Saturday 24 September 2016

Lauft nicht wieder in die Falle

Der Marburger Neu-Kantianer Hermann Cohen nennt das Judentum "die Religion der Vernunft" (das Buch ist unbedingt lesenswert). Tatsächlich finden wir eine erfreuliche Diesseits-Orientierung, eine radikale Hinwendung zum Leben. Besonders das Talmud-Studium schärft den Verstand. Aus diesem Grund ist Talmud Schulpflichtfach in Südkorea(!).

http://juedischerundschau.de/warum-der-talmud-in-korea-ein-bestseller-ist-135910244/


Um so mehr verwundert es, dass Juden auf der anderen Seite zu bedenklicher Blindheit und Gefühlsduselei neigen.

Gideon Botsch fragt in seinem Artikel, ob die AfD "an der Seite der Juden steht" oder den Antisemitismus nur für ihre Zwecke instrumentalisiert. Ich frage dagegen, warum irgend jemand immer gleich "an der Seite" von irgend jemandem stehen muss. Reicht es nicht völlig, wenn mich der andere nicht bedroht oder mir Leid zufügt? Mir persönlich reicht das vollkommen.

Botsch scheint auch auszublenden, dass der linke Antisemitismus, der sich als "Antizionismus" oder "Israelkritik" verkleidet, in Deutschland nicht nur etabliert und akzeptiert ist, sondern auch ganz unverblümt und unverschämt praktiziert wird. So marschiert etwa die unsägliche Claudia Roth ganz ungeniert auf einer Demo, wo linke Antisemiten laut Parolen skandieren, die der SA Ehre gemacht hätten. Auch der "Israel-Boykott", die neue Form von "Kauft nicht bei Juden", wird öffentlich gefordert, ohne dass Herr Botsch daran Anstoß nimmt.

Natürlich gibt es in der AfD Antisemiten wie in jeder Partei. Aber immerhin werden sie aus der Partei ausgeschlossen, wenn der Nachweis vorliegt. Mir ist nicht bekannt, dass die grüne Antisemitin Roth nach ihren zahlreichen Entgleisungen mit einem Parteiausschlussverfahren konfrontiert wurde.
Nicht nur die AfD sieht im Import von ein paar Millionen Juden- und Christenhassern eine Gefahr besonders für die kleine Minderheit der Juden. Herr Botsch, das ist keine Zuschreibung "von außen". Die Einwanderer aus dem arabisch-islamischem Raum machen überhaupt kein Geheimnis daraus. Umfragen bestätigen das. Ob die AfD da irgendwas instrumentalisiert oder nicht, sollte Ihre geringste Sorge sein. Warum trauen sich Juden nicht mehr, ihre Kippa aufzusetzen, wenn sie durch gewisse (längst islamisierte) Stadteile spazieren? Diese Bedrohung, Herr Botsch, ist ganz real. Bitte schauen Sie genau hin und nicht wieder weg, weil "der Spuk" sicher bald vorbei oder alles sowieso nicht so schlimm ist. Passen Sie auf sich auf!

http://www.juedische-allgemeine.de/article/view/id/26566

Gerd Buurmann war so freundlich, diese bemerkenswerte Rede Netanjahus ins Deutsche zu übersetzen. Ich verweise hier darauf, weil das mediale Echo in Deutschland insgesamt sehr mager ausfällt. Woran das liegen mag, habe ich weiter oben erörtert.

https://tapferimnirgendwo.com/2016/09/23/kommt-ein-jude-in-die-vereinten-nationen/

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