aus diesem Grund ist Talmud Schulpflichtfach in Südkorea(!).

http://juedischerundschau.de/warum-der-talmud-in-korea-ein-bestseller-ist-135910244/


Um so mehr verwundert es, dass Juden auf der anderen Seite zu bedenklicher Blindheit und Gefühlsduselei neigen.

Gideon Botsch fragt in seinem Artikel, ob die AfD "an der Seite der Juden steht" oder den Antisemitismus nur für ihre Zwecke instrumentalisiert. Ich frage dagegen, warum irgend jemand immer gleich "an der Seite" von irgend jemandem stehen muss. Reicht es nicht völlig, wenn mich der andere nicht bedroht oder mir Leid zufügt? Mir persönlich reicht das vollkommen.

Botsch scheint auch auszublenden, dass der linke Antisemitismus, der sich als "Antizionismus" oder "Israelkritik" verkleidet, in Deutschland nicht nur etabliert und akzeptiert ist, sondern auch ganz unverblümt und unverschämt praktiziert wird. So marschiert etwa die unsägliche Claudia Roth ganz ungeniert auf einer Demo, wo linke Antisemiten laut Parolen skandieren, die der SA Ehre gemacht hätten. Auch der "Israel-Boykott", die neue Form von "Kauft nicht bei Juden", wird öffentlich gefordert, ohne dass Herr Botsch daran Anstoß nimmt.

Natürlich gibt es in der AfD Antisemiten wie in jeder Partei. Aber immerhin werden sie aus der Partei ausgeschlossen, wenn der Nachweis vorliegt. Mir ist nicht bekannt, dass die grüne Antisemitin Roth nach ihren zahlreichen Entgleisungen mit einem Parteiausschlussverfahren konfrontiert wurde.
Nicht nur die AfD sieht im Import von ein paar Millionen Juden- und Christenhassern eine Gefahr besonders für die kleine Minderheit der Juden. Herr Botsch, das ist keine Zuschreibung "von außen". Die Einwanderer aus dem arabisch-islamischem Raum machen überhaupt kein Geheimnis daraus. Umfragen bestätigen das. Ob die AfD da irgendwas instrumentalisiert oder nicht, sollte Ihre geringste Sorge sein. Warum trauen sich Juden nicht mehr, ihre Kippa aufzusetzen, wenn sie durch gewisse (längst islamisierte) Stadteile spazieren? Diese Bedrohung, Herr Botsch, ist ganz real. Bitte schauen Sie genau hin und nicht wieder weg, weil "der Spuk" sicher bald vorbei oder alles sowieso nicht so schlimm ist. Passen Sie auf sich auf!

http://www.juedische-allgemeine.de/article/view/id/26566

Gerd Buurmann war so freundlich, diese bemerkenswerte Rede Netanjahus ins Deutsche zu übersetzen. Ich verweise hier darauf, weil das mediale Echo in Deutschland insgesamt sehr mager ausfällt. Woran das liegen mag, habe ich weiter oben erörtert.

https://tapferimnirgendwo.com/2016/09/23/kommt-ein-jude-in-die-vereinten-nationen/

Tuesday 20 September 2016

Merkels unsichtbarer Kurswechsel

Dass Frau Merkel mit der deutschen Sprache auf Kriegsfuß steht, ist ja nichts Neues. Wenn sie sich ausnahmsweise vom Zettel trennt und einige Sätze freihändig zum Besten gibt, sucht man lange nach Sinn und Bedeutung. Die Wörter kreiseln wirr um einen gedachten Mittelpunkt, der dann prompt verfehlt wird.

Nun meint Herr Söder (CSU), anhand ihrer Rede zur Berlin-Wahl einen "Ansatz" herausgehört zu haben, der einen "Richtungswechsel" signalisieren solle. Ich stehe vor einem Rätsel. In der Tat hat sie einen juristisch unbrauchbaren durch einen anderen unsinnigen Begriff ersetzt. Statt von "Schutzsuchenden" ist nun von "Bedürftigen" die Rede. Beide Begriffe sind hier vollkommen untauglich und vor allem überflüssig, denn das Asylgesetz wird durch das Grundgesetz geregelt, und was ein Flüchtling ist, steht unzweideutig in der Genfer Flüchtlingskonvention.
Weil wir alle seit September 2015 mit falschen Begriffen eingelullt werden (es gibt z.B. keine "Flüchtlingskrise"), werde ich den Begriff präzisieren und nur noch von "Flüchtlingen im Sinne der Gesetze" sprechen.

