Friday 30 June 2017

Für alle?

Es kümmert mich nicht, es geht mir am Allerwertesten vorbei, wenn die Damen und Herren Homosexuellen nun unbedingt den Segen des Standesbeamten brauchen, obwohl die "eingetragene Partnerschaft" rechtlich dasselbe in Grün ist. Sicher grient der Lohen, wenn zu Wagners Marsch eine Elsa mit Schniedel geführt wird, und es erheitert, wenn ausgerechnet jene Linken und Grünen, die sonst sowas wie Ehe ganz furchtbar altbacken und spießig finden und nennen, nun sich stark machen fürs Blumenstreuen, und das nur, weil eine inzwischen sehr lautstarke Minderheit das so will. Sollen sie selig werden und sollen sie die Freuden einer Scheidung dann auch genießen. Mir wurscht.

Nein, mich kümmert, dass die "Ehe für alle" automatisch gleichgesetzt wird mit "Ehe für Homosexuelle". Davon ist aber gar nicht die Rede, zumindest nicht im Wortlaut. Warum? Warum hakt da niemand nach, was genau dieses "alle" umfasst? Geschwisterheirat? Vater heiratet Tochter? Vielweiberei mit Minderjährigen? Darf ich meinen Hamster zum Traualtar führen? Die Frage nach dem "alle" muss öffentlich und in den Parlamenten gestellt werden. Hartnäckig. Hier muss eine klare Definition her.

Vieles was man heute aus der feministisch-genderistischen Ecke zu lesen bekommt, sieht nach einem Witz aus, da macht sich jemand einen Spaß, da haben Engelke und Pastewka ihre Finger im Spiel.

Aber leider, leider, die Wahndamen meinen das ernst. In den USA (und das heißt in Kürze in Europa...) fordern nicht-weiße Frauen weiße Frauen auf, sich möglichst den Uterus entfernen zu lassen oder sich wenigstens niemals, aber auch wirklich nie und nimmer mit weißen Männern zwecks Vermehrung einzulassen, denn dann kämen ja (huch!) weiße Kinder auf die Welt und damit das Unheil.

Das alles ist kein Witz. Diese Forderung schreiben nicht-weiße Damen übrigens auf einem Gerät, das weiße Männer erfunden und gebaut haben. Schlimm. Noch schlimmer: nach oben hin wird die Haut immer heller. Jawohl, meine nicht-weißen Damen allerlei Geschlechts, die Wirklichkeit kann so böse sein. Schachgroßmeister sind ziemlich hellhäutig, Schachweltmeister auch. In der Spitzenforschung sieht es leider gar nicht anders aus, werte Geschwätzstudentinnen. Die Nobelpreise in den MINT-Fächern und Medizin? Irgendwo trendige Hautfarben in Sicht? Fieldsmedaille in Mathematik? Hallo?

Diese Fächer nehmen auf den Zeitgeist und sein Gesäusel keine Rücksicht, meine Damen mit dem dunklen Teint. Da zählt nur Leistung. Kennen Sie nicht so, nicht wahr? Ach so, und der amerikanische Präsidentendarsteller mit der trendigen Hautfarbe und dem Friedensnobelpreis hat mehr Bomben abwerfen lassen als seine hellhäutigen Vorgänger. Dumm gelaufen. Aber macht euch keine Sorgen. Weiße Männer haben längst die Nase voll von euch Trullas. Es gibt genügend hellhäutige und blitzgescheite Ostasiatinnen und Osteuropäerinnen. Ihr dürft gerne unter euch bleiben. Da gehört ihr auch hin.

Und den noch: damit Sie gut nach Hause kommen...:
https://philosophia-perennis.com/2017/06/30/news-app-paris/

Wednesday 28 June 2017

Der Widerstand war nur ästhetisch

Das Wortspiel des Titels bezieht sich auf Peter Weiss' großen Roman "Die Ästhetik des Widerstands". In diesem Jahr gibt es viel zu gedenken. In praktisch allen "Bildungsblättern" finden wir rührselige Erinnerungen an das Album "Sgt. Pepper's Lonely Hearts Club Band" der Beatles, dann gibt's gleich einen (Stoßseufzer ach ja, das waren aufregende Zeiten...) Verweis auf die Hippie-Bewegung, Woodstock, Jimmy Hendricks, der ja die amerikanische Nationalhymne ach so revolutionär verzirpte.

Die "Blumenkinder-Generation". Damals, ja damals wollte man die Gesellschaft, die ganze Welt verändern. Stoßseufzer. Selbst nüchterne Feuilletonisten machen schlapp und sülzen, weil sie damals unkritische Teilnehmer dieser "Bewegung" waren und auch heute nicht fähig sind, die inneren Widersprüche der ganzen Chose zu durchschauen und zu formulieren. Es fehlt einfach die notwendige Distanz, vielleicht auch der analytische Verstand.

Klar erkennen sie, dass der Markt sich dieser (wie jeder...) Bewegung bemächtigte und viel Geld mit ihr verdiente. Aber das war ja nicht "das Echte", das war ja böser Kommerzialismus, hatte nichts zu tun mit dem Guten, Edlen und Wahren. Und sehr schnell wurde (auch das vom Markt kontrolliert!) zwischen "kommerzieller" (böse) und "nicht kommerzieller" (gut) Musik unterschieden. Strukturell unterscheiden sich beide Musiken überhaupt nicht: im Grunde simplifizierter Dowland, musikalisch langweilig und immer schlechter als Dowland selbst. Aber die nicht kommerziellen Musikanten sahen "echt" aus, also ungewaschen, schlecht frisiert und unheimlich gut gegen alles, was das verhasste Bürgertum ausmacht. Die Platten, später CDs verkauften sich nicht schlechter als die der Bösen, aber was kümmert das den Gläubigen?

Die Fehleinschätzung hat ihre Ursprung in der Sache selbst, im scheinhaften, ausschließlich ästhetischen Widerstand. Halb oder gar nicht verstandene Schmankerl aus der Frankfurter Schule halfen beim Falschdenken: "Nur weg von hier, das ist mein Ziel" oder "Sesam öffne dich, ich will hinaus" etc. Sehr schlagkräftig, aber nur der halbe Weg der "Negativen Dialektik" (Theodor W. Adorno).

Keinem der andauernd blöde grinsenden Haschisch (später LSD)-Konsumenten fiel auf, dass er gegen das Substrat kämpfte, in dem die "aufsässige Substanz" überhaupt nur gedeihen konnte. Das ist die Crux. Jeder Blumenfreund weiß es besser. Lasse ich den Boden, das Substrat verkümmern, vertrocknen, wachsen die Pflanzen (die Substanz) nicht mehr, sie verkümmern auch. An diesem Denkfehler ist Westeuropa noch nicht genesen.

Es wird weiterhin geleugnet oder dumm übersehen, dass nur in einem gesunden Substrat (heute: genügend leistungsstarke und -willige Menschen, die entsprechend hohe Steuern zahlen, vernunft- und das heißt verantwortungsethisch geleitete Politik) überhaupt das Gedeihen der Substanz (die Bevölkerung) ermöglicht. Was glaubt denn dieses ganze von Steuern reich beschenkte Damenkränzchen im Bundestag, wer die meschuggenen Schnapsideen finanziert? Wer überhaupt Wohlstand generiert? Wer so etwas wie einen Sozialstaat überhaupt ermöglicht? Eine "starke Wirtschaft" wird nicht auf Gendertoiletten ausgeschieden, die wird von den schon erwähnten hochleistungsfähigen, sehr gut ausgebildeten und intelligenten Menschen gebildet. Ja, und jetzt kommt's: zum allergrößten Teil von diesen nichtswürdigen "weißen Männern", die ja schleunigst den von vor allem von Frauen heiß begehrten Analphabeten aus "Gewaltistan" weichen sollen. Und dann, werte Studienabbrecherinnen? Wie lange, glauben Sie, wird sich das der "widerliche weiße Mann" noch gefallen lassen? Vergessen Sie nie in Ihrem Wahn, dass die Grenzen beidseitig geöffnet sind. Millionäre und Hochqualifizierte fliehen längst zu Hunderttausenden. Dafür strömen gewalttätige Analphabeten ins Land. Seit 1933 hat Deutschland noch nie so viel Schaden angerichtet wie heute.

Entmachtet endlich diese vertrottelten Gesinnungsethiker allerlei Geschlechts. Noch zehrt Deutschland von seinen "Zinsen" = richtiges Abitur, richtige Diplom-Ingenieure, richtige Handwerker und Facharbeiter. Diese Generation geht jetzt in Rente. Was nachkommt, ist Mittel- bis Untermaß, das gegen die fleißigen und intelligenten Chinesen (und andere Asiaten) nicht mehr die geringste Chance hat. Oder glaubt irgendjemand, dass die Allahu Akbar-Fachkräfte ohne Pass aber mit Sprengstoff den leider für selbstverständlich gehaltenen Wohlstand sichern?  


WWII. Als über Deutschland die ersten Bomben fielen, die ersten Häuser einstürzten, die ersten Menschen starben, beschäftigte die Bevölkerung nur ein Problem: darf man Kartoffeln wirklich nur mit der Gabel essen, oder kann ein Messer zu Hilfe genommen werden. Die Regierung begrüßte diese kontroverse Diskussion und erweiterte den Problemkreis durch die Frage, ob ein Bollerwagen nur gezogen oder auch geschoben werden darf. Es entbrannte eine rege Debatte (weitere Häuser entbrannten nebenbei auch). Im von den Deutschen besetzten Frankreich stand die Frage im Mittelpunkt des allgemeinen Interesses, ob grundsätzlich von links serviert muss, oder ob der Kellner auch in Ausnahmefällen von rechts auftragen darf.

Einige Historiker zweifeln neuerdings daran und meinen, sowohl im damaligen Deutschland als auch im besetzten Frankreich habe man über gendergerechte Toiletten und die Ehe für alle gestritten...  

Wer es noch nicht kennt, hier das "Tocqueville-Paradoxon": Mit dem Abbau von sozialen Ungerechtigkeiten erhöht sich die Unduldsamkeit gegenüber verbleibenden Ungleichheiten, mögen sie auch noch so banal sein. 

Da wird aus der Mücke der Elefant und z.B. aus der Homoehe das Fundament von Verfassung, Staat und Gesellschaft.

