Sunday 31 July 2016

Merkels Flüchtlingspolitik gescheitert?

Das liest man in letzter Zeit überall. Aber warum denn? Ihre Flüchtlingspolitik war erfolgreich. Es ist genau das eingetreten, was sie sich offensichtlich gewünscht hat. Nicht wenige Leute, die lesen und schreiben können, haben das alles vorausgesagt. Sie hat dazu genickt und ihre Raute gespannt. Also alles in erwünschter bester Ordnung. Und die letzten Wahlumfragen bestätigen das Handeln der Kanzlerin. Die CDU/SPD/Grüne bleiben stabile Blockpartei.

Ich frage mich, ob eine Monarchie für Deutschland nicht die bessere Staatsform wäre. Warum? So ein Monarch ist auf Lebenszeit verdonnert, möglichst keine schweren Fehler zu machen, will er nicht abgesetzt und ins Exil gejagt werden (oder in den Genuss eines Tyrannenmordes kommen). Er kann nicht das Land an die Wand fahren und nach vier Jahren sich mit einem fröhlichen "Tschüss" nach Paraguay oder in einen hoch dotierten Aufsichtsrat absetzen. Er bleibt auf seinem Thron kleben und trägt sein Leben lang Verantwortung für seine Untertanen.

Platon forderte in seiner Politeia, die Könige sollten Philosophen und die Philosophen Könige sein. Ein neuzeitlicher Royalist war übrigens Salvador Dali. Er misstraute der Demokratie. Sie ist für den Herrschenden allzu bequem und lässt ihm zu viele (gut bezahlte) Ausgänge. Läuft's nicht, tritt man eben zurück und lässt es sich gut gehen. Den Schlamassel darf der Nachfolger aufräumen. Ein gütiger(!) König kann im besten Fall tatsächlich wie ein Vater sein, der seine Kinder lieb hat und sie vor Schaden bewahren will. Und wie ein Vater kümmert er sich sein Leben lang um seine Kinder und nicht nur vier Jahre lang. Und weil er nicht immer neu gewählt werden muss, braucht er auch nicht zu lügen und das Blaue vom Himmel herunter zu versprechen. Er muss tätig sich bemühen um seine Kinder, und wenn er's gut macht, wird er verehrt, versagt er kläglich, wird er zum Teufel gejagt.

Die drei Zeichen

Die sind zusammengenommen bedenklich: auf der Erdogan-Jubelfeier werden türkische Fahnen geschwenkt, die türkische Nationalhymne gesungen und skandiert "wir sind Deutschland" (neben: Allahu Akbar...). Ich vermag hier keine Solidarität oder gar Loyalität zu Deutschland zu erkennen. Vielmehr wird ein Machtanspruch erhoben. Es zeigt sich deutlich Erdogans "langer Arm". Der Despot behandelt Deutschland längst wie seine willfährige Provinz, die gefälligst seine Forderungen zu erfüllen hat. Diese unverschämte Form des Diktats von außen ist wohl einmalig.

Was vielleicht tolerabel gewesen wäre: deutsche und türkische Fahnen werden geschwenkt, beide Hymnen werden gesungen und man hätte skandiert: "auch wir gehören zu Deutschland" oder noch besser "auch wir lieben Deutschland" und "Deutschland ist auch unsere Heimat". Außer ein paar Linguisten und Semiotikern wird das Bedenkliche an der Kundgebung aber wieder niemandem auffallen. Nun, mir fällt das Bedenkliche auf, und ich wollte es wenigstens aufgeschrieben haben.

Ein Leser macht sich auch ein paar Gedanken:

"Ich bin nicht sicher, dass wir die heutige Aktion wirklich schon richtig verstanden haben. Offiziell ist es eine Demonstration für die Demokratie in der Türkei, aber indirekt gibt uns Erdogan doch folgendes zu verstehen::
"Ich muss nur mit dem Finger schnippen und 50.000 Türken strömen in D
zusammen. Wenn ich verlange, dass sie ruhig bleiben, dann bleiben sie
ruhig. Was meint ihr was passiert, wenn ich sie stattdessen zur Gewalt
aufrufe? Also überlegt Euch, wie ihr die Verhandlungen mit TR in Zukunft
führt!"
Was wir in Köln gerade erleben ist eine unverhohlene Machtdemonstration eines Staates im Staate, den WIR geschaffen haben - und das macht mir Sorgen!"

Saturday 30 July 2016

Türken demonstrieren am Sonntag gegen islamische Massenmörder in Deutschland

Ist das so? Aber natürlich nicht. Nein, das haben wir nur geträumt. Rund 30.000 Türken, die in Deutschland leben, lassen am Sonntag ihren geliebten Führer und Präsidenten Erdogan lautstark hochleben. Erdogan ist übrigens ein türkischer Präsident und lebt in der Türkei.

Damit es nicht zu Sach- und Personenschäden bei diesem Jubelfest kommt, stellen die Steuerzahler in Deutschland 13 Hundertschaften Polizei zur Verfügung. Großzügig. Im Gegenzug wird sich Erdogan nicht lumpen lassen und eine Großdemonstration in Istanbul genehmigen, auf der rund 30.000 Christen gegen ihre Verfolgung und Ermordung in islamischen Ländern demonstrieren dürfen. Nicht? Nein, das haben wir auch nur geträumt.

Ein Leser fragt:

"Begreifen "unsere Türken", wieso es viel ungefährlicher ist, in Deutschland Erdogan-Anhänger, als in der Türkei nicht Erdogan-Anhänger zu sein? Begreifen sie, dass das nur so lange gelten kann, wie sie nicht türkische Verhältnisse bei uns einführen? Soll heißen: solange sie nicht andere bedrohen oder angreifen, zu Hass und Gewalt auffordern. Unsere Demokratie ist sehr duldsam, ihre Abschaffung wird sie nicht dulden."

Was den letzten Satz angeht, kann ich den Optimismus des Lesers nicht teilen. Bis die deutsche Demokratie auf die Idee kommt, sich selbst zu verteidigen, wird sie längst zerstört sein: zu satt, zu faul sind sie geworden, zu sehr beschäftigt mit Luxusproblemchen, die Westeuropäer im Allgemeinen, die Deutschen im Besonderen. Und sie halten etwas für selbstverständlich, das einst mühsam erkämpft werden musste. Bei ihren Autos achten sie auf jedes Rostfleckchen und entfernen es sofort, aber ein liberaler Rechtsstaat? Der läuft auch so. Das ist ein fataler Irrtum.    

Ein anderer Leser stellt fest:

"Berlin ist mittlerweile von der Einwohnerzahl die drittgrößte türkische Stadt hinter Istanbul und Ankara, und in Köln und Umgebung sieht es nicht anders aus. Soll heißen, Erdogan betrachtet uns aufgrund der Vielzahl an Kolonisatoren wohl schon als Provinz seines Reiches und denkt er kann hier schalten und walten wie er will. Tut er ja auch und ich sehe niemanden in unserer Regierung, der etwas dagegen hätte oder gar etwas dagegen unternehmen wollte."

Friday 29 July 2016

Eine Leserin kommentiert Merkels Rede an die etwas beunruhigte Nation:

"Schon allein dieses "wir" ist eine Frechheit. SIE selbst hat doch bisher noch nicht einen Beitrag zum "Wir" geleistet. Im Gegenteil, durch ihre starre Haltung, die Grenzen weiter für jeden geöffnet zu halten, der her will, macht sie es allen willigen Helfern nur noch schwerer.
Der Gipfel der Frechheit war, dass sie trocken einräumte eigentlich schon lange davon zu wissen, dass mit den Flüchtlingen auch Terroristen herkommen. Etwas, was bisher ja immer dreist abgestritten wurde. Und was ist ihre Antwort darauf? "Wir schaffen das." Na super. Vielen Dank auch. SIE braucht sich ja keine Sorgen darum zu machen, demnächst irgendwo in der Öffentlichkeit massakriert zu werden. Sie hat ja genug Bodyguards."

Dem ist nichts hinzufügen. Vielleicht noch das: Deutschland ist im strengen Sinne keine Nation mehr, denn die definiert sich durch eine klare Grenze. Das Schengen-Abkommen hat damit nichts zu tun. Auch wenn  innerhalb des Schengenraumes Reisefreizügigkeit ohne Grenzkontrollen gewährt wird, gilt jene ausdrücklich nicht für Menschen, die außerhalb dieses Raumes wohnen. Ohne gültigen Pass dürfen Sie und ich nicht in eine Land einreisen, das nicht zum Schengenraum gehört (Großbritannien z.B.). 

