Sunday 28 August 2016

Erdbeben und andere Naturkatastrophen

Alle reden davon, alle sind schockiert. Als 1755 ein gewaltiges Erdbeben Lissabon verwüstete, war Voltaire so aufgebracht, dass er einen gütigen und gerechten Gott anzweifelte. Denn wenn es einen solchen gäbe, wäre dieses Erdbeben nicht möglich gewesen. So Voltaire. Er revanchierte sich dann bei Leibniz (Theodizee) mit dem wunderbaren satirischen Roman Candide (einer meiner Lieblingsromane des 18. Jahrhunderts). In diesem Roman tritt der ewig optimistische Leibniz (die Welt ist die beste aller möglichen) als Philosoph Pangloss auf, der den vom Unglück verfolgten Candide immer wieder darauf hinweist, dass alles zum Besten bestellt sei.
Mit Naturkatastrophen müssen alle Menschen und Tiere leben. Wir können sie nicht nur nicht beeinflussen, sie zeigen uns auch, dass es mit der Naturbeherrschung nicht weit her ist. Jedes Erdbeben, jede Flutkatastrophe zeigt uns das. Diese Katastrophen stehen außerhalb unserer Macht.

Natürlich versuchen wir, uns zu schützen. Wir bauen Deiche, entwickeln Frühwarnsysteme für Erdbeben, beobachten den Himmel, halten Ausschau nach gefährlichen Asteroiden. Wir tun alles Menschenmögliche, aber das ist eben nicht sehr viel: wenn es richtig rummst, sind wir erledigt. Das ist so und lässt sich nicht ändern.

Vielleicht interessieren mich deshalb Katastrophen, die wir durch vernunftgelenktes (politisches) Denken durchaus verhindern können, wenn wir es denn wollen. Deutschland weist einen relativen Mangel an Naturkatastrophen auf.  Zwar gibt es ziemlich regelmäßig Sturmfluten, aber die Schäden sind lokal und weit weniger drastisch als etwa die Schäden, die gerade Mittelitalien erleiden muss. Diesen Mangel gleicht Deutschland aber spielend aus, indem es Katastrophen anderer Art, nämlich vermeidbare, gerne selbst fabriziert. In diesem Zusammenhang fällt mir Friedrich Rückert ein:

Am Ende sieht's ein Tor,
ein Klüg'rer in der Mitte,
und nur der Weise sieht das Ziel
beim ersten Schritte.



Saturday 27 August 2016

Mach keine Witze!

Das deutsche Kabarett nach 1945 glänzt durch Unwitzigkeit. Seine Spezialität ist der "einverstandene Humor": Kabarettist und Publikum bilden eine ungebrochene Allianz. Berühmt und berüchtigt waren "linke" (DKP oder auch mal SPD) Kabarettisten, die vor DKP- oder SPD-affinem Publikum gegen die CDU austeilten. Ach, wie witzig. Und so bequem. Das Publikum klopfte sich auf die Schenkel und lachte, weil der Kabarettist genau das sagte, was das Publikum hören wollte. Das Ganze glich einer Honecker- oder Merkelrede, nach der das ganze Politbüro stehende Ovationen gab. Einverstandener Humor. Er ist geradezu das Gegenteil von echtem Witz, denn der setzt eine radikal skeptische Haltung voraus.
Daran hat sich nichts geändert. Öffentlichrechtliche Berufskasper keilen regierungskonform gegen Regierungsgegner, heute vornehmlich gegen die AfD oder Pegida oder das ganze "rechte Pack". Da tut nichts weh. Vor allem die besoldeten Spaßmacher haben nichts zu befürchten, weder von der dankbaren Regierung, noch von explosionsfreudigen Surensöhnen. Wenn Kabarett aber nichts anderes mehr ist als dümmlich verkalauerte Tagesthemen, wird es entbehrlich. Kabarett war immer Gegenmeinung, im besten Fall eine gekonnt witzige Abrechnung mit dem Zeit(un-)geist.

Einige wenige Kabarettisten (siehe Link) sagen wenigstens die Wahrheit: sie haben Angst. Angst vor Dschihadisten, die auch von Humor nichts verstehen. Aber anstatt daraus abgründigen Humor zu entwickeln (aus dem Ärmel: "ich spreche hier nicht über den Islam. Ich spreche überhaupt nie über den Islam. Und das hier, diese Karikatur (zieht eine Zeichnung aus der Tasche) stellt nicht den Propheten dar. Das ist meine Tante. Die sieht immer so aus."), halten sie den Mund. Darin zeigt sich ihre Mittelmäßigkeit.

Zwischen 1933 und 1945 mussten Kabarettisten auch sehr auf der Hut sein, aber sie kannten wenigstens Karl Kraus, der sehr witzig sagte: "Satire, die der Zensor versteht, wird mit Recht verboten." Die Meister von einst verklausulierten ihren Humor so geschickt, dass die Nazis (heute sind es die Muslime) nichts merkten, aber das intelligentere Publikum immer wusste, was und wer gemeint war. Die schwachen Spaßmacher schossen damals lieber gegen Juden, das zog immer und ganz ohne Anstrengung. Das durfte auch gerne entsetzlich plump sein. Der plumpe Nazi lachte.
 Der große Werner Finck sagte öffentlich: "Ich stehe hinter jeder Regierung, bei der ich nicht sitzen muss, wenn ich nicht hinter ihr stehe." Kein Parteiname fällt, und trotzdem wusste jeder, dass die NSDAP gemeint war. So machten es die Meister. Aber die sind tot.

http://www.achgut.com/artikel/kabarett_die_noetige_portion_feigheit

Ein Leser schreibt zu dem verlinkten Artikel:

Einer der ermordeten Charlie-Hebdo-Karikaturisten sagte: "Lieber aufrecht sterben, als auf den Knien leben." Für Schweizer Kabarettisten gilt - mit Ausnahme von Thiel - offenbar das gegenteilige Motto. Und der deutsche Kabarettist Dieter Nuhr sagte, dass man als Künstler im Westen zum ersten Mal seit 1945 ein Thema meiden müsse, um keine Gewalt zu erleiden. Soweit hat uns falsche Toleranz gebracht.

Friday 26 August 2016

Gefährliche Irre?

Es hat lange gedauert, bis "Irrenhäuser" zu psychiatrischen Kliniken umbenannt wurden, es hat lange gedauert, bis Betroffene oder ihre Familienangehörigen einigermaßen offen über ihre psychische Erkrankung sprechen konnten. Es ist noch nicht lange her, da wurden "irre" Familienmitglieder möglichst nicht erwähnt und wenn, dann nur hinter vorgehaltener Hand.

Natürlich feixt inzwischen jeder Hirnbesitzer, wenn er immer wieder von "psychisch verwirrten Einzeltätern" lesen muss, die zwar vor der Tat gut vernehmlich "Allahu Akbar" riefen, aber nun, das kann auch Zufall sein, vielleicht hatte der traumatisierte, verwirrte Einzeltäter mit psychischen Problemen nur irgendwas aufgeschnappt; jedenfalls sind die Motive des psychisch gestörten Traumatisierten mit Depressionen immer unklar. Man lacht. Aber zum Lachen ist das ganz und gar nicht.

Es wird nämlich bei diesen hanebüchenen Lügen anscheinend überhaupt nicht bedacht, dass durch diese angeordnete Verschleierung eine vollkommen falsche und bösartige, längst überwunden geglaubte Einstellung zu psychisch kranken Menschen neu belebt wird: diese Menschen sind gefährliche Irre, die jederzeit zu Bombe, Hackebeil oder Dönermesser greifen können. Auf dem Altar einer verschrobenen Gesinnungsdiktatur werden viele Jahrzehnte Aufklärung geopfert, auf diesem schmutzigen Altar werden kranke Menschen wieder zu potentiellen Mördern gebrandmarkt. Das ekelt mich an.

Alice Schwarzer war eine der ersten Frauen in Deutschland, die ihre rosarote Brille putzten und klarsichtiger wurden. Aber nur langsam und erst als es "um die Frauen ging". Erst dann. Jetzt zieht sie - als Feministin - Bilanz, denn es geht ja um Frauen:

http://www.cicero.de/berliner-republik/ein-jahr-grenzoeffnung-wir-waren-alle-naiv

P.S.: Frau Schwarzer, "aufoktroyiert" ist beliebt, aber trotzdem falsch. "Oktroyiert" heißt bereits aufgepfropft. Das "auf" ist ein überflüssiger Doppelmoppler. Und noch etwas unterlassen Sie bitte: das vereinnahmende wir (Pluralis Majestatis). Wir waren nämlich keinesfalls alle naiv. Sprechen Sie über Ihre Naivität, verstecken Sie sich nicht hinter einem unverschämten wir. Sprechen Sie nicht über meine nicht vorhandene und auch nicht über die nicht vorhandene Naivität der (leider zu wenigen) Menschen, die seit dem 4. September 2015 tagtäglich vor der allein durch Frau Merkel eingeleiteten Zerstörung Deutschlands und Gefährdung Europas warnen. Aber all jene, die ihre Augen offen hatten und sofort sahen, dass da keine Kriegsflüchtlinge kamen, sondern junge kräftige Muslime ohne Pass aber mit Smartphone, wurden sofort in "die rechte Ecke" gestellt und als "Pack" beschimpft. Einige von ihnen verloren ihre Arbeit, andere wurden mittels des "sozialen Netzes" kaltgestellt.

Tuesday 23 August 2016

Merkeleinkauf schon erledigt?

Zivilschutzmaßnahmen sind nichts Neues. Die Empfehlung, sich für einige Tage oder sogar Wochen zu bevorraten, war bis zum Ende des sogenannten Kalten Krieges immer mal wieder ausgesprochen worden. Und Menschen, die in besonders gefährdeten Gebieten leben (Sturmflut, Hochwasser etc.) taten schon immer gut daran, sich auf einen Notfall vorzubereiten.

Nun ist die eingeschlafene Empfehlung plötzlich wieder aufgeweckt worden. Warum und warum gerade jetzt? Frau Merkel hat erst kürzlich wieder bekräftigt, dass eine Bedrohung nicht mit den Schutzsuchenden kam. Daran kann es also nicht liegen. Vielleicht erinnert sich der eine oder andere noch an die rätselhafte Bemerkung, die dem Innenminister vor vielen Monaten wohl aus Versehen über die Lippen kam. Da ging es um "Antworten, die die Bevölkerung verunsichern könnten". Diese seltsame Bemerkung wurde in den Medien kurz behandelt, ging dann aber im Freudentaumel deutscher Pastorinnen unter. Wir können nur annehmen, dass es sich um Erkenntnisse des BND und anderer Nachrichtendienste gehandelt haben könnte, die jede Predigt versauen würden.