Ein denkender Leser schreibt:

"Mir ist die „Homo-Ehe“ völlig egal, im Gründe finde ich, dass das Konzept der Ehe an sich veraltet ist und einer grundlegenden kritischen Diskussion bedarf. Dass das jetzt plötzlich aus dem Hut gezaubert und zum Wahlkampfthema (insbesondere von Angela Merkel) gemacht wird, halte ich allerdings für ein klassisches Ablenkungsmanöver. Es soll von dem eigentlichen Brennpunktthema ablenken, nämlich dem Staatsversagen im Bereich Einwanderungs- und Sicherheitspolitik. Bei genauerer Betrachtung würde nämlich sichtbar werden, dass hierbei der GESAMTE Parteienapparat vollkommen versagt und verantwortlich ist, ergo auch der „Wahlkampf“ zwischen Merkel und Schulz ein reiner Showkampf ist, bei dem es um dieselbe politische Haltung geht, der Wähler lediglich die Wahl hat zwischen „weiter so“ und „noch mehr vom selben“. Das ist die Inszenierung von Demokratie als Wrestlingshow mit vorher festgelegtem Ausgang."

Tuesday 27 June 2017

Die Methode Merkel

Sie ist eine sehr gelehrige Schülerin. Sie hat von der SED gelernt, wie man einen Machtapparat aufbaut und vor allem, wie man ihn kontrolliert. Noch wichtiger: sie hat aus den Fehlern der SED gelernt. Sie weiß, dass die DDR am Starrsinn des verkalkten Honecker zugrunde gegangen ist und nicht etwa, weil die Ostdeutschen sich nach "Freiheit" sehnten. Deutsche haben mit Freiheit nichts am Hut. Denn die bedeutet auch Unsicherheit, Wagnis, ins kalte Wasser springen. Bloß das nicht.

Deutsche sind sehr genügsam. Aber ein paar Sachen brauchen sie wie die Luft zum Atmen: Sicherheit des Arbeitsplatzes, Sicherheit des Wohnens, noch mehr Sicherheit in allen Bereichen und natürlich Urlaubsreisen. Das alles betreut von der Wiege bis zum Grabe. Wenn man ihnen das gibt, sind sie zufrieden, ganz gleich, von wem sie regiert werden. Das hat Honecker verpennt.

Merkel hat das erkannt. Sie hat ihre SED (2.0) erfolgreich aufgebaut und zwar nach westdeutschen Spielregeln. Sie verbietet nicht einfach Parteien (das könnte auch der dösigsten Schlafmütze irgendwann auffallen), nein sie schluckt sie einfach. Sie macht alle anderen Parteien überflüssig. Das Ohr immer am Zeitgeist, pickt sie sich alles raus, was dem Wähler gefallen könnte. Angst vor Atomstrom? Kein Problem, schalten wir ab. Der Wähler schreit Hurra, und die Grünen müssen sich auf Gendertoiletten und Veggie-Tage konzentrieren, machen sich mit ihren unwichtigen Forderungen noch lächerlicher. Merkel kann ein Häkchen machen. SPD-Schulz. Ihr reichte ein Blick auf den Brüssler Windbeutel. Kurze Blendgranate, aus die Maus. Merkel kann ihr Häkchen machen. Was ist da los? "Ehe für alle"? Wenn ich meinen Hund heirate, spare ich dann Hundesteuer? Merkel lacht sich wahrscheinlich schlapp, aber wenn's der Zeitgeist will, warum nicht? Also verkündet sie ihre Zustimmung zur "Ehe für alle". Es ist ihr vollkommen egal, worum es geht. Wenn ihre Wähler das Zuckerstückchen wollen, wirft sie es gnädig in die Menge - und wird natürlich wieder gewählt. Denn es geht ihr wie einst ihrem Lehrmeister Honecker nur um eines: Macht. Erhaltung der Macht. Und sie weiß genau wie's geht. Noch Unbequeme wie die AfD oder überhaupt Kritiker ihres Regimes werden von ihrem Überwachungsapparat aufgespürt, denunziert, beruflich und gesellschaftlich erledigt. Einsperren vermeidet sie noch, denn sie erinnert sich an die schlechte Presse. Eingesperrte DDR-Kritiker machten zu viel Wind, schlechte PR. Nein, das hat sie gelernt. Vernichten ja, aber unauffällig.

Monday 26 June 2017

Vorsicht: Cui bono?

Die berühmte Frage wird im Zuge polizeilicher Ermittlungen zu Recht gestellt: wem nützt es? Wer profitiert vom Tod des Opfers? Wer also hat ein starkes Motiv? Das kennt jeder aus Kriminalromanen und -filmen. Wir haben es dann mit einem sehr begrenzten Kreis von Verdächtigen zu tun. Wir würden wohl lachen, wenn die Ermittler beim Tod der wohlhabenden Oma Hetti die CIA oder den Mossad als Nutznießer anführten. Aber warum eigentlich nicht? Mit viel Phantasie ließe sich da bestimmt irgendein Zusammenhang konstruieren, und in einer Kriminalkomödie oder -groteske würde das vielleicht sogar getan werden.

Die "Cui bono?"-Frage wird besonders in einschlägigen Internetforen bei jeder Gelegenheit gestellt, wenn die Polizei nicht sofort alle Ergebnisse brühwarm mitteilt. Ob das nun für die Ermittlungen sehr schlecht ist, interessiert den Cui bono-Besessenen nicht. Wenn die Polizei was "zu verbergen hat", wird eben das cui bono? bemüht, und schon wissen unsere Meisterdetektive, wer dahintersteckt und warum.

Interessanter Weise gleichen sich die Ermittlungsergebnisse der Wahrheitsfreunde. Egal, was geschieht, "der Ami" (CIA), "Israel" (Mossad) steckt bestimmt oder sehr wahrscheinlich dahinter, denn...
Und jetzt sind wir wieder mittendrin in der Krimigroteske: mit etwas Phantasie lassen sich stets erwünschte Zusammenhänge und Verstrickungen konstruieren. Mal wird ein Beispiel aus der Geschichte rausgekramt (1956 haben sie es genauso gemacht...) oder es wird gleich generalisiert: die machen das doch immer so. Es gibt keinerlei Belege? Keinerlei Beweise? Da sieht man, wie raffiniert die sind. Und natürlich haben sie überall Einfluss, ja, sie beherrschen und kontrollieren die ganze Welt. Wie soll man da Beweise finden? Da wird doch alles vertuscht, und Beweise werden vernichtet.

Wir sehen: die zunächst offene Frage "cui bono?" wurde längst zur geschlossenen. Es waren sowieso die üblichen Verdächtigen, und wenn man jetzt fragt, ob sie davon profitieren, kann man das zufrieden bejahen. Hurra, der logische Zirkel ist geschlossen, und keiner merkt's. Oder will es gar nicht merken.

Ich möchte das Problem einmal generalisieren: Bei allem, was geschieht, kann es Menschen geben, die unter dem Geschehenen leiden, aber auch Menschen, die davon profitieren, obwohl sie nicht das Geringste mit dem Geschehenen zu tun haben. Beispiel: Ihr Nachbar ist verstorben. Er hat keine Nachkommen, ein Testament liegt nicht vor, er hinterlässt ein Haus mit Grundstück. Ein ziemlich alltägliches Geschehen. Wer immer das Haus bekommt (kauft, ersteigert etc.), profitiert vom Tod des Nachbarn, obwohl er ihn weder kannte noch mit dem Tod irgend etwas zu tun hatte.

Aber, aber. Wir könnten doch mal die Cui bono?-Frage bemühen. Ob sich nicht doch irgendeine Verbindung des Nutznießers zum Verstorbenen nachweisen lässt? Und tatsächlich, wir recherchieren und stellen fest, dass ein ehemaliger Schulfreund des Nutznießers im selben Kegelverein wie eine ehemalige Freundin des Verstorbenen war. Zufall? Aber nein, da steckt viel mehr dahinter. Wurde eigentlich ermittelt? Der Verstorbene starb angeblich eines natürlichen Todes (er war 98 Jahre alt). Angeblich. Da wird doch was vertuscht.
Fazit: wenn wir es wollen, können wir stets einen Zusammenhang zwischen einem beliebigen Geschehen und unseren erwünschten Nutznießern herstellen. Mit Tatsachen hat das Ganze aber nicht das Geringste zu tun.  

Heute bei Gerd Buurmann gelesen:
(...)
"Wir haben uns mit unserer Vergangenheit auseinander gesetzt. Jedes Jahr ein bisschen mehr. Heute sitzen wir hier und ganz weit weg von uns die Vergangenheit. Gegenwärtige Probleme werden in Deutschland erst in der Zukunft als Vergangenheit bewältigt!"

(...)



"Die toten Juden sind die gute Juden, verbrannte Wohlfühljuden quasi. Die lebendigen Juden nerven nur. Darum können viele Deutsche auch ohne Probleme zeitgleich mit der einen Hand einen Kranz für tote Juden an einem Mahnmal abwerfen und mit der anderen Hand einen Protestbrief gegen Israel verfassen, nicht obwohl, sondern weil es den Holocaust gab und sie aus dem Holocaust gelernt haben, nämlich Israel zu kritisieren, gerade als Deutscher, damit sich die Juden dort so benehmen, wie sie es in Deutschland gelernt haben: wie ein Opfer!"

Hier geht's zum lesenswerten Artikel:
https://tapferimnirgendwo.com


Alter Schwede...wenn er noch alt werden kann. Liebe Deutsche, schauen Sie sich genau an, was in Schweden passiert (in ausländischen Medien erfahren Sie mehr. Die deutschen Medien schweigen aus bekannten Gründen...). Dann wissen Sie, was auf sie zukommt (bzw. schon längst zugekommen ist...). Laufen Sie sich schon mal warm. Aber nicht zum Teddybärweitwurf auf die Willkommenen ohne Pass aber mit Smartphone. Sie werden Ihre ganze Kraft für ganz andere Maßnahmen brauchen:

„Es gibt jetzt gesetzlose Gebiete in Stockholm. Das Rechtssystem, das der Grundpfeiler jeder Demokratie ist, bricht in Schweden zusammen,“ so der Polizeichef Lars Alversjø. Und Per Magnus Ranstorp, Experte für Terrorismus und Radikalisierung geht noch weiter: „In den schlimmsten Gegenden, haben die Extremisten bereits übernommen. Die ganze Justiz und der Frieden sind bedroht, angesichts der Tatsachen, dass die Polizei zusammenbricht. Und es wird schlimmer werden. Schweden befindet sich in einer desaströsen Situation“, fährt der Terrorexperte fort. Laut schwedischen Sicherheitsbehörden befinden sich tausende Islamisten im Land. Ihr Vorbild: Der Islamische Staat. In vielen Gegenden ist es Behördenangestellten nur noch unter Polizeischutz möglich, ihrer Arbeit nachzugehen." (Quelle: Jouwatch)




Sunday 25 June 2017

Das Gerücht - der Teufel möge es holen

Das Gerücht ist eine der widerwärtigsten Formen der Kolportage. Ob Hexenverbrennungen oder Judenpogrome. All diese Grausamkeiten haben ihren Ursprung im Gerücht. Theodor W. Adorno definierte Antisemitismus als "das Gerücht über die Juden".