Und gerade um diese ging es nie. Und schon gar nicht haben diese das Erstarken der AfD und somit die Erosion der ehemaligen Volksparteien verursacht. Die Flucht eines Flüchtlings im Sinne der Gesetze endet im ersten Land, in dem er und seine Familie nicht persönlich aus politischen, weltanschaulichen oder ethnischen Gründen verfolgt wird. Wenn die Anzahl dieser zu überprüfenden(!) Flüchtlinge groß ist, gebietet es der Anstand, als Europäische Union dem Aufnahmeland zu helfen und diese Flüchtlinge im Sinne der Gesetze europaweit zu verteilen. Das ist doch selbstverständlich. Und selbstverständlich ist auch, dass kein Flüchtling im Sinne der Gesetze sich einen Aufenthaltsort aussuchen darf. Dieser Flüchtling ist ohnehin dankbar für seine Lebensrettung und benimmt sich auch dementsprechend.

Nun also "Bedürftige". Konnten sich illegale Einwanderer bisher als "schutzsuchend" bequem verkaufen, wird's jetzt noch grotesker. Während  ein "Schutzsuchender" wenigstens kurz erklären muss, vor wem er genau Schutz sucht, kann nun der "Bedürftige" aus dem Vollen schöpfen, denn gemessen am deutschen Durchschnittsverdiener dürften mindestens 75% der Weltbevölkerung "bedürftig" sein. Aber selbst wenn wir den bescheidenen Lebensstandard eines Hartz4-Empfängers zugrunde legen, dürften noch sehr viele hundert Millionen aus aller Welt ihre Bedürftigkeit anmelden können.

Von einem Kurswechsel kann also bisher keine Rede sein. Im Gegenteil, einst klare Definitionen werden noch weiter verwässert, bzw. entwertet. Aber solange sich zur Not eine Koalition aus allen Parteien gegen die AfD zustande bringen lässt (wann wird man die Nichtwähler anbaggern?), meint man wohl, den Rechtsbruch munter fortsetzen zu können.
Eine bessere Wahlhilfe für die AfD kann es gar nicht geben.

Saturday 17 September 2016

Wer freut sich nicht darüber?

Deutschland wird sich drastisch verändern, und alle anständigen Deutschen freuen sich darüber. Um so befremdlicher ist es, wenn Justiz und Medien sich über kulturelle Bereicherungen der ganz besonderen Art wundern. Eine schwangere Schlampe ist fremdgegangen und wird deshalb scharia-konform von einem anständigen männlichen Familienmitglied geschlachtet. Die Schlampe hat das Ansehen der Familie beschädigt und wird dafür scharia-konform bestraft. Und das ist eine Meldung wert? Warum mischen sich unreine deutsche Juristen oder gar sehr unreine Juristinnen-Schlampen da überhaupt ein? Frau Göring-Eckardt, bitte greifen Sie ein und unterbinden Sie diese kulturunsensiblen Gewaltakte seitens der deutschen Justiz.

https://www.welt.de/politik/deutschland/article158207484/Ramia-ist-abgeschlachtet-worden-wie-ein-Schaf.html  

Buchvorstellung: Der Untergang Europas

Anthony Daniels (*1949) ist ein britischer Psychiater und Essayist, der unter dem Pseudonym "Theodore Dalrymple" schreibt. Sein neues Buch mit dem etwas zu pompösen Titel "Der Untergang Europas" (die Anlehnung an Oswald Spenglers "Der Untergang des Abendlandes" ist wahrscheinlich nicht unbeabsichtigt) ist lesenswert, schon weil Daniels in vielen Teilen der Welt gearbeitet hat und in England bis zu seiner Pensionierung unter anderem als Gefängnisarzt tätig war. Er bringt vor allem reiche Erfahrungen aus der Welt der britischen Unterschicht mit. Er beklagt die Pervertierung eines Wohlfahrtsstaates, der den Leistungswilligen mit niedrigem Einkommen gnadenlos bestraft und geschickte, bzw. verschlagene "Sozialschmarotzer", die sich absichtlich in eine schlechte Lebenslage bringen, belohnt.

Rund 40% aller Kinder in Großbritannien werden unehelich geboren, die Väter bleiben ungenannt und können deshalb nicht zu Unterhaltszahlungen herangezogen werden. Das führt dazu, dass die "single mum" mit einer Handvoll Kindern von mehreren (ungenannten) Vätern buchstäblich alles vom Staat finanziert bekommt, während der fleißige Alleinverdiener mit niedrigem Einkommen kaum eine Chance hat, seine kleine Familie durchzufüttern. Darüber ärgert sich Daniels zu Recht, denn dieses tatsächlich ungerechte System fördert diese Form der Verschlagenheit. Dass die angeblich "alleinstehende Mutter" oft nicht gar so alleinstehend ist, sondern den einen oder anderen Vater ihrer Kinder beherbergt, kommt noch hinzu, denn solange der Herr eine andere Meldeadresse vorweisen kann, ist der Betrug schwer nachweisbar.

