Monday 30 November 2015

Saubere Luft statt Brot

Spiegel Online titelt heute: „Bill Gates & Co investieren Milliarden in saubere Energie“. Mit „& Co“ sind andere weltbekannte Superreiche gemeint. Diese saubere Energie wollen die Wohltäter den Entwicklungsländern spenden. Das neue Paradigma der Wohltätigkeit hat das Brot, das noch vor einigen Jahren die Hungernden laben sollte, verdrängt. 

Werden wir gerade in der Vorweihnachtszeit nun aufgefordert, den Hungernden dieser Welt frische Luft zu spenden? Wir sehen deutlich, dass man mit Brunnenbau,Traktoren und Gersterbrot nicht mehr punkten kann. Wer sich heute als edler Spender profilieren will, kümmert sich um saubere Energie. Das kommt an, und darüber wird schnell vergessen, dass die hauseigenen Produkte unter schlechten Arbeitsbedingungen, dafür aber sehr billig, in Fernost produziert werden. Nur dadurch werden die enormen Gewinne eingefahren, die nun mit den Armen ökologisch sauber geteilt werden.  

Nichts kann den Hungernden mehr begeistern als ein Windrad vor der Blechhütte. Und wenn er dann noch erfährt (und er wird es erfahren), dass diese Stromspende von keinem geringeren als Bill Gates kommt, wird er sich kein Macbook Pro kaufen, sondern einen Windows-Laptop an sein neues Windrad anschließen. Soviel Dankbarkeit muss sein.

Vorher muss er noch seine 17 Kinder füttern, aber auch da kann das Windrad saubere Dienste leisten. Der Hungrige wartet einfach, bis ein Vogel in die Rotoren fliegt, und schon kann das fertig filettierte Bratgut an die Kleinen verteilt werden. 

Die Öko-Imperialisten zeigen den Zurückgebliebenen, wer hier die erste Welt ist, und sie bestimmen, wie sich die zweite bis vierte Welt gefälligst entwickeln muss. Die Bekämpfung des Hungers läuft nur über Sonnenkollektoren. Die Öko-Herrenmenschen werden es nicht zulassen, dass die Hungerleider zu viel CO2 produzieren. Zwar ist die reiche erste Welt nur durch schmutzige Industrialisierung eben diese geworden, aber diesen Fehler dürfen die Armen nicht begehen. Dafür sorgen die Reichen.


„Sauber ist schön und gut. Sauber ist hell, brav, lieb. Sauber ist oben und hier. Schmutzig ist häßlich und anderswo. Sauber ist doch das Wahre, schmutzig ist unten und übel, schmutzig hat keinen Zweck. Sauber hat recht.“ (Christian Enzensberger, Größerer Versuch über den Schmutz)



Leser Davor Topic schreibt in der FAZ: 
Und was für eine Situation haben wir jetzt? Tausende Syrer, die eigentlich ihr Land verteidigen sollten, sind jetzt in Deutschland, und Deutschlands Bundesarmee verteidigt in Syrien Syrien.


Da hat er Recht, der Davor Topic. 



Hamburg sagt „Nein“ zu Olympia 2024, und im Blätterwald rauscht es heftig. Der Spiegel jammert über „Die mutlosen Deutschen“. Wie viele der Mutlosen wären denn angetreten bei der Dopiade? Oder wird unter Mut verstanden, vier Wochen lang Verkehrschaos und unverschämt erhöhte Preise jubelnd über sich ergehen zu lassen? Aber vielleicht können Kaiser Beckenbauer und die anderen Schmiergeldianer noch die Kohlen aus dem olympischen Feuer holen: wer eine Fußball-WM kaufen kann, kann auch 52% der Hamburger Wähler kaufen. Los, Kaiser, du unterschreibst doch sonst alles ohne es zu lesen. 

Sunday 29 November 2015

So ist die Erde halt: mal ist sie wärmer, mal ist sie kalt.

Morgen begehen viele Gläubige dieser Welt in Paris ihren Klimakirchentag. Dass die durchschnittliche Temperatur dieses Planeten seit rund 4,6 Milliarden Jahren nie konstant war, weiß jedes aufmerksame Schulkind. Aber dass der böse industrielle Mensch seit Erfindung des Verbrennungsmotors dafür verantwortlich ist, muss man glauben. Und die Klimakirche ist dogmatischer als der Papst.

Denn wer diesen Glauben nicht teilt, wird als „Klimaskeptiker“ gebrandmarkt und kann schnell seines Amtes verlustig werden. Wenn er ein solches Amt nicht hat, sorgt der gelenkte Shitstorm für einen fulminanten Rufmord. 

Die Beweislage ist mehr als dürftig, aber seit wann brauchen Gläubige Beweise? Und weil Klimaforschung, wenn sie die erwünschten Ergebnisse liefert, mit Fördergeldern überschüttet wird, sägte jeder skeptische Forscher an dem starken Ast, der ihn überreichlich nährt. 

Was unzählige Einschläge von Asteroiden und Vulkanausbrüche nicht geschafft haben, erledigte der Mensch in den letzten 150 Jahren. Als die Herren Otto und Diesel mit ihren Wägelchen die Landstraßen entlang knatterten, ahnten sie nicht, welches große Unheil sie über den Planeten brachten: die Erde erwärmt sich. Unaufhaltsam. Schuld hat nicht der edle Wilde, der nur ein Quentchen CO2 durchs Blasrohr pustet, nein, wir sind die Schuldigen. Mit unserer klimaverachtenden Industrie drangsalieren wir den armen Planeten und produzieren darüber hinaus Millionen von Klimaflüchtlingen (so prophezeien es „Die Grünen“), die demnächst in abgasarmen deutschen Unterkünften Zuflucht suchen werden. Frau Göring-Eckardt freut sich darauf.

Da hilft nur eine Rolle Rückwärts ins vor-industrielle Zeitalter. Klimaapokalyptiker wie „Die Grünen“ arbeiten daran. Aber damit ist es nicht getan. Gerade die aufstrebenden Länder, die ihren Dritte-Welt-Status hinter sich lassen wollen, müssen gleich lernen, dass Wohlstand ein Fahr- und ein Windrad bedeuten. Und sonst nichts. Denn auf keinen Fall dürfen diese Länder nach unseren bösen, klimamordenden Errungenschaften verlangen. Da muss viel öko-pädagogische Arbeit geleistet werden. Ein ganz schlechtes Beispiel ist China. Anstatt vom Fahrrad aufs Fahrrad umzusteigen, produzieren diese Unbelehrbaren nicht nur Güter, sondern auch CO2. 
Da wäre es aus „grüner“ Sicht doch nur konsequent, Entwicklungshilfe an strenge Öko-Auflagen zu koppeln. 

Denn gerade die sogenannten unterentwickelten Länder verhalten sich ökologisch vorbildlich. Keine schlechte Industrie, somit keine Autos, Flugzeuge und andere mörderische Klimakiller. Gegessen wird vorbildlich wenig und meistens sehr naturbelassene Rohkost, die vom Boden aufsammelt wird. Auch die sieben Getreidekörnertage, die ganz ohne Zwang dort eingeführt wurden, dürften die grünen Frauen in Deutschland begeistern. Dieses Öko-Paradies könnte ganz schnell durch gefährliche Entwicklungshilfe zerstört werden. Das muss durch „Die Grünen“ verhindert werden. Hilfreich wäre eine umfassende Verzichtserklärung, die von den Unterentwickelten unterschrieben werden muss.

Als vor etwa 65 Millionen Jahren der Einschlag eines Asteroiden alle größeren Lebewesen der Erde tötete, gab es zum Glück noch keine Industrieabgase. Wenn die nämlich noch dazu gekommen wären, hätten die Dinosaurier bestimmt schon fünf Minuten früher dran glauben müssen. Das wird jeder Klimagläubige sofort bestätigen.                    


Saturday 28 November 2015

Das deutsche Grundgesetz - mal Heilige Schrift, mal Muster ohne Wert


Seit dem 14. September 2015 wird das Grundgesetz jeden Tag munter gebrochen. Nach §16a, Absatz 2 ist kein einziger sogenannter Flüchtling asylberechtigt, es sei denn, alle von den sehr wählerischen jungen Männern durchreisten Länder sind unsicher im Sinne des Gesetzes. Und wer nicht aus politischen, ethnischen oder weltanschaulichen Gründen persönlich verfolgt wird, ist ebenfalls kein Flüchtling im Sinne der Genfer Flüchtlingskonvention. Aber was gehen den euphorischen Blumenwerfer Gesetze an? 

Das hat sich schlagartig geändert, als die Bundesrepublik nach langem Zögern beschloss, Frankreich nicht nur mit Merkel’schen Tränen und Lichterketten zu beschenken, sondern, wenn auch in sehr bescheidenem Maße, dem Nachbarn militärische Hilfe zuzusichern. 

Sofort ließen alle Grünen erbost die Teddybären fallen und zitierten das Grundgesetz rauf und runter. Ohne UNO-Mandat darf ein deutscher Soldat nur Flüchtlingsbetten machen. Und spätestens im zweiten Satz fiel das Wort „Völkerrecht“ und natürlich Honeckers Lieblings-Adjektiv „völkerrechtswidrig“. Jedem aufmerksamen Leser wird auffallen, dass besonders die Länder, die sich einen Dreck um Menschenrechte scheren, das „Völkerrecht“ gerne und oft beanspruchen. 

Frau Wagenknecht von der Partei „Die Linke“ äußert sogar die Befürchtung, der IS könnte sich rächen (und vielleicht sogar die Parteizentrale der Linken sprengen?). Aber warum denn, Frau Wagenknecht? In Deutschland leben inzwischen mindestens 100.000 junge, kräftige Syrer, die nach eigenen Angaben vor den rund 30.000 IS-Mördern geflohen sind. Die werden doch dankbar sein, wenn diese Mörderbande, vor der sie doch alle geflohen sind, endlich beseitigt wird. 

Kurzer geschichtlicher Rückblick: als sich 1939 Hitler-Deutschland und Stalin-Russland Polen untereinander aufteilten, flohen auch junge, kräftige Polen - und dienten tapfer in ihren Gastländern. Besonders hervorzuheben ist das polnische Geschwader der englischen Royal Air Force, das mutig und unter hohen Verlusten gegen Nazi-Deutschland kämpfte. 


Was läge also näher, als die jungen, kräftigen Flüchtlinge in den Kampf gegen den IS, vor dem sie alle geflohen sind, einzubinden? Bis jetzt fiel das nur dem polnischen Außenminister auf, der erfrischend frank und frei sagte, dass die vielen jungen Syrer lieber ihr Heimatland befreien sollten als in Berliner Cafés rumzusitzen. Natürlich ging ein Aufschrei des Entsetzens durch die Reihen der deutschen Willkommenskultur-Pfeifen.  


Mohammed-Karikaturen finden sie zum Schießen, Europas offene Grenzen zum Lachen…

Der mutmaßliche Drahtzieher der Anschläge von Paris, Abdelhamid Abaaoud, machte sich offenbar über die offenen Grenzen in Europa lustig, wie die Nachrichtenagentur "Reuters" unter Berufung auf den Ermittlungen nahestehenden Quellen berichtet. Demnach habe Abaaoud damit geprahlt, wie leicht es ihm gefallen sei, von Syrien aus über Griechenland zwei Monate vor den Anschlägen nach Europa einzureisen. Dabei habe er das durch die Flüchtlingskrise entstandene Chaos und das in Europa geltende Schengen-Abkommen ausgenutzt. (Quelle: Focus Online)   

Friday 27 November 2015

Aufgespießt:
Eine der dümmsten Wirrköpfinnen Deutschlands, Frau Göring-Eckardt, sagte wörtlich: 
Deutschland wird sich drastisch verändern. Ich freue mich darauf.“ 

Diese beiden Sätzchen werden zwar immer mal wieder zitiert, und so mancher mag den Kopf schütteln. Die psychopathologischen Züge dieser Gehirnblähung werden nicht zur Kenntnis genommen.

Sich auf etwas freuen setzt eine ziemlich genaue Vorstellung von diesem Etwas voraus. Wenn Ihnen gesagt wird, Ihr Leben wird sich drastisch verändern, können Sie sich nicht einfach freuen. Wird das Wasser rationiert? Werden die Lebensmittel knapp? Wird ihr Gehalt, Ihre Rente drastisch gekürzt? Wird diese drastische Veränderung nicht näher beschrieben, würde diese Meldung geistig normale Menschen eher beunruhigen.