Die von Merkel geschaffene Situation ist nicht nur einmalig in der Geschichte der Nationalstaaten, sondern ein Staatsverbrechen. Sie hat ihren Eid gebrochen. Sie hat wie alle ihre Vorgänger geschworen, Schaden vom deutschen Volk abzuwenden. Man wird sie für ihren eigenmächtigen Gesetzesbruch verantwortlich machen, wenn auch der letzte deutsche Wolkenkuckucksheimer begriffen haben wird, dass die Bundeskanzlerin völlig unkontrolliert höchst gefährliche Massenmörder in unbekannter Anzahl ins Land einströmen ließ. Sie wird aber wahrscheinlich früh genug nach Paraguay abdampfen, wo ihre gemütliche Hacienda schon bereit steht.       


Thursday 28 July 2016

Die es nicht auf die erste Seite geschafft haben

Diese Opfer der "geschenkten Menschen" (Katrin Göring-Eckardt) gingen in der Diskussion über die Impulsstörungen und natürlich posttraumatischen Belastungsstörungen vereinzelter, verwirrter Einzeltäter unter. Ich gedenke ihrer dennoch:

Ein Arzt in Troisdorf wird von einem Palästinenser mit einem Messer attackiert. Der Arzt sollte sich zwecks Hinrichtung niederknien. Mit diesem Messer, so der verwirrte und gedemütigte Einzeltäter, hätte er schon viele Juden getötet. Hier müssen wir Verständnis haben. Sie wissen schon, Palästinenser... 

Auf einem Friedhof in Ibbenbüren vergewaltigt ein Eritreer eine Neunundsiebzigjährige. Anstatt froh zu sein, in dem Alter noch einen Verehrer gefunden zu haben, zeigt sich die Alte undankbar und bockig.   

Auf dem Open-Air-Festival Breminale kommt es zu mindestens vierundzwanzig sexuellen Übergriffen, begangen von Nordafrikanern. Hier müssen wir kultursensible Rücksicht walten lassen, denn die traumatisierten Einzeltäter konnten nicht wissen, dass es immer noch deutsche Schlampen gibt, die sich nicht anständig unterwerfen wollen.  

In Reutlingen geht ein Syrer mit einer Machete (halt, ganz falsch. Experten haben herausgefunden, dass es sich um ein Dönermesser handelte!)  auf die Mutter von vier Kindern los und schlachtet sie regelrecht. Dann hackt er weiter um sich, es gibt mehrere Verletzte. Manche mögen die 45-jährige Polin als "Opfer" sehen. Aber hat sie sich wirklich korrekt verhalten? Hat sie vielleicht den traumatisierten Syrer durch ihr "nein" (er wollte nur etwas Beischlaf) unnötig provoziert? Wie immer in solchen Fällen müssen wir differenzieren. Unbedingt.  

Das Narrenschiff Deutschland zerschellt immer wieder an derselben Klippe. Mal steht in großen, leuchtenden Lettern Hurra-Patriotismus (1914), mal Hurra-Nationalsozialismus (1933) und jetzt Hurra-Willkommenismus (2015) drauf. Und immer sehen einige aus der Mannschaft und einige Offiziere die Klippe und die Schrift. Immer zu wenige, und die werden von den vielen Blinden verteufelt. Immer sind es wenigen Boten, die bestraft werden, nie die vielen Verursacher des Übels. Die Tendenz ist gewiss international, die weltmeisterliche Ausprägung ist deutsch.   

Ein Leser liefert eine vortreffliche Analyse der Lage:

Je länger eine Masse in eine bestimmte Richtung beschleunigt wurde, desto mehr Kraft muss für eine Richtungskorrektur oder Abbremsung aufgewendet werden. Vor wenigen Tagen wurde bei SPON (spiegel.online) ein Vorschlag aus Bayern radikal genannt, Deutschland müsse jeden einzelnen Flüchtling durch die Behörden überprüfen lassen. Wer das tut, kann auch eine Milchschnitte als aggressiv bezeichnen und einen Schmetterling als Kampfdrohne. Laissez-fair-haft wurden im ersten Schritt Massen mit unbekannter Zusammensetzung ins Land gelassen (Grenzdebile nehmen eine größere Dosis eines unbekannten Medikaments ein) und der Barmherzigkeit von guten Menschen überlassen. Bilder von Angie wurden geschwenkt und Selfies mit ihr gemacht. Das ging um die Welt. Auslöser für diesen Schritt war die Verlegung der kanzlerischen Denkzentrale um ca. einen halben Meter weg vom Hirn gen Süden infolge der öffentlichen Begegnung mit einem weinenden Mädchen. Das bei ihr dadurch ausgelöste posttraumatische Reem-Syndrom diente ihr wohl dazu, in der Welt ein Bild eines anderen Deutschland neben das historisch belastete zu stellen. Bis dahin sehr menschlich, sozial und nachvollziehbar. Dafür begann ich, sie zu mögen. Kurz. Denn nun folgte Schritt zwei. Ihr Markenzeichen. Tatenlosigkeit. Wie Motten das Licht und Fliegen den Kuhfladen als Attraktoren betrachten, so wirkten die in die Welt gesandten Bilder von der Willkommenskultur magnethaft auf jeden, der von dort, wo er gerade war, gerne nach Germany gekommen wäre, um sich kostenlos rundumversorgen und pimpen zu lassen, weil selbst die notdürftigste Unterkunft und Versorgung hierzulande immer noch ein zehnmal höheres Niveau hatten, als das gewohnte. Das ist voll nachvollziehbar und diesen Menschen darf man keine Vorwürfe machen. Allerdings können wir nicht jeden hegen und pflegen, der es hierher geschafft hat. Schon gar nicht, wenn es sich um Schübe in Millionenhöhe handelt. Viele benötigen kein Asyl, sind aber hier und können nicht abgeschoben werden, weil sie ihre Pässe weggeworfen haben und ihre Herkunft verschleiern, um in den Genuss der permanenten Duldung zu kommen. Etwa wie die Antänzer. Der Politik muss man völlige Konzeptionslosigkeit und Totalversagen vorwerfen. Viele Menschen werden von Politikern und Medien leichtfertig ins rechte Spektrum verortet, nur weil sie intellektuell in der Lage sind, zwischen Asylbedürftigen und dem Rest der Flut zu unterscheiden. Die Politik hat die Deutungshoheit in dieser Sache nie gehabt (das hätte einer mit dem Politikerdasein unvereinbaren vorausschauenden und zielorientierten Strategie bedurft). Sie hat zu spät und zu schwach reagiert. Dadurch hat sie auch die operative Kontrolle verloren. Dieser Kontrollverlust führt über die Sicherheitskrise am Ende zur Staatskrise. Hier steht die Demokratie auf dem Spiel. Und das sollten weder die standardisierten Norm-Politiker noch die diesen hörigen Massenmedien auf die AfD schieben. Die hat das nicht ausgelöst oder zu verantworten – sie ist zu großen Teilen nur ein Attraktor für Frustrierte. Kaum ein Mensch würde diese Partei wählen, wenn eine intelligente handlungsfähige (besser: handelnde) Alternative in Sicht wäre.

Wednesday 27 July 2016

Du sollst nicht lernen


Sahra Wagenknecht (Die Linke) hat sich mal wieder die Sympathien ihrer Mitgenoss*innen verscherzt. Sie hat gelernt. Zum Lernen gehört auch, eigene Fehler oder Fehleinschätzungen zu erkennen und zu korrigieren. Es sei denn, man gehört einer verbohrten Betonkopf-Partei an. Dann ist das verboten, und wenn die Partei beschlossen hat, dass die Erde ein Würfel ist und der Mond aus Käse besteht, gilt das bis in alle Ewigkeit. Und wenn ein “Rechter” behauptet, 2 + 2 = 4, muss das Ergebnis falsch sein, denn es kommt ja “von rechter Seite”.