Das vielleicht reifste Gebot der Tora* lautet: du sollst nicht falsch Zeugnis ablegen wider deinen Nächsten. In einer rechtsstaatlichen Rechtsprechung finden wir es wieder unter falsche Anschuldigung, Verleumdung, Rufmord. Zu Recht werden diese Delikte schwer geahndet, denn Gerüchte können einzelne Menschen, aber auch ganze Gruppen zugrunderichten. Das reicht vom Verlust des Arbeitsplatzes bis zum Mord.

Ob ein Gerücht erfolgreich ist, also von vielen ohne Prüfung geglaubt wird, hängt vom Zeitgeist ab. In den Zeiten der Hexenverfolgung reichte schon die Behauptung einer eifersüchtigen Frau, die Nachbarin treibe Hexerei, aus, um den Scheiterhaufen anzuzünden. Je schneller sich ein Gerücht verbreiten kann, desto gefährlicher ist es für die Inkriminierten. Im Zeitalter des Internets ist es brandgefährlich. Erschwerend hinzu kommt ein geradezu endemischer und gefährlicher Denkfehler: wenn so viele es sagen, muss doch was dran sein.
Ich möchte mal an einem fiktiven aber nicht unwahrscheinlichen Beispiel zeigen, wie so eine Dynamik aussehen kann:

Herr A. ist wahnkrank. Selbstverständlich ist er der gegenteiligen Ansicht. Wie die meisten Paranoiker spürt er weder einen Leidensdruck, noch zeigt er Krankheitseinsicht. Im Gegenteil, alle anderen sehen "die Wahrheit" nicht. Herr A. ist davon überzeugt, dass sein Nachbar ihn vergiften will und zwar mit dem Wasser, mit dem er seinen Garten wässert. As Frau hat sich scheiden lassen und die Kinder mitgenommen. Ganz klar, auch sie ist blind oder kollaboriert mit dem Nachbarn. Herr A. erstattet Anzeige, und wir nehmen hier einfach an, die Polizei geht tatsächlich der Sache nach. Man entnimmt Wasserproben, analysiert, das Ergebnis ist natürlich negativ. Für A sagt das gar nichts. Der Nachbar war zu gerissen und hat die Proben ausgetauscht, das Labor hat einen Fehler gemacht oder noch wahrscheinlicher, die Polizei, ja alle "die da oben" sind daran beteiligt.

Bis hierher würde wohl jeder klar sehen, dass A "spinnt", dass er eben ein Paranoiker ist. Gibt es ja. Aber jetzt passiert's: A findet ein Internetforum mit sagen wir 1000 Teilnehmern, deren Paranoia ähnlich ausgelenkt ist. Alle 1000 sind davon überzeugt, dass der Nachbar ihnen schaden will. In diesen Foren wird nicht etwa kontrovers diskutiert, für und wider abgewogen, sondern hier bestätigt jeder jeden. Ein recht neuer und treffender Begriff für diese Foren ist "Echokammer". Die Teilnehmer wollen auf keinen Fall korrigiert werden, sie wollen nur ihr eigenes Echo hören. Herr A stellt befriedigt fest, dass 999 Foristen ihm recht geben. Dabei sind die über ganz Deutschland oder sogar weltweit verteilt. Das alles kann doch kein Zufall sein. Nun machen wir aus 1000 mal eben 100.000. Hunderttausend Internetteilnehmer behaupten zum Beispiel, in Israel werde alle 10 Minuten ein palästinensisches Kind getötet (kürzlich behauptet).  Belege dafür? Aber nein? Aber wozu auch? 100.000, in Worten hunderttausend Menschen können sich doch nicht irren. Da muss doch was dran sein?

Muss es eben nicht. Überhaupt nicht. Denken wir an Herrn A. Wir sehen aber deutlich, was Gerüchte, was gezielt falsche Behauptungen anrichten können, wenn sie multipliziert auftreten. Die Verfasser der Tora wussten das und haben deshalb dieses Gebot (Gesetz) formuliert. Eine falsche Behauptung wird nicht wahrer, auch wenn beliebig viele sie aussprechen.

Die Urheber derartiger Gerüchte sind beileibe nicht immer Paranoiker. Oft sind es schlicht bösartige Menschen. Und der Zeitgeist beflügelt das Ganze, denn Antisemitismus (auch in seinen modischen Verkleidungen) ist en vogue. Na, und für Merkels Gäste ohnehin das täglich Koran-Brot.

*Das Gebot wurde erst nötig, als sich städtische Strukturen bildeten (älteste Stadt ist Jericho), fremde Menschen also relativ eng zusammenlebten. Gerüchte konnten sich so schneller verbreiten.

 

Saturday 24 June 2017

Nichts Neues

Wenn's um Forderungen, lautstarke Proteste gegen Juden, gegen Israel, für Erdogan, wenn's um das große Jammern und Klagen geht (Berlin), sind ganz schnell ein paar tausend Muslime munter und mobil auf den Straßen. Das ist ehrlich. Wenn's um die  Massenmörder aus den eigenen Reihen geht, ist Trägheit und Desinteresse angesagt. Auch das ist ehrlich.

Interessant ist nur, wie die unterwürfigen deutschen Medien diese erbärmlichen Tatsachen so verdrehen, dass am Ende ehrliche und friedfertige Muslime aus den Zeilen purzeln. Zumindest für die deutschen Schlafmützen, die ihren Augen nicht trauen: sie sehen was, was gar nicht da ist, und sie sehen nicht, was leicht zu sehen ist. Aber warum sollte das in diesem Jahrhundert anders laufen?

https://philosophia-perennis.com/2017/06/24/nicht-mit-uns-2/

Und wenn ein Blog nicht reicht, hier noch eine hoch angesehene, seriöse Zeitung über das, was nicht gesehen wird bzw. nicht gesehen werden will:

http://bazonline.ch/ausland/europa/die-verdeckte-islamisierung-europas/story/14767918

Friday 23 June 2017

Wen befreien wir denn mal?

Die Linke hat ein Problem. Sie will immer irgend jemanden befreien, erlösen könnte man sagen, denn der Marxismus lässt sich auch als säkularer Messianismus auffassen. Statt eines Erlösers kommt die Erlösung, Erlösung des ausgebeuteten und geknechteten Proletariats, das eschatologische Ziel ist dann der Kommunismus, eine ausbeutungsfreie Gesellschaft, der paradiesische Endzustand.

Aber was tat und tut der dumme, undankbare Proletarier? Es interessiert ihn nicht die Bohne. Im Gegenteil, er verrät die richtige Sache. Wenn er ehrgeizig ist, versucht er sich hochzuarbeiten (Pfui, er macht sich mit seinen Unterdrückern gemein), wenn nicht, richtet er sich ein gemütliches Leben vor dem Fernseher ein, glotzt dummes Zeug anstatt Arbeiterlieder zu üben und gegen die Ausbeuter auf die Straße zu gehen. Mit so etwas ist kein linker Blumenpott zu gewinnen. Die Arbeiter haben also versagt. Was tun? Zunächst sauer werden. Da widmet man jede freie Minute dem Befreiungskampf, und diese undankbaren Deppen wissen das überhaupt nicht zu würdigen. Na wartet...

Also den Proletarier kann man abhaken, er ist das Geld nicht wert, das für Transparente und Megaphone bezahlt werden muss. Wen kann man noch befreien? Die Natur zum Beispiel. Vor allem Tiere und Pflanzen. Die haben nichts zu sagen, sitzen nicht dumpf vor dem Fernseher. Wenn man denen sagt, dass sie befreit werden müssen, gibt's keine Widerrede.  Ob Borkenkäfer, Wale oder Regenwälder. Die Linken, jetzt ganz Naturaktivisten, befreien, was das Zeug hält. Und wenn mal keine Kuhställe oder Schweinezuchtbetriebe gestürmt werden können, kann man sich immer noch an Gleise ketten, um den Transport von Atommüll aufzuhalten. Irgendwas geht immer. Aber so richtig zufrieden macht das nicht. So eine befreite Kuh sagt nicht mal danke und schließt sich nicht mal der Bewegung an. Und wer hält schon gerne saftige Reden vor Borkenkäfern?

Doch die Rettung der Sache naht: die "Flüchtlinge" kommen. Heureka. Die neuen Proletarier kommen, endlich gibt's wieder was zu befreien. Um Hilfe geht es ja nicht. Die kann man viel besser in der Nähe der Bürgerkriegsländer leisten. Man könnte Flüchtlingslager errichten, die echten(!) Flüchtlinge versorgen, ihnen sogar eine Aus- oder Weiterbildung ermöglichen, sodass sie ihr zerstörtes Land nach dem Ende des Bürgerkrieges wieder aufbauen können. "Ein Dollar in Dohuk im Irak eingesetzt hat die dreißigfache Wirkung wir ein in München eingesetzter Dollar."*

Aber, wie gesagt, um Hilfe geht es nicht. Es geht um "Befreiung". Zu dem Zweck müssen die "Flüchtlinge" unbedingt ins Land. Haben Sie sich schon einmal gefragt, warum diese Flüchtlinge unbedingt integriert werden sollen? Stellen Sie sich vor, in Deutschland herrschte Bürgerkrieg, und Sie fliehen nach China (nur ein Beispiel). Sie bleiben dort in einem Flüchtlingslager bis Sie nach Deutschland zurückkehren können. Man würde Sie mit dem Nötigsten versorgen, und wenn Sie ein anständiger Mensch sind, zeigten Sie Dankbarkeit. Aber wer würde Sie dort unbedingt integrieren wollen? Warum denn?

Nein, die Flüchtlinge müssen nun "geschützt werden vor dem harten Staat". Auf diese Weise wurde die obsolet gewordene Figur "Befreiung des Proletariats" neu gemünzt. Endlich wieder ein nützliches historisches Subjekt, das man irgendwie links befreien konnte. Dass es dem nutzlosen "Pack", der bewusstlosen Steuerzahlerklasse immer mulmiger wird, dass Gewalttätigkeiten gegen die indigene Bevölkerung seit 2015 sowohl qualitativ als auch quantitativ enorm gestiegen sind**, schwere Körperverletzungen, Morde, Vergewaltigungen, sexuelle Übergriffe in hoher Zahl seitdem zur Tagesordnung gehören, kümmert die linken Befreier wenig. Wer immer nur das große Ganze im Auge hat, sieht die Scheußlichkeiten vor seinen Füßen nicht, will sie auch nicht sehen. Hauptsache, der verhasste Westen wird endlich in die Knie gezwungen. Dazu Rolf Peter Sieferle: "Ist der islamistische Scharia-Staat, der daraus resultieren wird, aber tatsächlich das Ziel der Linken? Oder hoffen sie in ihrer unendlichen Geschichtsblindheit, sie könnten die Dschihadisten gegen den gemeinsamen Feind, den Westen (...) instrumentalisieren, um aus den Trümmern der alten Gesellschaft schließlich die sozialistische Weltrepublik aufsteigen zu lassen?"***

Auch den starrsinnigsten Linken wird ihr tödlicher Irrtum sehr bald klar werden. Ihre verstaubte Begrifflichkeit taugt nur für den (toten) Leninismus.