Zu Recht beklagt Daniels auch die Überdiagnostizierung der Krankheit "Depression". Er beschreibt Patient*innen, die sich gleich selbst als "depressiv" vorstellen, obwohl sie traurig oder vielleicht auch unglücklich sind. Häufig sind es fordernde Anspruchspatienten, die nicht nur ihre eigene Laien-Diagnose bestätigt haben, sondern auch gleich Medikamente und ein Attest mit nach Hause nehmen wollen. Rückblickend auf seine Berufsjahre empfindet er als befriedigend, dass es ihm in wenigen Fällen gelungen ist, dem Patienten klarzumachen, dass er nicht depressiv, sondern unglücklich ist und zwar deshalb, weil er sich selbst in eine unglückliche Lebenslage gebracht hat.  

Daniels musste mit seiner jüdischen Mutter aus Nazi-Deutschland fliehen. Beide empfanden für ihr Gastland ein Leben lang Dankbarkeit und wären nie auf die Idee gekommen, ihren Rettern Schaden zuzufügen. Um so mehr erzürnen ihn Immigranten, die eben dieses tun und darüber hinaus ständig Forderungen stellen.
Interessant sind auch seine Ausführungen zu wichtigen politischen und intellektuellen Strömungen des 19ten und 20ten Jahrhunderts. So vergleicht er Marx mit Turgenjew. Obwohl beide eine verblüffend ähnliche akademische Biografie teilen, könnte ihr Menschenbild kaum unterschiedlicher sein. Während Turgenjew immer den Menschen, das Individuum ins Zentrum des politischen Denken stellt (ähnlich wie es Heine tut), verschwindet bei Marx (ähnlich wie bei Trotzki) der Einzelne immer im Kollektiv, in Klassen. "Der Arbeiter" ist bei Marx ist nie Fritz, Magdalena oder Wladimir. Er ist nur namenloses Element einer Klasse.

Etwas befremdlich mutet es an, wenn Daniels die britische Vergangenheit geradezu verklärt. Will man ihm Glauben schenken, gab es überhaupt keine Verbrechen. Während seine alte und gebrechliche Mutter kurz vor ihrem Tod zweimal überfallen und ausgeraubt wurde und sich danach kaum noch aus dem Haus traute, konnte man etwa 1950 zu jeder Tages- und Nachtzeit überall spazieren gehen (auch in Soho...?), ohne Gefahr zu laufen, überfallen zu werden. Nun, ich muss gestehen, dass ich diese verklärenden, etwas weinerlichen Abschnitte des Buches nicht so recht zu glauben vermag.

Das Buch ist als Taschenbuch oder Kindle-Edition erhältlich (Lichtschlag Verlag)

 

Thursday 15 September 2016

Abenteuerurlaub, aber so richtig

Mir ist kein Jude bekannt, der nach seiner Flucht aus Nazi-Deutschland seinen Urlaub in Auschwitz oder Treblinka verbracht hätte. Hasenfüße? Oder einfach nicht abenteuerlustig genug? Da sind Kriegsflüchtlinge aus Syrien aus ganz anderem Holz geschnitzt. Dschungelcamp ist nur für Weicheier. Echte Männer machen Urlaub im Fassbombenhagel. In der guten alten Heimat, wo sie noch vor wenigen Monaten an jeder Ecke mindestens dreimal in die Luft gesprengt worden sind. Vor allem der Reisepass hat gelitten. Zum Glück wird dieser erlebnisorientierte Kurlaub von deutschen Steuerzahlern finanziert. So viel Willkommenskultur muss sein.

https://www.welt.de/politik/deutschland/article158049400/Fluechtlinge-machen-Urlaub-wo-sie-angeblich-verfolgt-werden.html

Sunday 11 September 2016

Schlechte Stärke, gute Schwäche

Gibt es das? Wir sind mit dem Gegensatzpaar stark-schwach aufgewachsen. Stärke ist in aller Regel immer gut, Schwäche schlecht. Wir wünschen unseren Kindern, dass sie groß und stark werden, nicht klein und schwach bleiben. Ein starker Charakter ist allemal besser als ein schwacher, und wir freuen uns, wenn sich ein Kranker wieder stärker fühlt. Stärke und Schwäche sind bei uns emotional eindeutig besetzt.
Was geschieht, wenn dieses seit frühester Kindheit vertraute Gegensatzpaar auf Bereiche übertragen wird, in denen es nichts zu suchen hat?

Seit es den Euro gibt, diese schwache Plastikwährung, dieses künstliche, schlechte Geld, gibt es eine stattliche Anzahl von Menschen, die ihrer starken D-Mark nachweinen. Dem echten Geld. Auch wenn viele längst nicht mehr mit Bündeln von Bargeld einkaufen gehen, sondern mit einer Plastikkarte in Läden und vor allem online bezahlen, seufzen sie und denken an die gute, starke D-Mark, diese prachtvollen Scheine und Münzen. Irrational? Gewiss, aber wir werden eben auch (in diesem Fall: leider) von Gefühlen gesteuert. Und die melden, dass ein schwacher Euro schlecht ist, weil er schwach ist.