Nicht so Frau Göring-Eckardt. Die freut sich darauf. Hauptsache, das Land verändert sich drastisch. Darauf kommt es ihr an. Wie gelangweilt muss dieser Irrtum der Evolution sein? Wann wird sie zur Lyra greifen und ihre Unverschämtheiten singen? Diese verwöhnte, dekadente und von der arbeitenden Bevölkerung alimentierte Nero*in mutet der deutschen Bevölkerung, die nie gefragt wurde, eine drastische Veränderung zu und hat die niedrige Stirn, sich darauf zu freuen.  

Ein Vorschlag zur Güte, Frau Göring-Eckardt: Werfen Sie eine Granate in Ihr Haus. Dann wird sich Ihr Haus bestimmt drastisch verändern. Und ja, darauf dürfen Sie sich freuen. Ganz ehrlich.  



Hellsichtige Osteuropäer sollen für Merkels Dummheit zahlen

Nichts Neues unter der Sonne. Die größenwahnsinnige Rautenkaiserin ist unfehlbar. Deshalb irren alle anderen, die das Merkel’sche „Wir schaffen das“ völlig falsch verstanden haben. Wenn eine FDJ-Sekretärin „wir“ sagt, meint sie heute Deutschland und morgen die ganze Welt. Liebe Osteuropäer, lasst euch bloß nicht einschüchtern. Wer Gäste einlädt, muss sie auch bewirten.   

http://www.spiegel.de/politik/ausland/fluechtlinge-und-eu-tuerkei-gipfel-angela-merkel-mauert-beim-geld-a-1064783.html

Thursday 26 November 2015

Ich erinnere mich: Bevor Deutschland zur Gesinnungsdiktatur verkam und das Denken einfror, gab es eine Streitkultur, ein Spektrum an Meinungen. Es wurde debattiert und argumentiert und nicht nur im Bundestag.

Ich greife einfach mal den umstrittenen(!) „Nato-Doppelbeschluss“ heraus, eines von vielen Themen, die öffentlich und kontrovers(!) diskutiert wurden. Zu diesem Thema konnte man in der „Süddeutschen“ tatsächlich etwas anderes lesen als in der „FAZ“, und in der „Frankfurter Rundschau“ wieder etwas anderes als im „Spiegel“. 

Im Bonner Bundestag ging’s noch rund, und es ging um mehr als um Veggie-Tage und gendergerechte Toiletten. Damals sprachen erwachsene Menschen miteinander. Es gab echte Debatten. Brandt wetterte gegen Schmidt, der gegen Wehner und Franz-Josef Strauß gegen alle. Es fand statt, was Sloterdijk „das öffentliche Streiten über das richtige Leben“ nannte, also Politik.

„Talkshows“, also diese unerträglichen Plapperrunden mit einstimmigem Gästechor und einem geladenen Alibi-Querulanten, den man der Spannung wegen zum Abschuss freigibt, gab es noch nicht. Es gab Gesprächsrunden mit Gästen, die tatsächlich unterschiedliche Ansichten vertraten. In aller Regel wurde zivilisiert gestritten, es wurden Argumente und Gegenargumente vorgetragen. Und auch der polternde Franz-Josef Strauß wurde nicht plump in die „Nazi-Ecke“ gestellt. Heute würde längst sein Auto brennen, seine Karriere würde von den Gesinnungsdiktatoren vernichtet werden.

Wenn ich heute die deutschen Medien durchsuche, finde ich kein Spektrum mehr. Alles ist monochrom. Einfarbiges Geschwätz, verordnet und orchestriert von einer oppositionslosen Einheitsregierung. 



Gegen die AfD hilft nur vernunftgeleitete Politik

Die „Alternative“, die keine ist, liegt lt. Umfragen schon bei 10%, Tendenz nach oben. Die bisherigen Maßnahmen gegen diese Partei sind nicht nur infantil, sie spotten jedem Verständnis von parlamentarischer Demokratie: da werden Gastwirte genötigt, keine Räumlichkeiten für die AfD zur Verfügung zu stellen, in Hannover cancelt das Kongress-Zentrum feige die Buchnung, weil 5000 totalitäre (aber ganz liebe linke Saalordner) Gegendemonstranten erwartet werden, die das Zentrum womöglich demolieren könnten.

Es gibt zur Zeit keine Alternative zur Merkel-Partei. Ich nenne sie so, weil diese Partei nichts mehr mit der CDU der alten (und besseren!) Bundesrepublik zu tun hat. Man kann diese Einheitspartei nicht einmal links nennen. Sie ist eine Schwamm-Partei, die alles, was der Zeitgeist gerade plärrt, in sich aufsaugt und als „das ganz Eigene“ wieder ausspeit. Sie ist nicht Fisch, nicht Fleisch, sie ist Merkel. 

Was Deutschland dringend braucht, ist eine echte, nicht-dogmatische konservative Partei. Sie könnte „Die Konservativen“ heißen. Diese Partei darf nicht am „schlechten Bestehenden“ (Adorno) störrisch festhalten, gleichzeitig muss sie aber Bewahrenswertes bewahren und durch ideologisch motivierte Zwangsmaßnahmen Verlorenes zurück erobern. Der Geist muss befreit werden, freies Denken und Sprechen müssen wieder möglich sein in Deutschland, die westlichen Werte müssen wieder verteidigt werden.


Keine der zur Zeit gelisteten Parteien ist dazu willens oder fähig. Die gebildete Mitte, wenn es sie überhaupt noch gibt, muss sich nicht nur erheben, sie muss sich politisieren, und das heißt, sie muss Partei werden. 

Wednesday 25 November 2015


Leser F. Noel schreibt in Cicero und mir aus der Seele:

„Gerade sah ich wie der Sarg H. Schmidts in den Wagen geschoben wurde.
Obwohl ich den 80ern gegen seine Nachrüstung demonstriert habe, liefen mir nun die Tränen übers Gesicht.
Unsere alte Republik wird soeben begraben.
Mit alle ihren Kontroversen, FJS, Springer und "Birne" Kohl. Aber dennoch ein gutes Land, das voran schritt und in dem es Vertrauen gab.
Ich weiß nicht wo wir jetzt gelandet sind, Vertrauen habe ich keines mehr.
Heuchelei, Selbstinszenierung und schiere Dummheit scheinen alles zu durchdringen und zu dominieren. Gerade die Linken, von denen ich annahm, dass Herz und Hirn auf ihrer Seite seien, zeichnen sich nun aus durch Hexenjagd auf angeblich Rechte, unverantwortliche Überforderung des Sozialsystems, hirnlose Realitätsverweigerung.
Was für eine Schande so etwas als "links" zu bezeichnen. Wenn das links sein soll, dann kann man alle Hoffnung fahren lassen.

Meine letzte Hoffnung sind die echten Konservativen, die ich immer ablehnte, weil sie mir nur Blockierer schienen und die Republik zu dominieren versuchten. Aber jetzt, wo sie mal etwas fürs Land tun könnten, scheinen sie kastriert oder paralysiert zu sein. Vielleicht auch einfach vom Fluss der Zeit weggeschwemmt.“



„Entschlossen gegen den Terror“

So titelte gestern die FAZ online. Frankreich will „alle notwendigen Maßnahmen“ gegen den Islamischen Staat ergreifen. Und täglich grüßt das Murmeltier…


In den Leserkommentaren finden wir neben dem üblichen Geraune „wirkliche Ursachen (welche genau? Nicht genügend Sozialpädagogen vor Ort?) müssten bekämpft werden“ auch klare Verlustprognosen. Die USA haben es nach 1945 nirgends geschafft. Korea, Vietnam, Afghanistan, Irak, Syrien - alles Rohrkrepierer. Alle Länder destabilisiert, viele Menschen getötet, die keine Terroristen sind. Versagen auf ganzer Linie. 

Warum eigentlich? Mangelnde Schlagkraft?
Kaum. Noch 1945 hätten allein die USA alle diese Länder fein pulverisiert. Hat man sich 1945 Gedanken darüber gemacht, wie’s der Zivilbevölkerung in Hiroshima, Nagasaki oder auch Dresden ergeht? Nein, das hat man nicht. Man wollte einfach nur siegen. Nur das zählte. 

Historisch ist 1945 eine Zäsur, auch in der Kriegsführung. Danach begann das „post-heroische Zeitalter“. Kriege, nun die sind vielleicht unvermeidbar, aber sie müssen „human“ geführt werden. Die „post-heroische Maxime“ lautet: nie wieder Hiroshima, nie wieder Dresden, das heißt, die Zivilbevölkerung muss unbedingt geschont, die Schläge dürfen nur „chirurgisch“ geführt werden. Sogenannte „Kollateralschäden“ (wenn Zivilisten zu Schaden kommen) werden zutiefst bedauert. 

Diese Maxime ist ohne Frage gut und funktioniert bestimmt auch gut, wenn Post-Heroiker gegen Post-Heroiker in den Krieg ziehen. Das sind aber nicht die Kriege, die heute geführt werden. Heute kämpft man gegen heroische Barbaren, die den Tod lieben und das Leben verachten. Die kümmern sich nicht um westliche Humanität, für die ist unsere Moral nur weibische Schwäche. Die missbrauchen ihre Zivilisten, besonders gerne ihre Kinder, als Schutzschilde. Sie verstecken sich hinter ihnen, und wehe, ein paar Schutzschilde kommen zu schaden. Dann wird diese „Gräueltat“ medienwirksam beklagt und beweint. Und der Westen fällt auf die Knie und tut Buße. Wären es Ritterkämpfe, würde also der Befehl erteilt, den Ritter zu töten, aber auf keinen Fall seine Rüstung zu verbeulen. 

Das ist das Dilemma. Und die schlauen Barbaren wissen das ganz genau. Sie wissen, dass der Westen so einen Krieg in kurzer Zeit gewinnen könnte, aber es eben nicht kann, weil er schwach ist. Er muss Rücksicht nehmen, der Gegner darf rücksichtslos sein. Das verführt die Barbaren allerdings auch zu Größenwahn und immer abscheulicheren Morden. 

Wie lange werden sie die Geduld der prinzipiell Wehrhaften noch strapazieren dürfen? Wann werden China, Russland und die USA* sich zusammenschließen und die gefährlichen Geisteskranken samt Terror-Haupt-Finanzier Saudi-Arabien aus der Welt schaffen? 

*Ich nehme Kontinentaleuropa hier ausdrücklich aus. Es hat sich dumm, blind und blauäugig selbst sturmreif geschossen. Es sehnt seinen Untergang herbei. Es soll ihn haben. Maggie Thatcher hat das übrigens vorausgesehen: erst fallen sie sie auf den Nazismus, dann auf den Kommunismus, danach auf den Islamismus rein. Auch deshalb wollte sie Großbritanien in gesunder Distanz zum Kontinent halten. Ob sich nochmal Befreier finden, die das dämliche Kontinentaleuropa aus seiner selbst gegrabenen Jauchegrube holt, darf bezweifelt werden, denn nach einer kurzen Zeit der Dankbarkeit würden die Befreier wieder von den Moralweltmeistern beschimpft werden. 

  

Tuesday 24 November 2015

Es lebe der grüne Asterisk

Neusprech für die Festtage

Um die muslimischen Mitbürger, die mit dem Islam nichts zu tun haben, nicht noch mehr zu unterdrücken und zu beleidigen, werden sprachliche und symbolische Entgleisungen fleißig korrigiert. Kruzifixe werden aus Schulen entfernt, Schulessen wird halal angepasst, Badetage für Muslima werden eingeführt. Aber reicht das?

Natürlich nicht. Obwohl die Geschenke für viele das Wichtigste sind, erinnern sich einige an den Anlass des *festes: die Geburt * wird gefeiert. Der *baum wird mit *baumkugeln geschmückt, auf dem bunten Teller liegen *männer*innen.

*lieder, die islamophobe Formulierungen enthalten (*ottes Sohn u.dgl.) müssen monokulturell(1) angepasst werden. „Allahs Prophet“ zum Beispiel beleidigt niemanden. 
Damit niemand explodiert, werden *märkte inzwischen Wintermärkte genannt. Das ist schon ein guter Anfang. Warum einige am berühmten (eher berüchtigten) *kindlmarkt festhalten wollen, ist der Nazi-Gesinnung der Betreiber zuzuschreiben. 
Einiges können wir auch hier von der DDR lernen. *männer und  *hasen wurden offiziell festliche Schokoladenhohlkörper genannt. Etwas sperrig vielleicht, aber korrekt im Sinne der Neusprechregelung.