Mit dieser Form der Geistesstörung muss nun Frau Wagenknecht erneut klarkommen. Was war geschehen? Sie nahm sich die Gedankenfreiheit, zu sagen, was jeder sehen kann, der sehen will, nämlich:


"dass die Aufnahme und Integration einer großen Zahl von Flüchtlingen und Zuwanderern mit erheblichen Problemen verbunden" sei. Wagenknecht kritisiert die "Wir schaffen das"-Politik von Bundeskanzlerin Angela Merkel und erklärt: "Der Staat muss jetzt alles dafür tun, dass sich die Menschen in unserem Land wieder sicher fühlen können." (Zitat aus Spiegel.online)


Und weil das so ähnlich unter Umständen auch ein “Rechter” gesagt haben könnte, twitterte Jan van Aken postwendend: “Wer Merkel von rechts kritisiert, kann nicht Vorsitzende einer linken Fraktion sein.”

Leider ist die intelligente linke Frau Wagenknecht, die ihre Rosa Luxemburg noch in Ehren hält und für die “Freiheit immer die Freiheit des Andersdenkenden ist” (Luxemburg) schon dabei, leicht zurückzurudern und mit dem üblichen “war nicht ganz so gemeint” die Honeckeristen in ihren Reihen zu beschwichtigen. Schade, Frau Wagenknecht, aber keine Angst, das wird schon. Sie lernen halt schneller als die anderen Genossen. Das kennen wir doch aus der Schule. Die Langsamlerner brauchen eben viele Beispiele bis sie’s kapiert haben. An Beispielen wird es nicht fehlen. Also nur Mut.      

Ein Leser meint zur allgemeinen Lage:

Als Nürnberger ertrage ich die Wirklichkeitsverweigerer nicht mehr. Wir können unsere Kinder nicht mehr alleine ins Schwimmbad lassen (nein, was dort täglich abgeht steht in keiner Zeitung !!), ÖPNV geht auch nur noch zu bestimmten Zeiten, das Klassik Open Air Festival wurde gerade abgesagt und das Bardentreffen steht ebenfalls auf der Kippe. Dafür immer mehr Burkas an Spielplätzen und in Parks ... also gehts auch da nicht mehr alleine für die Kinder. Was ist das für eine Welt ? Wer möchte so leben ? Wir nicht. Wenn sich die Politik nicht umgehend kümmert, dann kippt das Ganze ... wenn die Überlebensinstinkte erstmal erwacht sind, dann wird das, was heute AfD ist, im Nachhinein sehr moderat erscheinen. 

Tuesday 26 July 2016

Ansbach, die Blaupause?


Es wird in den Medien nirgendwo thematisiert. Nochmal kurz der Ablauf: der Attentäter bekam einen ordentlichen amtlichen Abschiebebescheid. Wie er sein Missfallen darüber zum Ausdruck brachte, können wir überall lesen. Diese Form der Erpressung könnte Schule machen. Wir dürfen nicht vergessen, dass der Islam eine gewalt- und todverherrlichende Ideologie ist (“Ihr liebt das Leben, aber wir lieben den Tod”, sagte ganz richtig Osama Bin Laden).


Der Attentäter war zwar topfit für den Dschihad, aber nach hiesigen psychiatrischen Maßstäben krank, nämlich “depressiv”. Es wird höchste Zeit, interkulturelle Psychiatrie zur Anwendung zu bringen, sonst dürften bald einige tausend “Traumatisierte” die psychiatrischen Kliniken fluten, um einer Abschiebung zu entgehen. Geht ja ganz leicht.


Nun bestimmen die Verhältnisse das Handeln. Ändern sich die Verhältnisse, muss das Handeln sehr schnell angepasst werden. Nichts anderes bedeutet Darwins “survival of the fittest”. Auch Autofahrer müssen sich blitzartig auf neue Witterungsverhältnisse einstellen, sonst knallt’s eben.   


Um das endlich zu begreifen, müssen in Deutschland sehr viele Schwärmer vom Kopf auf die Füße gestellt werden. Wie viele islam-inspirierte Morde noch ins Land gehen müssen, um diese Erdung zu bewirken, wissen wir nicht. Deutsche Ideologenschädel sind hart.


Wenn sich das Muster Ansbach ein paar Mal wiederholen sollte (Abschiebebescheid führt zu Massenmord), wird man sich was anderes einfallen lassen müssen. Dann müssen Abschiebekandidaten ohne Vorankündigung bis zum Abflug interniert werden. Fingerabdrücke aller Abgeschobenen müssen selbstverständlich in die Datenbank, denn sonst joggt Ali als Abdullah nächste Woche wieder in die Vollpension. In dem Zusammenhang: wo bleibt eigentlich der hundertausendfache Aufschrei der vollversorgten friedlichen Schutzsuchenden? "Hey, lasst gefälligst unser großzügigen Gastgeber in Ruhe!" So ähnlich wünsche ich mir das. Das wäre eine vertrauensbildende Maßnahme. Generalverdacht, ihr wisst schon.   


Nach “Pearl Harbour” wurden alle Japaner in Amerika umgehend interniert, weil man nicht wusste, wie loyal sie sich zu ihrem Gastland verhalten würden. Das sind ganz übliche Maßnahmen im Krieg, und wie hier schon geschrieben: der Islam führt Krieg gegen Europa. Dieser Krieg (Dschihad) sieht nur anders aus und wird anders geführt. Und deshalb wird er nicht erkannt. Jedenfalls nicht von den meisten Europäern.


Ich glaube, es wird nicht mehr lange dauern bis deutsche Sicherheits-Dilettanten um israelische Hilfe ansuchen werden. Denn nur die Israelis wissen, wie diese Barbaren ticken und wie man mit ihnen fertig wird.

Von dieser Einsicht sind deutsche Verantwortliche noch weit entfernt. Noch immer werden sozialkundekompatible  “Gründe” gesucht und haufenweise psychiatrische Diagnosen öffentlich-rechtlich verlesen. Echte Islam-Kenner wie Hamed Abdel-Samad* sehen das ganz klar, werden aber natürlich als “islam-feindlich” stigmatisiert und ignoriert. Nicht mehr lange, versprochen.

Ganz neu
Verwirrte Einzeltäter enthaupteten gerade einen Priester in einer nordfranzösischen Kirche und nahmen ein paar Nonnen als Geisel. Sie verabsäumten auch nicht, einen anderen Kirchenbesucher schwer zu verletzen. In der nächsten ZDF-Expertenrunde wird bestimmt darüber diskutiert werden, wie es zu dieser vereinzelten Einzeltäter-Tat kommen konnte. Vorschlag: die Einzeltäter waren immer zurückhaltend, litten aber an Depressionen und Akne. Frau Käßmann könnte als Expertin anmerken, dass ihre Verzweiflungstat der Schrei nach Liebe war. Frau Künast sollte darauf hinweisen, dass die Ministranten die Unterdrückten wahrscheinlich durch ihre Existenz provoziert haben. Durch diese Provokation haben sie sich einzeln und blitzschnell radikalisiert.  

Übrigens folgen die deutschen Leitmedien ganz der verordneten Sprachregelung (FAZ u.a.): "zwei Männer töteten" heißt es überall. Nicht etwa die Tatsache: zwei Muslime köpften. Da würde sich ja Frau Göring-Eckardt beim Predigen verschlucken.

*Sein neuestes Buch wurde jetzt von einem Pariser Verlag abgelehnt. Zwei Begründungen. 1. Der Verlag hat Angst vor Anschlägen. 2. Sein Buch könnte "die Rechte" in Frankreich stärken. Soviel zur nicht vorhandenen Islamisierung Europas. Je suis Feigling.
  

Monday 25 July 2016

In vorauseilender Missbilligung

Irren ist menschlich. Das heißt nicht, dass alle Menschen immer irren müssen. Vor dem, was jetzt in Deutschland geschieht, und ich fürchte, es ist erst der Anfang, haben seit September 2015 ausländische Geheimdienste, echte Experten, einige Klarseher in Deutschland und auch meine kleine Wenigkeit fast täglich gewarnt. Zwar fällt der Groschen in Deutschland langsam und pfennigweise, aber in nicht ferner Zukunft wird auch der letzte Willkommens-Romantiker begriffen haben, dass mit diesen "Flüchtlingen" etwas oberfaul war und ist.
Jetzt werden sich schnell die Dummen frech mit zwei beliebten Unverschämtheiten positionieren:

1. Die, die es tatsächlich und belegbar (Google hilft) besser wussten und wissen, werden als "Besserwisser" verunglimpft. Nur zu, das ist vollkommen richtig. Die wussten und wissen es besser.