Gäbe es nur eine Währung, wäre die weder schwach noch stark. Wenn wir von Euro-Schwäche lesen, wird i.d.R. das Verhältnis zum Dollar beschrieben. Wenn der Euro, so wie noch 2008, sehr hoch gegenüber dem Dollar bewertet wird, ist er stark, also gut. Gut? Für wen? Wohl nur für den, der das Gegensatzpaar stark-schwach ungeprüft in diesen Bereich überträgt. Denn für ein exportorientiertes Land wie Deutschland, für das die USA ein wichtiger Absatzmarkt ist, stellt eine hoch bewertete Landeswährung nur ein Hindernis dar. Im Jahre 2008 musste ein Amerikaner rund $1.60 für einen Euro bezahlen. Viele Amerikaner, die sich ganz gerne ein deutsches Produkt gekauft hätten, wurden von dem hohen Preis abgeschreckt. Das alles konnte die Menschen, die in einer Währung allen Ernstes ein nationales Symbol sehen, etwas, worauf man stolz sein kann, nicht beeindrucken. Denn, wir sagten es schon, stark ist immer gut. Zugegeben, wir geraten in ein Dilemma, wenn wir etwas Schwaches positiv bewerten müssen. Das beißt sich mit dem Muster, mit dem wir aufgewachsen sind. Dem analytischen Denken stellt sich das Gefühl entgegen.

Ein möglicher Ausweg aus diesem Konflikt wäre die Vermeidung der Attribute stark und schwach im Zusammenhang mit Währungen. Hier wäre eine emotionslose Beschreibung der Relation sinnvoller. Der Euro wird gegenüber der Währung X in der Höhe Y bewertet. Heute muss ein Amerikaner etwas über $1.12 für einen Euro bezahlen. Das ist für eine Exportnation wie Deutschland sicher besser, weil die USA ein wichtiger Absatzmarkt ist. Wer sich aus nationalgefühlsduseligen Gründen die DM zurück wünscht, darf sich schon einmal auf Kurzarbeit oder Arbeitslosigkeit einstellen, denn die "DM 2.0" würde dann gegenüber dem Euro sehr hoch bewertet werden, was den Export in die Euro-Zone dann auch erschweren dürfte. Stärke und Schwäche: lassen wir sie da, wo sie hingehören.       

Thursday 8 September 2016

Aller Anfang ist zu leicht
Sie kennen das Sprichwort wahrscheinlich nur in seiner Negation. Früher galt tatsächlich, dass der Anfang immer schwer ist, aber wenn man erst mal angefangen hat und dran bleibt, wird's immer leichter. Man musste sich erst überwinden, aber auch die Konsequenzen seines Handelns wollten wohl bedacht und durchgerechnet werden. Ist das neue Haus wirklich finanzierbar? Bevor ein Vertrag unterschrieben wurde, galt es, das Kleingedruckte zu lesen und die Belastungen streng zu kalkulieren.

Jahrzehntelange Werbung hat es recht erfolgreich geschafft, diese Vorsicht bei vielen Konsumenten aufzuweichen. Um einmal die Freud'sche Terminologie zu bemühen: der anale Charakter (ich bin, was ich habe) wurde in den oralen verwandelt (ich bin, was man mir gibt). Sofortige Befriedigung der Bedürfnisse, bloß kein Zögern, bloß kein Rechnen. Ich will es haben, und ich will es sofort. Was innerhalb des ersten Lebensjahres völlig normal ist, wird später zur Regression, das heißt zum Rückfall in eine Lebensphase, die normaler Weise überwunden sein sollte.

Die erschreckend vielen Privatinsolvenzen zeigen, dass kaum noch "anal" gerechnet, sondern "oral" alles aufgesaugt wird, was die verführerische Markt-Brust so hergibt. Was geschieht, wenn man kurz nach einem Impulsiv-Kauf feststellt, dass man sich geirrt und übernommen hat? Das kommt darauf an, wie weit man schon drinsteckt in der Misere. Wird der Irrtum schnell bemerkt, wird man versuchen, den Schaden zu begrenzen und seinen (Kauf-)Fehler sofort zu korrigieren. Oft auch mit Verlust und mit dem galligen "weg mit Schaden" im Kopf. Aber immerhin, man ist raus aus der vermaledeiten Sache und versucht, so einen Fehler nicht noch mal zu begehen.

