Thursday 28 July 2016

Die es nicht auf die erste Seite geschafft haben

Diese Opfer der "geschenkten Menschen" (Katrin Göring-Eckardt) gingen in der Diskussion über die Impulsstörungen und natürlich posttraumatischen Belastungsstörungen vereinzelter, verwirrter Einzeltäter unter. Ich gedenke ihrer dennoch:

Ein Arzt in Troisdorf wird von einem Palästinenser mit einem Messer attackiert. Der Arzt sollte sich zwecks Hinrichtung niederknien. Mit diesem Messer, so der verwirrte und gedemütigte Einzeltäter, hätte er schon viele Juden getötet. Hier müssen wir Verständnis haben. Sie wissen schon, Palästinenser... 

Auf einem Friedhof in Ibbenbüren vergewaltigt ein Eritreer eine Neunundsiebzigjährige. Anstatt froh zu sein, in dem Alter noch einen Verehrer gefunden zu haben, zeigt sich die Alte undankbar und bockig.   

Auf dem Open-Air-Festival Breminale kommt es zu mindestens vierundzwanzig sexuellen Übergriffen, begangen von Nordafrikanern. Hier müssen wir kultursensible Rücksicht walten lassen, denn die traumatisierten Einzeltäter konnten nicht wissen, dass es immer noch deutsche Schlampen gibt, die sich nicht anständig unterwerfen wollen.  

In Reutlingen geht ein Syrer mit einer Machete (halt, ganz falsch. Experten haben herausgefunden, dass es sich um ein Dönermesser handelte!)  auf die Mutter von vier Kindern los und schlachtet sie regelrecht. Dann hackt er weiter um sich, es gibt mehrere Verletzte. Manche mögen die 45-jährige Polin als "Opfer" sehen. Aber hat sie sich wirklich korrekt verhalten? Hat sie vielleicht den traumatisierten Syrer durch ihr "nein" (er wollte nur etwas Beischlaf) unnötig provoziert? Wie immer in solchen Fällen müssen wir differenzieren. Unbedingt.  

Das Narrenschiff Deutschland zerschellt immer wieder an derselben Klippe. Mal steht in großen, leuchtenden Lettern Hurra-Patriotismus (1914), mal Hurra-Nationalsozialismus (1933) und jetzt Hurra-Willkommenismus (2015) drauf. Und immer sehen einige aus der Mannschaft und einige Offiziere die Klippe und die Schrift. Immer zu wenige, und die werden von den vielen Blinden verteufelt. Immer sind es wenigen Boten, die bestraft werden, nie die vielen Verursacher des Übels. Die Tendenz ist gewiss international, die weltmeisterliche Ausprägung ist deutsch.   

Ein Leser liefert eine vortreffliche Analyse der Lage:

Je länger eine Masse in eine bestimmte Richtung beschleunigt wurde, desto mehr Kraft muss für eine Richtungskorrektur oder Abbremsung aufgewendet werden. Vor wenigen Tagen wurde bei SPON (spiegel.online) ein Vorschlag aus Bayern radikal genannt, Deutschland müsse jeden einzelnen Flüchtling durch die Behörden überprüfen lassen. Wer das tut, kann auch eine Milchschnitte als aggressiv bezeichnen und einen Schmetterling als Kampfdrohne. Laissez-fair-haft wurden im ersten Schritt Massen mit unbekannter Zusammensetzung ins Land gelassen (Grenzdebile nehmen eine größere Dosis eines unbekannten Medikaments ein) und der Barmherzigkeit von guten Menschen überlassen. Bilder von Angie wurden geschwenkt und Selfies mit ihr gemacht. Das ging um die Welt. Auslöser für diesen Schritt war die Verlegung der kanzlerischen Denkzentrale um ca. einen halben Meter weg vom Hirn gen Süden infolge der öffentlichen Begegnung mit einem weinenden Mädchen. Das bei ihr dadurch ausgelöste posttraumatische Reem-Syndrom diente ihr wohl dazu, in der Welt ein Bild eines anderen Deutschland neben das historisch belastete zu stellen. Bis dahin sehr menschlich, sozial und nachvollziehbar. Dafür begann ich, sie zu mögen. Kurz. Denn nun folgte Schritt zwei. Ihr Markenzeichen. Tatenlosigkeit. Wie Motten das Licht und Fliegen den Kuhfladen als Attraktoren betrachten, so wirkten die in die Welt gesandten Bilder von der Willkommenskultur magnethaft auf jeden, der von dort, wo er gerade war, gerne nach Germany gekommen wäre, um sich kostenlos rundumversorgen und pimpen zu lassen, weil selbst die notdürftigste Unterkunft und Versorgung hierzulande immer noch ein zehnmal höheres Niveau hatten, als das gewohnte. Das ist voll nachvollziehbar und diesen Menschen darf man keine Vorwürfe machen. Allerdings können wir nicht jeden hegen und pflegen, der es hierher geschafft hat. Schon gar nicht, wenn es sich um Schübe in Millionenhöhe handelt. Viele benötigen kein Asyl, sind aber hier und können nicht abgeschoben werden, weil sie ihre Pässe weggeworfen haben und ihre Herkunft verschleiern, um in den Genuss der permanenten Duldung zu kommen. Etwa wie die Antänzer. Der Politik muss man völlige Konzeptionslosigkeit und Totalversagen vorwerfen. Viele Menschen werden von Politikern und Medien leichtfertig ins rechte Spektrum verortet, nur weil sie intellektuell in der Lage sind, zwischen Asylbedürftigen und dem Rest der Flut zu unterscheiden. Die Politik hat die Deutungshoheit in dieser Sache nie gehabt (das hätte einer mit dem Politikerdasein unvereinbaren vorausschauenden und zielorientierten Strategie bedurft). Sie hat zu spät und zu schwach reagiert. Dadurch hat sie auch die operative Kontrolle verloren. Dieser Kontrollverlust führt über die Sicherheitskrise am Ende zur Staatskrise. Hier steht die Demokratie auf dem Spiel. Und das sollten weder die standardisierten Norm-Politiker noch die diesen hörigen Massenmedien auf die AfD schieben. Die hat das nicht ausgelöst oder zu verantworten – sie ist zu großen Teilen nur ein Attraktor für Frustrierte. Kaum ein Mensch würde diese Partei wählen, wenn eine intelligente handlungsfähige (besser: handelnde) Alternative in Sicht wäre.

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