Sunday 31 July 2016

Merkels Flüchtlingspolitik gescheitert?

Das liest man in letzter Zeit überall. Aber warum denn? Ihre Flüchtlingspolitik war erfolgreich. Es ist genau das eingetreten, was sie sich offensichtlich gewünscht hat. Nicht wenige Leute, die lesen und schreiben können, haben das alles vorausgesagt. Sie hat dazu genickt und ihre Raute gespannt. Also alles in erwünschter bester Ordnung. Und die letzten Wahlumfragen bestätigen das Handeln der Kanzlerin. Die CDU/SPD/Grüne bleiben stabile Blockpartei.

Ich frage mich, ob eine Monarchie für Deutschland nicht die bessere Staatsform wäre. Warum? So ein Monarch ist auf Lebenszeit verdonnert, möglichst keine schweren Fehler zu machen, will er nicht abgesetzt und ins Exil gejagt werden (oder in den Genuss eines Tyrannenmordes kommen). Er kann nicht das Land an die Wand fahren und nach vier Jahren sich mit einem fröhlichen "Tschüss" nach Paraguay oder in einen hoch dotierten Aufsichtsrat absetzen. Er bleibt auf seinem Thron kleben und trägt sein Leben lang Verantwortung für seine Untertanen.

Platon forderte in seiner Politeia, die Könige sollten Philosophen und die Philosophen Könige sein. Ein neuzeitlicher Royalist war übrigens Salvador Dali. Er misstraute der Demokratie. Sie ist für den Herrschenden allzu bequem und lässt ihm zu viele (gut bezahlte) Ausgänge. Läuft's nicht, tritt man eben zurück und lässt es sich gut gehen. Den Schlamassel darf der Nachfolger aufräumen. Ein gütiger(!) König kann im besten Fall tatsächlich wie ein Vater sein, der seine Kinder lieb hat und sie vor Schaden bewahren will. Und wie ein Vater kümmert er sich sein Leben lang um seine Kinder und nicht nur vier Jahre lang. Und weil er nicht immer neu gewählt werden muss, braucht er auch nicht zu lügen und das Blaue vom Himmel herunter zu versprechen. Er muss tätig sich bemühen um seine Kinder, und wenn er's gut macht, wird er verehrt, versagt er kläglich, wird er zum Teufel gejagt.

Die drei Zeichen

Die sind zusammengenommen bedenklich: auf der Erdogan-Jubelfeier werden türkische Fahnen geschwenkt, die türkische Nationalhymne gesungen und skandiert "wir sind Deutschland" (neben: Allahu Akbar...). Ich vermag hier keine Solidarität oder gar Loyalität zu Deutschland zu erkennen. Vielmehr wird ein Machtanspruch erhoben. Es zeigt sich deutlich Erdogans "langer Arm". Der Despot behandelt Deutschland längst wie seine willfährige Provinz, die gefälligst seine Forderungen zu erfüllen hat. Diese unverschämte Form des Diktats von außen ist wohl einmalig.

Was vielleicht tolerabel gewesen wäre: deutsche und türkische Fahnen werden geschwenkt, beide Hymnen werden gesungen und man hätte skandiert: "auch wir gehören zu Deutschland" oder noch besser "auch wir lieben Deutschland" und "Deutschland ist auch unsere Heimat". Außer ein paar Linguisten und Semiotikern wird das Bedenkliche an der Kundgebung aber wieder niemandem auffallen. Nun, mir fällt das Bedenkliche auf, und ich wollte es wenigstens aufgeschrieben haben.

Ein Leser macht sich auch ein paar Gedanken:

"Ich bin nicht sicher, dass wir die heutige Aktion wirklich schon richtig verstanden haben. Offiziell ist es eine Demonstration für die Demokratie in der Türkei, aber indirekt gibt uns Erdogan doch folgendes zu verstehen::
"Ich muss nur mit dem Finger schnippen und 50.000 Türken strömen in D
zusammen. Wenn ich verlange, dass sie ruhig bleiben, dann bleiben sie
ruhig. Was meint ihr was passiert, wenn ich sie stattdessen zur Gewalt
aufrufe? Also überlegt Euch, wie ihr die Verhandlungen mit TR in Zukunft
führt!"
Was wir in Köln gerade erleben ist eine unverhohlene Machtdemonstration eines Staates im Staate, den WIR geschaffen haben - und das macht mir Sorgen!"

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