Aber das Ganze war dann schnell abgefrühstückt, und man wendete sich wieder den Traumatisierten und ihren Bedürfnissen zu. In diesem Zusammenhang habe ich gestern einen Artikel im "Cicero" (Magazin für politische Kultur) gelesen, der wohl ans Herz gehen sollte, bei mir aber glatt vorbei direkt in die Lachmuskeln einschlug: die Rede war von einem armen syrischen Kriegsflüchtling, der seine Frau(en) und Kinderchen vorsorglich im Assad'schen Bombenhagel zurückließ und nun seine Familie nachkommen lassen will. Aber pronto. Der Verzweifelte ist erzürnt, weil die deutschen Behörden viel zu langsam sind. Er hat deshalb beschlossen, sich nicht mehr auf diese langsamen Behörden zu verlassen (Stichwort: Unmenschlichkeit), sondern sich an "Händler" zu wenden, die auch online "Termine" verkaufen. Für diese Dienste musste der Kriegsflüchtling satte 4000 Euro bezahlen. Wem jetzt irgendwas merkwürdig vorkommt, sollte es tunlichst für sich behalten, sonst ereilt ihn der lange Arm der Maas'schen Gesinnungspolizei...

Wer die Presse aufmerksam liest, stellt fest, dass nicht mehr von Zivilschutz die Rede ist. Es geht jetzt um Zivilverteidigungsmaßnahmen. Neuer Begriff, neue Bedeutung. Auch der Bevorratungskatalog wurde erweitert. Neben Wasser und Lebensmitteln sollen auch wärmende Kleidung, Heizstoffe, Kerzen, Notbeleuchtung u.a. in der Wohnung verstaut werden. Da findet sich bestimmt neben der Wickelkommode noch etwas Platz. Die Rede ist auch von einem möglichen "hybriden" Angriff. Damit ist gemeint, dass nicht nur Bomben, Beile oder Dönermesser von verwirrten Einzeltätern mit psychischen Problemen, sondern auch "Cyberwar"-Besteck wie Schadsoftware zum Einsatz kommen könnten. Es ist ja nichts Neues, dass das Lahmlegen von großen Netzwerken heute ein ganzes Land ins Chaos stürzen kann.

Wer jetzt das Gefühl hat, dass sich seit September 2015 etwas verändert haben könnte in Deutschland, liegt genau richtig. Denn genau das hat nicht nur Frau Göring-Eckardt jauchzend vor Glück prophezeit: "Deutschland wird sich verändern. Und zwar drastisch, und ich freue mich darüber."
Wenn Sie Ihre Bevorratung erledigt haben, köpfen Sie eine Flasche Champus und freuen Sie sich auch. Aber so richtig.

 

Sunday 21 August 2016

Vermummung oder Verschleierung oder was?

Dörte ist unheimlich aufgeklärt. Sie veranstaltet regelmäßig Masernparties, damit die Kinder ganz natürlich schön krank werden oder schöne Folgeschäden erleiden oder schön sterben. Aber das geht in Ordnung, denn das war früher auch so und früher war alles ohne Chemie und deshalb besser. Sie würde Kinder niemals impfen lassen. Und weil die Kinder nicht wissen, worum es geht und sich auch nicht wehren können, werden sie gar nicht erst gefragt. Denn Dörte ist aufgeklärt und glaubt an Zuckerkügelchen, magnetisches Wasser und Steine, die beim Menstruieren und auch sonst bei allem helfen.

Umso wütender wird sie, wenn Aishe sich vollverschleiert. Dass Aishe unterdrückt wird, ist Dörte vollkommen klar, aber diese Aishe behauptet, sie mache das freiwillig. Lächerlich. Dörte kann es nicht fassen. Während ihre Globuli D30 ein Zeichen der Aufklärung sind, ist die Burka doch ein Symbol der Unterdrückung. Steinzeit. Das weiß nicht nur Dörte, sondern auch ihre männlichen Kollegen pflichten bei. Aber dass diese Aishe zu blöd ist, um ihre eigene Unterdrückung zu kapieren, macht Dörte und ihre Kollegen fassungslos. Soll die Burka verboten werden? Verbote sind immer schlecht, meint Dörte, außer es geht um Impfen oder Rechtspopulisten, das sollte schon verboten werden.

Dauerkabarett. Die Diskussionen über das "Burkaverbot" erinnern an Loriot. Mir ist es vollkommen gleichgültig, wie die Leute zuhause oder auf den Fußwegen rumlaufen. Und ich habe auch schon sehr freizügig bekleidete Damen und Herren gesehen, denen ich eine Burka an den Leib gewünscht habe. Aber Toleranz heißt bekanntlich Duldung, und deshalb dulde ich alle Bekleidungen, auch wenn sie mir nicht gefallen. Und was wirklich freiwillig geschieht, haben wir noch nicht vollständig verstanden. Dass auch der freie Wille präformiert, also nicht vollständig frei ist, konnte die Neuropsychologie vor nicht langer Zeit zeigen. Es ist also ziemlich müßig, jemandem zu unterstellen, dass er zum Beispiel eine Burka nicht freiwillig trägt, aber ganz freiwillig an die Heilkraft magnetischen Wassers glaubt. Freiwilligkeit ist eine begriffliche Hilfskonstruktion, solange wir die Kausalität noch nicht verstanden haben. Wir kennen die prima causa noch nicht, die dann zu dem führt, was wir freiwilliges Tun nennen. Aber die Neuropsychologie arbeitet daran. Mein Lehrer Gerd-Günther Grau hat mal sehr nachdenklich und ernst gesagt, dass man über Kants Satz, dass niemand freiwillig Böses täte, sein ganzes Leben lang nachdenken könnte.

Versachlichung bitte

Nützlich ist immer ein Genus Proximum, ein Oberbegriff, unter den unter anderem die Vollverschleierung fallen kann. Den haben wir. Er heißt Vermummung. Darunter ist vor allem das Verdecken des Gesichts gemeint. Es ist das Gesicht, das vor allem für die (Wieder-)Erkennung unentbehrlich ist. Bestimmt sind Ihnen schon an Tankstellen, Einkaufsläden oder Banken die kleinen Verbotsschilder aufgefallen: Motorradhelme müssen vor Betreten abgesetzt werden. Das Gleiche gilt auch für ein Nikolauskostüm, das ein alberner Politiker jüngst in die Diskussion einbrachte, aber bestimmt auch für unzählige andere Maskeraden, die eine Gesichtserkennung unmöglich machen. Aber auch jeder Kaufmann kann von seinem Hausrecht Gebrauch machen und Kunden mit aufgesetztem Motorradhelm, Clownsmaske, Burka usw. den Eintritt in sein Geschäft verweigern. Im Falle eines Diebstahls wäre es wenig hilfreich, wenn die Kamera einen alten oder jungen Sack oder eine alte oder junge Säckin zeigte. Also Gesicht freimachen. Das gilt für alle, und alle schließt selbstverständlich auch Burkaträgerinnen ein. Wer seine Religion über diese Forderung stellt, kann eben nicht einkaufen gehen, keine Bank oder Behörde aufsuchen. Das müssen die vollverschleierten Damen selbst entscheiden. Ganz freiwillig.
Dass eine Burkaträgerin weder als Angestellte noch als Beamtin im Öffentlichen Dienst arbeiten darf, versteht sich von selbst. Durch das Tragen der Burka zeigt sie ihr ausdrückliches Einverständnis mit der Scharia, dem islamischen Recht. Und dieses ist nicht mit dem Grundgesetz vereinbar, dem jeder Angestellte und Beamte des Öffentlichen Dienstes verpflichtet ist.

Anders verhält es sich, wenn eine Muslima aussteigen will und Schutz vor ihren islamischen Häschern sucht. Dann muss sich der Rechtsstaat schützend vor sie stellen. Dann müssen ihr Wege angeboten werden, etwa die Unterbringung in Schutz- oder Frauenhäusern, und selbstverständlich müssen die Häscher dingfest und unschädlich gemacht werden. Ohne Ausnahme und mit aller Härte. Diese Frauen müssen beschützt werden wie jede andere misshandelte Frau, wie misshandelte Kinder oder Sektenmitglieder, die aussteigen wollen. Auch weil die gewährte Religionsfreiheit immer auch die Freiheit von jeder Religion einschließt. Niemand darf gegen seinen Willen in einer Religionsgemeinschaft festgehalten werden. Diese Freiheit muss der Staat schützen. Und Muslime, die das nicht vollumfänglich akzeptieren, haben in einer offenen Gesellschaft in der Tat nichts zu suchen.

Saturday 20 August 2016

Henryk M. Broder zum 70sten

Auch von mir herzliche Glückwünsche. Kennen wir uns? Eigentlich nicht. Also praktisch kenne ich dich nicht, und du kennst mich praktisch auch nicht. Wie man so sagt. War da was? Ein bisschen was. Ein Telefonat, ein einziges. Da ging's um Ephraim Kishon. Hast du längst vergessen, kein Problem. Zwei meiner Texte auf deiner "Achse", ist auch schon länger her. Bestimmt auch vergessen, kein Problem. Ach ja, wir haben mal kurze Zeit für Abi Melzer (Semitimes) geschrieben. Und haben beide lange, sehr lange aufs Honorar gewartet. Daran konntest du dich gut erinnern, als wir das letzte Mal, schon länger her, Mails tauschten.

Was mag ich an dir? Du haust auf die Kacke, dass es klatscht und spritzt. Und immer ganz knapp oberhalb der Gürtellinie. Aber so knapp, dass dich die Getroffenen ignorieren, ausladen oder sogar mit Prozessen überziehen. Mag ich, aber. Ja, mein Lieber, so ganz ohne aber kommst du mir nicht davon. Das ist hier kein Nekrolog, also de mortuis nil nisi bonum und sowas läuft noch nicht. Du lebst und wirst hoffentlich 120!

Du warst mal "links", na ja, eher ein Pop-Linker, und sogar Mitglied der Grünen. Da lagen die Haufen immer schön geordnet rechts davon. Da hast du dann reingehauen, dass es klatscht und spritzt. Irgendwann ist dir klargeworden, dass es auch im "linken Spektrum" gewaltig stinkt. Du bist dann aus der Partei ausgetreten. Richtig so, aber. Ja, da ist es wieder, dieses aber. Deine politische Heimat ist dann so eine General-Opposition gegen alles Linke und Grüne geworden, die nicht frei von Automatismen ist, soll heißen, wenn immer die Grünen oder vermeintlich Linken für etwas sind, bist du automatisch dagegen. Also Minus wird immer mit Plus und umgekehrt beantwortet. Automatismus eben. Oft drängt sich mir der Eindruck auf, dass der Inhalt nebenrangig ist, ja keine Rolle zu spielen scheint. Ich räume ein, dass ich mich da natürlich irren kann.