*Entwicklungshilfeminister Gerd Müller in einem Interview 2016
**Offizielle Kriminalstatistik: Die Kriminalitätsbelastung der Asylbewerber ist doppelt so hoch wie bei den übrigen Ausländern und 7-mal so hoch wie bei den deutschen Staatsbürgern. Bei Mord ist sie 10-mal so hoch, bei Gruppenvergewaltigung 34-mal so hoch. 
***Rolf Peter Sieferle: Das Migrations-Problem, S.34




Tuesday 20 June 2017

Klarer Einzelfall

Wie wir dieses Mal blitzschnell aus den Medien erfahren haben, hat ein weißer Mann, ein weißer Brite, also nicht nur der übliche Mann ohne Hautfarbe, ohne Herkunft, gezielt Muslime getötet. Das ist widerlich, das ist Mord, daran gibt es überhaupt nichts zu rütteln.

Dass es sich dieses Mal tatsächlich um einen Einzelfall handelt, wurde dagegen nicht erwähnt. Normaler Weise gilt auch der 500ste Alahu Akbar-Mord als bedauerlicher Einzelfall (Täter verwirrt, blitzradikalisiert, mit psychischen Problemen). Aber das ist wohl etwas ganz anderes...

https://philosophia-perennis.com/2017/06/20/london-van/

Der Mörder soll ja psychische Probleme haben. So wurde es jedenfalls in den Medien kolportiert. In diesem Fall ist das zu hoffen, denn zu allererst war dieser Mord dumm, sehr dumm. Wir können damit rechnen, dass die nächsten "Alahu Akbar-Morde" erfolgreich als Vergeltungsschläge verkauft werden. Dann kommt wieder das übliche Geschwätz von der Gewaltspirale, die "beide Seiten" zu verantworten haben.
http://www.achgut.com/artikel/mord_und_totschlagargumente

Monday 19 June 2017

Internetforen und Regression

Das kleine Kind hat die Begriffe noch nicht, um sich auf der Objekt- oder Sachebene zurechtzufinden. Seine erste Orientierung erfährt es durch die Reaktion der Eltern oder Großeltern auf das Gesagte, auf sein Handeln. Wird es gelobt? Wird es nicht gelobt oder sogar getadelt? Dieses vorbegriffliche Hineintasten in die Welt der Werte und Normen ist sehr wichtig, denn jedes Kind möchte gefallen, jedes Lob ist schön, es erfreut, macht glücklich. Es wäre unsinnig, ein kleines Kind "selbst entscheiden" zu lassen, was gut oder schlecht ist. Denn, wir sagten es schon, es fehlen die Begriffe, somit der verstehende Zugriff auf die Sachebene.

Eine gute Erziehung verfolgt zwei Ziele, die sich dialektisch aufheben (im Hegel'schen Sinn): Je größer die Urteilskraft des Kindes wird, desto weiter soll es sich entfernen von Erziehung. Eine geglückte Individuation bedeutet Aufhebung von Erziehung unter gleichzeitigem Bewahren des Erlernten. Nietzsches Bonmot, wonach ein Schüler schlecht ist, der immer Schüler bleibt, kann durchaus Blaupause sein. Eine geglückte individuation darf nicht verwechselt werden mit einer trotzigen "Emanzipation", die oft nur eine simple Reaktionsbildung ist: mein Vater will, dass ich seine Anwaltskanzlei übernehme, also fahre ich nach Indien und unterwerfe mich einem Guru (d.h., einem anderen autoritären Vater).
Paul Watzlawick hat das mal in seiner wunderbar witzigen Art so formuliert: Reife ist, wenn die Eltern einen Rat geben und man diesen trotzdem befolgt. Fallen wir zurück auf eine frühere Entwicklungsphase, die überwunden sein sollte, sprechen wir von Regression.

Nun können wir nicht einfach alles abschütteln, was uns einst lenkte und formte: wir wollen gefallen, wir sind eitel. Kein Grund, sich nun gemütlich mit einem "so ist das eben" zurückzulehnen. Alle, die schon einmal nachgedacht haben, versuchen, die Fallstricke dieser Eitelkeit wenigstens sichtbar zu machen. Unsere Eitelkeit lauert überall, sie vernebelt das Denken. Wie leicht können wir durch Schmeicheleien gelenkt, manipuliert werden. Wir, das heißt zuallererst ich. Darum geht es nämlich. Wie schütze ich mich vor den tückischen Schmeicheleien, vor dem Lob anderer, das mich lenkt. Es ist billig, da die Schuld bei "den anderen" zu suchen. Nein, nein. Ich bin der Empfänger, ich muss auswerten, interpretieren, anwenden.

Viel Größere als ich wussten das alles und haben versucht, methodisch gegen diesen Selbstbetrug anzudenken. Descartes, der mir immer wertvoller wird in diesen geistfeindlichen Zeiten, hat versucht, durch den methodischen Zweifel zu verlässlichen Erkenntnissen zu gelangen. Seine Forderung, dass allein die methodische Strenge der Mathematik sinnvolles Denken überhaupt ermöglicht, wünsche ich mir zurück angesichts des groben Unfugs, der heute selbst an Universitäten gequatscht wird. Übrigens lassen sich seine "regulae ad directionem ingenii" ganz wunderbar im Alltag anwenden. Ich mache das jedenfalls so. Ein "Riesenproblem", das mich zu ersticken droht, zerbreche ich in Teilprobleme, die Stück für Stück gelöst werden (induktiv). Zum Schluss dann die Rekursion: ist mit den Teilstücken das Problem vollständig vom Tisch oder habe ich irgendwo was vergessen? Oder habe ich geschummelt?

Vor 40 Jahren hätte ich mir nicht träumen lassen, bei Kant auch nur den kleinsten Stein des Anstoßes zu finden. Heute macht mich gerade der erste Satz aus seiner Grundlegung zur Metaphysik der Sitten misstrauisch: das Absolutsetzen des guten Willens, ja seine Heiligsprechung. Nun schrieb Kant für die gelehrte Welt und konnte nicht ahnen, welche Sorte von Gesinnungsethikern heute in höchste Ämter gelangen. Da wird ja der größte Blödsinn spielend gerechtfertigt durch ein "es war gut gemeint", das katastrophale Handeln war dann immer getragen vom edlen, guten und damit unantastbaren Willen (wer definiert den?).

Zurück zur Regression. Internetforen sind i.d.R. Interessengemeinschaften. Natürlich werden sich in einem Forum für Modelleisenbahner kaum Foristen finden, die der Beschäftigung mit Modelleisenbahnen grundsätzlich ablehnend gegenüber stehen. Wenn es um das Für und Wider bestimmter Spurbreiten geht, kann es aber schon kontrovers zugehen. Oder ob ein billiger Nachbau aus Fernost noch zum Kanon des Ernstzunehmenden zu rechnen ist oder nicht.

Gerade die spezialisierten Foren eignen sich für Beobachtungszwecke sehr gut, einfach weil die Mitgliederzahl sehr überschaubar ist. Dass es ein paar wenige "Platzhirsche" gibt, die oft über gute Kenntnisse verfügen, ist natürlich wertvoll, denn gerade Anfänger suchen ja Hilfestellung. Interessant ist aber was anderes: diese Platzhirsche gelten mitunter als unantastbar, sie wissen alles oder alles besser. Auch dagegen ist nichts einzuwenden, wenn dem so ist. Für nicht wenige sind Internetforen Sekundärfamilien, die Platzhirsche sind die, je nachdem, gestrengen oder auch mal milden und wohlwollenden Väter. Im Gegensatz zum Neuling, zum Hilfesuchenden, bemühen sich die "aus der zweiten Reihe" (Kinder) sich in die Gunst der Sekundärväter zu schreiben. Sie möchten - wie Kinder - ihren Eltern gefallen. Das heißt hier aber, dass ihr Denken und somit Schreiben gelenkt ist mit dem einzigen Ziel: dem Vater zu gefallen. Regression. Verstärkt und erleichtert wird diese anti-emanzipatorische Tendenz durch die Vergabe von "Likes" oder "Dislikes". Kinder, die "gedisliked" wurden, schauen schnell nach, wer sie denn "nicht lieb hat." War es ein Unwichtiger oder etwa der "Vater"? Wenn zweites zutrifft, wird sich das Kind beim nächsten Mal "Mühe geben", es wird sich wieder in die Gunst des Vaters schreiben.

Mir ist die Unzulänglichkeit meiner Darstellung bewusst. In dieser kleinen Betrachtung geht es auch nur um eine sehr grobe Darstellung der Forendynamik. Weil ich versuche, Kierkegaards "De omnibus dubitandum est" zu beherzigen, stelle ich mich in jedem Internetforum unter strenge Selbstkontrolle. Will ich jemandem gefallen? Und wenn ja, schreibe ich anders, damit ich ihm gefalle?            

Sunday 18 June 2017

Bestimmt ein Missverständnis

Köln, 17. Juni. Statt der von allen herbeigebeteten Zehntausenden von Muslimen, die damit nichts zu tun haben, sich aber trotzdem vom Terror gegen Muslime und gegen Karikaturen laut distanzieren sollten, erschienen nur einige hundert, von denen 90% durch nicht-muslimische Vertreter aller anderen würdig vertreten worden sind.

Insgesamt ein lockerer Event, der auch der Straßenreinigung kaum Probleme bereitete. "Die Müllberge, die bei muslimischen Massenkundgebungen gegen Israel oder gegen Deutschland oder für Erdogan anfallen, sind dagegen kaum zu bewältigen", gestand ein gut gelaunter Mann von der Stadtreinigung.
Außerdem entstand durch die Verschiebung der Essenzeiten im Monat Ramadan (Frühstück, Mittagessen, Kaffee und Kuchen, Abendbrot und Betthupferl werden ab 22:30 Uhr eingenommen) eine noch größere Verwirrung als sonst. "Muslime essen zwar 4000kcal pro Tag, fasten aber zwischen den Mahlzeiten und können überhaupt nicht mehr klar denken", so ein verwirrter Fastender, der auch nicht auf der Demo erschien, weil er sich in einem Fußballstadion verlaufen hatte. "Für die nächste Demo gegen Juden bin ich wieder voll da, wenn nicht gerade ein Jihad anfällt", ergänzt der Fußballfreund lachend.   