2. Die Lüge "hinterher ist man immer schlauer" wird aufgetischt. Das generalisierende "man" soll davon ablenken, dass es durchaus Menschen gab, die schon vorher schlauer waren. Ob der große Rest wenigstens hinterher etwas schlauer ist, wird man sehen und vor allem lesen.
Wie schon geschrieben: niemand beschwert sich über seine eigene Dummheit.

Eine Leserin schreibt:

Für mich, als Schweizerin, war Deutschland immer eine Vorbildland. Ein Land, das auch eine unschöne Vergangenheit gut aufgearbeitet hat, ein Land mit viel Kultur, einer wunderschönen, vielfältigen Landschaft, einer funktionierenden Wirtschaft, fähigen Menschen und einer interessanten Architektur. Das was diese selbstgefällige Kanzlerin mit Deutschland gemacht hat, ist nicht und nie mehr wieder gut zu machen. Sie hat es fertiggebracht, ein Land, das sich wieder nach oben gekämpft hat und wieder eine gute Reputation hatte, tatsächlich an die Wand zu fahren. Ich bin betrübt und ich bedaure all die deutschen Staatsbürger, die das ertragen müssen. Ich finde es furchtbar, wenn man nicht mehr weiß, ob man abends noch lebend nach Hause kommt. Ich bin traurig für das einstmals schöne Deutschland.   

Bloß niemanden unter "Generalverdacht" stellen

Wie aus dem Sprengstoffgürtel geschossen warnen die Experten in allen deutschen Leitmedien wieder vor dem Allerschlimmsten: eine (millionenstarke) Gruppe unter Generalverdacht zu stellen. Warum schließen Sie eigentlich Ihre Haustür ab? Überlegen Sie mal. Nehmen wir an, Sie wohnen in einer Stadt mit 50.000 Einwohnern. Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, von einem Räuber beraubt zu werden? 1:50.000. Lächerlich. Und haben Sie sich schon mal überlegt, dass Sie gewissermaßen alle ihre Mitbewohner unter "Generalverdacht" stellen? Denn Sie wissen ja gar nicht, ob überhaupt jemand und wer einbricht. Sehr fremdenfeindlich, Ihr Vorgehen. Also lassen Sie gefälligst Ihre Tür unabgeschlossen. Übrigens, wenn mein Dach löchrig geworden ist und es seitdem durchregnet, darf ich auf keinen Fall die Löcher dafür verantwortlich machen. Das wäre völlig abwegig. Das Durchregnen kann auch ganz andere Ursachen haben. Die unzähligen anderen möglichen Ursachen werden in Kürze in einer ZDF-Sondersendung in epischer Breite diskutiert werden...
Ich bin gespannt, welche pittoresken Pirouetten die Experten noch drehen bis sie mal einen einzigen Gedanken an die inzwischen hochgefährdete Bevölkerung verschwenden.

In einem Interview des Deutschlandfunks nach der islamistischen Attacke in Würzburg sagte der israelisch-arabische Psychologe und Autor Ahmad Mansour

„Wir müssen in der Lage sein, nicht nur nach jedem Anschlag mit der Antwort zu kommen, das hat mit dem Islam nichts zu tun, sondern wir müssen uns mutig und ehrlich die Frage stellen, wie konnte so ein Ungeheuer unter uns entstehen. Und dieses Ungeheuer entsteht nicht nur beim IS, sondern solange wir Moscheevereine und Islamverständnisse haben, die immer noch diese Werte in sich tragen, Feindbilder schaffen, das Leben verachten. Dann werden wir immer wieder Leute haben, die wir an die radikalen Islamisten noch verlieren werden.“

Saturday 23 July 2016

Spontaneität will gut geplant sein


Können Sie sich noch an den alten Otto-Gag erinnern? Da war von einem Amok-Läufer die Rede, der sich ärgert als er geschnappt wird, denn “er hatte sich noch so viel vorgenommen”. Damals haben die Leute darüber gelacht. Gelacht deshalb, weil sie den Begriff “Amok” (aus dem Malaiischen entlehnt) noch kannten. Heute scheint niemand mehr zu wissen, was “Amok-Lauf” bedeutet. Deshalb die haarsträubenden Berichte. Ein Amok-Lauf ist nicht planbar (sonst ist er keiner), er ist eine plötzlich auftretende Raserei, nach ICD 10 eine Impulsstörung. Der Amok-Läufer rennt plötzlich und ohne erkennbaren Anlass los und richtet Schaden an. Schaden an Sachen oder auch Menschen. Nicht selten weiß er nach dem Abklingen dieses Ausnahmezustandes nicht mehr, was und warum er das tat.


Heute wird jemand Attentäter, Terrorist oder Amokläufer genannt. Mal so, mal so und je nachdem. Auch der 18-Jährige, der gerade in München neun Menschen ermordet und viele andere schwer verletzt hat, wird als “Amok-Läufer” (Einzeltäter) eingestuft, weil er, und jetzt wird’s urkomisch, Bücher über Amokläufer gelesen haben soll.


Was an den Berichten auch auffällt: es kommt immer “zu Schießerein”. Dieser Ausdruck suggeriert Schusswechsel, die es aber nicht gibt. Einer oder mehrere bewaffnete Mörder schießen unbewaffnete Menschen tot. Schießerein gibt’s lautstark in den Western-Saloons.

Nun haben inzwischen alle aufgeatmet. Der 18-jährige Deutsch-Iraner hatte mit dem IS nichts zu tun. Demzufolge hatte er auch mit dem Islam selbstverständlich nichts zu tun, denn der Islam kam, wie wir inzwischen gelernt haben, zusammen mit dem IS. Keine Verbindung zum IS (Mitgliedsausweis überprüfen!) ist schon mal gut und garantiert Islamhintergrunds-Freiheit. Übrigens heißt der islamfreie Einzeltäter Ali mit Vornamen, wird aber in der Presse David S. genannt. Klingt irgendwie so unislamisch, irgendwie jüdisch sogar. Was soll uns das sagen? Richtig, es hätte jeder sein können. Sie, ich natürlich, aber auch Fritz, Thomas, David oder eben Ali.    

Hier werden die drei Fragen gestellt, die mir und bestimmt auch anderen sofort durch den Kopf gingen und die von keinem der unzähligen Journalisten gestellt wurden. Zu naheliegend? Oder zu peinlich? Wo sind denn bloß die gelernten investigativen Journalisten geblieben?

http://www.achgut.com/artikel/drei_fragen_zu_muenchen

Eine immer wieder gegebene Antwort, die trotzdem falsch ist

Sollte ein Journalist alter Schule doch einmal die Frage nach der Herkunft der Waffe stellen, erhält er von den üblichen öffentlich-rechtlichen Lautsprechern (sie werden gerne "Experten" genannt) meistens die Antwort, eine Waffe könne sich doch heutzutage jeder leicht beschaffen. Diese Antwort wird inzwischen von vielen einfach als Tatsache geschluckt. Aber schauen wir sie mal näher an, die Antwort. Jeder, also alle können sich eine Waffe und 300 Schuss Munition, um das aktuelle Beispiel zu wählen, leicht beschaffen. Sie, Ihr Nachbar, Oma Gertrude aus dem 2. Stock und natürlich ich. Und jetzt überlegen Sie bitte: wie würden Sie das anstellen? Es ist ja leicht, also? Vielleicht sind es nur drei Mausklicks? Google öffnen und "suche Glock 17 mit 300 Schuss Munition" (dieses Arsenal führte der verwirrte Münchner Amok-Läufer mit sich) eingeben? Tun Sie's nicht. Schon der Versuch ist strafbar, und Ihre IP-Adresse kann leicht zurückverfolgt werden. So geht's nicht. Was tun Sie jetzt? Vielleicht im "dark net" gucken? Klar, jeder weiß, wie man eine IP-Adresse verschleiert, wie man Tor benutzt, wie man sich im Netz anonymisiert und wie man die entsprechenden "Zirkel" findet. Auch nicht so ohne, denn gerade das "dark net" wird besonders streng überwacht. Wie geht's weiter? Durch "Beziehungen". Gut, haben Sie solche? Zu wem gehen Sie ganz konkret? Oder wen rufen Sie an?