Verzwickt wird's, wenn man zu lange an dem Fehler festhält und sogar noch weiteres Geld investiert. In der Wirtschaft nennt man das "sunk-cost-fallacy". Man glaubt, dass man irgendwann so viel investiert hat, dass ein Abbruch dieses verhängnisvollen Unternehmens nicht mehr möglich ist. Dieser Trugschluss - es wird schließlich jeden Tag teurer! - wird durch unsere menschlich-allzumenschliche Eitelkeit begünstigt. Wer will oder kann sich ein Scheitern eingestehen? Wer erträgt diesen Gesichtsverlust? Also wird etwas erzwungen, was längst gescheitert ist. Man pumpt noch mehr Geld in die verlorene Sache in der irrigen Hoffnung, dass es doch noch erfolgreich sein würde - wenn man nur ganz fest daran glaubt und immer weiter investiert.

Sie merken schon, wie hier wirtschaftliches und politisches Handeln zur Deckung gebracht wird. Denn tatsächlich hat sich die orale Regression auch auf den Regierungsbänken breit gemacht. Immer mehr Entscheidungen werden impulsiv getroffen, konsequenzlogisches Denken findet nicht mehr statt. Es wird blind getan, die Konsequenzen werden nicht mehr bedacht und schon gar nicht durchgerechnet. Und das Scheitern wird nicht akzeptiert, im Gegenteil, ein verhängnisvolles "Jetzt erst recht" wird rücksichtslos durchgepeitscht. Bis - ja bis zum Zusammenbruch. Das ist nämlich immer die Folge. In der Wirtschaft und in der Politik.


Aber andererseits...
...ist Merkels Politik nicht ohne Reiz. Ab und zu während der letzten 40 Jahre habe ich mich einem Gedankenexperiment unterzogen. Ich schlüpfte in die Rolle eines Historikers aus dem Jahre 2200.

Bei Sichtung der Vorkommnisse im 20. Jahrhunderts muss ich mir immer wieder die Augen reiben. Kann das alles stimmen? Da ist dieses Deutschland, die Deutschen. Sie zetteln die furchtbarsten Kriege der Weltgeschichte an, der zweite große Krieg fordert rund 20 Millionen Tote, über die Hälfte der 11.4 Millionen europäischen Juden werden verjagt oder bestialisch in den Todesfabriken ermordet. Eichmann wird gestoppt. Sonst hätte er den Plan erfüllt, vielleicht sogar übererfüllt. Dann die gerade noch rechtzeitige Kapitulation. Denn die Hiroshima-Bombe ist als Dresden-Bombe geplant, falls die Kapitulation verweigert werden sollte. Der starrsinnige japanische Kaiser hat dann die Strahlung abbekommen, denn der verweigert die Kapitulation gleich mehrmals.

Was geschieht dann? Nach den Aufräumarbeiten bekommen die furchtbaren Mörder den Marshall-Plan, werden gepampert, und kurz darauf beginnt das Wirtschaftswunder. Es dauert nicht lange, und die ersten VW-Käfer rollen gen Italien als wäre überhaupt nichts geschehen. Wie kann das sein? Warum wird das Mörderland nicht dem Erdboden gleichgemacht, seine Mörder-Bevölkerung nicht in Strafkolonien verbannt? So wie es sonst immer passiert ist. Was ist da los? Jetzt sehe ich es. Ich sehe den historischen Glücksfall für die Mörder: die USA und die Sowjetunion haben sich zerstritten. Der Kalte Krieg kommt den Deutschen sehr gelegen. Sie werden als Pufferzone gebraucht. Schwein gehabt. Wie sieht's mit der Reue oder besser Trauer aus? Was für eine Reue? Was für eine Trauer? Niemand weiß von gar nichts. 80 Millionen Blind-Taubstumme, die nichts bemerkt haben wollen. Ach, ich sehe: Zeichen werden gesetzt. Sühnezeichen und so, ab und zu ein Gedenktag, an dem man so tun muss, als ginge es einen was an. Aber so ein Tag geht zum Glück vorbei. Wenigstens benehmen sie sich einigermaßen, aber nicht lange. Schon schwingen die Antisemiten wieder ihre Reden, dieses Mal verkleidet als "Anti-Zionisten" im Osten und "Israel-Kritiker" im Westen. Und sie schämen sich nicht, den Überlebenden der deutschen Todesfabriken in widerwärtigster Oberlehrermanier Verhaltensvorschriften zu erteilen.

Wie kann das alles sein, denke ich im Jahre 2200. Wie kann es sein, dass die Deutschen die Menschen, von denen sie so innig geliebt wurden, so unvorstellbar bestialisch ermorden? Und wie kann es sein, dass keine Ahndung, keine Strafe, nichts folgte? Ich muss zu dem befremdlichen Ergebnis kommen, dass sich angefangene Weltkriege und Auschwitz und Treblinka für die Deutschen gelohnt haben. Ich versuche vergeblich, einen ähnlichen Fall in der Geschichte zu finden. Ich finde ihn nicht.