Hat nicht schon dein (ehemaliger) Freund, der auch von mir hoch geschätzte Eike Geisel, auf diese deine Charakterschwäche aufmerksam gemacht? Der leider verstorbene Geisel kann dazu nichts mehr sagen, aber mal ehrlich, er war besser als du und vor allem mutiger, mhm? Ich meine, das solltest du mit oder ohne Neid anerkennen, dass er der brillantere Polemiker war und vor allem im Gegensatz zu dir nie Angst hatte. Und wenn ich eure wichtigsten Bücher in Konkordanz lese, sehe ich, dass du stilistisch viel von ihm gelernt hast. Aber eines hat du leider nicht von ihm gelernt: das unbestechliche und mutige Schreiben gegen alles, was stinkt. Du bleibst immer im leicht stürmischen, aber nie gefährlichen Fahrwasser. Du kämpfst, aber immer risikominimiert, immer mit Sicherheits-Netz und ziehst auch mal den Schwanz ein, wenn's ans Eingemachte geht und hältst schleimige Reden.
Denn auf Honorare willst du nicht verzichten, soweit geht deine Frechheit nie. Michael Klonovsky hat seinen Job beim Focus riskiert - und verloren. Geisel hat viel riskiert und so manches verloren. Du schreibst dagegen wohlfeile Polemik, immer "Die Welt"-kompatibel. Bloß kein Risiko, nicht wahr? Siehst du, das verstehe ich, denn es ist menschlich, aber jetzt bist du 70. Du kannst es dir leisten, beide Augen weit zu öffnen und gegen alles anzuschreiben, was stinkt.
In diesem Sinne
Jens  

Friday 19 August 2016

Pädagogen aufgepasst: Kinder brauchen Märchen

Nicht sozialpädagogengerechte Verbrechen gegen die Literatur. Kinder brauchen Märchen (Bruno Bettelheim), richtige Märchen. Diese kleinen Mythen, diese archetypischen Erzählungen, die seit vielen hundert Jahren und kulturenübergreifend vom immer Gleichen erzählen. Von Konflikten, von Problemen des Erwachsenwerdens, die mühsam gelöst werden und schließlich in die Wiederherstellung des Paradieses münden. Pädagogen, die ihr Studium mit Sitzstreiks bestanden haben, wissen das nicht und betrügen unsere Kinder um etwas Essentielles und Wunderschönes: Märchen. In ihnen wird Krisis, Katharsis und Apotheosis eben märchenhaft verarbeitet. Der gütige König (Vater) gestorben, das Kind einem missgünstigen oder sogar bösen Menschen ausgeliefert (Krisis). Aber schließlich fasst das Kind Mut und wird, auch mit der Hilfe eines Freundes, eines Prinzen zum Beispiel gerettet (Katharsis). Erlösend, wie nach dem glücklichen Erwachen aus einem langen Traum, schließt die kleine Mär mit dem tröstlichen "und wenn sie nicht gestorben sind, leben sie noch heute".  Eine verlockende Transzendenz, denn wissen wir, ob sie gestorben sind? Das Kind lächelt erleichtert, denn alles ist wieder gut, und schläft ein.

Vor ein paar Tagen kaufte ich für meine 3-jährige Enkelin vom Aldi-Wühltisch und ohne genau hinzugucken das Buch "Hansel and Gretel", klar in englischer Sprache und überreich illustriert, aber was soll's, dachte ich, ohne dummbunte Bilderflut geht heute nichts mehr. Dass durch die Übervisualisierung heutzutage die phantastische Fähigkeit des Kindes, nämlich das (Vor-)Gelesene in eine reiche eigene Bilderwelt zu verwandeln, erstickt wird, ist zwar bedauerlich, aber der zunehmenden Kulturzertrümmerung geschuldet. Egal, als in dieser Hinsicht resignierter, aber glücklicher Opa setzte ich mich mit meinem kleinen Schatz aufs Sofa und hub an zu lesen.
Der Plot:
Familie mit (Stief-)Mutter, Papa, Gretel und Hänsel sitzen am Tisch und haben nur Toast zu essen. Butter, der labberige Ham, das salzlose Chicken und womit die gummösen Teiglinge sonst noch veredelt werden, fehlen gänzlich. Deshalb ist der Vater missgelaunt und schlägt vor, die kindlichen Mitesser loszuwerden. Zum Glück grenzt das Häuschen an einen Wald. Die Kinder klauen noch schnell etwas Toast und bröckeln ihn auf den Waldweg, weil es in alten Zeiten noch kein Navi gibt. Die Stiefmutter hat nichts besseres zu tun, als ein paar Vögel anzustiften, die Toasthappen zu verspeisen. Dumm gelaufen, aber da steht schon ein Haus aus Pfefferkuchen fein, wer mag der Herr...der Herr ist eine Frau, die wirklich sauer ist, weil die beiden Vandalen rücksichtslos Teile des Hauses verspeist haben. Kann man verstehen. Sachbeschädigung ist kein Kinderspaß. Aber die Kinder zeigen sofort tätige Reue, Hänsel fertigt eine Bauzeichnung an, gemeinsam mit der inzwischen fröhlichen Frau möbeln sie die Hütte zu einem feschen Palast auf. Super.

So stellen sich Sozialpädagogen kindgerechte Märchen vor. Das sind sie aber nicht. Bitte wenigstens mal Bruno Bettelheim lesen. Bitte.  Nur ein bisschen. Vielleicht gibt es inzwischen Kinderpsychologie für Dummies? Noch besser: lasst einfach die Finger von jeder Literatur. Danke.

Ich habe dann den idiotischen Text ignoriert und meiner Kleinen aus dem Gedächtnis das richtige Märchen erzählt, so wie es mir mein eigener Opa und meine Mutter erzählt haben. Und als ich mit verstellter krächzender Stimme "Knusper knusper Knäuschen, wer knuspert an meinem Häuschen?" sagte, schmiegte sich meine Enkelin an mich und hatte ein bisschen Angst, aber am Ende, ganz am Ende, wenn durch Mut und Klugheit das Böse überwunden ist, wird ja alles gut. Alles wird wieder gut.

Thursday 18 August 2016

Wurde in Deutschland die allgemeine Schulpflicht abgeschafft?

Nachdem die ARD am 14. August einen aus Lügen zusammengeschusterten, tendenziös anti-israelischen (sehr vornehm ausgedrückt) Beitrag gesendet hatte, protestierten einige besser Informierte gegen diese widerwärtige Schundsendung und verlangten eine an den Fakten orientierte Korrektur. Auch Gerd Buurmann gehörte zu den deutschen Schulabsolventen, die sich auskennen. Die ARD ruderte zurück, weigerte sich aber, eine umfassende, das heißt sachliche Korrektur zu senden. Stattdessen heult jetzt die evangelische.de und lässt den fassungslosen Beobachter daran zweifeln, ob in Deutschland überhaupt noch eine Schulpflicht besteht: 

„Gerd Buurmann, der den Beitrag kritisiert hatte, reagiert in seinem Blog Tapfer im Nirgendwo nun auf „die Nachbemerkungen zu unseren Beiträgen über Wassermangel im Westjordanland“, mit denen die ARD auf diverse Angriffe reagiert hatte. Der Fall ist ein bisschen vertrackt: In der Sache hat Buurmann Recht, aber sein manisch-bescheidwisserischer Tonfall, der ja leider manchen Leuten eigen ist, die gute Argumente haben, macht es einem nicht leicht, sich auf seine Seite zu schlagen, zumal er auch noch gelegentlich auf der Diskurs-Hooligan-Spielwiese achgut.com anzutreffen ist. Noch komplexer wird das Ganze dadurch, dass sich als Stimme der Vernunft in dieser Sache die Bild-Zeitung entpuppt.“


Räumen wir mal den Gesinnungs-Bockmist ein bisschen auf: „In der Sache Recht haben“ heißt Recht haben. Punkt. Ein „aber“ gehört da nicht hin. Es ist vollkommen gleichgültig, ob etwa der Satz des Pythagoras in einem betroffen-weinerlichen, einem schroffen, einem schnoddrigen Ton vorgetragen, ob er in Sanskrit, albanisch, polnisch rückwärts oder mittels einer eleganten Formel hingeschrieben wird. Und es ist vollkommen egal, ob er in der FAZ, den Vereinsnachrichten für Taubenzüchter oder in der Bild-Zeitung abgedruckt wird. In der Sache. Darauf und nur darauf kommt es an. Leider scheinen die Deutschen auszusterben, die sich grundsätzlich auf die Seite derer stellen, die in der Sache Recht haben. Vielleicht sollte Gerd Buurmann sich den verkümmerten Hirnen anpassen, zur Gitarre greifen und alles irgendwie unheimlich betroffen in einem Stuhlkreis vorwimmern.   

Alle gegen Donald, keiner für Hillary

Seit der amerikanische Wahlkampf tobt, sind sich die Deutschen zumindest in den Medien ziemlich einig: auf keinen Fall Trump, aber Clinton ist auch nicht besser. Die übliche "Pest oder Cholera-Alternative" finden wir praktisch überall. Dass Trump so manchen Deutschen erschreckt, mag verständlich sein. Er benutzt starke Bilder, die als starker Tobak wahrgenommen werden. Außerdem hält man ihn immer noch für unterbelichtet und gefährlich, weil er doch "jederzeit auf den roten Knopf drücken" und einen Atomkrieg mal eben aus einer Laune heraus auslösen könnte. Das ist Unsinn, denn um diesen "roten Knopf" zu drücken, reicht es beileibe nicht aus, Präsident zu sein. Da sind diverse Sicherheitsfilter davor geschaltet, und niemals kann so etwas eine Person alleine entscheiden und ausführen.

Aber vielen Deutschen reicht ihre Ansicht, "der Ami" mache sowieso was er will. Ich persönlich fürchte mich nicht vor amerikanischen, russischen oder chinesischen Atomwaffen. Warum? Weil alle diese Menschen das Leben, ihr eigenes, das Leben ihrer Familie und ihrer Freunde lieben. Und jeder weiß, was passiert, wenn dieser rote Knopf gedrückt wird. Furchteinflößend sind für mich diese Waffen in den Händen von Menschen, die den Tod lieben (Osama Bin Laden) und keine Probleme damit haben, ihre eigenen Kinder als Schutzschilde gegen den "bösen Westen" zu missbrauchen. Es muss unbedingt verhindert werden, dass diese unmenschlichen Wahnsinnigen in den Besitz von Atomwaffen gelangen. Wenn deutsche Judenhasser* etwa dem Iran seine Atomwaffen gönnen, weil doch Israel auch solche besitzt, haben sie überhaupt nichts verstanden, auch deshalb nicht, weil sie nichts verstehen wollen.