Ich glaube, ich muss das nicht weiter ausführen, um zu zeigen, dass die Larifari-Antwort der "Sprecher" Larifari ist.
Es ist durchaus nicht leicht, illegal eine Waffe zu beschaffen, schon gar nicht eine ziemlich große Glock 17 mit 300 Schuss Munition. Der Täter, so die üblichen Sprachrohre, war ein armes Würschtl, in der Schule gemobbt, in psychiatrischer Behandlung usw.. Aber wenigstens konnte er sich-  wie jeder! - eine Waffe besorgen, um ein bisschen Frust abzulassen. So ganz amok-mäßig.  

Ein Leser wundert sich auch ein wenig:

Ich war schon gespannt, wie sie uns diesen Mörder verkaufen. Krank also, da kann er natürlich nichts dafür. Andere Lösung wäre drogensüchtig. Aber zu krank um sich eine Waffe und Munition zu besorgen war er nicht, die Steuerungsfähigkeit war also noch gut genug zu verheimlichen, daß er eine Waffe und Munition kaufen kann, ohne daß es jemand bemerkte.

Angeblich soll sich der Täter die Waffe + Munition doch im Darknet besorgt haben (Quelle: spiegel.online). Nun denn. Ein armes, krankes, gemobbtes Würstchen kennt sich nicht nur im Darknet aus, sondern hat bei aller Armut einen 4stelligen Betrag für den Ankauf einer illegalen großkalibrigen Waffe übrig. Immerhin. 

Friday 22 July 2016

Die paradoxe »German Angst«

Der Begriff wird international benutzt. Er steht für Deutsche, die sich ständig Sorgen machen, die vor lauter Angst vor allem ihr Leben nicht genießen, nicht im Hier-und-Jetzt leben können, weil überall Gefahren lauern, alles macht den Deutschen mehr oder wenig Angst. Aber das ist falsch. Die »German Angst« ist sehr selektiv:

Sie ist nicht nur neurotisch (wie alle Ängste, im Gegensatz zur Furcht), sondern verschoben in nicht-empirische Bereiche, in irgendeine herbeiphantasierte schlimme Zukunft, das heißt, Deutsche fürchten sich vor einer Gefahr, deren Gefährlichkeit noch niemand bestätigen kann. 

Beispielsweise ist noch niemand an »Gen-Mais« erkrankt oder gar gestorben. Auch das gefürchtete »Fracking« hat noch niemandem geschadet. Der Tsunami im 11.000km entfernten Japan forderte auch keine Todesopfer, schon gar nicht in Deutschland. Trotzdem: können wir denn wissen, ob die Nachfahren in 1000 Jahren nicht eine Allergie entwickeln, wenn Mama heute eine Dose »Gen-Mais« über die Pizza schüttet? Vor derlei Dingen haben Deutsche Angst. An diesen irrationalen Ängsten arbeiten sie sich ab. Sie gehen fleißig auf die Straße und demonstrieren gegen TTIP und Ceta, denn diese Handelsabkommen sind unser aller Untergang (schon erlebt, den Untergang?), und wehe, auf einem Lebensmittel wird nicht ausdrücklich deklariert, dass es nicht »gen-manipuliert« ist. Dann laufen sie Sturm und verlangen Aufklärung und Transparenz. Denn sonst erkranken die Nachfahren womöglich…s.o.

Alles muss transparent sein. Auch Geheimdienste müssten nach Auffassung dieser Angstmenschen alles offenlegen (wie geheim…), und »hinter verschlossenen Türen« darf gar nichts verhandelt werden. Jeder Bürger hat ein Recht (wo steht das?) darauf, immer alles zu erfahren. Diese absonderliche Forderung sollte dann auch auf Skat-oder Pokerspiele ausgedehnt  werden. Ist es nicht viel transparenter, wenn alle Mitspieler alle Karten sehen könnten? Abwegig? Stimmt, aber nichts anderes geschieht bei Verhandlungen aller Art. Wenn der Verhandlungspartner zu früh alles weiß, kann er uns über den (Spiel-)Tisch ziehen. Bei einer Ausschreibung etwa würde sich derselbe Architekt, der eben noch für »mehr Transparenz« demonstrierte, sehr ärgern, wenn sein Angebot gleich öffentlich gemacht würde, denn dann könnten die Mitbewerber ihn bequem unterbieten. Deshalb sind Verhandlungen »hinter verschlossenen Türen« unvermeidbar. 

Wie sieht es mit echten Bedrohungen aus? Da beobachten wir ein paradoxes Vorgehen. Seltsamerweise werden dann Zahlen und Statistiken bemüht, um diese begründeten Real-Ängste zu entkräften, Zahlen und Statistiken, die bei den herbeifabulierten Ängsten nie gezückt werden. 

So erfahren wir etwa, dass die Wahrscheinlichkeit, von einer herabfallenden Kokosnuss erschlagen zu werden, höher ist, als von einem Koran-Liebhaber gesprengt zu werden. Kurz: echte Bedrohungen werden durch pseudorationale Argumente kleingeredet, Pseudobedrohungen brauchen keine Argumente, da reicht ein diffuses Gefühl. Die Wahrnehmung ist gespalten: ein Auge ist hysterisch, das andere blind. Das ist die »German Angst«.    

Ein Leser mit zwei gesunden Augen schreibt:

Traurig aber wahr: Jetzt müssen wir uns schon - ungefragt (!) - an den Gedanken "gewöhnen", daß uns bei der nächsten Fahrt ein Islamistischer Schwerverbrecher und IRRER mit der Axt den Schädel zertrümmert.
Vielen Dank Frau Bundeskanzlerin, für die von IHNEN (!) durch Schaffung eines gesetzes- und verfassungswidrigen KONTROLLVERLUSTS über alles und jedes geschaffene "Bunte Lebenswirklichkeit mit humanistisch-protestantischem FLAIR", die uns nun bei jeder Bahnfahrt einen - zuvor nie gekannten - Adrenalinkick verschafft.
Alleine dafür haben SIE den Nobelpreis (für gewagte Regierungskunst) verdient.
Wenn Sie jetzt noch die - humanistische Freundlichkeit besäßen - uns "völkischem Volk", also denjenigen, die es ihnen ermöglichten (sie erinnern sich vielleicht), in dieses nobelpreisaffine Amt zu gelangen, uns für jede Bahnfahrt ihre BKA-Personenschützereskorte auszuleihen - würden wir IHNEN (zusätzlich zum hochverdienten PREIS) auch noch die Füße küssen. EHRLICH!

Thursday 21 July 2016

Ein nahöstlicher Wind geht durch Deutschland

Einen winzigen Vorgeschmack dessen, was in Israel leider buchstäblich an der Tagesordnung ist, durften nun auch Deutsche erfahren. Genauer gesagt waren es nicht einmal Deutsche, sondern eine arglose chinesische Familie, die in einem Regionalzug hingemetzelt werden sollte. Es hätten aber auch ganz andere ungläubige Untermenschen sein können, denn dem „17-Jährigen“ (erlogen) ging es nur darum, diese zu ermorden. In Israel passiert es fast täglich, und die Reaktion vieler kostümierter Antisemiten (sie nennen sich „Israelkritiker“) ist ekelerregend: das sei die Schuld Israels. Nun gut, dann müssen wir ja auch sagen dürfen, dass alles was jetzt und in Zukunft in Deutschland geschieht, die Schuld der Deutschen ist. 

Und man glaubt es kaum, in diesem vergleichsweise noch harmlosen Stadium gibt es tatsächlich nicht wenige deutsche Wirrköpfe, die das mehr oder weniger so sehen. Wer hat Schuld am Gemetzel? Wir natürlich, wir alle. Wir haben versäumt, wir haben gefehlt. Der arme Täter ist wieder einmal Opfer. 

Wie lange wird dieses abgeschmackte Märchentheater noch gespielt werden in den deutschen „Leitmedien“? Wann werden selbst vollkommen Verpeilte wie das verwöhnte Millionärssöhnchen Jakob Augstein endlich kapieren, dass der Dschihad, der Krieg gegen Ungläubige, in vollem Gange ist. Dieser Krieg hat nur ein Ziel und wird anders geführt als sich das Zinnsoldaten- oder Computerspielfans so vorstellen. Deshalb wird er von den Verbohrten nicht erkannt. Verwirrte Einzeltäter, einzelne Verwirrte, und mit dem Islam hat das alles selbstverständlich nichts zu tun. 