Aber dann, endlich, genau 70 Jahre später, am 4. September 2015 holt die deutsche Kanzlerin ein paar Millionen Menschen ins Land, die der deutschen Kultur ablehnend gegenüberstehen, die ihre barbarische Lebens- und Sterbensweise nach Deutschland bringen und fleißig dabei sind, Deutschland in ihren strunzdummen und mörderischen Sumpf zu ziehen, beklatscht von einer verrückt gewordenen Bevölkerung.

Man könnte das eine sehr späte Abrechnung nennen. Und das Reizvolle an ihr ist, dass sie von den Deutschen selbst initiiert wurde. In diesem Sinne ist Merkels Politik nicht ohne Reiz...    

Wednesday 7 September 2016

Ein Biologe amüsiert sich gut. Denn heute gilt: wenn's für Naturwissenschaften nicht reicht, bleiben immer noch die "Gender Studies". Das kann jeder, der es schafft, mit ernstem Gesicht Unsinn nachzuplappern. Viel Spaß:

http://www.achgut.com/artikel/allein_unter_geschlechtersensiblen_ein_biologe_im_gender_seminar

Monday 5 September 2016

Die AfD ist keine Alternative, aber die einzige

Das ist das Problem. Die Parteien neben der CDU werden schon lange nicht mehr als Oppositionsparteien wahrgenommen. Zu Recht. Sie blasen alle ins selbe Merkelhorn, nicken alles ab, was die Rautenkaiserin sagt und will, die Wählerschaft steht einem Block gegenüber, die Parteien können nach dem Ene-Mene-Muh-Prinzip gewählt werden. Das kennen ehemalige DDR-Bürger nicht anders, Westdeutsche haben da andere Erfahrungen und sind irritiert und sauer. Sie können sich noch an deftige Dispute zwischen Strauß und Wehner erinnern, zwischen Brandt und Kiesinger. Und auch die FDP hatte das eine oder andere anzumerken.

Jetzt sieht das Parteienspektrum zwar bunter aus, die Politik ist dafür einfarbig geworden. Das entmutigt und fordert die Protestwahl heraus.
Dann trat die AfD auf. Von den Medien mit allen Mitteln niedergeschrieben und inkriminiert erstarkte sie dennoch. Und viele ihrer Wähler machen keinen Hehl daraus, warum sie die AfD wählen. Eben weil sie mit Merkels Politik unzufrieden sind, aber nicht wissen, an wen sie sich mit ihrer Unzufriedenheit wenden sollen. Wenn Seehofer nicht nur ein Dampfplauderer wäre und die CSU bundesweit antreten ließe, wäre die AfD gar nicht erst so weit gekommen. Viele ihrer Wähler hätten die CSU gewählt, wenn sie denn gekonnt hätten.

Nach dem Wahldesaster in Mecklenburg-Vorpommern werden auch die widerlichsten Feiglinge und Speichellecker aus ihrem sicheren Bau kommen und zaghaft anfangen, an Merkels Thron zu sägen. Und je sicherer es wird, desto emsiger werden sie sägen, und wenn erst der Thron kippt, werden sie beteuern, dass sie Merkels katastrophale Migrationspolitik nie so richtig unterstützt hätten. Wir dürfen jetzt schon die Magentropfen bereit halten. Erstaunlich viele Politschranzen werden in Bälde schon immer gewusst haben, dass Merkels Politik vollkommen falsch war.    


Sunday 4 September 2016

Mozart mal wieder

Nachdenken über Musik? Hier auf diesem politisch-polemischen Blog? Warum nicht? Der Blog ist auch ein Tagebuch. Und bei Mozart geht's auch um Freiheit, ihre Einschränkung, Kontrolle und Lenkung durch andere.

Goethe charakterisierte die manisch-depressive Bettina von Brentano so: himmelhochjauchzend zu Tode betrübt. Ich habe lange gebraucht, um Mozarts musikalische Sprache zu verstehen oder wenigstens etwas zu verstehen. Als Jugendlicher war ich in Beethoven vernarrt. Seine Sprache ist die des selbstbewussten Bürgers. Klare Kante. Jetzt bin ich traurig, jetzt heiter, jetzt mache ich einen kleinen Spaß. Ohren geradeaus. Scharfe Kontraste zwar (radikal etwa im Scherzo aus op 27/1), aber keine Brechungen wie wir sie bei Mozart finden. Mozarts Sprache ist verzwickt; immer wieder kippt das Anmutige, Zarte, Fröhliche plötzlich ins Schwermütige. Dann in der Reprise hören wir geradezu die Hegel'sche Dialektik: das Fröhliche hat eine tückisch melancholische Färbung angenommen. Erst Schubert wird diese musikalische Sprache weiterführen, fiebrig, immer schwankend zwischen Dur und Moll, immer nahe am Abgrund und in der Winterreise schließlich im Abgrund selbst .