Saturday 17 June 2017

Islamisierung? Unsinn!

http://unser-mitteleuropa.com/2017/06/16/muslimischer-staat-verhullt-frauenstatue-in-berlin-politik-sieht-zu/


Hey, Frau Özoguz! Sobald Hindus, Buddhisten, Christen, Atheisten, Fliegende Spaghettimonster, oder, oder "Ungläubige" sprengen, ihnen die Kehle durchschneiden, sie vergewaltigen oder, oder, werde ich mich sofort vom Terror jener Aufgezählten distanzieren, versprochen. Ich könnte mir sogar vorstellen, Frau Ö, dass Christen spontan, also ohne Aufforderung, zu Zehntausenden auf die Straßen gehen, wenn christliche LKW-Fahrer mit dem Aufschrei "Jesus Christus ist größer" in eine Menschenmenge rasen. Ich könnte mir sogar vorstellen, Frau Ö., dass Papst Ratzinger die Mörder post mortem exkommuniziert hätte (den jetzigen Quoten-Papst nehme ich nicht ernst). Nix Himmel, nix Jungfrauen, Sie verstehen? Bis dahin, Frau Ö., haben Sie und Ihre Kumpane da ein Alleinstellungsmerkmal. Es ist an Ihnen und Ihren Kumpanen, das zu ändern, Frau Ö.

https://jungefreiheit.de/politik/deutschland/2017/oezoguz-nicht-nur-moslems-sondern-alle-muessen-sich-vom-terror-distanzieren/


Meine Leser sind bestimmt ganz schön schlau. Für die ganz wenigen Schlafmützen hier noch ein paar Zitate zum Aufwachen:

Kemal Atatürk: „Diese Hirtenreligon eines pädophilen Kriegstreibers ist der größte Klotz am Bein unserer Nation! … Der Islam, diese absurde Gotteslehre eines unmoralischen Beduinen, ist ein verwesender Kadaver, der unser Leben vergiftet." 

Churchill "Es gibt keine stärker rückschrittliche Kraft auf der Welt." 

Dagegen befand Muhammed Amin al-Husseni, dass der Nationalsozialismus in vieler Hinsicht der islamischen Weltanschauung parallel läuft. Womit er auf Widerhall traf: "Ich muss sagen, ich habe gegen den Islam gar nichts, denn er erzieht mir in dieser SS- Division namens Handschar seine Menschen und verspricht ihnen den Himmel, wenn sie gekämpft haben und im Kampf gefallen sind. Eine für Soldaten praktische und sympathische Religion!“ (Himmler) 

Und: "Hätte bei Poitiers nicht Karl Martell gesiegt, so hätten wir den Mohammedanismus übernommen,… Die Germanen hätten die Welt damit erobert. Nur durch das Christentum sind wir daran gehindert worden." (Hitler)

Also, liebe Leser, Islam heißt übersetzt Unterwerfung, nicht etwa Frieden! Unterwerfung. Verlangen Sie, und das dürfen Sie, von allen Muslimen die Unterwerfung unter die Gesetze ihres Gastlandes. Natürlich werden sie das nicht akzeptieren. Das können sie gar nicht, denn sie sind dem Todeskult "Islam", der Herrenmenschen- und Welteroberungs-Ideologie "Islam" verpflichtet. Der große Kemal Atatürk wusste das genau. Liebe Leser, lassen Sie sich nicht von der Taqiyya einlullen. Das Belügen der Ungläubigen ist vornehme Pflicht eines jeden Moslems. Dieses Täuschen und Beschwichtigen soll die Machtübernahme erleichtern. Das alles finden Sie im Quran, der Sunna und den Hadithen. Verehrte Leser, Sie haben dereinst Hitlers "Mein Kampf" nicht ernstgenommen. Das war ein schwerer Fehler. Der Mann meinte ganz genau, was er schrieb und setzte es um. Wiederholen Sie diesen Fehler nicht. 

17. Juni. Heute. Ehemaliger Feiertag. Verdrängt, vergessen, ersetzt. Für mich der eigentliche Feiertag, nicht dieser willkürliche 3. Oktober. Nachdem "Gorbi" sein OK gegeben hatte, bestiegen einkaufstaschenbewaffnete Revolutionäre den gut gepolsterten Revolutionszug, bzw. ihre Trabbis und stürmten die Aldi-Filialen. Jeder Widerstand war zwecklos. Die typische, vollkaskoversicherte Revolution nach Deutschländer Art. Heute werden diese Kaufbürger zu Mutbürgern hochstilisiert. Mutig waren dagegen die Polen einige Jahre zuvor. Geschichtsklitterung. 

Ganz anders der 17. Juni 1953. Kein OK von "Gorbi", kein Netz, kein doppelter Boden, echter Mut, echter Aufstand - von unten. Russische Panzer rollten, Schüsse fielen, viele Aufständische eingesperrt, 55 Tote. 

Es geistert der Begriff "Schuldkult" um. Der trifft es nicht. Es ist eine, und Sieferle* sah das genau, hedonistische, lustvolle Selbstgeißelung, die mangels Geißel nicht einmal weh tut. Denn wenn man sich doch so großartig (weltmeisterlich!) hasst, kann man doch daraus jedes Recht ableiten, andere zu kritisieren. Wenn man doch so zu Tode betrübt, mit tränenden Lichterketten geschmückt, tote Juden beweint, darf man lebende doch maßregeln? Ihnen zeigen, was Reueweltmeister alles aus Auschwitz gelernt haben? Selbsthass, der Begriff sagt es ja schon, meint tatsächlich, sich selbst zu hassen, sein Selbst zu verachten, keinen Grund für die eigene Existenz zu finden. Nichts könnte weiter entfernt davon sein als die eitlen Bußübungen der stolzen Bereuenden. Der gemeine Narziss spürt wenigstens ab und zu, dass er auf die anderen penetrant wirkt, der Moral-TÜV-geprüfte Gütesiegel-Narziss liefert die Lizenz zur Israelkritik gleich mit.

*Rolf Peter Sieferle: Finis Germania

Friday 16 June 2017

Die ideologischen Ritterinnenrüstungen mancher Alt-Feministinnen zeigen endlich Risse: die Damen wachen langsam, ganz langsam auf. Dass scharia-affine Neubürger sich Verstärkung aus ihren kriegsgeschüttelten Urlaubsländern* herbeiwünschen, ist ja verständlich. Dass Feministinnen ihrer Steinigung entgegenlechzen, eher nicht. 

http://www.emma.de/artikel/warum-die-ramadan-demo-koeln-verlogen-ist-334519

*Das ist leider kein Witz. Die gerne so genannten "Flüchtlinge" verbringen ihren von deutschen Steuerzahlern bezahlten Urlaub in ihren Heimatländern, aus denen sie angeblich unter Lebensgefahr fliehen mussten. Die Märchen aus Tausendundeiner Nacht sind dagegen so märchenhaft wie das Kleine Einmaleins. 

Wednesday 14 June 2017

Noch nicht gesperrt?

Nicht alle von Facebook Gesperrten sind gute Köpfe, aber immer mehr gute Köpfe werden gesperrt. Es wird nicht mehr lange dauern, und das Gesperrtsein ist Minimalvoraussetzung, um überhaupt als Autor ernstgenommen zu werden. 

Hand aufs Herz: hätte Biermann ohne seine Ausbürgerung diesen Erfolg im Westen gehabt? Hätten so viele die "Satanischen Verse" ohne die Fatwa gegen Rushdie wenigstens zum Verstauben ins Regal gestellt? Hätten so viele den "Archipel Gulag" nach Hause geschleppt? Rushdie und Solschenizyn leben/lebten in großer Gefahr, ersterer muss sich immer noch vor den islamischen Mördern verstecken. 
Aber die "Gesperrten"? Sie bekommen PR frei Haus, wenn sie ihr Gesperrtsein überall bekannt machen. Noch geht das. Wenn sie erst "vaporisiert" (Orwell, 1984) werden, sieht's natürlich anders aus. 

Tuesday 13 June 2017

Die allermeisten sogenannten "Rechtspopulisten" sind nichts anderes als Rechtsstaats-Populisten. Sie fordern den Rechtsstaat zurück, den Merkel zerstört hat. Sie fordern die Einhaltung des Grundgesetzes, das Merkel gebrochen hat und bricht. Sie fordern einen Verantwortungsethiker wie Helmut Schmidt, der sich von keinem Terroristen erpressen ließ, der Terroristen restlos besiegen wollte und konnte. Sie fordern die liberale, aber auch wehrhafte Republik, die die Bundesrepublik Deutschland einst war. Sie wollen Deutschland zurück, das kein Paradies war, denn das gibt es nicht, das aber ein Ort war, an dem jeder anständige Mensch frei atmen und reden konnte, ein Ort, an dem jedem Tierchen sein Plaissierchen gegönnt wurde, an dem ein Nachtspaziergang nicht für jeden lebensgefährlich war. Was hätte Helmut Schmidt zu den offenen Grenzen gesagt? Ich weiß es nicht. Vielleicht: "Hirnverbrannter Blödsinn. Das kommt überhaupt nicht in Frage." Und es wäre selbstverständlich nicht in Frage gekommen. Danach eine Mentholzigarette genüsslich geraucht, dann ans Klavier gesetzt und Bach oder Mozart gespielt.  


Ein Leser kommentiert:

Helmut Schmidt hat wortwörtlich bereits in den 70igern gesagt:Wenn wir noch mehr Zuwanderer aus bestimmten Regionen zu uns holen,gibt es hier Mord und Totschlag.Und er hat in hohem alten Alter zurecht gesagt.Putin aus den G8 rauszuwerfen,ist falsch.Bald darauf ist er verstorben.Der beste politische Kopf,den wir im gesamten letzten Jahrhundert hatten.Ein Mann ,der Entscheidungen traf,wenn nötig.Abgesägt von seinen sozialistischen Genossen.Und damit begann der politische Abstieg Deutschlands.

Monday 12 June 2017

Es ist menschlich/allzumenschlich, sich das Entsetzliche vertraut zu machen, es zu domestizieren, indem man vertraute, aber vollkommen inkommensurable Muster anwendet. Jüngstes Beispiel ist für mich Frau Wagenknecht. Sie ist eine kluge und gebildete Frau, vermag aber nicht, das Schreckliche als schrecklich sui generis zu akzeptieren, sondern bemüht das eingebleute Muster aus dem sozialistischen Zeltlager: keine Auslandseinsätze der Bundeswehr, keine Waffenverkäufe, und schon hat sich der „Terror“ (es herrscht Krieg gegen den Westen) erledigt. Auch sie muss das Entsetzliche erst am eigenen Leibe (sic!) erfahren, um zu lernen.



