Tuesday 27 June 2017

Die Methode Merkel

Sie ist eine sehr gelehrige Schülerin. Sie hat von der SED gelernt, wie man einen Machtapparat aufbaut und vor allem, wie man ihn kontrolliert. Noch wichtiger: sie hat aus den Fehlern der SED gelernt. Sie weiß, dass die DDR am Starrsinn des verkalkten Honecker zugrunde gegangen ist und nicht etwa, weil die Ostdeutschen sich nach "Freiheit" sehnten. Deutsche haben mit Freiheit nichts am Hut. Denn die bedeutet auch Unsicherheit, Wagnis, ins kalte Wasser springen. Bloß das nicht.

Deutsche sind sehr genügsam. Aber ein paar Sachen brauchen sie wie die Luft zum Atmen: Sicherheit des Arbeitsplatzes, Sicherheit des Wohnens, noch mehr Sicherheit in allen Bereichen und natürlich Urlaubsreisen. Das alles betreut von der Wiege bis zum Grabe. Wenn man ihnen das gibt, sind sie zufrieden, ganz gleich, von wem sie regiert werden. Das hat Honecker verpennt.

Merkel hat das erkannt. Sie hat ihre SED (2.0) erfolgreich aufgebaut und zwar nach westdeutschen Spielregeln. Sie verbietet nicht einfach Parteien (das könnte auch der dösigsten Schlafmütze irgendwann auffallen), nein sie schluckt sie einfach. Sie macht alle anderen Parteien überflüssig. Das Ohr immer am Zeitgeist, pickt sie sich alles raus, was dem Wähler gefallen könnte. Angst vor Atomstrom? Kein Problem, schalten wir ab. Der Wähler schreit Hurra, und die Grünen müssen sich auf Gendertoiletten und Veggie-Tage konzentrieren, machen sich mit ihren unwichtigen Forderungen noch lächerlicher. Merkel kann ein Häkchen machen. SPD-Schulz. Ihr reichte ein Blick auf den Brüssler Windbeutel. Kurze Blendgranate, aus die Maus. Merkel kann ihr Häkchen machen. Was ist da los? "Ehe für alle"? Wenn ich meinen Hund heirate, spare ich dann Hundesteuer? Merkel lacht sich wahrscheinlich schlapp, aber wenn's der Zeitgeist will, warum nicht? Also verkündet sie ihre Zustimmung zur "Ehe für alle". Es ist ihr vollkommen egal, worum es geht. Wenn ihre Wähler das Zuckerstückchen wollen, wirft sie es gnädig in die Menge - und wird natürlich wieder gewählt. Denn es geht ihr wie einst ihrem Lehrmeister Honecker nur um eines: Macht. Erhaltung der Macht. Und sie weiß genau wie's geht. Noch Unbequeme wie die AfD oder überhaupt Kritiker ihres Regimes werden von ihrem Überwachungsapparat aufgespürt, denunziert, beruflich und gesellschaftlich erledigt. Einsperren vermeidet sie noch, denn sie erinnert sich an die schlechte Presse. Eingesperrte DDR-Kritiker machten zu viel Wind, schlechte PR. Nein, das hat sie gelernt. Vernichten ja, aber unauffällig.

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