Friday 29 January 2016

Epidemische Denkschwäche

Es gibt Schulfächer, die das saubere, korrekte Denken fördern. Es sind die sogenannten „harten MINT-Fächer“, die früher bis zum Schulabschluss gelehrt wurden: vor allem Mathematik und Naturwissenschaften. Selbst Schüler, die sich nicht unbedingt für diese Fächer begeistern konnten, mussten nolens volens Prüfungen in diesen Fächern bestehen, um einen Schulabschluss zu erreichen. Leider haben es diverse „Bildungsreformen“ in den letzten Jahrzehnten vermocht, dass sehr viele Menschen das folgerichtige Denken nicht mehr lernen. 

Eine entscheidende Denkregel ist: wer behauptet, muss beweisen - und nicht etwa der Rest der Menschheit das Gegenteil! 

Weil diese Regel nicht mehr bekannt oder befolgt wird, wimmelt es besonders im Internet von grotesken „Wahrheiten“, die von Schwachdenkern geglaubt werden, weil die „etablierte Wissenschaft“ oder wahlweise „die Geheimdienste“ oder dergl.  nicht das Gegenteil beweisen können. 

Wie gesagt, das müssen sie auch nicht, und außerdem haben sie keine Zeit, sich mit jedem Unfug zu befassen. Die Schwachdenker nehmen das wiederum als „Beweis“, dass „an der Sache“ was dran sein könnte. Mit diesen absurden Trugschlüssen arbeiten sogenannte „Verschwörungstheoretiker“ (meistens Paranoiker, viele harmlos, manche nicht ungefährlich). Sie behaupten irgendwas, und wenn „die Etablierten“ nicht sofort das Gegenteil beweisen, sind sie einem „Skandal“  ganz dicht auf den Fersen. 

Dieses Schwachdenken ist inzwischen selbstverständlich geworden: so wurde behauptet (ohne Beleg), dass ein Flüchtling gestorben sei. Interessant ist nun, dass ein großer Teil der Öffentlichkeit keine Belege verlangte, weil „das ja immerhin möglich ist“. Denkschwäche. Nochmal: der Behauptende muss belegen


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