Trump benutzt starke Bilder. Nicht weil er so dumm ist, sondern weil er sich Erkenntnisse der Lernpsychologie zunutze macht. Es ist ausreichend belegt, dass wir uns "abstrakt-bildreiche" Konstrukte am besten merken können. Das sei an einem typischen Trump-Statement gezeigt: er spricht von einer zu bauenden Mauer zwischen Mexiko und USA, um illegale Einwanderer aufzuhalten und fügt sofort hinzu, dass diese Mauer eine große Tür hat für rechtmäßige Einwanderer. In diesem Bild schießt zusammen: Wagenburg, Trutzburg, Schutzwall, Sicherheit aber auch Durchlässigkeit und ein herzliches Willkommen für die Richtigen. Dumm? Ganz und gar nicht. Wie ein guter Verteidiger schießt er auch oft übers Ziel hinaus, wartet auf den Einspruch und zieht dann das Statement (teilweise) zurück. Macht nichts, es ist in den Köpfen der Wählerschaft angekommen. Nun gut, mit der Raffinesse haben es unsere deutschen Schreiber und Leser nicht so, deshalb verkennen sie Trump als dumm-gefährlichen Clown.

Was ist falsch an Clinton?

Wir sagten es schon, Clinton "sei auch nicht besser", heißt es fast überall. Argumente dafür finden sich kaum. Weil man nicht so ganz genau weiß, woher das Geld der Clintons im Einzelnen stammt? Ach herrje, im Gegensatz zu deutschen Diätenkassierern hat Frau Clinton kürzlich ihre Steuererklärung öffentlich gemacht. Hallo, Herr Schäuble, Sie sind am Zug. Und wenn Sie schon dabei sind, gleich mal Merkels Einkünfte und Steuern in die BILD-Zeitung. Wir warten.

Hillary Clinton kämpft seit 30 Jahren für ein gerechtes Gesundheitssystem in den USA. Sie ist die Pionierin, nicht Obama, der es wenigstens zum Teil umsetzen konnte. Was ist so falsch daran? Clinton-Kritiker bitte melden und erzählen.
Heute setzt sie sich für die kompromisslose Gleichstellung von Homosexuellen ein. Was ist falsch daran, Frau Roth?
Aber jetzt kommt was: Frau Clinton ist ausdrücklich "israelfreundlich". Könnte das ein Problem sein für die deutschen Edelmenschen? Dass sie sich nicht ganz so stark macht für Terroristen und Mordbrenner, sondern ein bisschen aufpassen will auf dieses kleine Land, nicht größer als Hessen, das einzige Land der Juden, das fast alle Nachbarn ausradieren wollen und dessen Einwohner - Juden - man ausrotten möchte? Das ist nicht erfunden, dieses Ziel kann jeder in der Charta der islamischen Länder nachlesen. Zur Not fragen Sie einfach einen islamischen Flüchtling Ihrer Wahl nach "Israel"(Magentropfen mitnehmen).

Liebe Frau Clinton, ich bitte darum. Passen Sie auf das kleine Land auf. Weil es sonst nämlich niemand tut. Niemand, Frau Clinton. Und am allerwenigsten die deutschen Heuchler, die sich in ihren weltmeisterlichen Trauerzeremonien um tote Juden gegenseitig feiern, aber für lebende Juden nichts übrig haben. Schon gar nicht, wenn die sich nicht einfach ermorden lassen wollen, sondern sich tatsächlich zur Wehr setzen gegen Attentäter, Massenmörder und die Qassamraketen, die von den dauerjammernden Verzweifelten abgeschossen werden. Aber wir dürfen sicher sein, dass wir nach der gelungenen Judenvernichtung in Israel, pardon Palästina, die längsten Lichterketten und mächtigsten Mahnwachen der ganzen Welt auf Deutschlands Straßen bewundern dürfen. Vorausgesetzt, Erdogan und die Islamverbände gestatten das.

* Ich habe mich entschieden, den Begriff "Antisemitismus" öffentlich nicht mehr zu verwenden (abgesehen von Fachforen), weil er zu oft absichtlich falsch verstanden wird. Der Begriff hat seinen Vorläufer in dem religiös (christlich) intendierten "Antijudaismus", der aber eben sich gegen den jüdischen Glauben und nicht gegen Juden generell wendete. Juden konnten sich noch durch die Taufe "retten". Der relativ moderne "Antisemitismus" wendete sich nie gegen semitische Völker im Allgemeinen, sondern gegen und nur gegen Juden als Juden. So war die enge Gaskammer-Freundschaft zwischen Hitler und dem damaligen Großmufti von Jerusalem ja nur möglich, weil der "semitische" Judenvernichter Moslem war. Semitisch zwar, aber kein Jude. Soweit der Begriff. Judenhasser in allen Medien behaupten nun gerne dummdreist, Araber könnten ja keine Antisemiten sein, weil sie selbst Semiten seien. Und weil mir meine Zeit zu kostbar ist, diese ausgewiesenen Anti-Alphabeten immer wieder zu korrigieren, spare ich mir das und nenne sie gleich und unmissverständlich "Judenhasser".    

Wednesday 17 August 2016

Vorne aufreißen, hinten zukneifen

Mit dieser Doppelbegabung sind vor allem zwei deutsche Politiker gesegnet: Herr Schäuble und Herr Seehofer. Es ist amüsant. Was bei denen schon vorne raussprudelte, machte Hoffnung auf eine Palastrevolution, auf einen Sieg über den Merkel'schen Irrsinn, aber die beiden sind, wie im Witz, zwar die Herren im Haus, aber was die Frau sagt, wird gemacht.

Wir erinnern uns an Schäubles anglo-schwäbisches "isch over"? Und? War wasch over (Griechenland-Daueralimentiereng)? Natürlich nicht. Auch Herr Seehofer polterte schon verlockend revolutionär als er darauf hinwies, dass ja eigentlich, also im Grunde, also wenn man sich das mal überlegt, dass also Landesgrenzen, an denen mal ab und zu nachgeguckt wird, wer da so einmarschiert, gar nicht unbedingt ganz so verkehrt sein könnten. Merkel sagte nein, und Seehofer zog sofort die Vorhut zurück.

Jetzt spricht Schäuble wieder einmal ein strenges ja, aber aus: er mag gar nicht, was die Türkei so sagt oder gar tut, aber Deutschland und Europa können sich nur selbst, also ganz selbständig, selbstverantwortlich und autonom vor den Einwanderungsmassen schützen, wenn man der nicht-europäischen Türkei in den Arsch kriecht. Hilf dir nicht selbst, dann hilft die Türkei. Zwar können Länder wie zum Beispiel Österreich ihre Grenzangelegenheiten auch ohne die Huld des Sultans erledigen, aber nun ist Österreich auch ein riesiges Reich mit ganz anderen Möglichkeiten! Das winzige Deutschland hat keine Erfahrungen mit Grenzen. Das ist etwas ganz Neues, "Neuland" (Merkel) sozusagen. Schon diese bröcklige Mauer, über die täglich tausende DDR-Bürger hüpften, war vollkommen untauglich. Aber auch die anderen Landesgrenzen waren nicht zu kontrollieren: täglich bretterten Millionen von Flüchtlingen über die österreichische Grenze und belagerten kurze Zeit später die italienischen Restaurants. Die meisten deutschen Urlauber hatten ihre Pässe auf einer Raststätte verloren und konnten gar nicht kontrolliert werden. Viele Jahrzehnte des Chaos. Dann endlich wurde das alles abgeschafft und kann deshalb nicht wieder angeschafft werden. Das ist so. Und nicht anders. Das sagt sogar der Schäuble:

http://www.welt.de/politik/deutschland/article157711215/Ich-mag-absolut-nicht-was-Erdogan-tut-aber.html

Lieber Herr Palmer,
bitte gründen Sie eine Partei der Vernunftbegabten. Ich mag Sie. Bei den Grünen können Sie höchstens einen Blumenpott gewinnen und sonst gar nichts. Sie sind gelernter Mathematiker und können denken. Was Sie sagen, hat Hand und Fuß, ist wohldurchdacht und immer durch Zahlen belegt. Sie sind zum Glück noch jung und, ja, Sie sind zur Zeit der einzige in Deutschland, den ich mir als Kanzler wünsche. Ich weiß, dass meine Stimme nicht zählt und weiß, dass Sie meinen kleinen Blog bestimmt nicht lesen. Trotzdem: Sie sind der klar sehende Mensch, den Deutschland jetzt ganz dringend braucht, auch wenn dieses Deutschland es nicht weiß.
Beste Grüße

Und wieder einmal: Deutschland baut den Popanz.

Entweder oder, alles oder nichts, ganz oder gar nicht. Morbus Germanicus. Die Krankheit der Deutschen: sie können einfach den vernünftigen Weg nicht finden, pendeln immer nur zwischen den Polen. Hier wird wieder ein absurdes Schreckbild präsentiert: Deutschland ohne Einwanderer. Wer will das? Wer fordert das? Wer will, außer den paar üblichen Nazi-Deppen, überhaupt keine Einwanderer? Eben. Niemand sonst will das. Aber die "The Huffington Post" malt das unverlangte Bild: "So sähe Deutschland ohne Einwanderer aus". Was soll dieser Quatsch? Natürlich braucht Deutschland Einwanderer: Fachkräfte mit ihren Familien, die sich ohne Wenn und Aber integrieren und die deutsche Gesetzgebung ohne Wenn und Aber anerkennen. Genauso, wie das von allen Einwanderern nach Australien, Neuseeland, USA, Kanada und und und selbstverständlich erwartet wird.

http://www.huffingtonpost.de/2016/08/16/deutschland-flucht-szenario_n_11546858.html

Tuesday 16 August 2016

Hat da jemand von der "Achse" meinen Artikel vom 12. August gelesen? Macht nichts, hier nochmal die ganz hippen Religionen für unsere aufgeklärten "Atheisten" amüsant aufgezählt und beschrieben:

http://www.achgut.com/artikel/funktioniert_ein_leben_ohne_religionen_deutschland_deine_goetter


Mein Wahn, dein Wahn

Was unter sogenannten "Verschwörungstheorien" firmiert, ist ein kollektives Wahnsystem. Der Begriff "Theorie", hier falsch angewandt, verleiht dem Wahn unverdiente Weihen. Warum seriöse Wissenschaftler sich bemühen, Wahn zu widerlegen, erschließt sich mir nicht. Zeit- und Geldverschwendung.
Wahn ist "von außen" nicht widerlegbar, denn jeder Beleg gegen die Wahninhalte wird als Teil der Verschwörung abgetan, mehr noch, die Belege belegen, dass an der Sache was dran sein muss, denn warum sonst versuchen "die gekauften" Wissenschaftler "die Wahrheit" zu verschleiern?