Das wichtigste Problem ist aber noch nicht gelöst. Was gibt’s für die Unterdrücker, also für uns, überhaupt zu feiern an diesen „Festtagen“? Da kommen wir in Erklärungsnot gegenüber den beleidigten Unterdrückten. Zwar feiern die Juden ihr Chanukka ganz friedlich neben dem *fest, aber Juden zählen nicht (für die Beleidigten schon gar nicht). Die sind auch viel zu integriert und zu wenig unterdrückt und beleidigt. 
Nun wird ja geplant, endlich muslimische Feiertage in Deutschland einzuführen. Das wäre doch eine passende Gelegenheit, diese ganzen islamophoben Unterdrückerfeste abzuschaffen und dafür muslimisch zu feiern. „Der Islam gehört zu Deutschland.“ (Wulff). Viel Spaß damit.

1) es wird immer von „Multikulti“ gesprochen. Das ist falsch. Nur eine Gewalt-Ideologie will und wird den deutschen Saftladen übernehmen. Eine Million Südkoreaner zum Beispiel wären eine echte Bereicherung. Diese unglaublich fleißigen und disziplinierten Menschen (die ehemaligen preußischen Tugenden sind für Südkoreaner Minimalanforderungen) würden Deutschland in jeder Beziehung bereichern. Welche Sonderrechte fordern Asiaten in Deutschland? Welcher Asiate mordet in Europa, weil jemand eine Buddha-Karikatur zeichnete? Aber Deutschland hat eben das Talent, immer auf die falschen Pferde zu setzen. Und kaum trägt  die Waffen-SS Fusselbart und Pluderhosen, wird sie nicht mehr erkannt.  



Nur falls jemand immer noch nicht kapiert hat, wie der Islam tickt. Der Islam ist keine Religion (oder wir müssen den Nationalsozialismus ebenfalls Religion nennen). Ich wiederhole mich: „der Islam ist eine antisemitische eliminatorische Gewaltideologie“ (Tilman Tarach) mit dem Ziel, die Welt zu beherrschen. Das ist nicht von mir. Das sagt der Koran. Und ich glaube dem Koran aufs Wort, so wie man Hitlers „Mein Kampf“ auch besser aufs Wort glauben sollte. In den palästinensischen Gebieten hat ein neuer Klamottenladen eröffnet. Er heißt "Hitler 2". Besonders die jungen Palästinenser gehen dort gerne einkaufen, weil "Hitler genau wusste, wie man mit Juden umgeht". Hitler ist die einzig anerkannte "westliche Lichtgestalt", sein "Koran" das einzige westliche Buch, das gelesen werden darf. Ein Bestseller in der arabischen Welt.     

https://bgakasselblog.wordpress.com/2015/11/22/ditib-melsungen-die-lehre-ueber-den-juden/   



Hey IS, und legt euch nicht mit der Mafia an. Die werfen auch nicht mit Teddybären, versprochen! Und noch was: Europa angreifen ist doch was für kleine Mädchen. Europa hat gelernt, sich selbst zu verachten, sehnt seinen Untergang herbei und schlägt aus seiner Wehrlosigkeit und Feigheit moralisches Kapital. Wenn ihr Männer seid, wandert zu den Wehrhaften. Geht nach China. Aber dann rappelt's in der Kiste, nicht wahr? Wenn die mit euch fertig sind, bleibt kein Andenken mehr von euch übrig. Aber das wisst ihr ja alles.  



     

Monday 23 November 2015

Ich erinnere mich: Mehr Demokratie wagen. Das war der Slogan der SPD unter Willy Brandt. Damit waren auch mehr Freizügigkeit, mehr Mitspracherecht, mehr Offenheit gemeint. Verbote: so wenige wie möglich, so viele wie nötig.

Unter Helmut Schmidt war’s nicht anders, auch wenn die kriminellen Aktivitäten der RAF die Verschärfung einiger Gesetze (Radikalenerlass, Rasterfahndung u.a.) zur Folge hatten. Auch konnten Mitglieder der DKP nicht ohne weiteres verbeamtet werden. 

Schlagzeilen machte damals ein Lokführer (ich glaube, es ging um einen Lokführer), der DKP-Mitglied war und nicht Beamter bei der Deutschen Bahn werden durfte. Besonders die Sympathisanten der DKP witterten schon den Polizeistaat, besonders weil es doch nur „ein kleiner Lokführer“ war. 
Ich war damals ein sehr junger Mann und empfand das auch als skandalös. Aber wie sagte einer meiner Lehrer: „Wer mit 20 kein Marxist ist, hat kein Herz, und wer mit 40 immer noch Marxist ist, hat keinen Verstand.“ 

Gegen die heute herrschende Gesinnungsdiktatur war das alles harmlos. Womit fing die an? Wann kam die Bevormundung, die Gängelung? Wann wurde aus Brandts „mehr Demokratie wagen“ das heutige „mehr Verbote wagen“. 

War’s der „gelbe Sack“? Dieser Sack war nicht nur gelb, sondern auch transparent. So konnten die Abfallzensoren (früher: Müllmänner) sofort sehen, ob ein Müllsünder zwischen den guten auch bösen Müll geschmuggelt hatte. Böser Müll wurde nicht mitgenommen. Der Sünder hatte die Wahl zwischen der wenig appetitlichen Neusortierung seines Abfalls und dem wütenden Sackwurf in den nächsten Wald.
Zum Vergleich: in England kann jeder seinen Müll trennen - wenn er möchte. Es gibt extra Abholtage für diverse Müllsorten und natürlich Recycling Centers auf jedem Supermarkt-Parkplatz.   

Trenner und Nicht-Trenner leben hier in friedlicher Co-Existenz. Trenner schnüffeln nicht in den schwarzen und undurchsichtigen Müllsäcken ihres Nächsten, und vice versa werden Trenner nicht von der anderen Partei belächelt. Unsere Müllwerker inspizieren und schnüffeln nicht, sie schaffen den Müll einfach weg. Dabei wird durchaus intensive Werbung fürs Recycling gemacht. Aber das sind Einladungen, keine Zwangsmaßnahmen.

Brandt/Schmidt: Fünfe gerade sein lassen, leben und leben lassen, immer Mensch bleiben, jedem Tierchen sein Plaisirchen, ach lass ihn doch. 

Grüne: Du musst den Müll trennen, du musst den Dosenpfand lieben, du musst an den Klimawandel glauben, du musst den Atomenergie-Ausstieg lieben, du musst den Veggie-Tag lieben, du musst alle Migranten lieben, du musst dies, du musst das.

Ich stelle fest: mit der Verbotspartei „Die Grünen“ kam die Gesinnungsdiktatur. Feministinnen, Gender-Wirrköpf*innen und die Gesundheits-Taliban der WHO stopfen die letzten Lücken der Freizügigkeit. 

Aber solange die Deutschen auf deutschen Autobahnen rasen dürfen, nehmen sie alle anderen Gängelungen gerne in Kauf. Alle anderen Ketten lieben sie.  

Aufgespießt (Carl Barks/Erika Fuchs: Die Schatzkammern König Salomos)  


    

Sunday 22 November 2015

Ich erinnere mich: als Kinder sind wir zum Bäcker gegangen und haben Negerküsse gekauft. Negerküsse. Heute ein Unwort, das jeden Bäcker, der es wagte, dieses Schaumgebäck so zu nennen, in den Ruin treiben würde. Wann fing das alles an? Wann begann die Diktatur der Sprachpolizei?

Ende der 60er Jahre eroberte das Musical „Hair“ die Bühnen. Das Musical setzte der Hippiebewegung ein Denkmal, vertonte das Lebensgefühl dieser„Blumenkinder“, wie sie in Deutschland genannt wurden. Keine Party ohne „Hair“. Es wurde sogar eine deutschsprachige Fassung getextet. 

In einem Wechselgesang zwischen schwarzen und weißen Hippiefrauen wird von den Männern mit der jeweils anderen Hautfarbe geschwärmt. Die Weiße singt diese Textzeile: „Ich will nen Negerkuss mit Schokoladenguss.“ 
Ich habe dieses Beispiel gewählt, weil gerade dieses Musical nun wahrlich nicht unter „Rassismusverdacht“ steht. Oder wenigstens stand. Ich gehe davon aus, dass diese „rassistische Textzeile“ von der Sprachpolizei inzwischen geändert oder ganz getilgt wurde. 

Ich stelle fest: Ende der 60er Jahre durfte ein Schwarzer noch Neger genannt werden. Auch im Riemann Musiklexikon wird noch von „intellektuellen Negern“ geschrieben, die den modernen Jazz (Bebop) in New York entwickelten. Und Adorno schrieb, dass Weiße und Neger sich nur in der Hautfarbe unterscheiden.

Interessanter Weise haben die Schwarzen nie gefordert, dass man sie nicht mehr Neger nennen dürfte. Natürlich gibt es das widerliche Schimpfwort „Nigger“. Dieses nicht zu gebrauchen fordert der Anstand. Und wenn schon lateinisch, dann richtig: Homo africanus niger ist der schwarze Mensch, der aus Afrika kommt. 
Da die Schwarzen selbst kein Problem mit der Bezeichnung „Neger“ (negroe) haben, zielt das Sprachverbot letztlich auf den unmündigen Schwarzen, der sich nicht selbst helfen kann, der von uns beschützt werden muss. Wir bestimmen, wann sich ein Schwarzer gefälligst beleidigt fühlen muss.

Auch Agatha Christies „Zehn kleine Negerlein“ wurde von der Sprachpolizei gereinigt. Anstatt „Ten little Niggers“ heißt das Buch nun korrekt „An then there were non“. In Deutschland kam 1969 die Theaterfassung auf die Bühne. Der Titel: Zehn kleine Negerlein. Mir ist es wichtig, dass es nicht die Betroffenen selbst, also die Schwarzen waren, die sich am Begriff „Neger“ störten. Wir befahlen ihnen, sich daran zu stören, weil wir das so beschlossen haben.

Seit vielen Jahren ermittelt der Sprachpolzeiapparat wider die entartete Sprachkunst. Literatur wird gereinigt, Sarotti-Mohren entfernt (ach ja, Mohrenköpfe gibt’s beim Bäcker auch nicht mehr). Wann wird der böse Mohr Manostatos  aus der Zauberflöte entfernt oder zum richtig guten Schwarzen umgedichtet? Wenigstens wird er schon fast überall in Anführungszeichen gesetzt, um deutlich zu machen, dass nicht alle Mohren böse sind.   



Das KaDeWe hat mir heute auf meine Protestnote geantwortet:

Sehr geehrter Herr Richter,
die 8 israelischen Weine werden ab sofort wieder im Sortiment sein. In diesem Fall - es ging um eine Empfehlung der Europäischen Kommission - ist hausintern zu rasch und unsensibel gehandelt worden.
Wir bedauern, dass es durch dieses falsche Verhalten seitens der KaDeWe Group zu Missverständnissen gekommen ist und bitten, dies zu entschuldigen.
Das KaDeWe führt ein internationales Sortiment, darauf sind wir sehr stolz. Teil dieses Sortiments sind selbstverständlich auch über 200 israelische Produkte.
Das KaDeWe steht für Weltoffenheit und Internationalität. Wir lehnen jeder Form von Diskriminierung und Intoleranz ab.
Mit freundlichen Grüßen,
Geschäftsleitung KaDeWe

Danke, liebes KaDeWe. Bieten Sie vielleicht auch Schulungen an für Einsicht und Selbstkorrektur? Auch für Kanzlerinnen?
      

Saturday 21 November 2015

Ich erinnere mich: bis zu meiner Auswanderung nach England war mein Lieblings- und einziger Radiosender NDR3. Damals gab es ja kein Internet-Radio, und so musste ich nehmen, was mein Sendegebiet Niedersachsen anbot. 
Als ich gestern einen Blog-Beitrag verfasste, erinnerte ich mich plötzlich an eine witzige und geistreiche Bemerkung eines witzigen Moderators meines NDR3. War’s in den 70ern? Frühen 80ern? Ich weiß es nicht mehr, aber der Mann sagte: „Der Islam ist Heidegger für Klein Mäxchen.“ Ich weiß noch, dass ich damals kurz aufgelacht habe und mit mir bestimmt viele NDR3-Hörer.
Gestern überkam mich bei dieser Erinnerung plötzlich Wehmut, mehr noch, eine tiefe Traurigkeit. 

Mir ist plötzlich klar geworden, wie brutal die Gedankenpolizei inzwischen wütet, online und offline. Man stelle sich vor, dieser witzige Radiomoderator wagte heute, so etwas zu sagen. Noch vor dem gleichgeschalteten Shitstorm-Gewitter der Rechtschreibschwachen würde sich der Norddeutsche Rundfunk von diesem Mitarbeiter trennen. Empörte Massen, die den Unterschied zwischen Heidegger und Heidschnucke nicht kennen, würden sich auf den „rechten Brandstifter“ stürzen und möglichst sein Auto in Brand setzen.

