Monday 5 June 2017

Die Kirche der Deutschen

Der Homo Germanicus glaubt gerne. Und der Typus Homo Germanicus Novus ist derart geist- und wissenschaftsfeindlich, dass er der einstigen römisch-katholischen Inquisition eine große Freude gemacht hätte. 

Dieser sehr spezielle Glaube ist selektiv und eng verknüpft mit der ganz speziellen selektiven Angst, der weltbekannten "German Angst". Diese Angst ist tatsächlich selektiv. Man fürchtet sich grundsätzlich nur vor dem Abwegigen oder dem Eventuellen, das in 1000 Jahren die (meistens nicht vorhandenen) Nachkommen belästigen könnte. Zerstört ein Tsunami ein 11.000km weit entferntes AKW, haben die Deutschen Angst, obwohl ein Tsunami in Deutschland äußert wenig wahrscheinlich ist. Zerfetzt ein Rechtgläubiger 12 Menschen im sehr nahen Berlin, beten sie für den verwirrten Mörder, weil sie glauben, dass Rechtgläubigkeit nichts mit Rechtgläubigkeit zu tun hat. 

Gläubige verachten Zahlen. Es sei denn, sie sind Bestandteil irgendeines modischen Schwafelzaubers, an den sie natürlich glauben. Sie schlucken andächtig "Excrementum Bovinum C100" oder dergleichen, dabei wäre ein Schluck Leitungswasser mindestens genauso homöopathisch "wirksam", wenn man bedenkt, dass dort "hochpotenzierte" (Homöopathen-Gequatsche. Richtig ist: hochverdünnt) Medikamentenrückstände alle denkbaren Zipperlein heilen müssten. 

Aber halt, bei diesen Überlegungen drängelt sich wieder die lästige Ratio in den Glauben. Aktuell geißelt die Heilige Klima-Inquisition den Apostaten Trump. Dieser Abtrünnige zweifelt ja nicht daran, dass sich das Erdklima seit über 4 Milliarden Jahren immer mal wieder ändert, er hegt nur Zweifel daran, dass diese Änderungen menschengemacht sind. Einige Zahlen sprechen für den Häretiker. Aber es sind eben teuflische Zahlen und nicht dieses urwahre, urgründelnde Bauchfühlen, das die profithungrigen Hirten der Klimagläubigen eint. Da stehen einfach zu viele Aktienpakete auf dem Spiel, Herr Trump! Die Klima-Industrie braucht Gläubige. So wie die vielen anderen neuen Industrien, die auf den Glauben setzen und damit sehr gut fahren.

Diesen Artikel möchte ich meinen (hoffentlich nicht) gläubigen Lesern* nicht vorenthalten:

https://philosophia-perennis.com/2017/06/04/die-wut-auf-den-terror/

*ich werde mich an der barbarischen Zertrümmerung der deutschen Sprache nicht mehr beteiligen und das generische Maskulinum oder Femininum (genauer: Androgynum) verwenden. Die unsinnige Doppelbenennung ("Leserinnen und Leser" u.a.) zeugt von Unkenntnis der Struktur der deutschen Sprache. Die deutsche Sprache meint beim Generikum immer Menschen(!), d.h. selbstverständlich immer Frauen und Männer. Nur bei einer persönlichen Anrede wie "meine Damen und Herren" ist diese Teilung sinnvoll, denn "meine Menschen" klänge doch sehr fremdartig. 

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