Jeder Psychiater wird bestätigen, dass die Therapie des "reinen Wahns" ohne schizophrene Einfärbung zu den schwierigsten überhaupt gehört. Das hat mehrere Gründe. Zunächst besteht keine Krankheitseinsicht. Im Gegenteil, die Kranken fühlen sich überlegen, im Besitz der Wahrheit, und wenn sie über eine normale oder sogar gute Intelligenz verfügen, können sie ihr meistens sehr konsistentes System immer begründen. Das Internet begünstigt, dass sich Betroffene mit ähnlichen Systemen vernetzen können. Dann macht die Einigkeit noch stärker. Die im Artikel (siehe Link) vorgestellte "Chemtrail-Theorie" ist nicht neu. Auch sie lebt von der strikt vorausgesetzten Annahme, dass "Mächte" im Geheimen arbeiten und uns alle kontrollieren. Diese Annahme ist für die Wahnkranken eine Tatsachenbehauptung, die nicht bewiesen werden muss. Es geht nur darum, herauszufinden, auf welche Weisen wir alle kontrolliert werden.

Vielen dieser "Verschwörungs-Theoretiker" ist ein ausgeprägter Antiamerikanismus und Antisemitismus gemeinsam. Die "Mächte" sind nie chinesische, indische oder russische. Immer sind es sinistre US-Amerikaner, die wiederum nur Marionetten der "Ostküste" (aka Juden) oder Israels sind. Das macht diese Leute nicht nur sehr unsympathisch, sondern auch gefährlich, eben weil sie mit ihrem Wahn immer auch diese einseitige (natürlich frei erfundene) Schuldzuweisung transportieren.

Wie alle Fanatiker sind auch diese nicht einfach durch Belege zu überzeugen, denn, wir sagten es schon, diese sind immer Teil der Verschwörung. Man kann bei Paranoikern höchstens versuchen, in den Wahn einzudringen und von innen mit "Gegenwahn" zu arbeiten, das heißt, Zweifel am eigenen System zu wecken. Wenn das gelingt, ist schon viel erreicht. Ich möchte das am "Chemtrail-Wahn" zeigen:
Wir setzen die Richtigkeit des Systems voraus. Wenn der Wahnkranke zum Beispiel etwas unternehmen möchte, das ihm Spaß macht (also lustbesetzt ist), dann raten wir dringend ab, denn dieser Wunsch wird ihm nur durch die Chemtrails suggeriert. Wir bringen ihn in einen Konflikt mit dem eigenen System. Er würde so gerne "auf das Musikfestival" (oder, oder...) gehen. Aber geht das überhaupt, wenn er doch "in Wirklichkeit" nur durch die Chemtrails dazu gebracht wurde, dorthin zu gehen, und er "in Wirklichkeit" lieber zu Hause sitzen würde? Der Konflikt besteht aus zwei lustbesetzten Welten, dem Wahnsystem und dem Musikfestival. Wird konsequent das Wahnsystem gegen ihn ausgespielt, wird es ihn (hoffentlich) irgendwann stören. Es beeinträchtigt seine Lebensqualität. Nun streben wir von Epikur bis Freud nach "Unlustvermeidung", wir wollen nicht unnötig leiden, unglücklich sein, Schmerzen erleiden. Wir versuchen das zu vermeiden, auch wenn etwa Teile des Christentums Selbstgeißelung, Askese und Schmerzen pathologisch verherrlichten. Der gesunde, nicht indoktrinierte Mensch möchte das nicht. Man kann den Wahnkranken sogar durch einen listigen Syllogismus in ein logisches Dilemma führen: und wenn die Chemtrails uns nur dazu bringen sollen, unsere wertvolle Lebenszeit mit Chemtrails zu vergeuden? :-)
Therapieziel muss also sein, dass der Kranke seinen Wahn als lästig und beeinträchtigend wahrnimmt und ihn deshalb loswerden will. Was diese wohlmeinenden Wissenschaftler versuchen, wird leider erfolglos bleiben:
http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/chemtrails-forscher-sagen-es-gibt-sie-nicht-a-1107738.html

Wo sind sie denn, die Armen und Bedürftigen?

Genaus das, was im verlinkten Artikel beschrieben wird, haben wir 1996 erlebt. Wir wollten vor unserer Auswanderung nach England unser gesamtes Mobiliar an die ach so Armen und Bedürftigen verschenken. Es war nicht gut genug für die Elenden und Hungernden dieser grausamen Welt. "Das können wir keinem anbieten", meinte der erfahrene Armenpfleger. Schließlich mussten wir alles auf unsere Kosten entsorgen lassen. Und heute wollen selbst die verzweifelten Kriegsflüchtlinge nur noch in Möbelstücken bester Qualität über die Schlechtigkeit des Westens jammern.

http://www.achgut.com/artikel/wir_geben_gern

Monday 15 August 2016

Viele bekennen sich, aber.

Wir schlagen die Presse auf und lesen: viele bekennen sich zur Straßenverkehrsordnung. Leider würden die meisten gerne bei Rot über die Kreuzung fahren. Lustig? Lustig. Nicht weniger lustig ist eine neue (Auftrags-) "Studie aus Berlin". Darin wird ganz ernsthaft gesagt, dass sich "viele Flüchtlinge zur Demokratie bekennen", aber leider nicht wissen, was das ist. Das wird mit anderen Worten gesagt, damit es nicht so auffällt. Aber lesen Sie selbst:

"Die in Deutschland gelandeten Flüchtlinge bekennen sich mehrheitlich zur Demokratie, offenbaren aber „erhebliche politische Verständnisdefizite“ – das ist eine der Erkenntnisse einer neuen Studie zur politischen Einstellung von Geflüchteten, die die Berliner Hochschule für Medien, Kommunikation und Wirtschaft (HMKW) erarbeitet hat." (siehe Link)

Mit anderen Worten, sie bekennen sich zu irgendwas, aber eben nicht zur Demokratie, wie sie in Deutschland gelebt werden sollte, denn sie verstehen gar nicht, worum es bei ihr geht, bei dieser Demokratie. Wir dürfen annehmen, dass sie das aufgeweichte Asylgesetz und die Vollversorgung aller sich als Syrer ausgebenden Einwanderer schätzen. Aber schon die Gleichberechtigung von Frauen oder gar Homosexuellen dürfte nicht so recht verstanden werden, aber das darf man ja auch mal ausklammern aus der Demokratie, die man nicht so versteht. Die Honorar-Erklärbären sind auch ganz von den Socken und verstehen die Welt nicht mehr, weil sich viele "Flüchtlinge" zu den Werten der AfD und der Pegida-Bewegung bekennen. Das mag daran liegen, dass die deutschen Deuter die Welt im allgemeinen und den Islam im besonderen noch nie verstanden haben. Natürlich haben die Herren Flüchtlinge (Damen zählen da nicht so) nicht das Parteiprogramm der AfD gelesen, aber da war doch mal was mit Juden und dass die AfD auch was gegen Juden, und das ist immer gut. Und unter den Pegida-Leuten sind ja auch ein paar Nazis, und die - pars pro toto - denken genau wie die Flüchtlinge, die sich nur zu kleinen für sie vorteilhaften Teilen der Demokratie bekennen und sie genau deshalb eben nicht anerkennen.
Hier die vollständige Real-Groteske:

http://www.tagesspiegel.de/berlin/studie-aus-berlin-viele-fluechtlinge-haben-offenbar-werte-wie-afd-und-pegida/14007458.html


Sunday 14 August 2016

Wie geht's dem Täter?

Wieder einmal ein Vorspann auf Spiegel.online, der mir fast den Morgenkaffee verleidet hat:

"In einem Schweizer Zug hat ein Mann Passagiere mit einem Messer angegriffen und eine Flüssigkeit in Brand gesetzt. Mehrere Menschen wurden verletzt, der Täter und ein Opfer schweben in Lebensgefahr."

Es ist wichtig, dass der Täter an erster Stelle genannt wird, denn wahrscheinlich hat sich Frau Künast schon mehrfach nach seinem Befinden erkundigt, auch um sicherzustellen, dass es sich um einen tragischen Unfall und nicht etwa um die Folgen eines Polizeieinsatzes gehandelt hat. Nach dem Stand der Ermittlungen können wir Frau Künast beruhigen, der Verzweifelte erlitt nur einen Unfall. 

Obwohl noch "keine Erkenntnisse vorliegen", weiß man, dass der Täter ein Schweizer ist, denn er ist in einem Kanton gemeldet. Das ist gut zu wissen, denn wenn ein Mann in Deutschland eine Tankstelle überfällt, erfahren wir immer sofort, dass er ein Deutscher ist, weil er in Bad Nenndorf gemeldet ist. 

Eine Beziehungstat wird auch in der Schweiz nicht ausgeschlossen. Beziehungstaten scheinen sich zu häufen. Woran mag das liegen? Werden zu viele Beziehungen geknüpft? Der Mann in der Schweiz unterhielt einfach zu viele Beziehungen zu Zugreisenden. Zu jedem Verletzten eine innige Beziehung. Diese multiplen Beziehungskisten verursachen Depressionen und vor allem das Gefühl der Isolierung. Das alles zusammen führt unweigerlich zu Verzweiflungstaten. Noch weiß man nichts, aber die Expertenrunden laufen sich schon warm, und wir werden in Kürze vollumfänglich aufgeklärt werden. Dem Täter wünschen wir baldigste Genesung.  

Gerd Buurmann (Tapfer im Nirgendwo) fordert völlig zu Recht:
"Bitte schickt diese Frage an die ARD, an das ZDF und an alle anderen Medien, die so merkwürdig berichten!
Heute hat ein Mensch in der Schweiz im Kanton St. Gallen mehrere Zugreisende angegriffen und teilweise schwer verletzt. Die Person griff mehrere Personen mit einem Messer an. Sie verschüttete zudem brennbare Flüssigkeit in der Bahn und zündete Menschen an. Aus der Presse erfährt man bisher folgende drei Dinge über die Person:
Die Person ist ein Mann.
Sie ist 27 Jahre alt.
Sie hat die Schweizer Staatsbürgerschaft.
Der Pressekodex verlangt, dass in der Berichterstattung über Straftaten die Zugehörigkeit der Täter zu religiösen, ethnischen oder anderen Gruppen nur dann erwähnt wird, „wenn für das Verständnis des berichteten Vorgangs ein begründbarer Sachbezug besteht.“
Ich frage daher, welcher Zusammenhang besteht zwischen der Tat und dem Alter der angreifenden Person, ihrer Staatsangehörigkeit und ihrem Geschlecht? Es gibt keinen Zusammenhang. Daher ist diese Form der Berichterstattung sexistisch, altersdiskriminierend und länderdiskriminierend.
Weder das Alter, noch das Geschlecht, noch die Staatsbürgerschaft der Person steht in einem Zusammenhang mit der Tat. Darum sollte es nicht erwähnt werden!"
Update: das schwer verletzte Opfer ist inzwischen gestorben. 

