Tuesday 12 July 2016

Frau May hat was zu sagen

Die neue designierte PM des UK hat schon vor dem offiziellen Austritt des UK aus der EU eine Liste von Bedingungen vorgestellt. So werde die Arbeitnehmerfreizügigkeit eingeschränkt werden, denn, so die überaus selbstbewusste Britin, ihre Landsleute hätten diese mit dem Brexit ja abgelehnt. 

Das leuchtet ein. Weil also das britische Wahlvolk etwas ablehnt, müssen 27 EU-Länder sich gefälligst danach richten. Was kümmert das Weltreich, wenn Nicht-EU-Länder wie die Schweiz oder Norwegen sich EU-Regeln unterwerfen und viel Geld bezahlen müssen, wenn sie freien Zutritt zum EU-Markt erhalten wollen. Das gilt doch nur für kleine unbedeutende Länder, aber doch nicht für das UK, das ewige Empire. 

Mit ihren sensationellen Produkten haben sie uns alle fest im Griff. Man stelle sich vor, Großbritannien exportierte einfach kein Teegebäck mehr. Kaum auszudenken, und wenn wir uns in unserer Wohnung umsehen, wimmelt es von britischen Qualitätsprodukten, ohne die wir ein trübes Leben fristen müssten. Von der Zahnbürste bis zur Waschmaschine, alles „Made in Britain“. Und plötzlich sollen uns diese Qualitätserzeugnisse nicht mehr zur Verfügung stehen. Angesichts dieser katastrophalen Aussichten dürften alle EU-Granden sofort einknicken und alles unterschreiben, was ihnen die Dame von der Weltmacht-Insel vorlegt. 

Aber es kommt noch schlimmer. Das UK importiert erheblich mehr als es exportiert. Man stelle sich den Albtraum vor, die Briten würden jetzt einfach keine Autos aus der EU, sondern nur noch Autos „Made in Britain“ kaufen. Nur noch britische BMW, Empire-Toyotas oder Weltreich-Nissans. Oder sie würden die Daumenschrauben noch fester ziehen und nur noch Produkte aus dem Commonwealth importieren. Noch stehen hier Großmaschinen von Liebherr aus dem Schwabenland, aber die können jederzeit durch indische ersetzt werden. 

Da bricht mir der Schweiß aus. Sie könnten ihre Unabhängikeit sogar noch steigern, indem sie sich zum Beispiel chinesischen Handelsregeln unterwerfen. Und gerade Chinesen legen großen Wert auf Kekse „Made in Britain“. Wenn nur jeder zweite Chinese eine Rolle Rich Tea Biskuits pro Tag verzehrt, müssten die Fabriken Sonderschichten fahren. Frau May wird ihre Weltmacht gnadenlos einsetzen. Haltet schon einmal eure Füllfederhalter „Made in Britain“ für die Vertrags-Unterschriften bereit.           

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