Tuesday 15 December 2015

Immer unzufrieden, aber Arbeit, niedrige Miete und keine Ausländer

Jan Fleischhauer stellt im heutigen Spiegel online die Frage, ob die Wiedervereinigung ein Fehler war. Statt „Wiedervereinigung“ nenne ich diesen Prozess lieber „misslungener Versuch einer Integration von 17 Millionen Spießbürgern“. Die DDR war das mental miefigste Land weltweit, und es ist noch lange nicht ausgelüftet. 

Kurz vor der „Wende“ witzelte ein englischer Politiker, dass er Deutschland so gern hätte, dass ihm zwei davon lieber wären als eines. 

Dass der ekelhafteste rechte Schmutz sich in Ostdeutschland immer weiter ausbreitet, wird mit der absurden These begründet, dort wäre man wahrscheinlich sensibler, hätte eine feineres Sensorium, weil man doch Erfahrung hätte mit Unterdrückung. Hier trägt die Veredelung des ostdeutschen Duckmäusers zum Widerstandskämpfer (mit vollen Hosen und hübschem Kleingarten) schon geschichtsklitternde Früchte.

Wenn der Deutsche Revolution macht und einen Bahnhof stürmt, löst er vorher die Fahrkarten (so Lenin). Und wenn Deutsche beim Sturm auf die Bastille über einen Rasen gehen müssen, darf da nicht „Betreten verboten“ stehen, sonst klappt’s gar nicht.

Was die Ostdeutschen heute an ihrer eigentlich geliebten DDR kritisieren, ist ausschließlich der Mangel an West-Konsumwaren, keine Reisen nach Malle und die unwerte Ost-Mark. Den Rest finden sie auch heute noch prima. Da herrschte wenigstens Ordnung. Wäre der verkalkte und vertrottelte Erich Honecker nur eine Spur schlauer gewesen, hätte er da was unternommen. Dann würden ihm die Revolutionäre noch heute (auch Bananen) aus der Hand fressen. 

Das Anzünden von Ausländerwohnstätten, gerne auch mit Bewohnern, hat in der EX-DDR Tradition. Wir erinnern uns an Hoyerswerda und Rostock-Lichtenhagen. Rund 500 Ossis zündelten, der Rest stand am Fenster (lieber hinter der Gardine…) und applaudierte. Und das geschah 1991/92, hat also mit der von Merkel verursachten „Flüchtlingskrise“ überhaupt nichts zu tun.

Damals waren es „Fremdarbeiter“, die den arbeitslosen Ostdeutschen die Arbeit wegnahmen, die sie nicht hatten. Heute sind es Muslime, die der Dresdner Dosenbiertrinker sehr genau aus Karl May-Verfilmungen kennt.


Dabei ist es völlig legitim, gegen die Merkel’sche Landesverwüstung zu demonstrieren, gerne auch lautstark. Aber die ausdrücklich eingeladenen Gäste zu attackieren, ist ein Gewaltverbrechen, das durch nichts entschuldigt werden kann. Diesen gar nicht so feinen Unterschied müssen die Ostdeutschen (und nicht nur die) schnellstens zur Kenntnis nehmen.  


„Merkel und Co. sind dabei, die beste Demokratie, die Deutschland je hatte, zu zerlegen. Was danach kommt, ist ungewiss. Nur eines ist sicher: mit Führen und Folgen ist kein besserer Staat zu machen.“ (Vera Lengsfeld)

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