Übrigens, was einzelne verwirrte Mitglieder der Waffen-SS so taten, hat mit dem ansonsten sehr friedfertigen Nationalsozialismus auch überhaupt nichts zu tun. Die Ermordungen waren Einzelfälle, alle Untaten waren Einzelfälle, viele Einzelfälle, aber auf jeden Fall Einzelfälle. Das kann nicht oft genug betont werden. Der Nationalsozialismus ist nämlich  friedlich. So wie der Islam. 


Wenn Sie in einem Zug sitzen oder durch die Straßen bummeln und ein traumatisierter Schutzsuchender mit dem Hackebeilchen und dem Ruf „Allahu Akbar“ auf Sie zustürmt, denken Sie immer daran, dass es allein Ihre Schuld ist. Renate Künast, Jakob Augstein und ihre abgedrehten Spießgesell*innen werden Sie für diese Einsicht loben. Oder auch nicht, denn als Opfer sind Sie für diese Sorte Menschen uninteressant. Viel interessanter ist für sie, dass der Täter verzweifelt war und sich unterdrückt fühlte. Ach ja, und es fehlt an Sozialarbeitern und Integrationsbeauftragten. Das passt immer.   

Tuesday 19 July 2016

Er radikalisierte sich womöglich selbst

Donnerwetter. Der "unbegleitete Jugendliche", der nach Würzburg reiste, um dort einen koran-inspirierten Friedensabdruck zu hinterlassen, radikalisierte sich selber. Ganz alleine. Also wenn diese junge Burschen auch sonst nichts auf die Reihe kriegen: das Radikalisieren können sie immer und gut. Eine selbst gemalte IS-Fahne entdeckte man auch in seinem Zimmer. Späte Entdeckung, fürwahr. Mit diesem Talent hätte er auch die Wände der Ungläubigen streichen können. Eigentlich. Wäre da nicht dieser Auftrag von ganz oben. Der hat immer Vorrang. Renate Künast mokiert, man hätte den traumatisierten Jungmann nicht gleich erschießen sollen. Vielleicht wäre es besser gewesen, er hätte vorher noch ein paar Polizisten und Spaziergänger mit dem Hackebeil zerteilt. Das wäre dann vielleicht ein hinreichender Grund selbst für Grüne gewesen, den unterdrückten Jüngling zu bitten, seine Verzweiflungstaten zu überdenken. Möglichst mit Hilfe einer Hundertschaft Sozialarbeiter, die mit ihm über seine Probleme reden. Oder so.  


http://www.spiegel.de/panorama/justiz/wuerzburg-zug-angreifer-radikalisierte-sich-womoeglich-selbst-a-1103673.html

Sunday 17 July 2016

Erdogan, der Teufelskerl

Kühler Kopf und schnelles Handeln. Obwohl "die Nacht des Chaos" bestimmt sehr chaotisch war (deshalb heißt die Nacht so), fand Erdogan genug Zeit, einige tausend Drahtzieher des Putsches ausfindig zu machen und gleich verhaften zu lassen. Hut ab! Der Kopf kommt später dran. Warum erinnert mich das ganze Geschehen an den "Reichstagsbrand"? Oder den "Röhm-Putsch"? Aber wir wollen hier nicht orakeln. Erdogan wird auf jeden Fall die Möglichkeit nutzen, aus der Türkei seine Türkei zu machen. Dann hat er was Eigenes. So ganz schick mit Scharia und Todesstrafe, das volle Programm.

"Nach Tausenden Festnahmen in Militär und Justiz nach dem Putschversuch hat der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan ein gnadenloses Vorgehen gegen Anhänger seines Erzfeindes Fethullah Gülen angekündigt. "Liebe Brüder, ist das genug?", sagte er vor jubelnden Anhängern im Istanbuler Bezirk Fatih mit Blick auf die Verhaftungen. "In allen Behörden des Staates wird der Säuberungsprozess von diesen Viren fortgesetzt. Denn dieser Körper, meine Brüder, hat Metastasen produziert. Leider haben sie wie ein Krebsvirus den ganzen Staat befallen." (Quelle: welt.de)



Saturday 16 July 2016

Militärputschversuch in der Türkei


Zwischen 1799 (Frankreich) und 2016 (Türkei) gab es 28 Militärputsche. Davon sind vier abgewehrt worden: Kapp-Putsch (Deutsches Reich), Hitler-Ludendorff-Putsch (Deutsches Reich), Putschversuch 1944 (Deutsches Reich), 1991 (Sowjetunion). In der Türkei gab es vor 2016 drei erfolgreiche Militärputsche. Der Putschversuch am 15. Juli 2016 ist fehlgeschlagen. Erdogan verlangt von Obama die Auslieferung Gülens, den er für den Putschversuch verantwortlich macht. Gülen hält dagegen: der Putsch sei womöglich inszeniert gewesen. 



Claudio Casula hat noch einmal die befremdliche deutsche Verrücktheit kompakt dargestellt. Was nach dem ersten großen Knall in Deutschland geschieht, mag ich mir kaum ausmalen: der andere Pol der deutschen Befindlichkeit wird zuschlagen [sic!]. Wie hier schon einige Male gesagt: zwischen Willkommens- und Vernichtungskultur finden sie keinen gesunden Weg. Sie können nur das Entweder-Oder, das Alles-oder-Nichts oder wie Churchill es formulierte: die Deutschen liegen einem entweder zu Füßen oder man hat sie an der Gurgel. 

http://www.achgut.com/artikel/was_wir_bisher_ueber_die_deutschen_reaktionen_auf_den_terror_wissen_-_und_w

Friday 15 July 2016

Bayreuther Heuchelfestspiele

Der britische Tabakkonzern BAT baut in Bayreuth zwei Drittel seiner Stellen ab. Und Bayreuth jubelt nicht? Nach jahrelangem Kampf gegen das teuflische Rauchen, das die Menschheit seit vielen tausend Jahren aussterben lässt, sind endlich die Bürger vernünftig geworden und haben das Rauchen eingestellt. Gesundheitsminister aller Länder jubilieren, während Finanzminister an unauffälligen Ausgleichssteuern basteln, denn auf die heiß begehrte Tabaksteuer möchte niemand verzichten. Noch eine andere Rechnung lässt die Gesundbeter erzittern. Zwar wedeln sie öffentlich mit den Gesundheitskosten, die Raucher statistisch verursachen, thematisieren aber nicht die andere Seite der Statistik: Nichtraucher leben nämlich nach derselben Statistik neun Jahre länger, beziehen also neun Jahre länger Altersbezüge, werden im hohen Alter nicht selten krank und dement und verursachen dadurch insgesamt noch höhere Kosten und das, ohne einen Euro Tabaksteuern bezahlt zu haben. Damit sich die von der WHO heilig gesprochenen Ex-Raucher nicht zu sehr freuen, wird das Renteneintrittsalter immer weiter angehoben.    



Während also die Forderung nach dem Uraltwerden von der Bevölkerung erfüllt wird, fordert Ilse Aigner (CSU) von BAT ein klares Bekenntnis zum Standort Bayreuth. Hallo? Gehörten Sie nicht zu den Kämpfern für ein generelles Rauchverbot in Gaststätten und möglichst überall und auf der ganzen Welt? Wo bleibt die Logik, Frau Aigner? Es muss Sie doch erfreuen, dass unheilvolle Tabakkonzerne aus dieser gesunden Welt, aus dem inzwischen gesunden Bayreuth verschwinden. Und jetzt jammern Sie herum und strapazieren meine Lachmuskeln? Beruhigen Sie sich. Am besten gehen Sie auf den nächsten Balkon und rauchen eine Zigarette. Eine BAT-Zigarette. Für den Standort Bayreuth.    

http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/unternehmen/zigarettenhersteller-bat-baut-950-stellen-in-bayreuth-ab-14340405.html

Augenzeugen sind schneller als die Polizei


In Nizza hat die islamische Friedensbewegung wieder ein Zeichen gesetzt. Herr Gauck spricht von einem "Anschlag auf die freie Welt" (kennen wir den Spruch nicht schon?), und Frau Merkel ist wieder ganz bei den Nachbarn und noch mehr bei ihren offenen Grenzen. Aber was mich doch etwas erstaunt: in der FAZ von heute steht:


"Eine Augenzeugin sagte dem Sender "France Info", sie sei mit anderen voller Angst geflohen: "Der LKW kam im Zickzack die Straße entlang. Wir rannten in ein Hotel und versteckten uns mit vielen anderen Leuten auf der Toilette." Eine andere Frau sagte dem Sender, sie habe sich mit etwa 200 anderen in einem Restaurant an der Promenade versteckt."