In Kafkas „Strafkolonie“ erklärt der Offizier dem Reisenden, dass der Verurteilte die Schrift nicht mit den Augen, sondern nur mit seinen Wunden entziffern kann. Dabei handelt es sich hier um eine sehr kunstvolle und „verschnörkelte“ Schrift. Der Quran, die Sunna und die Hadithen sind dagegen unglaublich simpel. Lesen und ernst nehmen. Todernst nehmen. In diesen einfachen Rezeptbüchern wird ganz genau und sogar „in leichter Sprache“ gesagt, was getan wird – und es wird praktisch täglich getan. Wer das nicht sieht, will es nicht sehen oder ist dumm.



Jede Ideologie wirkt wie ein Gift auf den Verstand. Vollkommen unabhängig von Intelligenzgrad und Bildungsstand kann der Vergiftete nicht sehen, was klar zu sehen, nicht denken, was leicht zu denken ist. Der Ideologisierte kann nicht durch sogenannte Aufklärung und Bildung geheilt werden. Das ist eine idealistische Grille. Gegen Ideologisierte kann man sich nur zur Wehr setzen oder vor ihnen fliehen. Die sozialpsychologisch-politologisch kompliziert geredete Welt kann erschreckend einfach werden: wir oder die. Das letzte Duell im Western zeigt eher die Wirklichkeit als das Differenzierungs-Gerede der sogenannten Terrorexperten. 

Begriffe, die buchstäblich seit Menschengedenken benutzt wurden, einfach weil sie mit einer hand- und messerfesten Wirklichkeit korrespondierten, sind eskamotiert worden: Feind, das Böse, sogar der Täter sind aus dem Diskurs explantiert worden. Zwischen die tatsachenbeschreibenden Begriffe und uns wurden sozialpsychologische Erklärungsmodelle geschoben. Die Begriffe selbst wurden ins Schmuddelreich der B-Horrormovies verbannt. Dort darf das Böse noch böse, Feinde dürfen Feinde sein. Ganz undifferenziert, ganz unverplappert. Vielleicht sehen deshalb nicht wenige gerne derartige Filme, weil dort kein X für ein U vorgemacht wird. Zieh schneller oder du bist tot. Viel zu undifferenziert für die saturierten Schwafelzauberer, die jeden Massenmörder zum Kolonialismuskritiker hochschwätzen, obwohl der das Wort nicht einmal buchstabieren kann. Westliche Projektion. Aber noch mehr: es wird Herrschaft ausgeübt, indem die Perspektive der selbstgefälligen Alleserklärer absolut gesetzt wird. Denn auch wenn der Feind klar und deutlich sagt, dass er ein Feind ist und alle Ungläubigen ermorden will, wird das arrogant als Kindermund abgetan. Was weiß der Analphabet über Feindschaft? Komm, Jungchen, wir erklären es dir. Du bist kein Feind. Und wir sind nicht deine Feinde, kapiert? Komm in mein Seminar oder in eine Talkshow, und ich verklickere dir das in einfacher Sprache. Und so wird es weitergehen, solange nur kleine und unwichtige Menschen zerfetzt werden.  

Sunday 11 June 2017

Gesetze wurden nur erlassen, um den Besitz der Herrschenden zu schützen

So ähnlich war im letzten Jahrhundert ein Schlagwort der linken Schüler und Studenten formuliert. Wie alle Schlagwörter trifft auch dieses nicht ganz genau, aber ist es ganz falsch?

Beispiel 1
Die RAF, die "Rote Armee Fraktion" terrorisierte zwischen 1970 und 1998 - Weihnachtsmarktbesucher? Jugendliche Konzertbesucher? Beliebige Menschen, die zufällig am falschen Ort waren? Nein. Die RAF hatte es ausdrücklich und ausschließlich auf mächtige Menschen abgesehen. Mächtige Menschen aus Politik und Wirtschaft. Die Maßnahmen des damals wehrhaften Rechtsstaates: volles Geschütz, Rasterfahndung, Radikalenerlass, jeder konnte angehalten und durchsucht werden. Schwerste Strafen für gefasste RAF-Mitglieder und sogar Sympathisanten. Der Staat zeigte alle Muskeln, die er hatte. Mit Erfolg. Dabei war die RAF gegen die von Merkel eingeladenen Massenmörder von heute ein Kindergeburtstag. Was tut der Staat gegen die immer häufiger werdenden (Massen-)Morde, schwere Körperverletzungen, Vergewaltigungen uswusf? Nichts. Die i.d.R. polizeibekannten Täter fahren unbehelligt durch halb Europa, gut versorgt mit üppigem Taschengeld. Warum ist das so? Weil die Opfer unwichtige kleine Leute sind.

Beispiel 2
Grenzen können nicht geschlossen werden. Niemand kann Grenzen überwachen, sagt die Mauer-erfahrene Merkel. Sollten Sie nicht dement sein, werden sie das anders in Erinnerung haben. Aber halt. Grenzen können nicht geschlossen werden? Nicht für kleine, unwichtige Leute wie Sie und ich und viele andere, die ruhig mal gesprengt, vergewaltigt oder "gemessert" werden können. In Windeseile können dagegen Grenzen geschlossen werden für die anderen, für die Mächtigen und Herrschenden:  


http://www.mopo.de/hamburg/g20/zur-abwehr-von-gewalttaetern-fuer-g20-macht-deutschland-die-grenze-dicht-26916818

Saturday 10 June 2017

Obwohl ich ihn nicht persönlich kenne, zähle ich Kissler zu meinen Freunden. Einfach, weil es viel mehr Gemeinsames als Trennendes gibt. Er wird zornig, wenn auch ich zornig werde. Kissler ist für mich einer der wenigen Klardenker in Deutschland, einer, den ich gerne lese. Sein Buch "Keine Toleranz den Intoleranten. Warum der Westen seine Werte verteidigen muss" ist unbedingt lesenswert.

http://cicero.de/salon/aktion-doppeleinhorn-kommandopolitik-im-kleid-des-kindischen

Aufbauen oder Abrissbirne

Im Zusammenhang mit dem Brexit und der UK-Wahl fällt mir auf, dass in sehr vielen Leserkommentaren in deutschen Medien die Trennung des UK von der EU freudig begrüßt wird. Man feiert die tapferen Briten als Helden. Warum eigentlich? Bei aller Rosinenpickerei und Bevorzugung hier und da waren sie unter'm Strich Nettozahler. Welcher Verein freut sich über den Verlust eines zahlenden Mitgliedes? Schnell wird klar, dass es um was ganz anderes geht: nämlich um die lustvolle Zerstörung der EU. Endlich macht jemand den Anfang, hoffentlich folgen andere, sodass diese furchtbare EU endlich Geschichte ist. 

Herbeigesehnt wird die einstige EWG, ein Europa der Vaterländer, natürlich der unabhängigen, souveränen Vaterländer, mit eigener Währung, mit eigenem Jodelkurs. Denn, so vor allem die deutschen Kommentatoren, damals war Deutschland auch Export-Weltmeister. Schön, aber damals kannten die Chinesen den Unterschied zwischen Spaten und Smartphone noch nicht. Heute übernehmen sie Stück für Stück den Weltmarkt (siehe gestrigen Beitrag). Um dagegen auch nur etwas anstinken zu können (auch USA und Russland dürfen nicht ignoriert werden!) ist eine starke EU wichtig. Aber: ist die EU in ihrem Ist-Zustand gut? M.E. nein, sie ist es nicht. Überhaupt nicht. Zu wenig demokratisch, überreguliert, die Außengrenzen nicht wirksam geschützt, und da gibt es sicher noch eine lange Liste von Fehlern, die unbedingt und schnell korrigiert werden müssten. 

Kaputt machen ist leicht

Es ist normalerweise das Vorrecht kleiner Kinder, ein Haus aus Bauklötzen umzuwerfen, wenn es nicht gleich vollkommen ist. Kissler und meine Wenigkeit haben sich schon mit der bestürzenden Infantilisierung der Gesellschaft auseinandergesetzt. Die Generation der fleißigen und geduldigen Aufbauer ist ausgestorben. Stichwort: Trümmerfrauen, israelische Pioniere. Erstere fanden Trümmer, zweitere öde Wüste vor. Was tun? Alles kaputt, bzw. unfruchtbar, unbrauchbar. Um aus diesen Trümmern, dieser Wüste etwas zu erbauen, waren neben Zuversicht und Mut vor allem Fleiß, Anstrengung und Geduld unbedingt nötig. Tugenden also, die Zerstörer natürlich nicht benötigen. Inmitten der tatsächlich sehr unvollkommen EU sitzen sie gut genährt und versorgt am Heimcomputer und wünschen die EU zum Teufel, wünschen sich die Abrissbirne herbei, die dem Spuk endlich ein Ende macht. Dabei haben diese Infantilen Not und Entbehrung überhaupt nicht kennengelernt. Mit ihren Steuern, so jammern sie, werde Griechenland gerettet. Dann stehen sie auf, gehen zum Kühlschrank und naschen Kaviar. Soll heißen, der jammernde Griechenlandretter merkt persönlich nichts von seiner Tätigkeit als edler Retter. 

Natürlich ist eine Einheitswährung immer ein Problem, wenn Volkswirtschaften sehr unterschiedlich stark sind. Gewisse Verwerfungen und Ausgleichszahlungen sind dann unumgänglich. Faustformel für den Euro: er ist viel zu schwach für Deutschland und viel zu stark für viele andere Länder. Eine eigene Währung kann entsprechend ab- oder aufgewertet werden, bei einer Einheitswährung geht das nicht. Gedankenexperiment. Nehmen wir an, die nationalen Währungen würden morgen wieder eingeführt werden. Die "DM 2.0" würde blitzartig aufgewertet, die meisten anderen Währungen abgewertet werden. Für den Export in die "EWG" kämen schwerere Zeiten, denn deutsche Exportwaren wären enorm teuer, unbezahlbar u.a. für die Griechen. Deutsche Arbeitsplätze gingen sofort verloren (die jetzt jammernden "Griechenlandretter" würden sich vielleicht nicht freuen...), kleine und mittelständische Betriebe gingen in Konkurs. Die Großen? Denen macht das überhaupt nichts aus. Die verlagern halt noch mehr Kapazitäten in Billiglohnländer. Die pfeifen auf provinzielle Jodelkurse. Ein Argument der "Griechenlandretter" ist, dass eine starke DM den Binnenmarkt stärken würde, man kauft dann wieder mehr bei Tante Emma. In welchem Jahrhundert leben diese Leute? Stichwort Internet. Hallo? Ich suche mir meine Produkte weltweit aus, zahle per PayPal, und innerhalb von 10 Tagen habe ich meinen "Familienoriginalbenutzer" (Loriot) aus Albanien, Vietnam, Korea oder den USA. Die Welt hat sich weitergedreht. Rasend schnell. Nichts ist mehr so wie zu EWG-Zeiten. Die Wirtschaftswelt ist ein kleines Dorf und jedes Produkt nur einen Mausklick entfernt. 