Heute auf meinem Weg zu Aldi hörte ich Mozarts Streichquartette durch die Kopfhörer. Immer wieder erstaunlich für mich: so wunderschön die sehr frühen Quartette sind; ab K170 finden wir eine andere, neue Dimension. Mozart hatte Bach studiert. Eine Zäsur. Wir finden kontrapunktisches Durcharbeiten, finden einen unglaublichen Reichtum an harmonischen Wendungen, die den ersten Quartetten bei aller Anmut noch abgehen.

Was mir bis heute ein großes Rätsel ist: der achtjährige Mozart studierte in London bei Christian Bach, dem "Londoner Bach". Trotzdem scheint es, dass Christian seinen großen Vater nicht erwähnte und dessen Werke nicht unterrichtete. Mozart wird Bach erst viel später kennenlernen, und als er auf einer seiner Reisen zufällig eine Bachkantate hörte, sprang er von der Kirchenbank und rief begeistert: "Endlich etwas, aus dem sich was lernen lässt!" Nach diesem Ur-Erlebnis studierte er geradezu besessen den Meister aller Meister, bearbeitete Präludien und Fugen aus dem Wohltemperierten Klavier für Streichquartett - und wurde so selbst zum Meister.

In dem Zusammenhang möchte ich den vielleicht größten Schatz der Musikgeschichte erwähnen: Das Londoner Skizzenbuch des Achtjährigen. Hier und nur hier war er frei. Frei vom Musikgesinnungsschnüffler Leopold, auch frei von Christian. Hier waren seiner ungeheuren Phantasie keine Zügel angelegt. Niemand sah ihm über die Schulter und korrigierte herum. Das Skizzenbuch hat es wahrlich in sich. Und Mozart hat es nie vergessen. Wir finden noch in seinen späten Werken Motive und Themen aus diesem kleinen Reich der Freiheit.  

Was sagt er, was denkt er?

Thomas de Maizière hat's nicht leicht. Er muss lügen, dass sich selbst die stärksten Balken biegen. Hier zwei Beispiele:

Die zu erwartende Wahlniederlage in Meck-Pomm hat nichts mit Frau Merkel zu tun. Das sagt er.
Und das denkt er: Die dämliche Ost-Trulla hat uns den Wahl-Gau beschert. Ab zurück in die Uckermark, du blöde Kuh! Halt dich fern von der CDU!

Rechtspopulistische Parteien haben in ganz Europa Erfolg. Das hat nichts mit der Flüchtlingspolitik der Kanzlerin zu tun. Das sagt er.
Und das denkt er: Ist das ein Wunder? Diese SED-Schnepfe hat ja auch ohne zu fragen ganz Europa beschädigt mit ihrem Wahn!

Das Muster dürfte klar sein. Die nächsten Übersetzungsübungen gebe ich Ihnen als Hausaufgabe. Natürlich nur ganz freiwillig, und nehmen Sie alles unbedingt mit viel Humor. Wir erwarten viele Lügen dieser Art in den nächsten Wochen.

Friday 2 September 2016

Gute Atome, schlechte Atome

Thees Kalmer ist eine grüne Politikerin und findet den Iran irgendwie gut. Sie hat sich auch prima mit ihrem Spaltungsirresein arrangiert (Eugen Bleuler prägte dafür den Begriff Schizophrenie). Das geht so: zu Hause in Deutschland sind Atome ganz böse, also Atomkraftwerke und so. Und dagegen muss alles getan werden. Die Teufelsdinger müssen alle abgeschaltet und ganze Deutschland muss mit Windrädern vollgepflastert werden. Natürlich nicht in der eigenen Umgebung, da möchte man eine schöne Aussicht und subventionierte Sonnenkollektoren auf dem Dach, weil man die nicht so sieht.

Ganz anders sieht das im Iran aus. Thees Kalmer befürwortet den "Atom-Deal", damit der Iran ganz friedlich die Atomenergie nutzen kann, denn im Iran scheint wahrscheinlich nie die Sonne, und außerdem kann man mit Sonnenkollektoren Israel nicht zerstören. Spaltungsirresein. Die Politikerin meint, man solle mal in den Iran fahren und sich mit den Menschen auf der Straße unterhalten. Famose Idee. Waren Sie schon mal irgendwann in Israel? Wenn ja, können Sie dem Lockruf der grünen Kalmer leider nicht folgen, denn in den Iran darf niemand einreisen, der schon einmal in dem Land war, das von dieser Erde ausradiert werden soll. Sollten Sie sogar Jüdin oder Jude sein, können Sie die Reise gleich vergessen. Aber das ficht die Iran-Kennerin nicht an. Sie räumt ein, dass Hinrichtungen nicht immer schön sind, aber zur Kultur gehören. Und wenn Homosexuelle an Baukränen aufgehängt werden, schaut die gute Grüne lieber auf die Menschen, mit denen man sich unterhalten soll. Dieselbe Grüne, die Zeter und Mordio kreischt, wenn ein Steine werfender Palästinenser eine Ohrfeige bekommt, lässt die Mullahs munter foltern und hinrichten. Viel wichtiger sei es, sich mit den Menschen auf der Straße zu unterhalten. In welcher Sprache unterhält sie sich andauernd mit diesen Menschen auf der Straße? Das bleibt unklar. Sollte es Englisch sein, werden es vielleicht vom Regime handverlesene Jubelperser sein, die der dummen Pute aus Deutschland jedes Märchen verkaufen können. Wenn Frau Kalmer demnächst nach Nord-Korea fährt, wird sie auch jede Menge gut genährte Statisten treffen, die ihr ganz liebe Sachen über dieses schöne und friedfertige Land erzählen.