Ich weiß um die Fallstricke des „Früher war alles besser.“ Dieses Trugbild ist der selektiven Erinnerung geschuldet. Wir setzen aus positiv erinnerten Einzelteilen ein verklärendes Gesamtbild zusammen. Das ist mir bewusst, und ich rufe mich immer sofort zur Geistesordnung, wenn mir so eine dumme Sentimentalität in den Kopf kommt. Genauso wenig wahr ist aber die Negation dieses Trugbildes, nämlich dass alles nicht besser war. Ich stelle fest: der Geist war freier.   
     


Eilmeldung: heute ist Welt-Hallo-Tag (kein Witz, oder doch?). Durch das Grüßen mit ‚Hallo‘ soll die Welt friedlicher werden. Der Friedensplan: jeder begrüßt 10 Menschen mit ‚Hallo‘ und fordert diese auf, wieder 10 Menschen mit ‚Hallo‘ zu begrüßen und so weiter (Kettensprech statt -brief). 
Ich habe mal nachgerechnet. Wenn wir von 7 Milliarden Menschen ausgehen und für jedes ‚Hallo‘ eine Sekunde veranschlagen, ist die Menschheit 222 Jahre mit Hallo-Sagen beschäftigt und kann keine Kriege führen. Ich sag schon mal ‚Hallo‘…



Die frisch fröhlichen Antisemiten sollten bedenken: in den Produktionsstätten arbeiten viele Palästinenser für den israelischen gesetzlichen Mindestlohn. Der ist um ein vielfaches höher als der palästinensische, wenn man die 72 Jungfrauen, die auf den erfolgreichen Selbstmordattentäter warten, rausrechnet. Selbstverständlich habe ich meine Protestnote bereits eingereicht und werde beim Einkaufen darauf achten, genau diese Produkte zu kaufen. Soviel Solidarität mit fleißigen Palästinensern muss sein...
Muss man sich schon wieder dafür schämen, Deutscher zu sein? Ist es mal wieder soweit?
http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/dadgd/article/das_kadewe_fuehrt_die_helldeutsche_variante_von_kauft_nicht_beim_juden_ein

Friday 20 November 2015

Warum sind nur die Dümmsten vernetzt?

Deutschland kämpft tapfer gegen sich selbst. Zwei feindliche Armeen posten und twittern gegeneinander was das Zeug hält. Die Shit-Stormtruppen der Blumenwerfer texten gnadenlos gegen die Heimabfackler und alle, die nach eigener Auffassung solche sein könnten. Und diese versuchen, den Gegner durch schlechtes Facebook-Deutsch zu demoralisieren. Es wird gekämpft bis zum letzten Byte-Tropfen.

Und wo sind die Vernunftbegabten? Die schreiben unvernetzt und vereinsamt in den Weiten des Internets. Wenn sie doch einmal todesmutig ihre Stimme in den großen deutschen Zeitungen erheben, werden Sie sofort abgesägt (Hallo, Herr Matussek...).

Diese sensiblen, vielleicht allzu sensiblen Propheten, die bekanntlich im eigenen Land nicht gehört werden, gehen nicht den profanen Weg der Krethis und Plethis mit ihren degoutanten "social networks", nein, mit diesen Infantilen will man sich nicht gemein machen. Lieber einsam, aber groß dem Untergang der Restbestände einer einstmals ziemlich offenen Gesellschaft einen sprachgewaltigen Schwanengesang dichten.

Einige finanziell besser gestellte Denkfähige können sich das leisten. Sie schauen sardonisch lachend dem Unheil zu, das die FdJ-Canaille aus der Uckermark anrichtet und ziehen sich früh genug auf ihre Güter in der Toscana zurück oder verlassen gleich das schwer angefaulte Europa.*
Aber nun sind nicht alle Intellektuellen "Großschriftsteller" oder renommierte Hochschullehrer, die einem Ruf nach Australien, Kanada oder USA folgen können.
Deshalb konnte man vor kurzem den Ruf nach einer "Radikalisierung der Mitte" vernehmen. Gemeint ist damit wohl, dass besonders die Geld-Erwirtschafter sich lautstark melden und ihre Rechte als Spitzensteuerzahler einfordern. "Die Botschaft hör ich wohl, allein mir fehlt der Glaube." (Goethe, Faust I). Auch diese inzwischen völlig ausgedünnte "Mitte" ist eingeschüchtert und hält lieber den Mund. Wir dürfen nicht vergessen, dass schon das kleinste kühne Wort, der falsche oder vergessene Smiley (Hallo Herr Matussek...) zur sofortigen Entlassung selbst aus hohen Ämtern führen kann.

Nachdem der "Frankfurter Schule" zwei historische Subjekte der Revolution flöten gegangen sind**, konnte sich Adorno nur noch die weltweite, lockere Verbindung von Intellektuellen vorstellen. Irgendeine befreiungswürdige "Klasse" vermochte er nicht mehr zu identifizieren. Die war und ist auch nicht in Sicht. "Im Zeitalter des Internets" (Merkel) wäre es vielleicht möglich, diese lockere Verbindung ein ganz klein wenig fester zu schnüren (?). Dazu vielleicht eine abgewandelte Parole: Klardenker aller Länder vereinigt euch (in einem Blog).  


Ist der Westen schuldlos an der Misere?



Nein, das ist er nicht. Und ja, hier müssen vor allem die USA, Großbritannien und Frankreich sich an die Nasen fassen: sie destabilisieren Regionen und lassen nach unvollendeter Arbeit den Hammer fallen. Den Rest sollen die aus dem Nichts erschaffenen Demokraten selbst machen. Die gibt's aber nur in der Phantasie der Weltgeistbesoffenen.

Ich habe mal das Wortspiel "verhegelte Köpfe" geprägt. Obwohl die Demokratie- und Menschenrechtsbringer gewiss keine Hegelianer sind und Hegel wahrscheinlich nicht einmal gelesen haben, spukt er in den Wunschträumen der Arabien-Beglücker. 

Als Helmut Schmidt, der von Hegel nichts hielt, einmal bedeutungsvoll raunte, die Demokratie sei nicht die einzig mögliche Staatsform, erntete er verbale Ohrfeigen von allen Seiten. Den westlichen Träumern geht's um Universalitäten, um Weltgeist, um Weltgesetz. Erst wenn im letzten saudischen Kaff die Menschen-,  Frauen- und Schwulenrechte durchgesetzt sind, ist das Werk vollbracht.
Unsere Menschenrechte sollen universell gelten. Jeder Inuit, jeder Indianer und jeder Muslim soll unter ihren Schutz gestellt werden. Das ist eine schöne Utopie. Aber was sagt Hegel? "Wenn die Tatsachen nicht mit der Theorie übereinstimmen - umso schlimmer für die Tatsachen." Das ist die Denkungsart der Weltbeglücker. Also muss man die Tatsachen eben so lange kneten, bis sie der Theorie folgen. Das geschieht seit Jahrzehnten im arabischen Raum. Kaum stottert jemand auf arabisch "Freiheit" ins Smartphone, ist alles klar. Damit ist das gemeint, was wir, also der Westen darunter versteht. Hurra, der arabische Frühling bricht aus, Marsch auf die Bastille, "Friede den Hütten, Kampf den Palästen" (Georg Büchner), das ganze Programm. 

Vielleicht meinte er auch nur Befreiung von den Ungläubigen, Khomeini, komm über uns. Und Despoten sind sowieso immer ganz schlecht und müssen beseitigt werden. Erst wenn die Gaddafis und Assads vertrieben sind, kommen die arabischen Richard von Weizsäckers und bauen Musterländle der Demokratie.
Das sind Träume. Verhängnisvolle Träume. Ein Despot wie Gaddafi zum Beispiel wusste, wie seine Leute ticken. Und er konnte die vielen untereinander verfeindeten Clans unterm Deckel halten. Das geht nicht mit Käßmanns, Göring-Eckardts und Roths. Auch andere Pastorinnen und Sozialarbeiterinnen können das nicht.
Das Fremde wird vom Westen angebetet. Es gilt schon lange: liebe deinen Fernsten wie du deinen Nächsten verachtest. Das ganz Andere jedoch wird nicht als das ganz Andere akzeptiert. Das ganz Andere ist wie wir und muss gefälligst unserer Theorie folgen. Da sind wir aber ganz dogmatisch westlich, nicht wahr, werte "Übergutmenschen"? (von der New York Times geprägter Neologismus).
Westliche Demokratie-Missionare: Lasst die Leute in Ruhe. Ihr ändert dort nichts, aber auch gar nichts zum Besseren. Das Schlechte wird nur vom Abscheulichen abgelöst.           


*In dem Zusammenhang möchte ich auch zu bedenken geben, dass das "aber wir sind 80 Millionen" (Merkel) wenig relevant ist. Politiker, Beamte (Hallo Grüne...) und Angestellte des Staates produzieren keine verkäuflichen Waren. Sie werden genährt und gekleidet von Steuern, die von den Produktiven bezahlt werden. Und je mehr so ein Produktiver verdient, desto mehr Steuern stehen für die Diäten der Parlaments-Dilettanten und natürlich für "Flüchtlinge" zur Verfügung. Es ist nicht auszuschließen, dass besonders die Qualifizierten und Hochqualifizierten ihre Familie vor den Sprengstoffgürteln der Berufsbeleidigten schützen möchten. Dann werden die Besten zu Schutzsuchenden, die zu Recht überall willkommen sind.   

** Die deutsche Arbeiterklasse konvertierte fast vollständig und mit fliegenden Fahnen zur NSDAP, die russischen Sozialisten leckten dem Machtproleten Stalin die Stiefel. 












 

Thursday 19 November 2015

DDR-Know How bald nachgefragt?

Sie freuten sich auf DM und Freizügigkeit, bekamen aber Euro und Dosenpfand. Nach dem Freudentaumel kam die nüchtere Bestandsaufnahme. Sie hatten nicht nur politisch alles falsch gemacht, sie konnten auch sonst nichts.

Was sich bei den DDR-Bürgern zwangsläufig einstellen musste, nennt sich Frustration. Finanziell und technisch hochgerüstete Westdeutsche machten die meisten VEB platt, oder wenn sich's noch lohnte, wurde der eine oder andere Betrieb auf West-Niveau gebracht. Was für Technokraten kein Problem und ökonomisch bestimmt geboten war, musste für viele Arbeitnehmer und Betriebsleiter trotzdem demütigend gewesen sein. Jeder mag sich vorstellen, wie er sich fühlt, wenn man ihm sagte, er hätte in den letzten 40 Lebensjahren alles falsch und schlecht gemacht. Ob es stimmt oder nicht: das Gefühl ist kein schönes.

Dass Merkels viele unbekannte Gäste ein sehr hohes Risiko darstellen, dürfte sich inzwischen rumgesprochen haben. Zwar halten die willkommens-verrückten Blumenwerfer noch tapfer die bröckelnde Stellung, aber spätestens wenn's in Deutschland kracht und ein paar hundert Opfer zu beklagen sind, wird man heulend nach handlungsfähigen Klardenkern rufen.

Dann könnte sich DDR-Know How gut bewähren. Beispielsweise war die Mauer ein Schutzwall von Weltniveau. Wer wollte das bestreiten? Zusammen mit Mauerschützen und Todesstreifen war sie kaum zu bezwingen. Israelis haben damit auch schon gute Erfahrungen gemacht. Selbstverständlich muss die Durchfahrtrichtung gedreht werden: raus geht's immer, rein geht's nimmer. Auch für die Grenzübergänge sollte der DDR-Standard gelten. Nicht kurz auf den richtigen oder gefälschten Pass gucken und durchwinken, sondern kontrollieren wie es einst die DDR-Grenzer taten.

Gegen islamische "Hassprediger" (niedlich, bei den anderen heißt das Aufruf zu einer Straftat oder Volksverhetzung) kann man ja gar nichts machen, wenn die einen deutschen Pass haben. Das liest man immer wieder. Es sind ja Deutsche, und die kann man nicht ausweisen.

Nicht verzagen, DDR fragen. Missliebige Liedermacher wie Wolf Biermann wurden ratzfatz ausgebürgert. DDR-Pass eingezogen und raus. Das war ganz klar Unrechtsstaat und schlecht. Aber hier geht es nicht um Liedermacher, sondern um "Gefährder" (so die Amtssprache). Seit vielen Jahren predigt unter vielen anderen der berüchtigte Konvertit Pierre Vogel seinen widerlichen Hass auf Ungläubige. Da kann man gar nichts machen, denn er ist ja Deutscher.
Vogel war erst Boxer, dann Salafist. Ob ständige Schläge auf den Kopf den Übertritt zum Islam begünstigen, müsste medizinisch untersucht werden. Hier ist Forschungsbedarf.
Gerade für hässliche und strunzdumme Männer ist der Islam eine attraktive Alternative zum Frauenkauf. In der DDR hätte man einem Pierre Vogel ganz schnell die Staatsbürgerschaft entzogen. Mit solchen Vögeln hätte sich der Westen vergnügen dürfen.