Man kann das Währungsspiel auch runterskalieren: der Euro ist für Bayern viel zu schwach, für Berlin und viele andere Bundesländer viel zu stark. Also braucht Bayern eine eigene Währung. Das Spielchen können wir auch mit dem Dollar oder dem Pfund spielen. Cornwall ist viel ärmer als London, und in den USA sind die Bundesländer beileibe nicht alle gleich stark. Dieses Gedankenspiel lässt sich bis ins Absurde treiben. Jede Stadt braucht eine eigene Währung usw. 
Was also stattfindet, ist ein EU-weiter Länderfinanzausgleich wie er innerhalb der Bundesrepublik schon seit vielen Jahrzehnten (auch zum Ärger der starken Länder!) praktiziert wird. Und wie oft hat das starke Bayern (nicht zu Unrecht!) sich beschwert, wenn etwa Pleite-Berlin Geld für Quatsch zum Fenster rauswirft. Und richtig: das muss auch ganz unabhängig von der Währung für die gesamte EU gelten. Ein Land, das nachweislich misswirtschaftet, muss abgestraft, Zahlungen müssen eingestellt werden. Hilfe darf immer nur Hilfe zur Selbsthilfe sein, keine Daueralimentierung. Die EU hat dafür aber klare Regeln. Die müssen nur eingehalten werden. Werden sie aber nicht. Sie werden verbogen und gebrochen, wie's halt gerade passt. Das muss aufhören. Hier muss tatsächlich der eiserne Besen durch. Pacta sunt servanda. Diese Regel aus dem Römischen Recht muss endlich durchgesetzt werden. Und wenn die EU endlich ein sauberer Rechtsraum ist, in dem Regeln eingehalten und Verträge sine qua non gelten, ist das ein solides Fundament, auf dem das Haus EU stehen kann. Im Talmud steht: es ist uns aufgetragen, am Werk zu arbeiten. Es ist uns nicht gegeben, es zu vollenden. 

Friday 9 June 2017

Die gelbe Gefahr

So nannte man in den 70ern das Gespenst der kommunistischen Unterwanderung, die vermeintlich drohte. Klar, taschengeldverwöhnte Jungs skandierten ihr "Mao Mao Tsedung" und wedelten auffällig mit der "Mao-Bibel", wenn es galt, ein Mädel ins Bettchen zu kriegen. Die Jungs riskierten auch nichts, weil sie sich ganz sicher sein konnten, keinen einzigen Tag unter chinesischen Bedingungen arbeiten zu müssen.

China war zu dieser Zeit jedoch ein wirtschaftlich und vor allem technologisch unterentwickeltes Land. Von dieser Seite drohte also nicht die geringste Gefahr.
Auch Japan hatte sich bis ins späte 19. Jahrhundert hinein vom Westen vollkommen abgekoppelt. Es war ein 15-jähriger Kaiser, der den Wind radikal drehte: man müsse vom Westen lernen, denn was der kann, könne man schon lange. Asiaten sind intelligent und lernen schnell. Und zwar wie Kinder im besten Sinne: durch Nachahmung, durch kopieren. Und das taten sie. Sie importierten was das Zeug hielt und bauten die Geräte, später Autos nach.

In dieser Zeit habe ich zusammen mit vielen Millionen anderen u.a. die große deutsche Hifi-Tradition abgemurkst. Mein erstes Tonbandgerät war ein Saba, entwickelt und hergestellt im guten alten Schwarzwald, aber ach, wie rückständig. Japanische Geräte waren schick und vergleichsweise preisgünstig. Kein Wunder, bei den geringen Arbeits- und Entwicklungskosten. Alles angeschaut und nachgebaut.  Wer wollte da noch Saba, Grundig, Telefunken, Uher, Dual, Elac? Nein, Akai, Technics, Teac/Tascam musste es sein. Und damit haben wir eine große deutsche Firma nach der anderen zugrunde gerichtet. Ich lasse weinerliche Sprüche wie "die Japaner haben den Markt vernichtet" nicht zu: sie standen hinter der Ladentheke und haben angeboten. Wir standen davor und haben gekauft.

Die Phase des simplen Nachbauens währte nicht lange. Die fleißigen Japaner brachten schnell eigene Entwicklungen heraus, hervorragende Produkte, die zwar nicht mehr ganz so preisgünstig waren, aber dafür so gut und zuverlässig, dass sie "den Westen" in vielen Bereichen, vor allem in der Unterhaltungselektronik schlicht abhängten. Inzwischen haben die Geräte auch ein sehr hohes Prestige, und das Etikett "Made in Japan" wird beim Verkauf als Großbild geliefert, nicht selten mit dem Zusatz, dass es nicht China-Ware ist.    
An dieser Stelle mal eine Zahl. Die Einwohnerzahl Japans 2017: 126.46 Millionen 

Besonders die Brexit-Wähler krakelten und krakelen nationalbesoffen von "independency", also von "Unabhängigkeit" (wovon genau?). Das ist lustig. Schaue ich aus dem Fenster, sehe ich kein einziges britisches Auto. Dafür viele französische und deutsche. Und natürlich viele asiatische, wobei "Japaner" (Toyota, Nissan, Honda) auch schon zu den "premium cars" zählen. Da haben die deutschen Autos allerdings noch die Nase vorn, zumindest, wenn es um die Preise für Auto, Reparatur und Ersatzteile geht.

Abgesehen von Brot, Butter, Keksen, Gemüse und ein paar wenigen anderen Waren, kauft der unabhängige Brite - chinesische Produkte. Natürlich nicht nur die unabhängigen Briten, sondern, ja, die ganze Welt. Forscht man etwas nach, was alles aus China kommt, egal, was das Etikett vorgaukelt, wird einem mulmig: China hat den Weltmarkt erobert und voll im Griff. Man kann sagen: was auch immer drauf steht, China ist drin. Und wie einst die Japaner kopieren die ebenso intelligenten und außerordentlich fleißigen Chinesen zuerst und bringen dann eigene Entwicklungen auf den Weltmarkt
Was sich also in den 70er Jahren mit Japan abspielte, wiederholt sich seit wenigen Jahrzehnten mit China, allerdings auf einem mengenmäßig ungleich höheren Niveau. Dazu eine zweite Zahl. Die Einwohnerzahl Chinas 2017: 1.39 Milliarden

Man kann gar nicht oft genug wiederholen, dass eine Islamisierung Deutschlands und Europas nicht stattfindet. Weder schleichend, noch laufend.  Das ist ein Hirngespinst von rechten Hetzern und ebensolchen Populisten. Einer von inzwischen kaum zu zählenden Beweise für die Nicht-Islamisierung hat Vera Lengsfeld erbracht. Danke, Frau Lengsfeld. So bleiben die Guten richtig gut:

http://www.achgut.com/artikel/kraeft-bikini_tragen_heisst_gesicht_zeigen_und_nicht_nur_das

Die Erlebende* war erst 13 Jahre alt. Aber konnte das ein traumatisierter Unbegleiteter wissen? Natürlich nicht. Das Urteil ist daher verhältnismäßig. Weiter so.

https://jungefreiheit.de/kultur/gesellschaft/2017/13jaehrige-vergewaltigt-kein-kindesmissbrauch/

*Verordnetes Neusprech. Wenn ein Herr Brüderle (Mann, FDP, weiß, deutsch) einer Journalistin ein Kompliment über ihre Oberweite macht, wird er zu Recht aus allen Ämtern entfernt und sozial vernichtet. Gut so, denn die Journalistin erlitt unsagbare Komplimentsqualen. Wenn ein "geschenkter Mensch" (K. Göring-Eckardt) eine Frau zwischen 2 und 92 sexuell beglückt, ist die Frau eine "Erlebende", der Mann meistens minderjährig mit Vollbart, unbegleitet und traumatisiert.    

Thursday 8 June 2017

Isla Hoch Tief baut gute Häuser

Die Baufirma Isla Hoch Tief wehrt sich gegen den Vorwurf einiger, unsichere Häuser zu bauen. Obwohl die Häuser regelmäßig und einzelfallartig einstürzen, wobei die Mieter unter den Trümmern begraben werden, seien die Häuser stabil und sicher, versichert ein Sprecher der Firma. 

Auch Finanzminister Schäuble betont ausdrücklich, dass wir viel von der Baukunst der Isla Hoch Tief lernen können. Sein nächstes Haus werde er von Isla Hoch Tief bauen lassen, versicherte der betagte Minister. Auch Katrin Göring-Eckardt, die noch in einem anderen Haus wohnt, freut sich über die stabilen und guten Häuser der Isla Hoch Tief. Dass es zu regelmäßigen, aber einzelfallartigen Einstürzen kommt, liege an ostdeutschen Zulieferbetrieben, die statt Zement Götterspeise lieferten. Und nicht einmal vegane, ergänzte Claudia Roth, die auch noch in einem anderen Haus wohnt.   

Wednesday 7 June 2017

Die kinetische Uhr - Nicht Fisch, nicht Fleisch?

Ein witziger Zeitgenosse schrieb irgendwo im Netz, dass dem "Schuhtick" der Frauen der "Uhrentick" der Männer entgegengesetzt werden kann. Das ist wohl so. :-) Wie hier schon behandelt, geht es dabei um mechanische Uhren, Handaufzug oder Automatik. Der eine oder andere Uhrenbegeisterte hat wohl auch die eine oder andere Quarz-oder Funkuhr in der Kollektion, aber nur der Vollständigkeit halber, nicht weil diese Uhren begeistern können. Sie sind zwar hochpräzise, aber auch stinklangweilig. Männer mögen Mechanik.

Ich schaue zwar jedes Jahr bei der Schachweltmeisterschaft zu und erfreue mich dann auch an der Computeranalyse der Partien, aber die Weltmeisterschaft der Schachcomputer (Programme, um genau zu sein) interessiert mich nicht die Bohne, obwohl die Programme inzwischen viel stärker sind als jeder menschliche Schachspieler: Kasparov hatte mit weit über 2800 den bisher höchsten menschlichen ELO-Wert, der ELO-Wert der Spitzenprogramme liegt bei über 3200, für Menschen unerreichbar.

Zurück zu den Uhren. Gegen Quarz/Funkuhren wird oft der angeblich lästige Batteriewechsel ins Feld geführt. Das halte ich für albern. Eine gute Batterie hält viele Jahre, der Wechsel ist Minutensache. Dieselben Leute betreiben batteriebetriebene Fernbedienungen und diverse batteriebetriebene Bluetooth-Geräte, bei denen die Batterie viel häufiger gewechselt werden muss. Das ist also ein Nullargument, bzw. eine Rationalisierung: man(n) gesteht sich seine natürlich auch gefühlsbetonte Faszination, seine Begeisterung für die winzigen Rädchen und Schräubchen, für dieses Kunsthandwerk nicht ein. Deshalb das sehr lahme "Öko-Argument".

