Friday 13 November 2015

Je suis Lawine

In einer Gesinnungsdiktatur will jedes Wort sehr gut überlegt sein. Devote Hofschranzen und konditionierte HofberichterstatterInnen lauern Tag und Nacht Gesinnungsverbrechern auf, denen ein kleiner Lapsus widerfährt. Wenn das geschieht, wird sofort die Mobilmachung befohlen, und die Zeilenhonorartoren der Königin hauen in die Tasten.

Jetzt erwischte es Schäuble. Er metaphorisierte den Strom ungeregelter Einwanderung als "Lawine" und provozierte damit merkelgerechte Donnerworte, die sich geradezu lawinenartig vom "Spiegel" bis in die "Zeit" ausbreiteten. Zu einer semantischen Analyse des Bildes "Lawine" blieb keine Zeit, denn die Gesinnungsrichtung musste sofort korrigiert, der entgleiste Renegat zurück in die Spur gebracht werden.

Der Spiegel titelte seinen Empörungsartikel mit "Die Entgleisung", Maas nannte Schäuble einen "Brandstifter". Auch hier bedient man sich Metaphern, aber diese ausgelutschten Metaphern sind gute Metaphern. Eigentlich könnte Schäuble Strafanzeige erstatten, denn Brandstiftung ist ein Delikt, und wer ihn als Brandstifter bezeichnet, begeht die Straftat der Verleumdung.

Der Vorwurf der "Entgleisung" verrät unfreiwillig, worum es in Deutschland inzwischen geht. Züge entgleisen, und die fahren auf vorher genau festgelegten Schienen. Ein Zugführer kann die Richtung nicht ändern, er hat nicht die Freiheit des Autofahrers, eine Abzweigung zu nehmen, in eine andere Richtung zu fahren, oder einfach zu parken, wenn er möchte. Die Schienen bestimmen, wo's lang geht.

Schäuble ist kein Philologe, aber wahrscheinlich hätte er das Bild der Lawine nicht benutzt, wenn die Einwanderung mit rechten Dingen, also gesetzeskonform vonstatten ginge. Das tut sie aber nicht. Merkel brach alle Gesetze, die ihre grandiose Flüchtlings-Selfie-Idylle behindern könnten. Damit trat sie, genau, eine Lawine los, die, im Gegensatz zu einer kontrollierten Sprengung, eben nicht kontrollierbar ist. Aber das ist dem FdJ-Landei aus der Uckermark ganz egal. Merkel genießt ihren pathologischen Ego-Trip, ihr scheinbar hohes Ansehen in der arabischen Welt, die sich über die naive Dhimmi aus Alemania kaputtlacht.
Herr Schäuble hat ein richtiges Bild gewählt. Es ist eine Lawine, die an Masse zunimmt und dank einer inkompetenten Kanzlerin unkontrollierbar geworden ist. Je suis Lawine.  


Aufgespießt:
In einem Interview mit "Die Welt" sagt Allensbach-Chefin Renate Köcher: "Als das (das Merkel'sche "wir schaffen das") gesagt wurde, ging man noch von deutlich anderen Zahlen aus."

Hallo? Welche anderen Zahlen? Merkel lädt die ganze Welt ("es gibt keine Obergrenze") ein, und es gab "andere Zahlen", von denen man ausging? Meint Frau Köcher die Erdbevölkerung? Oder kommen da  noch Außerirdische dazu, die auch mit Merkel zusammen ins Handy grinsen wollen?
Liebe Frau Köcher,  man konnte nicht von anderen, sondern von überhaupt keinen Zahlen ausgehen. Keine Obergrenze. Schon vergessen?  

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