Früh gefreit, nie bereut

Das wissen auch unsere muslimischen Mit- und Neubürger und halten sich daran. Warum will der deutsche "Reststaat" plötzlich seine Gesetze zur Anwendung bringen und so ganz kulturunsensibel in schöne Sitten und Gebräuche eingreifen? Und das hier wollen wir schon mal gar nicht lesen müssen: 

 Indes hält der Vorsitzende der Deutschen Polizeigewerkschaft, Rainer Wendt, den Begriff "Kinderehe" für verharmlosend: "Es sind keine Ehemänner, sondern oft Kinderschänder, die bestraft werden müssen." (Quelle: welt.de)

Ja, weiß denn der Unsensible nicht, dass Mohammed höchstselbst, der Prophet, der allerletzte, junge (sehr junge!) Ehefrauen schätzte? Will er einem noch rüstigen Moslem im besten Mannesalter etwa eine 18-Jährige zumuten? In 20 Jahren ist sie 38! Was soll er mit so einer alten Frau? Herr Wendt, so geht das aber nicht. 

http://www.welt.de/politik/deutschland/article157653410/Seit-2015-mehr-als-1000-Kinderehen-in-Deutschland.html

Dieser kulturunsensible Rainer Wendt schreibt noch andere ganz schlimme Sachen, die wir wirklich überhaupt nicht lesen wollen. Schon das Vorwort zu seinem Buch missfällt. Nun, mir nicht, mir gefällt das sogar sehr gut, aber ich bin ja auch so kulturunsensibel wie dieser kulturunsensible Wendt. Erschwerend kommt hinzu, dass dieser Wendt nicht mal Pastorin, Sozialarbeiterin oder ein richtiger Expertenrunden-Experte ist: Wendt war insgesamt 25 Jahre im Schichtdienst bei der Schutzpolizei, bevor er zur Polizeigewerkschaft ging. 
Daran sieht man schon, dass dieser Mann keine Ahnung vom wirklichen Leben da draußen hat.  

http://www.focus.de/politik/experten/sicherheit-bedroht-deutschland-in-gefahr-lesen-sie-hier-das-vorwort-zum-buch-von-rainer-wendt_id_5819488.html

Friday 12 August 2016

Nun sag, wie hast du's mit der Religion?

Die Gretchenfrage ist aktueller denn je. Kaum erfüllt ein koran-inspirierter Selbstplatzer seine Aufgabe, geht's ans Eingemachte. Die Foren rauf und runter melden sich immer wieder dieselben Relativierer und fordern, einfach alle Religionen abzuschaffen, denn ohne Religion gäbe es schließlich keine religions-motivierten Morde. Oft wird dann Marx falsch zitiert und behauptet, Religion sei Opium für das Volk. Das hat Marx nie gesagt. Vielmehr sagte er, Religion sei Opium des Volkes, und das ist ein gewaltiger Unterschied. Ach ja, und dann schlägt immer irgendein Ossi auf und schwadroniert von Humanismus und Aufklärung. In der DDR wurde Humanität immer mit Humanismus verwechselt. Mit dem Klassenfeind Humboldt hatten sie's nicht so, und statt Latein und Griechisch wurde Russisch und Partei-Doktrin gebüffelt.

Religionen verbieten. Schau'n wir mal. Welche? Also der feste Glaube an die Partei und die Segnungen des Sozialismus wurden nie verboten, sondern eingefordert, und während man schon mit 14 Jahren straffrei und ohne Nachteile (vom Verlust des Seelenheils mal abgesehen) aus der katholischen oder evangelischen Kirche austreten kann, wäre es sehr nachteilig gewesen, dem Staatsratsvorsitzenden sein SED-Parteibuch auf den Tisch zu knallen. So viel Religion musste sein.

Aber heute sind wir schließlich alle aufgeklärt. Soso, sind wir das? Wir wollen an dieser Stelle nicht Adornos/Horkheimers Dialektik der Aufklärung durchkauen oder auf Nietzsches Der tolle Mensch aus der Fröhliche(n) Wissenschaft verweisen. Alle drei Autoren haben auf ihre Weise sehr eindrucksvoll gezeigt, dass eine Aufklärung im Sinne der Emanzipation von allen Ideologien größtenteils misslungen ist. Ob volle Individuation oder Nietzsches Herrenmoral: gemeint ist sehr Ähnliches. Ich persönlich neige zu einem intellektuellen Atheismus, soll sehr vereinfacht heißen, es ist uns aufgetragen, ohne Gott zu leben, ihn in Ruhe zu lassen (sagen wir so: loben ist erlaubt, betteln verboten). Für mich sind das Gebot des Ruhetages (Gott ruhte im Sinne einer Pensionierung) und das Gebot, den Namen nicht zu missbrauchen, Hinweise, dass in der zu Ende gedachten Tora ein Leben ohne Gott eben von Gott gefordert wird. Etwas abgründig dialektisch habe ich das mal in einem Aphorismus, gewidmet einem meiner Lehrer, formuliert: Gott liebt die Atheisten, weil sie nicht in seinem Namen Böses tun.

Viele wenig helle Foristen meinen auch forsch, Gott existiere nicht. Nun ist diese Behauptung ebenso wenig beweisbar wie ihr Gegenteil. Descartes war der Letzte, der sich erfolglos an einem ontologischen Gottesbeweis versuchte. Spätestens seit Kant wissen wir, dass so ein Beweis nicht erbracht werden kann. Nichtsdestotrotz ist es ein großes Vergnügen, etwa Gödels Gedanken zu folgen, der beweisen konnte, dass, wenn Gott existiert, er ein gütiger Gott sein muss. Aber wenn es um die Frage nach der Existenz geht, müssen wir stark sein, so stark wie Sokrates, der mit seinem Nicht-Wissen klarkam. Die allerwenigsten können das, und das ist die Malaise:    

Die Kirchen werden nämlich nur gewechselt. Raus aus der katholischen, rinn in die unzähligen anderen Kirchen, vom Pop-Idol, indischen Heilsbringern, chinesischen Gesundbetern, heimischen Mutter-Erde-Kräuterhexen, Baumstreichlern, Richtig-Essern und und und. Alles ganz aufgeklärte Menschen, die sogar längst über dem wackeligen Glauben stehen und wissen. Aber ganz genau. Während Augustinus noch sein vergrübeltes "credo quia absurdum" gestand, Pascal erst am Ende seines Lebens "den Sprung in den Glauben" meinte vollziehen zu müssen, wissen unsere strammen Aufgeklärten genau, wo der spiritiuelle Hammer hängt. Und wer die angesagtesten Religionen anzweifelt (Kierkegaards "de omnibus dubitandum est" ist sowas von uncool heute), wird gemobbt, geshitstormed, denunziert und aus dem Job geworfen oder noch schlimmer: von Facebookies "entfreundet". Das möchte der aufgeklärte, voll individuierte "Humanist" natürlich nicht und betet daher fleißig und fromm die gerade hippe Liturgie.

Zurück zur Gretchenfrage. Religionen lassen sich nicht "abschaffen", nur austauschen. Uns interessiert, welche Religionen die größtmögliche Freiheit des Denkens und Handelns (im Rahmen des Gesetzes natürlich) ermöglichen. Welche Religionen lassen mich und meine Familie in Ruhe? Welche Religionen lassen es zu, meine Gedanken frei zu formulieren und, wenn ich das möchte, öffentlich vorzutragen ohne dafür sozial oder sogar physisch bestraft zu werden? Kurz: welche Religionen sind vereinbar mit dem, was wir unter offener, liberaler Gesellschaft verstehen? Nur diese Fragen interessieren mich. Ansonsten halte ich's da mit Friedrich II: Jeder soll nach seiner Façon glücklich werden.  


Und das kann heutzutage einer jungen Biochemikerin passieren, die einen homöopathie-kritischen Artikel auf einem "falschen" Blog schreibt (siehe vorletzten Beitrag). Soviel zu gefährlichen Religionen, die ganz und gar nicht vereinbar sind mit einer offenen, liberalen Gesellschaft..

http://www.achgut.com/artikel/ich_habe_einen_fehler_gemacht_ich_habe_auf_der_achse_veroeffentlicht

Thursday 11 August 2016

Erdogan oder Gülen?

Am besten keinen von beiden. Erdogan ist ein größenwahnsinniger Despot, der wahrscheinlich "Mein Kampf" unter'm Kopfkissen liegen hat und jeden Abend fleißig darin blättert. Soweit, so schlecht. Mir macht eher eine andere (falsche!) Schnellschlussfolgerung Sorgen: wenn Erdogan schlecht ist, muss sein Gegner Gülen gut sein.

Nicht, dass dieser Schluss in den Ofen explizit durch die deutschen Medien geistert, aber eine gewisse Tendenz ist in den einschlägigen Texten erkennbar. Und die erinnert mich an die fatalen Folgen der einstigen Proteste gegen Mohammad Rezi Pahlavi, den letzten Schah von Persien, der während seines Deutschlandbesuches artig von linken Studenten ausgebuht wurde. Pahlavi war gewiss kein Musterdemokrat, schon gar nicht ein Linker. Nein, er war ein herrschsüchtiger Herrscher. Aber er war recht verlässlich (für den Westen) und zierte mit seiner schmucken Uniform jedes "Goldene Blatt".

Aber wir sind hier nicht angetreten, den Prachtkerl zu loben, ganz im Gegenteil. Aber richtig, da war ja noch sein Gegenspieler im Spiel, der für das Goldene Blatt untaugliche große Befreier aus dem Exil: Ruholla Chomeini, der "Revolutionsführer", der Ajatollah. Und wenn die Linke "Revolutionsführer" hört, werden die Augen feucht. Denn sofort und dumm werden Muster aus der europäischen Geschichte übertragen. Merke: Revolutionsführer sind immer gut. Und als er dann befreiend wandelte in seinem Gewande und huldvoll in die Fernsehkameras winkte, war die deutsche Linke zufrieden.