Wir sehen, man kann auch einiges von der ehemaligen DDR lernen. Und gerade die FdJ-Sekretärin Merkel sollte wissen, wie man Grenzen baut und sichert.  


Die Dumpfbacken schwurbeln immer noch

In jeder Talk Show schlagen immer wieder die üblichen Demenzverdächtigen auf und stottern herum, dass es den totalen Schutz nicht geben wird. Herrje, hallo, das wurde verstanden. Ab zurück ins Heim und die Medikamente nehmen. Jeder Bürger, der mehr als zwei Hirnzellen sein Eigen nennt, weiß das, und niemand erwartet den vollkommenen Schutz. Weil es den nicht geben kann. Genau. Alle haben das kapiert. Die Bürger wünschen sich nur eine Selbstverständlichkeit: einen funktionierenden Staat. Fragen Sie mal Ihren Pfleger, welche Aufgaben so ein Staat hat und bleiben Sie vor allem Talk Shows fern.

Eilmeldung: Heute ist Welttoilettentag. Das ist keine Ente, denn "die Ente bleibt draußen." (Dr. Klöbner)



Hey, IS, aufgepasst. Chinesen werfen nicht mit Teddybären. Nach China traut ihr euch sowieso nicht. Ihr wisst genau, warum, gell?
http://www.spiegel.de/politik/ausland/china-will-sich-am-kampf-gegen-islamischer-staat-is-beteiligen-a-1063550.html
 
Ein Salzburger Weihbischof redet Tacheles
http://www.kath.net/news/52827







Wednesday 18 November 2015

"Alle Bürger sind aufgefordert, der mörderischen Ideologie ihre Kultur der Freiheit entgegenzusetzen."

Dieser herzige Rat stammt nicht von mir. Man beachte die Anführungszeichen. Nein, Reinhard Müller von der FAZ online empfiehlt diese probate Strategie der Abschreckung. Man dürfe, so Müller, sich jetzt nicht den Stundenplan vom IS oder seinen Trittbrettfahrern (keine näheren Angaben) diktieren lassen.

Dank des französischen Geheimdienstes (Hallo BND? Niemand zu Hause?) und guter Polizeiarbeit konnte die Therapiesitzung für die deutschen Realitätsverweigerer noch einmal vertagt werden.
Thomas de Maizére verteilt sein Wissen in kleinen Portionen, um keine Unruhe in der Bevölkerung aufkommen zu lassen. Schlechte Nachrichten verlieren offensichtlich ihren Schrecken, wenn man jeden Tag nur ein Wort davon verrät.

Frau Merkel spannt ihre Raute und fordert Aufklärung besonders zum Wohl der "Flüchtlinge", denn gerade die seien ja vor diesem Terror geflohen. Das haben die jungen männlichen Schutzsuchenden doch selbst gesagt. Bald ist Weihnachten, dann kommt der Weihnachtsmann, der sonst am Nordpol lebt. Das hat mir ein Dreijähriger selbst erzählt.

Wer einen starken Magen hat, kann sich durch die Leserkommentare in den deutschen Leitmedien kämpfen. Neben geistig normalen Lesern, die nun ein zügiges Schließen der Grenzen und eine strenge Identifizierung der vielen schutzsuchenden jungen Männer fordern, erbrachen sich viele Leser, denen offensichtlich nur noch eine Dschihadisten-Therapie helfen kann:

Das Schließen der Grenzen bringt gar nichts, denn Terroristen finden immer einen Weg. Ein ausgezeichnetes Argument. Wir wissen nun, warum es vollkommen unsinnig ist, Haus und Auto abzuschließen, denn Diebe finden immer ihren Weg. Beweis: auch abgeschlossene Autos werden gestohlen, in abgeschlossene Häuser wird eingebrochen.

Was sind schon 130 Tote? In der selben Zeit, so die noch Untherapierten, sterben viel mehr Menschen an a) Krankenhauskeimen, b) Autounfällen, c) christlichen Gewalttätern, d) Klimawandel, e) Feinstaub. Übrigens sind noch nie so wenige Menschen durch Terroranschläge umgekommen wie heute. Nie war ein Dschihadist so wertvoll wie heute.

Islamismus hat mit dem Islam nichts zu tun. Eben. Genauso wenig wie Alkoholismus mit Alkohol irgendwas zu tun hat.

Die mit den ellenlangen Kausalkettchen. Was in Paris passierte und demnächst bestimmt auch woanders passiert, hat seine Ursachen - und jetzt wird ganz weit ausgeholt - in den Kreuzzügen, bestimmt hat auch der Umgang "der Amis" mit den Indianern irgendwas damit zu tun. Und die Armut (nur einfache Smartphones, bettelarme Saudis schicken nicht genug Waffen). Vietnam darf auch nicht fehlen. Die Kolonialzeit. Niemals die Kolonialzeit vergessen. Wie tief die Kreuzzüge das muslimische Herz verwundet haben, sieht man deutlich an ihrem vollkommen berechtigten Hass auf "Kreuzzügler." Wir sehen hier ganz deutlich, dass der junge Dschihadist beileibe nicht nur den Koran entziffern kann, sondern ein gewiegter Historiker ist. Er weiß genau, dass der Begriff "Kreuzzug" erst im 19. Jahrhundert geprägt wurde, er weiß aber auch, dass debile Ungläubige das nicht wissen. Frankreich und die anderen haben alles falsch gemacht und kriegen jetzt ihre Quittung dafür. Deutschland zeigt mit seiner Willkommenskulter, wie man islamischen Terror verhindert.

Dann gibt es noch die Leser Müller'schen Geistes: keine Kalaschnikoff dieser Welt, kein Sprengstoffgürtel kann uns etwas anhaben, wenn wir den Gegner (Frau Käßmann erhebt Einspruch. Warum Gegner?) mit unseren Kulturbeuteln der Freiheit bewerfen. Dschihadisten weinen und legen alle Waffen nieder, wenn wir entschlossen Lichterketten schmieden, Mahnwachen exerzieren lassen, Liedermacher an die Front schicken und ganz viel beten.

Derlei lesen wir natürlich nur vor der ersten Therapiesitzung. Der Therapieerfolg wird sich schlagartig [sic!] einstellen. Danach lesen wir anderes.


Festgefahren in der Antithesis

Nach Hegel vollziehen sich historische Prozesse bekanntlich in einem Dreisprung: Das,was ist, nennt er Thesis. Diese Thesis wird irgendwann negiert (Antithesis), schließlich wird die Synthesis (die nicht-identische Negation der Negation) wieder zur Thesis und so weiter. Zur Beschreibung dieser modernen Dialektik (sie unterscheidet sich grundlegend von der griechischen) benutzte er das wunderbare deutsche Wort "aufheben" in seiner Dreifachbedeutung: bewahren, abschaffen, auf eine höhere Stufe heben. Deshalb ist die Synthesis nicht-identisch, d.h. nicht einfach eine Wiederherstellung der ursprünglichen Thesis.
Deutschland ist festgefahren in der Antithesis. Nach der Befreiung vom Nationalsozialimus wurde zu Recht(!) die grauenhafte Thesis streng negiert: statt Kriegslüsternheit Friedfertigkeit, statt Intoleranz Toleranz, statt Abgrenzung Westbindung (Adenauer), statt Barbarei Zivilisiertheit. Feinde gibt es gar nicht mehr mehr, nur noch Brüder und Schwestern.

Diese Negation der furchtbaren Unwerte war historisch und moralisch geboten. Was von niemandem verlangt, aber trotzdem (natürlich weltmeisterlich) zelebriert wurde, war der ewige "Bußkult", der allerdings nur sich selbst feierte und nichts lehrte (siehe etwa: Margarete Mitscherlich, Die Unfähigkeit zu trauern). Wie wenig der leere Kult mit tatsächlicher Aufarbeitung zu tun hat, lässt sich am spätestens seit dem 6-Tage-Krieg munter wachsenden "Antizionismus", an der "Israelkritik" zeigen*. Der Kult verbietet es (noch), das Kind beim Namen zu nennen. "Antisemitismus" ist noch nicht ganz salonfähig. Da muss man sich ein Sprach-Lätzchen umbinden und in den Schwurbel-Modus schalten. Auch die "Amerikakritik" ist bei genauem Hinsehen ein höher skalierter Antisemitismus: Amerikanische Präsidenten sind alle nur Marionetten einer (undeutlich deutlich) herbeifabulierten "Finanzelite" (Ostküste...), die alle Fäden in der Hand hat.

Aber ohne große Gefühle und ganz ohne Liebhaben tun sich Deutsche schwer. So wurde "das Fremde" Objekt der Begierde. Je nach Zeitgeist und Gemütszustand sind das asiatische Gesundbeter, Indianer oder wie seit einigen Jahrzehnten Palästinenser, überhaupt alle von den "israelischen Imperialisten" unterdrückten friedliebenden Menschen, also praktisch alle außer den Amerikanern (gewisse Amerikaner...) und natürlich Israelis, die "genauso schlimm wie Nazis" sind. Das Wahre, Gute und Schöne kommt stets aus der möglichst kulturfernsten Fremde. Der Westen ist wertlos.

Karl Poppers "Die offene Gesellschaft und ihre Feinde" wurde deshalb nur teil-rezipiert. Eine nach allen Seiten total offene Gesellschaft, da hat er schon recht, der Popper, aber Feinde? Was für Feinde? Da schalten die Toleranz-Besoffenen auf "rechter Popper". Hat dieser "Neo-Liberale" nicht kapiert, dass es seit 1945 keine Feinde mehr gibt? Außer natürlich, ich erwähnte sie schon. Dass der Österreicher Popper 1937 emigrieren musste (er sah den Hurra-Anschluss Österreichs an das deutsche Mörderreich voraus), tut gar nichts zur Sache. Dass 16 seiner Familienmitglieder in der Shoah ermordet wurden, tut auch nichts zur Sache, denn das war ja vor 1945. Und seit 1945 und erst Recht seit 1967 (israelische Kriegstreiber, Sie wissen schon...) sind die Deutschen ganz lieb zu (fast...) allen.
In dieser Dauer-Antithesis hat man sich gemütlich eingerichtet**. Wirtschaftlich sowieso, aber auch moralisch. Ein richtig guter Büßer darf und muss andere belehren. Die Täter belehren seit Jahrzehnten die Opfer und bemerken überhaupt nicht die Abscheulichkeit ihres Tuns. Jede Dumpfbacke weist jede Verantwortung für die Untaten der Großeltern zurück, denn er war ja nicht dabei. Um so kompetenter wähnt er sich, wenn es darum geht, Israel auf den rechten Weg zu bringen.

Die Verachtung des Westens, verkörpert durch die USA und Israel, ist vornehme Bürgerpflicht. Er hat sich alles selbst zuzuschreiben und verdient es nicht, mit allen Mitteln verteidigt zu werden. Was gibt's da schon zu verteidigen? Auch in der geheiligten Fremde gibt es die freie Rede, auch wenn die Redner enthauptet werden. Frauen? Homosexuelle? Klar, nun ja, nicht ganz so schön, was denen in der wunderbaren Fremde passiert, aber das alles hört auf, sobald der Westen seine Fehler einräumt und (wir kennen das schon) Reue und Buße zeigt. Und hier stecken sie fest. Sie schaffen die Synthesis nicht. Sie schaffen es nicht, normal zu werden. Sie wollen das Erreichte, den weitestgehend liberalen Rechtsstaat, die weitestgehend offene Gesellschaft nicht vor ihren Feinden schützen, sie sind nicht bereit zur Verteidigung dieser doch großartigen Errungenschaften, die sie tagtäglich wie selbstverständlich(!) nutzen und genießen.
Sie haben noch nicht verstanden, dass es eben keine Selbstverständlichkeiten sind. Andere Länder sind auch tolerant und friedfertig, aber ihre Bürger verachten ihr Land nicht. Ja, sie sind sogar stolz (ganz schlimm) auf das, was ihr Land, seine Bürger erreicht haben. Deshalb wehren sie sich gegen ihre Feinde. Dabei vergessen auch diese Bürger nicht, dass ihr Land auch viel Unrechtes getan hat und mitunter auch noch tut. Und dieses Unrecht wird thematisiert und diskutiert. Dass sie ihr Land und den Westen trotzdem nicht hassen, sondern mit allen Mitteln verteidigen, ist ihrer Normalität geschuldet.