Thees Kalmer wird auch ganz böse und betroffen, wenn Balkanländer als sichere Länder eingestuft werden. Das geht ja überhaupt nicht. Diese Länder sind vielleicht für deutsche Touristen sicher, aber bestimmt nicht für traumatisierte Einzelflüchtlinge mit psychischen Problemen. Erstens gibt's dort nicht so viel Staatsknete für die Kriegserschütterten, zweitens ist die Internetverbindung manchmal nicht so gut,  und drittens stellen die Touristen bestimmt eine große Gefahr dar für die verwirrten Einzelschutzsuchenden mit Depressionen.

Thees Kalmer ist erst kürzlich aus der "grünen Jugend" rausgewachsen und gibt jetzt die vollreife Politfrau. Sie lässt uns erahnen, wie wir uns die Zukunft mit grünen Politiker*innen vorzustellen haben. Mir gefriert bei der Vorstellung das Blut im Leibe.    


Engländer entdecken Reger

Und ich freue mich darüber. In den 20 Jahren hier im Königreich hörte ich viel, sehr viel Musik aus deutschen Landen. Hier gibt es zwar nur einen Radiosender für Menschen meiner Art (BBC Radio 3), aber der ist dafür erstklassig und läuft bei mir immer, wenn Radio läuft. Ich freue mich, dass Haydn hier zu Recht genauso hoch gehandelt wird wie Mozart, aber einiges vermisste ich in dem Sinne, dass mir ein "nanu, wo ist er denn?" durchs Gemüt zog. Wo bleibt Max Reger? Gut, der 1916 verstorbene Komponist ist auch in Deutschland nicht oft zu hören, aber im 100sten Todesjahr wird schon das eine oder andere gespielt. Vornehme Pflicht halt.

Adorno orakelte einst, dass Reger irgendwann neu entdeckt und bewertet werden wird. Es wird Zeit. Ich gebe zu, ich bevorzuge seine eher berühmten Orgelwerke nicht. Mir sind sie zu fett, jedenfalls wenn sie mit doppelrahmfetter Registrierung gefetzt werden und die hochkomplexe Kontrapunktik im Pfeifengeschwalle untergeht. Aber das ist selbstverständlich Geschmacksache. Aber seine Chorwerke? Vor allem seine Bearbeitungen bekannter Volkslieder wie "Der Mond ist aufgegangen" oder "Es waren zwei Königskinder"? Was für eine Satzkunst. Wie berührend. Wie anrührend. Ich konnte die Königskinder noch nie ganz unverheult hören. Und ich kenne jede Note. Vielleicht sind es die auch von Reger geliebten "verdurten Parallelen" (Beispiel: C-Dur - Parallele a-moll - verdurt: A-Dur)? Die haben mich schon als Kind immer umgehauen. Wenn sie sparsam und gekonnt eingesetzt werden, bringen sie plötzlich eine Strahlkraft hinein, eine eigentümliche Klarheit wie ein frostiger, herrlicher, sonniger Wintermorgen. "Es ist ein Ros' entsprungen" ertrage ich nur im Originalsatz von Michael Prätorius. Denn er weiß genau, wann sie als Steigerung eingesetzt werden muss, die verdurte Parallele, sodass diese Gänsehaut, dieses Erschauern bei mir über den Rücken läuft. Wer diese Stelle beim "Arrangieren" auslässt, sollte die Finger von der Musik lassen. Regers "Nachtlied" gehört auch zu den schönsten Chorsätzen der Spät- und Nachromantik. Seine Klavierwerke sind auf jeden Fall eine Hörreise wert. Wenn mich auch sein frühes doch sehr romantisch-geschwollenes Klavierkonzert nicht vom Hörsessel haut, seine späten "Träume am Kamin" sind wunderbar, und wer sich die Finger verrenken will, darf sich an der unglaublich schweren Fuge aus op 81 versuchen.
Nun dürfen wir Reger bei den Proms erleben. Ich freue mich darüber.

Ein Lügner glaubt keinem An dieses sehr tiefsinnige Sprichwort muss ich immer denken, wenn ich die Propaganda (in der Vor-Merkelzeit gab e...