Aber nun hält das windige Öko-Argument für alles mögliche und unmögliche her. Öko zieht, Öko verkauft sich gut. Als die Quarzuhren den Markt eroberten (da war von "Öko" noch keine Rede) und vielen Herstellern von mechanischen Uhren das Leben schwer machten oder es sogar beendeten, kamen einige auf die Idee, beide Konzepte miteinander zu verbinden. Seiko entwickelte die kinetic automatic watch, die Schweizer entwickelten ähnliche Konzepte, ließen die Sache aber später wieder fallen. Mechanikpuristen waren und sind skeptisch: die "reine Lehre" ist perdu. Im Inneren dieser Uhren sitzt nämlich ein wieder aufladbarer Kondensator (neuere Modelle verwenden Lithium-Ionen-Batterien wie etwa Smartphones) mit dem Unterschied, dass die nicht an die Steckdose müssen, sondern durch Kinetik, das heißt, durch die Bewegungen des Trägers aufgeladen werden. Aufladen wie eine Automatikuhr, Ganggenauigkeit wie eine Quarzuhr, denn sie ist im Grunde nichts anderes. Der Kondensator (neuerdings LiIo-Batterie) treibt das Quarzwerk an. Ganz guter Vergleich: eine Fahrradlampe ist nicht mechanisch, auch wenn sie ihre Energie durch einen Dynamo, das heißt wiederum durch den Fahrer erhält. Ich habe lange mit mir diskutiert sozusagen: wenn ich's mir mal leisten kann, kommt eine Seiko- oder Pulsar-Kinetic in meine kleine Sammlung. Das Foto zeigt übrigens eine russische "Raketa" (Automatik), die ich für sehr wenig Geld aus der Ukraine erstanden habe. Leider ist von den großen, traditionellen Uhrenfabriken nur noch die "Vostok" aktiv. Nun, 80% der Russen kaufen chinesische Uhren.  

Tuesday 6 June 2017

Sarah Stricker schreibt aus Israel


"Bei Teilen der israelischen Bevölkerung mag tatsächlich ein bisschen was davon (Schadenfreude, Anm. von mir) mitschwingen, was natürlich nicht sonderlich sympathisch, aber nach Jahrzehnten des Terrors, in denen sich das Verständnis der Deutschen doch sehr in Grenzen hielt, in denen ich auf jeden, aber auch wirklich jeden Artikel, den ich je von hier aus geschrieben habe, mindestens ein, zwei Nachrichten bekommen habe, in denen mir erklärt wurde, die Israelis hätten sich das alles schon selbst zuzuschreiben, vielleicht ja auch ein bisschen verständlich ist."

Hier der ganze Brief. Es wird höchste Zeit für die Deutschen, auch für die links-grünen Antisemiten "Israelkritiker", von den Israelis zu lernen. Die wissen nämlich, womit wir es zu tun haben.:

http://cicero.de/salon/gesellschaftskritik-die-ermatteten


Monday 5 June 2017

Die Kirche der Deutschen

Der Homo Germanicus glaubt gerne. Und der Typus Homo Germanicus Novus ist derart geist- und wissenschaftsfeindlich, dass er der einstigen römisch-katholischen Inquisition eine große Freude gemacht hätte. 

Dieser sehr spezielle Glaube ist selektiv und eng verknüpft mit der ganz speziellen selektiven Angst, der weltbekannten "German Angst". Diese Angst ist tatsächlich selektiv. Man fürchtet sich grundsätzlich nur vor dem Abwegigen oder dem Eventuellen, das in 1000 Jahren die (meistens nicht vorhandenen) Nachkommen belästigen könnte. Zerstört ein Tsunami ein 11.000km weit entferntes AKW, haben die Deutschen Angst, obwohl ein Tsunami in Deutschland äußert wenig wahrscheinlich ist. Zerfetzt ein Rechtgläubiger 12 Menschen im sehr nahen Berlin, beten sie für den verwirrten Mörder, weil sie glauben, dass Rechtgläubigkeit nichts mit Rechtgläubigkeit zu tun hat. 

Gläubige verachten Zahlen. Es sei denn, sie sind Bestandteil irgendeines modischen Schwafelzaubers, an den sie natürlich glauben. Sie schlucken andächtig "Excrementum Bovinum C100" oder dergleichen, dabei wäre ein Schluck Leitungswasser mindestens genauso homöopathisch "wirksam", wenn man bedenkt, dass dort "hochpotenzierte" (Homöopathen-Gequatsche. Richtig ist: hochverdünnt) Medikamentenrückstände alle denkbaren Zipperlein heilen müssten. 

Aber halt, bei diesen Überlegungen drängelt sich wieder die lästige Ratio in den Glauben. Aktuell geißelt die Heilige Klima-Inquisition den Apostaten Trump. Dieser Abtrünnige zweifelt ja nicht daran, dass sich das Erdklima seit über 4 Milliarden Jahren immer mal wieder ändert, er hegt nur Zweifel daran, dass diese Änderungen menschengemacht sind. Einige Zahlen sprechen für den Häretiker. Aber es sind eben teuflische Zahlen und nicht dieses urwahre, urgründelnde Bauchfühlen, das die profithungrigen Hirten der Klimagläubigen eint. Da stehen einfach zu viele Aktienpakete auf dem Spiel, Herr Trump! Die Klima-Industrie braucht Gläubige. So wie die vielen anderen neuen Industrien, die auf den Glauben setzen und damit sehr gut fahren.

Diesen Artikel möchte ich meinen (hoffentlich nicht) gläubigen Lesern* nicht vorenthalten:

https://philosophia-perennis.com/2017/06/04/die-wut-auf-den-terror/

*ich werde mich an der barbarischen Zertrümmerung der deutschen Sprache nicht mehr beteiligen und das generische Maskulinum oder Femininum (genauer: Androgynum) verwenden. Die unsinnige Doppelbenennung ("Leserinnen und Leser" u.a.) zeugt von Unkenntnis der Struktur der deutschen Sprache. Die deutsche Sprache meint beim Generikum immer Menschen(!), d.h. selbstverständlich immer Frauen und Männer. Nur bei einer persönlichen Anrede wie "meine Damen und Herren" ist diese Teilung sinnvoll, denn "meine Menschen" klänge doch sehr fremdartig. 

Sunday 4 June 2017

London bei Nacht
In der Nacht zum Sonnabend kam es in London zu einer bedauerlichen Rangelei. Drei Einzelfälle mit psychischen Problemen trafen sich in einem Transporter, der daraufhin losraste. Dieses spontane Losrasen des Transporters traumatisierte die polizeibekannten Unbegleiteten; es kam zu einer plötzlichen Blitzradikalisierung, die mit Blaubeermarmalade aber nichts zu tun hat. Die deutschen Medien stehen vor einem Rätsel, weil die Hintergründe vollkommen unklar sind. Um einen Generalverdacht gegen Transporter gar nicht erst aufkommen zu lassen, will Justizminister Heiko Maas zusammen mit allen anderen den Kampf gegen Rechts weiter verschärfen.

Wie von mir erwartet und hier schon thematisiert, dreht sich langsam aber sicher der Wind in Großbritannien: sie sind ja tolerant, die Briten (im lateinischen Sinne), aber nicht unbegrenzt. Und diese Grenze scheint nun durch die neuen Morde überschritten. Es wird jetzt Klartext geredet, das deutliche "I-Wort" wird nicht mehr vermieden. Die mörderische Ideologie also, die hinter allem steht, wird klar benannt, angemessene, und das heißt strenge Maßnahmen sollen ergriffen werden.
In den deutschen Medien wird Theresa Mays Ankündigung natürlich falsch übersetzt und toleranzbesoffen weichgespült. Schließlich freut sich Katrin Göring-Eckardt über alle das. Na, noch ein paar (Massen-)Morde in Deutschland, und auch der grünlichste, dümmste Deutsche wird sich einen Prinz Eugen herbeisehnen, der die Barbaren 1716 entschlossen und mutig zurückdrängte und damit das Abendland knapp retten konnte. Hoffnung habe ich allerdings wenig, denn die Deutschen lieben ihren Untergang mit Pauken und Trompeten. Wenn alles vorbei ist, wird selbstverständlich wieder laut gejammert werden: das konnten wir doch nicht wissen. Doch, doch, ihr könnt sehr wohl, ihr wollt nicht. So wie immer.

Eine Leserin schreibt an Hadmut Danisch:

"Sie sagt, kaum haben wir genug Männer, die der Chef im Hause sind, läuft der Laden wieder rund, die Frauen werden sich blitzschnell wieder unterordnen, und alles ist gut. Sie habe schon die ersten Bio-Deutschen gesehen, die inzwischen einen auf arabischer Macker machen, weil sie sehen, dass sie damit Erfolg haben."

Hier der ganze vergnügliche Text:

http://www.danisch.de/blog/2017/06/03/trial-and-error-das-ende-ist-nahe/

Ein guter Teil der Regierungsverantwortlichen sind SED/Stasi-geschult. Sie können nicht nur die Methoden anwenden, sie haben auch gelernt, was in der DDR sozusagen suboptimal lief: schlechte Presse, Aufsehen, Imageschaden. Wir erinnern uns an Ausbürgerungen, die damals sogar vom dumpfbackigsten Fernsehgucker registriert worden sind, an Verhaftungen von Menschen, die Erich Honeckers Ansichten nicht teilten. Das alles wurde damals vom West-Fernsehen thematisiert und zu Recht kritisiert.

Heute geht das ganz anders. Ausbürgerungen, Verhaftungen? Zuviel Aufsehen. Derlei unreifen Kinderkram überlässt man Erdogan und Co. Nein, die "Maasi" arbeitet zeitgemäß. Sie eliminiert unliebsame Ansichten aus den sozialen Netzwerken, und gleichzeitig verkauft sie dieses Vorgehen den unzähligen Schnarchnasen in Deutschland als "Kampf gegen Hass-Kommentare", die ja nichts anderes sind als Ansichten, die nicht regierungshörig sind. Die Methoden der Stasi werden übernommen, aber zeitgemäß verkleidet und verfeinert. Kaum jemand merkt es, und das ist natürlich erwünscht. Hier ein aktuelles Beispiel für die Arbeitsweise der modernisierten Stasi:

https://jungefreiheit.de/debatte/kommentar/2017/sprach-der-rabe-nimmermehr/

Ein Lügner glaubt keinem An dieses sehr tiefsinnige Sprichwort muss ich immer denken, wenn ich die Propaganda (in der Vor-Merkelzeit gab e...