Auch wenn dieser Mann ein brutaler Massenmörder war. Aber er befreite. Fragt sich nur, wen und warum. Der Schriftsteller Salman Rushdie zumindest (zusammen mit unzähligen anderen Missliebigen) dürfte Herrn Chomeini nicht als Befreier in Erinnerung behalten. Eine seiner ersten Amtshandlungen war das großzügige Austeilen von Fatawa. Wer von einer Fatwa zum Tode verurteilt wird, etwa weil er Gedichte schreibt oder eine Karikatur anfertigt, die keinen Judenmord verherrlicht, darf sich ein Leben lang vor den islamischen Häschern verstecken. Sehr befreiend. Vom Schah befreit, wurde der Iran revolutionsführerhaft zum islamischen Terrorstaat umgebaut.

Nun haben wir eine ähnliche Konstellation: der böse Erdogan ist hier und verfolgt die "Gülen-Bewegung" (auch in Deutschland, siehe verlinkten Artikel), und das ist ganz schlecht. Bedeutet das nun, dass man die "Gülen-Bewegung" deshalb unterstützen müsste? Eben nicht. Ganz und gar nicht. Der ebenso irre islamische Prediger weilt im amerikanischen Exil. Und seine Jünger sehnen seine Wiederkehr herbei, denn er soll die Türkei - wie dereinst Herr Chomeini Persien - "befreien". Das kennen wir schon. Vielen Dank, das brauchen wir nicht schon wieder. Und schon gar nicht brauchen wir die blutigen Auseinandersetzungen beider Fan-Gruppen in Deutschland oder einem anderen Land, das nicht die Türkei ist. Tragt eure dämlichen Bürgerkriege zu Hause aus. Hier ist das 21. Jahrhundert, oder sollte es zumindest sein.

http://www.spiegel.de/forum/wirtschaft/boykottaufrufe-erdogan-fans-hetzen-gegen-unternehmer-deutschland-thread-498415-1.html

Wir dürfen auch niemals vergessen: Eine Islamisierung Deutschlands/Europas ist das Hirngespinst islamophober rechter Populisten. Sie findet einfach nicht statt und wird niemals stattfinden, wie man hier deutlich sehen kann:

http://www.welt.de/regionales/hamburg/article157599140/Formiert-sich-in-Hamburg-eine-Scharia-Polizei.html

Wednesday 10 August 2016

Mitleid mit den Dummen?

Nicht die Bohne. Es gab eine Zeit, da war es Kindern aus Arbeiterfamilien nicht möglich, eine weiterführende Schule zu besuchen. Sie waren von jeder höheren Bildung ausgeschlossen. Aus simplen finanziellen Gründen. Meine eigene Mutter ist so ein "Fall". Sie war eine exzellente Volksschülerin, und ihr Lehrer bedauerte zutiefst, dass der Besuch eines Gymnasiums nicht möglich war. Mein ganzes Mitgefühl gilt ihr und den unzähligen anderen gut begabten Kindern dieser Zeit. Bezeichnend ist auch, dass nicht wenige lange unter ihrer mangenden Bildung gelitten und versucht haben, durch Volkshochschulkurse und andere Bildungsangebote das eine oder andere nachzuholen. Aber auch diese Angebote waren keineswegs kostenlos und konnten schon gar nicht gemütlich am heimischen Computer wahrgenommen werden.

Aber heute? "Bildungsferne" bedauern? Warum denn? Wissen ist jederzeit und meistens kostenlos verfügbar. Einfach mal nicht nur rumdaddeln am PC, sondern lesen, lernen, verstehen. Es gibt unzählige gute Angebote. Es gibt heute keine Ausrede mehr für Unkenntnis. Ich setzte heute Unbildung mit Dummheit gleich, denn, wir sagten es schon, wer lernen will (und das ist ein untrügliches Zeichen für Nicht-Dummheit), kann das jederzeit tun. Und deshalb habe ich auch nicht das geringste Mitleid mit den Dummen, die ihr Geld schlauen Medizinfrauen- und männern in den Rachen werfen, denn auch Chemie und Biochemie sind online und kostenlos erlernbar. Wenn man lernen will. Trotzdem hat die Autorin dieses Artikels natürlich Recht :

http://www.achgut.com/artikel/warum_homoeopathie_nicht_in_arztpraxen_und_apotheken_gehoert

Tuesday 9 August 2016

Bistum Regensburg hungert Flüchtlinge aus

So titelt der "Flüchtlingsrat Bayern" in seiner Online-Postille. Wenn wir diese Überschrift lesen, denken wir an von bewaffneten Häschern Verfolgte, die sich mit knapper Not in die Kirche retten konnten und nun von den barmherzigen Geistlichen vor der Ermordung geschützt werden wollen. Das Ganze nennt sich dann "Kirchenasyl". Aber was war geschehen? Die "Häscher" entpuppten sich als Behörde, die eine Gruppe von illegalen Einwanderern ausweisen wollte. Um dieser legalen Ausweisung zu entgehen, wurde das Kirchenasyl schamlos ausgenutzt. Die Damen und Herren Flüchtlinge wurden sogar wochenlang von der Kirche durchgefüttert und vollversorgt. Irgendwann hatten auch die guten Hirten die Nase voll und riefen die Polizei.

Nun klagt der Flüchtlingsrat an: die Kirche hätte die armen Hascherln bis zur freiwilligen Ausreise (morgen oder 2051?) gefälligst nähren und kleiden sollen. Das Vorgehen der Kirche wäre unmenschlich und natürlich unchristlich gewesen. Hoffentlich hören auch andere Flüchtlinge diese Botschaft: Entflohene aus dem Gefängnis, bedrängte Mafiosi. Auch ihr verdient Kirchenasyl bis zur freiwilligen Rückkehr ins Gefängnis. Aber halt, ist so ein Gefängnis wirklich ein sicherer Herkunftsort? Was sagt der Flüchtlingsrat dazu?

http://www.fluechtlingsrat-bayern.de/beitrag/items/bistum-regensburg-hungert-fluechtlinge-aus.html

Hier noch ein Spiegel-Artikel über die Real-Groteske:

http://www.spiegel.de/panorama/justiz/fluechtlinge-in-regensburg-polizei-beendet-pfarrheim-besetzung-a-1106708.html

Monday 8 August 2016

Apartheid kann Leben retten

Ich unterscheide zwischen "Flüchtlingen" und Flüchtlingen. Die ohne Anführungszeichen wurden in ihren Herkunftsländern persönlich verfolgt, misshandelt oder ermordet. Aus politischen oder religiösen Gründen, wobei das in islamisch beherrschten Ländern oft dasselbe ist. Ganz besonders schwer haben es die Christen. Aber anstatt nun diese besonders gefährdeten Flüchtlinge zu schützen, werden sie buchstäblich mit ihren Verfolgern in einen Heim-Topf geworfen. Die Folge: die echten Flüchtlinge werden genau wie zu Hause von ihren Verfolgern verfolgt, misshandelt oder sogar ermordet. Zumindest wird mit Letzterem ständig gedroht. Diese tatsächlich schutzsuchenden Menschen leben in ständiger Angst und  werden von den deutschen Behörden im Stich gelassen, weil nicht sein kann, was nicht sein darf. Dabei wäre es sich sicher nicht schwer, christliche von muslimischen Flüchtlingen zu trennen. Aber das würde ja bedeuten, die Wirklichkeit zu akzeptieren, und das fällt in Deutschland sehr schwer. Lieber lässt man Menschen leiden, als dass am rosaroten Weltbild gerüttelt wird.

http://sichtplatz.de/?p=6503


Warum ich die Olympischen Spiele 2016 in Rio ignoriere:
"Im Umfeld der Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele sollen sich Mitglieder der libanesischen Delegation geweigert haben, mit einem Bus zu fahren, wenn sich darin Israelis befinden. Udi Gal berichtet:
„Schande über die Olympischen Spiele 2016. Nach der Eröffnungszeremonie sollte die israelische Delegation einen Bus mit der libanesischen Delegation teilen. Als die libanesische Delegation dies bemerkte, verlangte sie von dem Fahrer, die Tür zum Bus geschlossen zu halten. Die Veranstalter versuchten daraufhin, uns auf verschiedene Busse zu zerstreuen.“
In Rio de Janeiro sollten Juden zerstreut werden, weil einige hasserfüllte Menschen nicht mit Israelis in einem Bus sitzen wollten." (Quelle: Tapfer im Nirgendwo, Gerd Buurmann)
Und kein "Offizieller" schreitet ein und bringt die Antisemiten zur Räson. Ekelhaft.


Recht hat er, der Rebbe! :-)

http://www.juedische-allgemeine.de/article/view/id/13584

Friday 5 August 2016

Quiz

Die 50-Euro-Frage:
Was geschah im Jahre 376?

a. Günther Jauch verlässt die Quiz-Hochschule in Konstantinopel
b. Katrin Göring-Eckardt freut sich zwischen Februar und Mai ununterbrochen, auch nachts
c. Angela Merkel lässt sich von einem plastischen Chirurgen ein freundliches Gesicht machen. Mit dem neuen Gesicht schafft sie es.
d. Rom öffnet die  Grenze (Donau) für die Westgoten, die vor dem Hunnensturm flüchten. Das Maneuver bleibt nicht ganz so friedlich wie die christlichen Römer sich das erhofften. Goten und Germanen fordern den Kaiser schließlich heraus. Am 09.08.378 wird Kaiser Valens bei Adrianopel vernichtend geschlagen.

Und nun die 100-Euro-Frage:
Was geschah im Jahre 1683?

a. Herr Maas kauft sich einen neuen Maßanzug und will alle Rechtsfahrgebote verbieten
b. Sigmar Gabriel schimpft auf das rechte 6er-Pack, weil eine Flasche Pils fehlt
c. Spiegelkritiker Diez schreibt einen vernünftigen Satz
d. Am 12.09.1683 rettet der Pole Johann Sobieski mit seinen Soldaten Wien und damit das christliche Abendland in der Schlacht am Kahlenberg. Die muslimischen Türken stehen vor Wien und nicht etwa, um sich integrieren zu lassen oder einen "Braunen mit Schlagobers" zu trinken. Sie wollen das, was sie immer wollen: mit Feuer und Schwert erobern und beherrschen. Und wer das Sich-Beherrschen-Lassen nicht so mag, wird eben enthauptet.

Thursday 4 August 2016

Guten Tag, Ihren Ausweis bitte

Geht nicht. Das verstieße gegen die Menschenrechte und alle anderen Rechte, denn Grenzen gab es noch nie, gibt es nicht und wird es nie geben. So ähnlich äußert sich die Bundeskanzlerin Angela Merkel seit September 2015 und scheint somit davon auszugehen, dass ein Großteil der Bevölkerung unter schwerer Demenz leidet und sich deshalb an derlei noch vor nicht langer Zeit selbstverständlichen Grenzformalitäten nicht mehr erinnert. Nun, sieht man sich die Wahl-Umfrageergebnisse an, mag Frau Merkel so unrecht nicht haben. 

