Tuesday 27 September 2016

Zwölf Jahre Vollpension

Das Leben kann hart sein für traumatisierte schutzsuchende Syrer mit psychischen Problemen: der 22-Jährige Kriegstraumatisierte muss jetzt 12 Jahre in ein deutsches Gefängnis, nur weil er seine Schwester-Schlampe zusammen mit ihrem ungeborenen Bastard mit 15 lächerlichen Messerstichen geschlachtet hat. Dabei weiß jeder, dass die Mahlzeiten in deutschen Gefängnissen oft nicht dem Standard eines Sternerestaurants entsprechen, vom manchmal schlechten Internetempfang gar nicht zu reden. Muss das sein? Hätten es nicht auch ein paar Sozialstunden oder therapeutisches Segeln getan? Wenn er wieder frei kommt, ist er 34 Jahre alt, und wer weiß, ob dann noch eine schlachtreife Schwester verfügbar ist. Der rechtspopulistische Staatsanwalt hatte allen Ernstes eine sogenannte lebenslange Haft gefordert. Frau Käßmann, bitte ereifern Sie sich.  

https://www.welt.de/vermischtes/article158387688/Ramia-mit-Messerhieben-geschaechtet-zwoelf-Jahre-Haft.html

Datenschutz? Verschlüsselung? Entschlüsselung?

Viele winken ab. Übertriebene Angst, wer interessiert sich schon für meine Nachrichten? Dieselben Menschen hätten sich im "analogen Zeitalter" zu Recht beschwert, wenn diese Standards nicht eingehalten worden wären. Das Bewusstsein vieler Menschen ist allerdings noch nicht im digitalen Zeitalter angekommen. Ich möchte deshalb das viel diskutierte Thema "End-zu-End-Verschlüsselung" (end-to-end-encryption) durch ein Zeitfenster werfen:

Wir schreiben das Jahr 1960. Sie haben einen Brief geschrieben. Was tun Sie? Sie "verschlüsseln" ihn, indem Sie den Brief in einen Umschlag stecken und diesen zukleben. Das heißt, der Brief kann von außen nicht gelesen werden. Das möchten Sie auch nicht. Dieser Brief soll nun ungeöffnet beim Empfänger ankommen. Oder hätten Sie akzeptiert, dass der Postbote und jeder beliebige Postangestellte Ihren Brief lesen kann? Nein, das wollten Sie auf keinen Fall. Sie erwarteten zu Recht, dass Ihr Brief ungeöffnet (verschlüsselt, verschlossen) beim Adressaten ankommt. Dieser und nur dieser durfte ihn "entschlüsseln", also öffnen und lesen.

Das alles war 1960 und noch viel später so selbstverständlich, dass das Thema höchstens in Ländern diskutiert wurde, in denen tatsächlich Briefe zu Kontrollzwecken geöffnet wurden. Und vollkommen zu Recht wurde dieses Vorgehen als skandalös empfunden.

Nun zurück ins Heute: nichts anderes tun wir, nur eben auf elektronischem Weg. Wir wollen, dass unser elektronischer Brief ungeöffnet (verschlüsselt) beim Adressaten eintrifft und nur von ihm geöffnet (entschlüsselt) werden kann. Die Verschlüsselung ist also der ehemalige Briefumschlag.
Wenn wir uns das ganz klar machen, ist es sehr interessant und wichtig (immer an 1960 denken!), wie vertraulich unsere modernen "Postboten" mit unseren Briefen umgehen.
Besonders bei den heute beliebten und viel genutzten Messengers wie iMessage, Whatsapp, Facebook messenger usw. lohnt es sich unbedingt, etwa bei Stiftung Warentest und anderen sich über die Vertraulichkeit der elektronischen"Postboten" zu informieren. Immer daran denken: es hat sich nichts geändert. 1960 wäre ein Postbote, der fremde Briefe öffnet und liest, sofort entlassen worden. Heute können wir einfach einen anderen zuverlässigeren "Postboten" (messenger) wählen - und den unzuverlässigen entlassen.     

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