* Damit ist ausdrücklich nicht gemeint, dass Deutsche nun Tag und Nacht Israel loben sollen. Es reicht vollkommen aus, Dieter Nuhrs Ratschlag zu befolgen: einfach mal die Fresse halten.
** Theodor W. Adorno warnte vor dem Festhalten an der Negativität, die ja dadurch ins unkritisch Bejahende umschlägt. (Adorno, Negative Dialektik)


Hallo Grün*innen, habt ihr noch alle Latt*innen  am Zaun*in?

In der Biologie spricht man von Übersprungshandlung, wenn aus einem Konflikt zwischen zwei möglichen Handlungszielen sich sinnlose Bewegungsmuster zeigen. So eine Übersprungshandlung sehen wir jetzt bei den Grün*innen (außen auch). Der Konflikt lässt sich ahnen. Alle Muslime rein, aber sie müssen Frauen achten und Homosexuelle lieb haben. Geht nicht? Klappt nicht?
Gut, dann beschäftigt man sich mit der Restzertrümmerung der deutschen Sprache. Der * heiligt die Mittel*innen.
Grün*innen, grabt Kröt*innen-Tunnel*innen, rettet Bork*innen Käfer*innen und lasst die Menschheit*innen in Ruhe!

http://www.spiegel.de/politik/deutschland/die-gruenen-machen-geschlechtsneutrale-sprache-zur-pflicht-a-1063228.html#js-article-comments-box-pager
            

Tuesday 17 November 2015

Elitehacker statt Elitesoldaten

Hollande ließ nach dem Angriff auf Paris ein paar Flugzeuge ein paar Bomben über dem Islamischen Staat abwerfen. Verständlich, klar, aber auch sinnvoll?

Kann man Fanatiker, die den Tod lieben und das Leben verachten, mit Bomben außer Gefecht setzen? Kaum, denn die freuen sich ja über jeden zerplatzten "Märtyrer". Die schicken auch ihre Kinder in den Dschihad und kassieren für jedes explodierte Kind Heldenrente. Das unterscheidet sie von einem Mitglied der Waffen-SS (nur darin unterscheiden sie sich). Der hat auf Befehl gemordet, wollte aber möglichst überleben.

Bomben, Truppen, Panzer, Gewehre. Auf diesem Terrain kennen sich Dschihadisten aus. Das schreckt sie überhaupt nicht. Wie auch, immer daran denken: sie lieben den Tod und verachten das Leben. Sie hassen uns, sie hassen den Westen, sie wollen uns vernichten, keine Frage,  aber sie lieben unsere technischen Errungenschaften, denn außer Morden und Koran lesen haben sie nichts gelernt. Sie können weder Kriegsfahrzeuge, Bomben oder gar Computer und Smartphones selber produzieren. Dafür sind sie viel zu dumm.

Anstatt ihr Spiel zu spielen, das wir wahrscheinlich verlieren, weil wir unsere Kinder, unser Leben lieben, muss man sie lahmlegen. Und "im Zeitalter des Internets" (Neuland Merkel) gibt es feine Möglichkeiten, die heute lebenswichtigen Netzwerke lahmzulegen. Weil aber ein "Cyber War" nur mit viel Verstand und Know How (und ganz ohne Bomben) geführt werden kann, könnten wir sie buchstäblich außer Gefecht setzen (was funktioniert heute noch ohne Netzanbindung?).

Ich sage ausdrücklich "wir", denn sie hassen uns alle und und wollen uns vernichten. Das sagen sie selbst, und es wäre idiotisch, ihnen nicht zu glauben. Ich nehme sie beim Wort. In den deutschen Regalen 1933-1945 verstaubte Hitlers Rezeptbuch "Mein Kampf", das nicht gelesen oder nicht geglaubt wurde. "Mein Kampf" lässt sich mit "Mein Koran" in Konkordanz lesen. Beide Autoren meinten genau das, was sie schrieben. "Heute gehört uns (fast) Syrien und morgen die ganze Welt." Das ist der Plan.

Mad Merkel und die anderen Durchgeknallten in Deutschland wurden ausdrücklich gewarnt: aus dem Libanon (also nicht von der bösen CIA oder dem teuflischen Mossad...) hagelte es Warnungen. Merkel müsse damit rechnen, dass mindestens 1-2% der sogenannten "Schutzsuchenden" abgerichtete IS-Mörder sind, die auf dem verrückten Willkommensweg nach Europa geschleust werden. Davon wollte die offensichtlich geistesgestörte Kanzlerin nichts wissen. Nein, Grenzen öffnen und alle reinlassen. Pass verloren? Kein Problem, der junge Mann ist bestimmt Kriegsflüchtling, denn er hat es selbst gesagt. Nicht registrieren lassen und untertauchen? Bestimmt hat sich der Schutzsuchende geschämt, weil er Plattfüße hat. Dass diese geradezu kriminelle Naivität ganz Europa gefährdet, kümmert die größenwahnsinnige Kanzlerin wenig. Wenn alles schief geht, heult sie mit den geschädigten Nachbarn.

Hacker "Anonymous" hat dem IS den Krieg erklärt. Das ist m.E. ein guter Anfang und ein vielversprechender Weg. Lasst die wahnsinnigen Mörder mit ihren von den Saudis finanzierten Bomben alleine. Rekrutiert ein Battalion der besten Hacker und lasst sie einfach machen. Es wäre einen Versuch wert.  

Ceterum censeo (Cato Censorius): In Deutschland wird die Integration gelingen. Nur die Richtung wird eine andere sein.

Der Psychiater Eugen Bleuler prägte den (griechischen) Begriff "Schizophrenie". Der Begriff setzt sich zusammen aus dem Verb abspalten und den Substantiven Geist, Seele, Gemüt. In älteren Lehrbüchern der Psychiatrie nennt man die Krankheit politisch vollkommen inkorrekt  "Spaltungsirresein".
Eine Denkfigur, die man nicht erst heute in allen Medien wahrnehmen kann:
Ein Muslim sagt: der Islam will nur den Frieden, alle Verbrechen im Namen des Islam haben mit dem Islam nichts zu tun. Sofort wird diese Behauptung geglaubt, sie ist die Wahrheit und nichts als die Wahrheit.
Der zweite Muslim sagt: Allahu Akbar - wir werden den Westen vernichten.
Dieser Aussage wird nicht geglaubt. Der Muslim lügt.
Der lügt also auf jeden Fall, während der andere auf jeden Fall die Wahrheit spricht. Interessant. Wenn ein iranischer Judenhasser sagt, Israel werde von der Landkarte getilgt werden, meint er das auf keinen Fall so. Wir haben ihn missverstanden. Er meinte das ganz anders. Interessant. Die einen werden sofort verstanden, bei den anderen missverstehen wir immer alles.
Eugen Bleuler wüsste, wie man dieses gespaltene Denken nennt...

Aber auch das gibt es zum Glück. Eine klar sehende und mutige Muslima, die so etwas unter Lebensgefahr schreibt!
http://www.welt.de/debatte/kommentare/article148935457/Wir-muessen-Dinge-tun-die-bisher-undenkbar-waren.html

Monday 16 November 2015

Deutschland schläft, keiner wacht


Kaum sind die Kondolenzkarten an Nachbar Frankreich verschickt, treffen sich die Lernbehinderten deutscher Nation bei Günther Jauch und quatschen Blödsinn. In dieser Disziplin tat sich besonders Kinderhort- und Schießgewehrexpertin Ursula von der Leyen hervor.

Sie wähnt den IS auf dem Rückzug. Warum? Weil er sich nicht weiter ausbreitet. Aha. Da hat Frau von Leyen wohl die letzten Tage im Wachkoma gelegen. Andererseits hat sie recht: solange der Kölner Dom noch steht, auf den Weihnachtsmärkten, Pardon, Wintermärkten nur der Glühwein reinknallt, hat sich der wahre Islam noch nicht weiter ausgebreitet. Und mit Krieg hat das Ganze gar nichts zu tun. Wen interessiert Frankreich? Solange die Franzosen noch Wein und Käse liefern, geht's doch irgendwie. Wäre ich Hollande, würde ich diese Frau zur persona non grata erklären.

Sigmar Gabriel hat uns ja schon davon unterrichtet, dass der "Freiheitsstaat" (welcher soll das sein?) immer verwundbar ist. Diese Eigenschaft teilt der Freiheitsstaat übrigens mit Nordkorea oder dem deutschen Bauernverband. Ist Gabriels Plattitüde noch zu überbieten?
Selbstverständlich. Im Spiegel konnte man gestern lesen, dass die westliche Gesellschaft "wehrlos" ist. Das ist schon eine Steigerung, Sigmar, das musst du zugeben. Der Schreiber hat den deutschen Fatalismus (oder ist es nur erbärmliche Feigheit?) auf den Punkt gebracht: Wehrlose können sich nicht wehren. Also müssen sie sich auch nicht wehren. Frei nach Dante: tretet aus und lasst alle Hoffnung fahren. Zyankalikapsel immer dabei? Oder lieber auf die Enthauptung warten? Geschmacksache.

Ein anderer Schreiber des selben Blattes kommt zu einer bestürzenden Erkenntnis: den totalen Schutz wird es nicht geben. Donnerwetter. Wollt ihr den totalen Schutz? Nein, wir wollen Maoam. Also entweder Vollkasko mit Lebensgarantie oder gar nichts.

Die deutschen staatsbesoldeten Erklärbären halten die Schweigeminute penibel ein, soviel Pietät muss sein. Aber gleich danach stürzen sie sich relativierend ins mediale Kampfgetümmel. Zunächst gibt es nicht den Islam. Nein, nein, es gibt ja so viele Auslegungen des Korans. Aha. Dieses dürftige Büchlein enthält die geballte Intellektualität eines Tütensuppenrezeptes. Man nehme einen Ungäubigen, fragt "du wolle Islam?. Sagt er ja, bleibt er am Leben, sagt er nein, wird die Enthauptung für die Ewigkeit gefilmt. Sure, liebe Sure, da muss man sich aber schon sehr beschränkt stellen, um diese Rezepte für Dummies nicht zu kapieren. Das, was diese verbeamteten Null-Checker als "gemäßigten Islam" verkennen, ist der noch ohnmächtige Islam.
Klardenker Churchill war ja kein großer Freund von Stuhlkreisen, Lichterketten und pfäffischem Geseier. Er wusste sehr genau, dass die Mohammedaner (damals durfte man die noch so nennen) ohne jeden Zweifel die Weltherrschaft anstreben. Dass sie es noch nicht erreicht haben, liegt daran, dass man sie nicht gewähren ließ.

Sobald islamische Gelehrte schreiben gelernt haben, schreiben sie zum Beispiel:

Laß uns ins Gesicht mancher Nicht-Muslime lächeln, währenddessen unsere Herzen sie verfluchen.                                                                            Ibn Kathir

Dieser heilige Auftrag, nämlich den vertrottelten Nicht-Muslimen die Hucke voll zu lügen, hat sogar einen Namen: Taqyya. Die vom Propheten höchstpersönlich anbefohlene Heuchelei soll solange ausgeübt werden, bis der Islam stark genug ist, den Dschihad zu starten.
Die ToleranzpredigerInnen werden aber immer wieder betonen, dass nur ein ganz winziger, wirklich ganz ganz winziger Teil der Muslime Sprengstoffgürtel trägt. Das ist ja beruhigend. Wie viele von den winzig wenigen Waffenträgern haben gerade 130 Menschen in Paris ermordet? Übrigens haben sie ihr Ziel nicht erreicht, denn das Stadion mit 80.000 Zuschauern stand auch noch auf der Speisekarte der Winzig-Wenigen.

Deutschland ergreift erste Maßnahmen:
1. Angela Merkel weint mit den Franzosen. Diese umstrittene Kriegsführung findet nicht überall Anklang. Zunächst enthalten Tränen außer Wasser noch chemische Kampfstoffe, die von der Genfer Konvention geächtet werden, außerdem demütigen Tränen gerade junge Muslime. Merkels klares Ziel: Dschihadisten stellen sich in eine Ecke und schämen sich zu Tode. Ist das etwa tolerant?

2. Herr Maas donnert "jetzt erst recht" und baut neue Grenzen, die sofort geöffnet werden. Diese Verwirrtaktik sollte schon in den Napoleonischen Kriegen den Gegner erheitern und zum Aufgeben bewegen. Vielleicht klappt es dieses Mal?

3. Frau Käßmann fordert die Abschaffung der Promille- und aller anderen Grenzen. Sie plant, Dschihadisten mit christlicher Nächstenliebe zu ersticken. Das könnte als Demütigung missverstanden werden.

4. Frau Göring-Eckardt wird Muslima, um ein Zeichen zu setzen. Um noch einen drauf zu setzen, heiratet sie einen Dschihadisten, den sie auf einer ökumenischen Burka-Party kennengelernt hat.