War die Polizei zu ergriffen von den Feierlichkeiten, um den LKW zu bemerken? Vielleicht sollten hellsichtige Augenzeugen Schulungen für vertrottelte Polizisten anbieten?


Nachtrag: wie nicht anders zu erwarten, haben in großer Einhelligkeit die Spiegel.online-Foristen bei Kräutertee und Bio-Keksen den Schuldigen für alles ausgemacht: es ist der Westen. Wer hätte das gedacht? Es ist übrigens derselben Westen, dem diese verwöhnten und behüteten Quatscher ihr bequemes Leben verdanken. Keine Sorge, man arbeitet fleißig daran, das radikal zu ändern, worüber sich besonders Katrin Göring-Eckardt freut. 


Herr Klonovsky kennt natürlich auch die üblichen Schwurbelanten aus deutschen Landen und hat eine amüsante Fiktion(?) zusammengestellt


http://www.michael-klonovsky.de/acta-diurna



Thursday 14 July 2016

Auch Deutschland gehört dem Islam


In einer Berliner Schule verweigerte ein anständiger muslimischer Junge einer unreinen nicht-muslimischen Lehrerin den Handschlag. Soweit, so normal. Was dann die Lehrerschaft tat, war dagegen skandalös: wenig kultursensibel und verhaftet in alten vor-islamischen Denkmustern aus dem vergangenen Deutschland boykottierte sie den Schulabschlussball. Heute dürfen wir in der FAZ lesen, dass sich die Schule bei einem Imam entschuldigt hat. Das ist wenig, aber immerhin ein Anfang. Ich bin da ganz anders. Ich nehme Rücksicht auf religiöse Gefühle und verweigere allen Muslimen -aus religiösen und hygienischen Gründen - den Handschlag. Soviel Verständnis für die Gefühle anderer muss einfach sein.  

Wednesday 13 July 2016


Wider den deutschen Zeitgeist


Seit Jahrzehnten werden in Deutschland alle noch so furchtbaren oder dummen Einlassungen bejubelt, wenn sie sich gegen die USA oder Israel richten. Nun wurde ein neuer Butzemann ins Feindkleeblatt aufgenommen: die EU. Die muss geschädigt und möglichst zerschlagen werden. Dann kommt das Heil über uns. Kein Wunder, dass man nur selten einen Artikel zu lesen bekommt, der den Brexit als das entlarvt, was er ist: eine Riesendummheit. Dieser Beitrag ist eine erfrischende Ausnahme: 

http://www.achgut.com/artikel/nach_dem_bruch_theresa_may_muss_den_weg_weisen

Notabene: Ich hatte zusammen mit etwa 4 Millionen anderen eine Petition unterschrieben, die eine Wiederholung des Referendums fordert. Gestern Abend erhielt ich eine Email: über die Petition wird am 5. September im House of Commons debattiert werden. Schau'n wir mal...

Tuesday 12 July 2016

Frau May hat was zu sagen

Die neue designierte PM des UK hat schon vor dem offiziellen Austritt des UK aus der EU eine Liste von Bedingungen vorgestellt. So werde die Arbeitnehmerfreizügigkeit eingeschränkt werden, denn, so die überaus selbstbewusste Britin, ihre Landsleute hätten diese mit dem Brexit ja abgelehnt. 

Das leuchtet ein. Weil also das britische Wahlvolk etwas ablehnt, müssen 27 EU-Länder sich gefälligst danach richten. Was kümmert das Weltreich, wenn Nicht-EU-Länder wie die Schweiz oder Norwegen sich EU-Regeln unterwerfen und viel Geld bezahlen müssen, wenn sie freien Zutritt zum EU-Markt erhalten wollen. Das gilt doch nur für kleine unbedeutende Länder, aber doch nicht für das UK, das ewige Empire. 

Mit ihren sensationellen Produkten haben sie uns alle fest im Griff. Man stelle sich vor, Großbritannien exportierte einfach kein Teegebäck mehr. Kaum auszudenken, und wenn wir uns in unserer Wohnung umsehen, wimmelt es von britischen Qualitätsprodukten, ohne die wir ein trübes Leben fristen müssten. Von der Zahnbürste bis zur Waschmaschine, alles „Made in Britain“. Und plötzlich sollen uns diese Qualitätserzeugnisse nicht mehr zur Verfügung stehen. Angesichts dieser katastrophalen Aussichten dürften alle EU-Granden sofort einknicken und alles unterschreiben, was ihnen die Dame von der Weltmacht-Insel vorlegt. 

Aber es kommt noch schlimmer. Das UK importiert erheblich mehr als es exportiert. Man stelle sich den Albtraum vor, die Briten würden jetzt einfach keine Autos aus der EU, sondern nur noch Autos „Made in Britain“ kaufen. Nur noch britische BMW, Empire-Toyotas oder Weltreich-Nissans. Oder sie würden die Daumenschrauben noch fester ziehen und nur noch Produkte aus dem Commonwealth importieren. Noch stehen hier Großmaschinen von Liebherr aus dem Schwabenland, aber die können jederzeit durch indische ersetzt werden. 

Da bricht mir der Schweiß aus. Sie könnten ihre Unabhängikeit sogar noch steigern, indem sie sich zum Beispiel chinesischen Handelsregeln unterwerfen. Und gerade Chinesen legen großen Wert auf Kekse „Made in Britain“. Wenn nur jeder zweite Chinese eine Rolle Rich Tea Biskuits pro Tag verzehrt, müssten die Fabriken Sonderschichten fahren. Frau May wird ihre Weltmacht gnadenlos einsetzen. Haltet schon einmal eure Füllfederhalter „Made in Britain“ für die Vertrags-Unterschriften bereit.           

Sunday 10 July 2016

Direkte Demokratie…

…wird anscheinend abgelehnt, wenn sie direkt vom Volk ausgeht. Seltsam, oder? Aber wir sagten es schon: wird eine „direkte Demokratie“ von der Regierung nach Gusto inszeniert, ist das ein Widerspruch in sich. Das Brexit-Referendum wurde nicht vom Volk gefordert, es war Camerons Pokerspielchen. 


Nachdem nur 24 Stunden nach der Wahl die dreisten Lügen der Brexit-Kämpfer bekannt wurden, hatten immerhin vier Millionen(!) UK-Bürger eine Petition unterschrieben, in der eine zweite Abstimmung gefordert wurde. Diese wurde nun abgelehnt. Wenn’s die Regierung will, reichen null Bürger, wenn es die Bürger wollen, sind vier Millionen nicht genug.  

Wednesday 6 July 2016

Das Referendum - eine Form der Scheindemokratie


Die Mode grassiert im verwöhnten Westeuropa. Immer mehr Menschen, die noch nie in ihrem Leben wirklich darben, geschweige denn einen Krieg durchleben mussten, wollen die verhasste EU zerschlagen. Jeder Einzelne dieser verwöhnten Zerstörer mag sich doch bitte mal fragen, worunter er genau zu leiden hat und ob dieses Leiden kausal mit der EU zusammenhängt. Sie sitzen in der gemütlichen Wohnung vor dem PC und beklagen sich über alles, wollen leichtfertig alles kaputt machen. Früher hieß es mal: lerne leiden ohne zu klagen, heute ist das Motto: lerne klagen ohne zu leiden.  

Am 2. Oktober soll nun der ungarische Gefühlsbauch entscheiden, ob ganze 2600 Nicht-Ungarn nach Ungarn ziehen dürfen. Ich vermeide das Wort „Flüchtlinge“, weil inzwischen jeder wissen wird, dass es sich bei den wenigsten um solche handelt. Aber darum soll es hier überhaupt nicht gehen. 
Volksentscheide werden als die einzig wahre Demokratie verkauft. Hier entscheidet das Volk, der große Souverän. 