Die man um keinen Preis an den Grenzen aufhalten wollte, will man nun innerhalb Deutschlands robust am Massenmorden hindern. Wieder zeigt sich deutlich, dass der berühmte Schwankroman "Die Schiltbürger" (so der Titel der Zweitausgabe, 1598) wirklich nur in Deutschland geschrieben werden konnte.   


"Als ob die kleinste und marodeste Bundeswehr aller Zeiten mit ihren klassischen Aufgaben von der Landesverteidigung bis zu den Auslandseinsätzen nicht ohnehin schon an die Grenzen ihrer Leistungsfähigkeit stieße, sollen die Streitkräfte nun auch noch helfen, Terrorlagen zu bewältigen. "Wenn dieser Fall eintritt, müssen wir gut vorbereitet sein", sagt von der Leyen. Es sei wichtig, die Zusammenarbeit mit der Polizei "in terroristischen Großlagen mit katastrophischen Ausmaßen" zu üben: "Es wäre doch schlimm, wenn wir im Notfall die Alarmketten und Abläufe nicht geklärt hätten."" 

Hier der ganze Schildbürgerstreich:
http://www.welt.de/politik/deutschland/article157473517/Von-der-Leyen-denkt-in-katastrophischen-Dimensionen.html


Gerd Buurmann fragt zu Recht:

"Wann wird eigentlich der Islamische Staat Mitglied im IOC?
Wenn die Fahne Palästinas ins Stadion der Olympischen Spiele einziehen kann, darf die Fahne des Islamischen Staates nicht fehlen. Aber ach, die Terroristen Palästinas töten nur Juden und greifen Israel an; die Terroristen des Islamischen Staats jedoch morden weltweit."
Gerd Buurmann gehört zu den Wenigen in Deutschland, derer man in nicht ferner Zukunft gedenken wird. Klar, scharf und mutig stemmt er sich dem wieder einmal verhängnisvollen Zeitgeist entgegen. 

Wednesday 3 August 2016

Tu felix Austria!

Während dösige europäische "Chamberlains" einen Hofknicks nach dem anderen absolvieren, um den türkischen faschistischen Despoten milde zu stimmen - man sieht förmlich Chamberlains "Münchner Abkommen-Urkunde" (1938) im Winde flattern - zeigt der sehr junge österreichische Außenminister den geschichtsvergessenen Damen und Herren, wo der Hammer hängt. Und dieser Hammer ist tödlich. Wie einstmals ein Herr Adolf Hitler mithilfe der Demokratie eben diese abschaffte, schickt sich nun der größenwahnsinnige Erdogan an, mit seinem Land mitsamt den längst kontrollierten Provinzen in Deutschland genau dasselbe zu tun. Warum merkt das kaum einer? Warum muss euch ein junger Österreicher Geschichte und Klarsicht lehren? Sebastian Kurz - den Namen werden wir uns alle merken müssen und vor allem dürfen. Danke, Sebastian! Wenigstens du hast noch nicht den Verstand verloren:


http://www.spiegel.de/politik/ausland/sebastian-kurz-gegenueber-ankara-nicht-in-die-knie-gehen-a-1105993.html

Monday 1 August 2016

Das immer gleiche Klagelied

Die Psychologin Dr. Lena Kornyeyeva beklagt in der aktuellen Ausgabe des „Cicero“ (Magazin für politische Kultur) wieder einmal den Untergang der Kultur. Von digitaler Verdummung ist die Rede, exemplifiziert am neuen Hype „Pokémon Go“. 

Sie konstatiert, dass die Schriftkultur und damit das Denken verloren geht und einer allgemeinen Infantilisierung weicht. Ich muss mich hier immer streng zur Ordnung rufen, weil ich sonst auch gerne in eben dieses Wehklagen ausbreche.  

Ich weiß aber auch, dass spätestens seit Platon das Klagelied über die Verblödung der Jugend angestimmt wird. Das Gesetz der älteren Frauen und Männer: die nächste Generation ist stets dümmer als die eigene. 

Leider bleibt Frau Kornyeyeva beim Lamentieren stehen und fragt (sich) nicht, wie es zu dieser seit mindestens 2500 Jahren bestehenden Einschätzung kommt. Den wichtigsten Grund sehe ich in einer Idealisierung der kulturellen Vergangenheit, die einer kritischen Überprüfung aber nicht standhält. Bleiben wir bei der Literatur. Nur sehr wenige haben große Literatur geschrieben, vergleichsweise wenige haben sie gelesen, und nur ein Bruchteil von denen hat sie verstanden. Sicher wurden noch vor einigen Jahrzehnten viel mehr Klassiker an den Schulen gelesen (und wieder vergessen), und das eine oder andere blieb durchs geforderte Auswendiglernen hängen. Aber von wie vielen wurde „Faust“ verstanden? Oder Kleists Michael Kohlhaas? Die Masse las ohnehin lieber Arzt- und Loreromanheftchen und das „Goldene Blatt“. Heute glotzt die Masse Trash-TV oder spielt dämliche Spiele wie „Pokémon Go“. War jene Masse wirklich klüger und gebildeter als diese? Ich neige eher dazu, mit Salomon gelassen und resigniert zu sagen, dass sich alles gleich bleibt. Nur die Erscheinungsform ändert sich. Nicht die Qualität. 

Schon durch das Aufkommen der Email wich die reine schriftliche einer Mischform aus mündlicher und schriftlicher Kommunikation. Diese Tendenz hat sich durch SMS und Twitter noch weiter verschärft. Schnell wird geschrieben (eigentlich schriftlich gesprochen), und schnell muss geantwortet werden. Genauso wie nur wenige das „druckreife Sprechen“ beherrschen, beherrschen nur wenige die schriftlich ausgefeilte SMS oder das Twittern. Unbeholfene Sätze mit vielen Schreibfehlern sind die Folge, aber diese Unbeholfenheit zeigt sich auch bei weniger talentierten Sprechern. 
Auch „Pokémon Go“ musste erdacht und geschrieben (programmiert) werden. Wir wiederholen: von wenigen, wie nur von wenigen Bücher geschrieben wurden. Jeder weiß auch, dass allein das Lesen von Büchern niemanden zum Schriftsteller oder Dichter befähigt. Umgekehrt kann niemand dichten oder schriftstellern, der noch kein Buch gelesen hat. Das ist bei digitalen Spielen aber nicht anders. Nur die wenigsten Spielekonsumenten sind selbst in der Lage, eine App zu schreiben, und umgekehrt kennen die Spieleprogrammierer die meisten anderen Spiele. Das ist auch deshalb wichtig, weil man sonst womöglich aus Versehen plagiiert. Das ist aber bei der Literatur nicht anders. Es wäre doch peinlich, wenn ein Schriftsteller nach jahrelanger Klausur freudestrahlend seinen Roman „Das Leides des jungen Werther“ beim Verleger einreichte. 

Frau Kornyeyeva bezweifelt auch, dass heute noch so eine Denk- und Streitkultur wie bei den von ihr offensichtlich idealisierten „68ern“ möglich ist. Als man noch „gegen das Establishment“ rebellierte. Nun, von wenigen originären und originellen „68ern“ abgesehen, verdünnte sich die Fan-Gemeinde doch schnell zu „Skript-Ideologen“, die von Adorno, Horckheimer, Marcuse et al. nur noch ein paar wenig verstandene Schlagwörter auf die Transparente malten, aber die Anstrengung des Lesens und Denkens scheute. Als sich dann die undankbaren Arbeiter nicht befreien lassen wollten, wendete man sich kuscheligen Kommunen oder der radikalen Tierbefreiung zu (die Viecher wehren sich wenigstens nicht gegen ihre Zwangsbefreiung). Andere frustrierte Arbeiterbefreier schwärmen für asiatische Heilsbringer-Religionen oder huldigen heimischen Quacksalbern und "Chemie-Gegnern". 

Die Wurmfortsätze dieser „Bewegung“ sitzen heute an den entscheidenden Schalthebeln des „Establishment“ (Kindergärten und Schulen) und sorgen für die Indoktrinierung unserer Kinder und Enkel durch pseudowissenschaftlichen Unfug. Diese verklärten „68er“ haben für die Geringschätzung der Naturwissenschaften und die Überhöhung der Sozialwissenschaften gesorgt. Wenn überhaupt jemand für eine (partielle) Verdummung und damit Verführbarkeit der Massen in den letzten fünf Jahrzehnten verantwortlich gemacht werden kann, dann diese von Frau Kornyeyeva so hoch geschätzten „68er“. 

Ich glaube nicht, dass irgendeine Generation dümmer als eine andere ist. Die Moden wechseln, die Erscheinungsform ändert sich, aber das Grundmuster bleibt: wenige sind gebildet und beherrschen die vielen, die es nicht sind.       

Und so hat sich die türkische Presse bei den Steuerzahlern in Deutschland bedankt. Für den teuren Polizei-Großeinsatz, dafür, dass Türken, die in Deutschland leben, ihren Despoten in der fernen(?) Türkei hochleben lassen konnten. Einschließlich schmissiger antisemitischer Reden. Danke, danke, danke. Und vor lauter Dankbarkeit für die türkische Dankbarkeit spendiert Merkel jetzt auch die Visa-Freiheit für alle Türken. Großartig. Dank gebührt vor allem Angela Merkel. Mit ihrem grandiosen "Flüchtlings-Deal" hat sie Erdogan alle Asse in die Hand gegeben, sie selbst behält die Luschen:

"Deutschland, das seiner Nazi-Vergangenheit nicht entkommen ist, hat seine Maske fallengelassen. Es unterstützt die putschistische Fetö-Bande (gemeint sind die Anhänger des Predigers Fethullah Gülen), die gegen die Türkei ist. Es hat einmal mehr bewiesen, dass es kein Freund und Verbündeter ist." (Quelle: Welt.de)

P.S.: Einen wichtigen Grund für die Visa-Freiheit versteht jeder. Fast jeder: Erdogan will keine Syrer, schon gar nicht diese. Also gibt er ihnen (den "Flüchtlingen") die türkische Staatsbürgerschaft und schickt sie weiter ins gelobte Vollversorgungsland (die Handvoll Fachkräfte behält er vielleicht). Das wird ja einfach, und Frau Merkel kapiert's zwar nicht, schafft es aber auf jeden Fall. Mit ein bisschen Hilfe...   

Ein Lügner glaubt keinem An dieses sehr tiefsinnige Sprichwort muss ich immer denken, wenn ich die Propaganda (in der Vor-Merkelzeit gab e...