5. Jakob Augstein weiß, dass wir sofort verloren haben, wenn wir von der Waffe Gebrauch machen. Wenn ein Dschihadist mit der Waffe auf uns zielt, machen wir ihm ein nettes Kompliment, wie gut ihm Bart und  Kalaschnikoff stehen. Sofort wird er seinen Glauben an den Nagel hängen und Krötentunnel für die Klimarettung graben.



   



Sunday 15 November 2015

"Der Islam muss sich reformieren." - ein Missverständnis

Die Forderung nach einer "Reformierung des Islam" hört und liest man überall. Da liegt eine Verwechslung vor: Reformierung bedeutet keineswegs Liberalisierung. Im Gegenteil.

Dem Reformator Luther war ebenfalls nicht an einer Liberalisierung des Christentums gelegen. Er sah im Katholizismus eine Abweichung, eine Pervertierung des wahren christlichen Glaubens. Zurück zu den Wurzeln, zurück zur Schrift. Es ging um Reinigung, um Orthodoxie (griech: unverfälschte, wahre Lehre). Liberal war Luther keineswegs.

Nur vorübergehend war er ein großer Judenfreund. Er hielt die überwiegend lese- und schreibkundigen Juden für ideale Konvertiten. Die hätten das Zeug, dem jungen Protestantismus auf die Füße zu helfen. Als die Juden keine Anstalten machten, dem Wittenberger Thesenschreiber zu folgen, verwandelte sich Luther ganz schnell in einen Judenhasser.

In der Tat ist der Islam dabei, sich zu reformieren. Der IS zum Beispiel ist die Verkörperung der islamischen Reformation. Zurück zu den Wurzeln, zurück zur Schrift. Und im Koran steht doch, was zu tun ist. Wir Ungläubigen haben nur eine Wahl. Wir müssen den einzig wahren Glauben annehmen oder Kopf ab. Zu einfach? Nein, nur einfach, genauso einfach wie das Weltbild des Islam. Die Reformatoren kämpfen natürlich auch gegen die perversen Abtrünnigen aus den eigenen Reihen. Etwa gegen den häretischen türkischen Ladenbesitzer, der auch Schnaps verkauft. Der muss auf Linie gebracht werden oder Kopf ab. Eine Muslima, die einen Nicht-Muslimen heiraten will, muss den Plan ganz schnell knicken, sonst fliegen Steine oder Messer. Zurück zu den Wurzeln.

Wer eine Reformierung des Islam fordert, setzt voraus, dass "der eigentliche, der ursprüngliche Islam" edel, hilfreich und gut ist. Eine Religion des Friedens also, der Prophet ein großer Menschenfreund und Prediger der Menschlichkeit und Toleranz. Nichts könnte falscher sein.

Es geht um ein klares Ziel: die ganze Welt muss die Umma sein, der Islam die einzige Religion, denn der Prophet war nicht nur der letzte, sondern der einzige Auserwählte, der alle seine Vorgänger in sich aufnahm und verdaute. Das heißt, alle seine Vorgänger sind bedeutungslos geworden.    
Der reformierte Islam tut nur seine Pflicht. Eine "Liberalisierung des Islam" ist unmöglich. Das wäre ein Widerspruch in sich, vergleichbar mit einer "Liberalisierung des Nationalsozialmus". Wir Ungläubigen müssen entscheiden, ob wir uns das gefallen lassen oder nicht. Kompromisse sieht der Islam nicht vor.  


Alexander Kissler ist einer der Hirnbesitzer in Deutschland, auf die die Hirnlosen selbstverständlich nicht hören werden. Denn: ob rechts herum, ob links herum, seinen Untergang schafft Deutschland immer.
Kisslers neuestes Sachbuch "Keine Toleranz den Intoleranten. Warum der Westen seine Werte verteidigen muss." habe ich hier schon kurz vorgestellt.

http://www.cicero.de/weltbuehne/islamistischer-terror-paris-der-krieg-ist-da/60120


Aufgespießt:

"Anschläge in Paris - Augenzeuge schildert Geiselnahme im Bataclan." (Die Welt)

Wie bitte? Hallo? Was für eine "Geiselnahme"? Geiselnehmer stellen Forderungen. Und, jawohl, die Geiseln haben sogar eine Chance, freigelassen zu werden, wenn die Forderungen erfüllt werden. Welcher Schulabbrecher fabuliert hier von "Geiselnahme"? Die Mörder wollten nur morden, nichts anderes. Haben Sie das jetzt verstanden?

Saturday 14 November 2015

Paris - die Beleidigten wehren sich mal wieder

In Deutschland schreiben sich die Pastorinnen schon mal warm. Denn in Kürze werden uns die Margot Käßmanns und Katrin Göring-Eckarts die Anschläge in Paris genau erklären. Wir werden lernen, dass auch diese Morde nichts, aber auch gar nichts mit dem Islam zu tun haben.

Nein, irregeleitete, hungernde junge Männer, die sich mit ärmlichen Smartphones vernetzten und oft nur mit einem einzigen Sprengstoffgürtel bekleidet waren, haben aus Verzweiflung mindestens 127 Menschen ermordet. Aber warum? Weil sie unsere Ungerechtigkeit nicht mehr ertragen. Denn wir haben den Wind gesät.

Diese armen Unterdrückten haben Schutz bei uns gesucht. Aber nicht nur einfachen unchristlichen Schutz, sondern ein schönes Eigenheim, ein Auto, unseren Wohlstand eben, den wir nur genießen können, weil so viele Milliarden Menschen von uns mit billigen Smartphones abgespeist werden.

Es ist unsere Unchristlichkeit, die Menschen zu diesen Verzweiflungstaten treiben. Natürlich tun uns die Opfer auch leid, aber diese Opfer stehen für unsere Unmenschlichkeit, die uns nicht leid tun muss.
Deshalb müssen wir Christen nicht nur öfter in die Kirche gehen, nein, wir müssen unsere Ungerechtigkeit ablegen, wir müssen noch viel mehr verzweifelte junge Schutzsuchende mit Smartphones zu uns bitten. Sie werden uns bereichern und uns ganz bestimmt auf den christlichen Pfad zurückführen.

Liebe Pastorinnen, ich habe Ihnen die Einleitung geliefert. Schreiben Sie einfach weiter. Ich erwarte mindestens einen 3-Spalter in FAZ, Zeit und Spiegel.


Nota bene: Tilman Tarach ist ein intelligenter und zorniger junger Mann, der sich kein X für ein U vormachen lässt. Er gebraucht Sprache zur Beschreibung von Sachverhalten, zur Klarstellung, missbraucht sie nicht zu Ritualen der Verschleierung und Schönsprechung. In seinem scharfzüngigen und kenntnisreichen Buch "Der ewige Sündenbock" schreibt er: "Der Islam ist eine antisemitische, eliminatorische Gewaltideologie." Seine Definition wird immer wieder bestätigt. Die frappante Ähnlichkeit dieser Ideologie mit der des Nationalsozialismus ist keineswegs zufällig.


Sigmar Gabriel gibt zu bedenken:
"Ein Freiheitsstaat ist immer verwundbar."

Echt jetzt? Da hat er recht, der Gabriel. Da können wir jeden Tag in Fafners Blut baden, es bleibt eine verwundbare Stelle. Da passt genau eine Bombe rein. Sigmar, was meinst du, warum tragen Autofahrer einen Sicherheitsgurt? Weil sie dann unverwundbar sind? Oder damit die schwersten Unfallfolgen möglichst vermieden werden? Mhm? Und jetzt leck die Stiefelchen deiner Kanzlerin und halt bloß die Grenzen offen. Für alle und jeden.

In Deutschland passiert sowas nicht

Seltsam, oder? Für die deutschen Pazifanten gibt es eine einfache Erklärung dafür: Deutschland liefert zwar Waffen (nicht schön) und Geld (schön), aber mischt sich nirgends ein und lässt den IS ganz lieb in Ruhe. Außerdem lädt es die ganze arabische Welt zu Bärchen und Blumen ein. Das zahlt sich halt aus. Hirnbesitzer sehen das anders: irgendwo müssen die Mörder schließlich in Ruhe wohnen und planen können. Dann in Ruhe den Kombi mit Waffen beladen und auf nach Frankreich, oder Spanien, oder, oder. Mit anderen Worten: Deutschland wird noch gebraucht, deshalb lässt man es noch heile. Wer beschmutzt schon sein warmes Nest? Möglicher Weise wird das auch den islam-geschädigten Nachbarn auffallen. Die werden dann auf das Kondolenz-Geschwurbel deutscher Willkommenskasper pfeifen und eher ihre Geheimdienste mobilisieren, um den deutschen Toleranz-Trotteln auf die Finger zu sehen.

Friday 13 November 2015

Je suis Lawine

In einer Gesinnungsdiktatur will jedes Wort sehr gut überlegt sein. Devote Hofschranzen und konditionierte HofberichterstatterInnen lauern Tag und Nacht Gesinnungsverbrechern auf, denen ein kleiner Lapsus widerfährt. Wenn das geschieht, wird sofort die Mobilmachung befohlen, und die Zeilenhonorartoren der Königin hauen in die Tasten.

Jetzt erwischte es Schäuble. Er metaphorisierte den Strom ungeregelter Einwanderung als "Lawine" und provozierte damit merkelgerechte Donnerworte, die sich geradezu lawinenartig vom "Spiegel" bis in die "Zeit" ausbreiteten. Zu einer semantischen Analyse des Bildes "Lawine" blieb keine Zeit, denn die Gesinnungsrichtung musste sofort korrigiert, der entgleiste Renegat zurück in die Spur gebracht werden.

Der Spiegel titelte seinen Empörungsartikel mit "Die Entgleisung", Maas nannte Schäuble einen "Brandstifter". Auch hier bedient man sich Metaphern, aber diese ausgelutschten Metaphern sind gute Metaphern. Eigentlich könnte Schäuble Strafanzeige erstatten, denn Brandstiftung ist ein Delikt, und wer ihn als Brandstifter bezeichnet, begeht die Straftat der Verleumdung.

Der Vorwurf der "Entgleisung" verrät unfreiwillig, worum es in Deutschland inzwischen geht. Züge entgleisen, und die fahren auf vorher genau festgelegten Schienen. Ein Zugführer kann die Richtung nicht ändern, er hat nicht die Freiheit des Autofahrers, eine Abzweigung zu nehmen, in eine andere Richtung zu fahren, oder einfach zu parken, wenn er möchte. Die Schienen bestimmen, wo's lang geht.

Schäuble ist kein Philologe, aber wahrscheinlich hätte er das Bild der Lawine nicht benutzt, wenn die Einwanderung mit rechten Dingen, also gesetzeskonform vonstatten ginge. Das tut sie aber nicht. Merkel brach alle Gesetze, die ihre grandiose Flüchtlings-Selfie-Idylle behindern könnten. Damit trat sie, genau, eine Lawine los, die, im Gegensatz zu einer kontrollierten Sprengung, eben nicht kontrollierbar ist. Aber das ist dem FdJ-Landei aus der Uckermark ganz egal. Merkel genießt ihren pathologischen Ego-Trip, ihr scheinbar hohes Ansehen in der arabischen Welt, die sich über die naive Dhimmi aus Alemania kaputtlacht.
Herr Schäuble hat ein richtiges Bild gewählt. Es ist eine Lawine, die an Masse zunimmt und dank einer inkompetenten Kanzlerin unkontrollierbar geworden ist. Je suis Lawine.  


Aufgespießt:
In einem Interview mit "Die Welt" sagt Allensbach-Chefin Renate Köcher: "Als das (das Merkel'sche "wir schaffen das") gesagt wurde, ging man noch von deutlich anderen Zahlen aus."

Hallo? Welche anderen Zahlen? Merkel lädt die ganze Welt ("es gibt keine Obergrenze") ein, und es gab "andere Zahlen", von denen man ausging? Meint Frau Köcher die Erdbevölkerung? Oder kommen da  noch Außerirdische dazu, die auch mit Merkel zusammen ins Handy grinsen wollen?
Liebe Frau Köcher,  man konnte nicht von anderen, sondern von überhaupt keinen Zahlen ausgehen. Keine Obergrenze. Schon vergessen?  

Thursday 12 November 2015

Echt, ehrlich und erfolglos
Eine Glosse

Ich erinnere mich: Anfang der 70er Jahre, Flower Power, Vietnam, böse USA, man saß weltschmerzgeschüttelt in dunklen Räumen und sprach wenig, aber immer ernst über das, was später Popkultur genannt wurde. Aus den Lautsprechern quoll Rockmusik, aber nicht einfach Rockmusik, sondern echte und ehrliche Rockmusik oder gegebenenfalls Bluesmusik, aber nur, wenn sie echt und ehrlich war. Das Pubertariat unterschied sehr säuberlich und streng zwischen kommerzieller und nicht-kommerzieller Musik, wobei letztere per se gut, die andere nur verachtenswert war.