Den wenigsten scheint aufzufallen, dass Volksentscheide, wenn sie „von oben“ gnadenhalber und in Auswahl zugelassen werden, ein Oxymoron sind. Ich habe schon einmal an diesem Ort gefragt, wo denn das Referendum war, als es darum ging, junge britische Menschen in den Irak zu entsenden, um dort vollkommen sinnlos zu sterben. Wurde da irgendjemand gefragt? Und noch entscheidender, wurde aufbegehrt, weil niemand gefragt wurde? Nein, der Befehl wurde brav befolgt. Schließlich bestimmen die Herrschenden, wer wann und wo in den Krieg zieht. 
Und da ging es nicht um den Krümmungsgrad von Gurken oder wie viele Heringe gefangen werden dürfen, da ging es buchstäblich um Leben und Tod. Wo waren Farage, Johnson und die anderen Clowns, die für dieses tödliche Kriegsspiel ein Referendum forderten? 

Wäre das Volk tatsächlich der Souverän, bestimmte es selbst, worüber entschieden werden soll. Es würden Unterschriften gesammelt, und wenn genügend vorhanden, wird ein Referendum abgehalten sine qua non. Ein Souverän könnte zum Beispiel darüber entscheiden, ob die Queen und ihr Hofstaat vom britischen Steuerzahler durchgefüttert werden soll. Hallo Steuerzahler? Ihr klagt doch sonst über alles.  

Folgen wir den erstaunlichen Erkenntnissen Oswald Spenglers, liegt das Abendland in seinen letzten Zügen. Wir sehen deutlich Zeichen der Dekadenz, des Verfalls, und es sind nicht nur der Selbsthass und die irrationale Anbetung allen Fremdes, die dem luxuriösen Leben geschuldet sind; wir sehen auch eine bestürzende Geringschätzung dessen, was etwas schwülstig „Friedensprojekt Europa“ genannt wird. Aber wenn wir das Geschwollene mal beiseite lassen, müssen wir trotzdem die Tatsache zur Kenntnis nehmen, dass in diesem blutverschmierten Europa seit 71 Jahren kein europäisches Land mehr Krieg führte gegen ein anderes, interne Sezessionskriege wie im ehemaligen Jugoslawien hier mal ausgenommen. Jeder mag in einem Geschichtsbuch seiner Wahl nach einer so langen innereuropäischen Friedensperiode Ausschau halten. Natürlich behaupten die EU-Gegner forsch, das hätte mit der EU gar nichts zu tun. Diese Behauptung lässt sich weder be- noch widerlegen, denn die Zeit lässt sich nicht zurück drehen. Wir können nicht wissen, was in Europa ohne die EWG/EU geschehen wäre. Mit anderen Worten, eine derartige Behauptung ist gegenstandslos.


Ein deutliches Zeichen der Dekadenz ist die Schaffung von Scheinproblemen. In Ermanglung echter Probleme ersinnt jede Kultur vor ihrem Untergang Problemchen, über die Menschen in echter Not nur den Kopf schütteln können. Ob richtiges Essen oder Verdauung oder EU. Man klagt und jammert. Das war in der Endphase des Römischen Reiches nicht anders. Während die Goten lustig über die vernachlässigten Grenzen marschierten, stritt man in Rom über die richtige Zubereitung von Quallengelee. Nun gibt es ja Probleme zuhauf, und unserer ganzes Menschsein besteht aus dem Lösen von Problemen. In der Anfangs- und Blütezeit einer jeden Hochkultur wurden zunächst die Probleme des täglichen Überlebens gelöst, und wenn die soweit abgehakt waren, beschäftigte man sich mit den großartigen Problemen der Mathematik, Philosophie, Naturwissenschaft und Kunst. Aber irgendwann kommt es zum Verfall, zu dem, was der verstorbene Guido Westerwelle nicht unrichtig, aber in einem falschen Kontext „spätrömische Dekadenz“ genannt hat. Man ist nicht mehr bereit, das Errungene zu verteidigen und es zu verbessern, anstatt es bequem zu zerschlagen. Die EU ist verbesserungswürdig, daran besteht ja kein Zweifel, und ich möchte abschließend aus dem Talmud zitieren: Es ist uns aufgetragen, am Werk zu arbeiten, es ist uns nicht gegeben, es zu vollenden.          

Tuesday 5 July 2016

Möge mein Wunsch nicht in Erfüllung gehen

Der Wunschtraum des jammernden Märtyrers ist nicht in Erfüllung gegangen. Der möchte nämlich auf keinen Fall, dass sein lauthals proklamiertes Ziel erreicht wird. Farage und Johnson sind solche Witzfiguren, die bis zum Pensionseintritt gegen die furchtbare EU zu kämpfen hofften, beklatscht von der linken Seite der Gauß’schen Normalverteilung, da wo’s Richtung Schwachsinn geht.  

Juristen und Rhetoriker dürften ihre helle Freude an dieser misslungenen Paraduktion haben. Der Plan ging schief, der Wunsch wurde erfüllt, und nun? Nun bleibt nur der Rückzug unter Beibehaltung der vollen Bezüge. Möge schnell Golfrasen über die Sache wachsen. Wer jetzt glaubt, dass jeder Depp inzwischen dieses verlorene Spielchen durchschaut haben müsste, sieht sich getäuscht. In der „Daily Mail“ finden wir eine Armee von Farage-Fans, die sich unbändig darüber freuen, dass der Held nicht nur sein wunderbares Ziel erreicht hat, sondern weiterhin volle Bezüge von eben der Institution EU erhält, die er abschaffen will. Putzig auch, dass der Begriff „Demokratie“ in jeder Zeile auftaucht, aber nicht nur in englischen Blättern. Und natürlich darf der Hinweis nirgends fehlen, dass Engländer eben „Demokratie können“. Damit wird behauptet, dass „Demokratieverständnis“ sozusagen vererbt wird. Kaum ist der Brite von der Nabelschnur getrennt, ist er Demokrat. Natürlich ist das unsinnig. Demokratie ist weder genetisch noch epigenetisch fixiert. Sie muss immer wieder neu gelernt werden. Es gibt keine demokratische Nation per se. 
Wir sagten es schon in einem früheren Beitrag: eine demokratische Entscheidung setzt gute Kenntnisse des Entscheidenden voraus. 

Um das einigermaßen zu gewährleisten, muss das Bildungssystem eines Landes entsprechend zuarbeiten. Fragt man den Durchschnittsbriten, was ihm zu Deutschland einfällt, sagt er sofort „Hitler“ oder „dictatorship“. A minore ad maius ist es heute die EU unter „German dictatorship“. Ich nehme hier ausdrücklich die gebildeteren Briten aus, die sehr angenehm und wunderbare Diskutanten sind. Es macht mir große Freude, mich mit ihnen in einschlägigen (Fach-)Foren auszutauschen. Bestürzend ist hier allerdings die weit auseinander klaffende Bildungsschere. Wir finden sehr wenig zwischen abstoßend dumm und gut gebildet. 

Wichtig ist jetzt meines Erachtens, dass die EU Ruhe bewahrt und auf den Antrag wartet. Dann wird verhandelt, und die Briten sollten genau zu denselben Bedingungen Zugang zum EU-Markt erhalten wie die Schweizer und Norweger. Die Zeit der Extrawürste muss ein Ende haben. 

Diesen Gastbeitrag eines Engländers(!) möchte ich Ihnen nicht vorenthalten:

http://www.spiegel.de/politik/ausland/brexit-bitte-behandelt-grossbritannien-mit-nachsicht-gastbeitrag-a-1100853.html

Und das ist mein Spiegelkommentar zu diesem Artikel:

Vielleicht ist es Einbildung

Ich lebe seit 20 Jahren im UK und glaube(!), ein geradezu bipolares Verhalten meiner britischen Mitmenschen zu beobachten: die "Brexiter" genießen ihren scheinbaren Aufwind und benehmen sich schroffer und abweisender. Dafür nehmen die anderen eine Art Entschuldigungshaltung ein. Ich komme gerade aus meiner Stammapotheke, und, tja, vielleicht Einbildung, aber die beiden Apotheker, die mit meinem Rezept beschäftigt waren, zeigten eine ausgesprochene Höflichkeit, ich meine, sie waren höflicher als sonst. Vielleicht gehören sie zu den nicht wenigen(!), die mit dem dummen Rest nichts zu tun haben wollen.

Ein Lügner glaubt keinem An dieses sehr tiefsinnige Sprichwort muss ich immer denken, wenn ich die Propaganda (in der Vor-Merkelzeit gab e...