Es war also sonnenklar, dass erfolgreiche Rockmusikanten niemals wirklich echte und ehrliche Musik machen könnten. Deshalb, und da musste ich mein Lachen immer mühsam zurückhalten, kaufte man nur Schallplatten von nicht-kommerziellen Musici und würde niemals in Konzerte der unechten und unehrlichen Bands gehen.
Nun gehörte das logische oder gar dialektische Denken nicht zu den Stärken der Liebhaber des dürftigen Krawalls, denn sonst hätten die Verteidiger des Echten und Ehrlichen bemerkt, dass der eifrige Ankauf von Schallplatten unter Umständen den Wohlstand der Ehrlichen mehren könnte, was zu Verwerfungen innerhalb der Werteordnung führen würde.

So geschah es auch. Einigen ehrlichen und echten Musikanten gelang der Durchbruch, und obwohl sie am Konzept ihrer lautstarken Darbietung nichts änderten, waren sie plötzlich kommerziell und somit schlecht.

Inzwischen hatte der Markt aber längst die Spielregeln erkannt und wusste, was die taschengeldverwöhnten Revoluzzer aus besserem Hause wollten: Pennerfolklore aus zweiter Hand. Die inzwischen wohlhabend gewordenen Rockmusikanten wurden professionell auf arm und ehrlich getrimmt und schauten aufmüpfig und ärmlich aus dem Plattencover. In jedem Covertext wurde immer wieder betont, dass die Tonkünstler aus ärmsten Verhältnissen stammten, keinen Schulabschluss vorzuweisen hätten und keine Noten lesen oder schreiben könnten. Und wenn der kommerzielle Erfolg sich gar nicht mehr vertuschen ließ, wurde der edle Charakter der meistens drei bis vier Ehrlichen hervorgehoben, die trotz des großen Erfolgs nie ihre ärmlichen Wurzeln vergessen hätten und deshalb echte und ehrliche Rockmusik spielten, auch wenn sie inzwischen im Rolls Royce zur Konzerthalle chauffiert werden.

Damals, in den verdunkelten Räumlichkeiten der Pubertierenden, wurde der Grundstein für eine Ideologie gelegt, die heute alle Bereiche des Handels und Wandels, aber auch des weltpolitischen Wertesystems beherrscht: ehrlich und echt ist nur der Erfolglose, denn, wer im teuflischen kapitalistischen System erfolgreich ist, beweist damit seine Schlechtigkeit und Unehrlichkeit.

Nur der Erfolglose verdient deshalb unsere Achtung, verdient unsere Förderung. Der inzwischen erwachsen gewordene Revolutionär trinkt deshalb am liebsten "ehrlichen Landwein", den er mit dem Fahrrad von einem ganz kleinen Winzer kauft. Der Wein schmeckt nicht zu schlecht und macht besoffen, wenn man genug davon trinkt. Der Wein ist ehrlich, kommt aus armem Hause und ist deshalb gut. Ein perfider Kapitalist wie zum Beispiel Rothschild könnte niemals einen bodenständigen und dazu noch ehrlichen Landwein zusammenkeltern.
Das ehrliche Brot, der ehrliche Käse und natürlich die ehrlichen Eier stammen grundsätzlich aus Betrieben, denen es schlecht geht. Erfolgreiche Betriebe können keine Ehrlichkeit produzieren. Dass Erfolg oft aus Kompetenz resultiert, wird verneint. Nein, jeder Erfolg wird nur erreicht, indem die Kleinen, Schwachen und Ehrlichen ausgebeutet und (heute noch wichtiger) unterdrückt werden.

In diesem Werte- bzw. Wahnsystem ist der Erfolgreiche deshalb immer schlecht. Dass der Verlierer, der Erfolglose vielleicht einfach zu dämlich oder verbohrt ist, kann nicht sein. Er ist niemals selbst verantwortlich für seinen Misserfolg, er ist immer Opfer, weil er eben, wir sagten es schon, unterdrückt wird.
Deshalb ist auch die politische Weltkarte für den Liebhaber ehrlicher weinhaltiger Getränke sehr einfach strukturiert. Es gibt die Unterdrücker, das sind die USA und Israel, und es gibt die anderen, die Unterdrückten. Palästinenser zum Beispiel hätten längst ein blühendes Land und würden jede Menge Nobelpreise kassieren, wenn sie nicht von den zionistischen Unterdrückern gezwungen würden, ihr Leben mit dem Basteln von Qassam-Raketen zu vergeuden. Und wenn die Unterdrückten dann noch so traurig in die Kameralinse blinzeln, möchten Frau Käßmann und Claudia Roth gar keine zionistischen Jaffa-Orangen mehr essen.

Preisfrage: wenn es den Unterdrückten doch noch gelingen sollte, ein judenfreies Palästina herbeizubomben (so schreibt es die Charta der unterdrückten Hamas vor), würden dann die wackeren deutschen Antizionisten palästinensische Orangen essen? Ich glaube schon, denn die dann regierenden Despoten wären keine Unterdrücker, sondern Befreier...

Nun ist "der ewige Sündenbock" (Tilman Tarach) Israel zur Zeit etwas aus dem Fokus gerutscht, denn rund 1 Million unterdrückte Syrienflüchtlinge aus aller Welt beanspruchen die ungeteilte Aufmerksamkeit. Vielleicht könnten die Käßmanns, Roths und Göring-Eckardts der Republik die erschöpften und zum Teil entmutigten Helfer und Polizisten mit einem Glase ehrlichen Landweines erquicken.  



      


Wednesday 11 November 2015

Vom liberalen Rechtsstaat zur Gesinnungsdiktatur

Bei einem Putsch geht's schnell. Ein paar Tage Schusswechsel, das ehemalige Staatsoberhaupt wird aufgehängt, das neue regiert - bis zum nächsten Putsch. Das merkt jeder. Was sich seit einigen Jahrzehnten in der Bundesrepublik Deutschland vollzieht, ist ein schleichender, nichtsdestotrotz unübersehbarer und spürbarer  Prozess.

Die Mütter und Väter des Grundgesetzes dachten auch an den berühmten Ausspruch Friedrich des II: jeder soll nach seiner Façon selig werden. Es ist klar, dass diese "eigene Façon" nicht gegen die preußischen Gesetze verstoßen durfte. Der liberale Rechtsstaat fordert daher keine Gesinnung ein, er verlangt nur, dass die Gesetze nicht gebrochen werden. Hohe Güter dieses Rechtsstaates sind die freie Rede und die Meinungsfreiheit, aber auch diese Rechte dürfen nur wahrgenommen werden, wenn sie nicht gegen das Gesetz verstoßen. So darf niemand öffentlich zu einem Verbrechen im Sinne des Gesetzes aufrufen oder Volksverhetzung betreiben. Ansonsten wird die freie Meinungsäußerung gewährleistet. In eine kurze Formel gebracht: in einem liberalen Rechtsstaat ist alles erlaubt, was nicht gesetzlich verboten ist. Das heißt im Umkehrschluss aber auch, dass nicht verboten werden darf, was nicht gegen das Gesetz verstößt. Missliebige, unbequeme Meinungsäußerungen zum Beispiel werden in einem liberalen Rechtsstaat geduldet, auch wenn man sie nicht teilt oder sogar ablehnt.

Die DDR und ähnliche Staaten werden deshalb in der Regel Unrechtsstaaten genannt. Denn dort sind Gesetze zweitrangig, die können jederzeit gebeugt oder geändert werden. Das Primat ist die richtige, von der Partei diktierte Gesinnung. Missliebige Äußerungen, auch wenn sie nicht ausdrücklich gegen ein Gesetz verstoßen, werden bestraft. Die Strafen reichen von Berufseinschränkungen oder -verboten über Ausbürgerung bis zur Inhaftierung.
In der DDR wurde die richtige Gesinnung von unzähligen "IM" (inoffizielle Mitarbeiter der Stasi, also Denunzianten) ständig geprüft. Wer sich in der Kneipe verplapperte, wurde verpetzt und bekam Schwierigkeiten. Auch die derzeitige Kanzlerin spielte als "IM Erika" das lohnende Denunziantenspiel.

Die sogenannten Alt-Parteien der Bundesrepublik, also CDU/CSU, SPD und FDP fühlten sich mehr oder weniger dem liberalen Rechtsstaat verpflichtet, und das heißt, eine Gesinnung wurde von den Bürgern nicht eingefordert. Wer ein Gesetz übertrat, wurde verfolgt, gestellt und verurteilt. Und zwar vom Staat und nur von ihm. Der Staat besaß das Gewaltmonopol. De jure besitzt der Staat auch heute das Gewaltmonopol, aber de facto?

Mit den Grünen kam die richtige Gesinnung ins Land. Viele der Ur-Grünen waren enttäuschte "68er". Das unbelehrbare Proletariat hatte wieder einmal versagt, pfiff auf die Revolution und wendete sich sogar gegen seine Erlöser. Das ließ die selbstgerechten Menschen mit ausgeprägtem Erlöserkomplex nicht ruhen. Wenn der Arbeiter nicht will, die Natur will immer. Die wehrt sich nicht einmal und lässt sich wunderbar instrumentalisieren. Also wird die Natur erlöst, koste es was es wolle, und jeder, der auch nur ein ganz klein bisschen Mitgefühl hat, teilt diese Gesinnung. Ökologismus wurde das neue Primat. Eine Flut von geschriebenen und ungeschriebenen Gesetzen folgten dem Bürger überall hin. "Hey, hallo! Das gehört in die grüne Tonne, Sie Umweltschwein!". Eine inzwischen akzeptierte Zurechtweisung, die jedem Blockwart zur Ehre gereicht. Die selben Leute, die einst Musikanten, die "Freedom" ins Mikrophon krächzten, zu Wohlstand verhalfen, brachten immer neue Verordnungen und Verbote auf den Weg. Statt "Freedom" immer mehr Gängelung und Bevormundung.

Das bekannte Lied "Die Gedanken sind frei" stammt aus einer Zeit, als Maulkorb und Zensur in Deutschland herrschten. Durfte man auch nicht offen seine Meinung sagen, so tröstete das Lied, denn wenigstens (lautlos) Denken war erlaubt, denn die Gedanken konnte "kein Mensch wissen", "kein Jäger erschießen".
In seiner Dystopie "1984" lässt Orwell die Gedankenpolizei selbst die geheimsten Gedanken aufspüren, und das schwerste aller Verbrechen ist das "Gedankenverbrechen".

Ansätze zu einer Gedankenschnüffelei bestehen längst: es reicht nicht mehr, kein Gesetz zu brechen, man muss auch "hinter etwas stehen." Auch der gesetzestreueste Mülltrenner der Nation steht immer im Verdacht, "nicht wirklich dahinterzustehen", etwa wenn er das Ganze zwar mitmacht, aber lächerlich findet. Hier stimmt die Gesinnung nicht.

Zwar wird "Mobbing", also die boshafte Demütigung und soziale Isolierung von Arbeitnehmern oder Schülern inzwischen bestraft, vollkommen hilflos scheint der Staat gegenüber der "virtuellen Lynchjustiz" im Internet zu sein. Diese Lynchjustiz ("Shitstorm"), die für den Betroffenen ganz reale Folgen im realen Leben haben kann, wird nicht geahndet. Pech gehabt. Dabei wendet sich der Shitstorm nicht gegen Gesetzes-, sondern gegen "Gesinnungsbrecher". Wittert der Internet-Mob eine falsche Gesinnung, wird gnadenlos zum Halali geblasen. Das kann Nobelpreisträger treffen, die sich einen Scherz erlauben (Humor haben Gesinnungsschnüffler aller Art nicht), aber auch eine kleine Kummerkastentante, die einen Rat gegeben hat, der nicht gesinnungskonform ist. Die Existenz von Menschen wird vernichtet, nicht weil sie Gesetzesbrecher sind. Sie haben sich gegen die verordnete Gesinnung versündigt.

Die Wandlung vom liberalen Rechtsstaat zur Gesinnungsdiktatur ist vollzogen. Und kaum jemand beschwert sich darüber. Vielleicht, weil die Deutschen mit Freiheit nichts anfangen können? Liberté sagen die Franzosen zuerst, dann erst kommen egalité und fraternité an letzter Stelle. In der deutschen Hymne steht die Einigkeit zuerst. An letzter Stelle steht Freiheit.  


          

Ein Lügner glaubt keinem An dieses sehr tiefsinnige Sprichwort muss ich immer denken, wenn ich die Propaganda (in der Vor-Merkelzeit gab e...