Friday 15 January 2016

Der Kiez macht mobil

Geht doch. Wenn Geschäftsleute Umsatzeinbußen erleiden und die Ursache dafür kennen, werden sie aktiv. Seit Silvester haben Frauen Angst, die Kneipen und Diskotheken auf der Reeperbahn zu besuchen. Aber gerade Frauen sind wichtig fürs Geschäft, nicht weil sie besonders viel konsumieren, sondern weil Männer am liebsten dort ihre Abende und Nächte verbringen, wo auch Frauen sind. Das weiß jeder Gastwirt.

Weil die Polizei erfolgreich zu „Schülerlotsen umerzogen wurde“ (Jan Fleischhauer), darf und kann sie nicht mehr zugreifen, wenn’s brenzlig wird. Viel zu gefährlich. Jeder kleine blaue Fleck, den ein Messerstecher oder Vergewaltiger zu erleiden hat, kann ein Disziplinarverfahren wegen „Misshandlung“ nach sich ziehen. Warum also sollte ein unterbezahlter Polizeibeamter dieses Risiko auf sich nehmen? Eben. Gewalttäter, vor allem wenn sie jünger als 25 sind, dürfen höchstens freundlich gebeten werden, die Waffe einzustecken, denn man könne doch über alles reden und dass auch Origami eine schöne Freizeitbeschäftigung sei. Frauen und andere Opfer dürfen dann zwar bedauert werden, aber auch nicht zu sehr, denn wir dürfen auf keinen Fall vergessen, dass die Täter auch irgendwie bestimmt Opfer sind (Claudia Roth weiß mehr darüber).

Das sehen die Türsteher und andere Aufpasser auf dem Kiez etwas anders. Die haben sich jetzt mal zusammengesetzt und darüber diskutiert, wie man der durch Politiker*innen kastrierten Polizei tatkräftig(!) unter die Arme greifen könnte. Die gejagten Frauen in Köln und Hamburg hatten ja schon instinktiv Schutz bei Türstehern gesucht, weil die Polizei dem lustigen Treiben der Merkel-Gäste tatenlos zusah. 

Der Kiez will seine weiblichen Gäste unbedingt zurück, will deshalb seine eigenen Leute auf Streife schicken und bedrängten Frauen sofort Schutz bieten. Es könnte sein, dass die Jungs Angreifern weder Sozialstunden noch therapeutisches Segeln anbieten.       


No comments:

Post a Comment

Ein Lügner glaubt keinem An dieses sehr tiefsinnige Sprichwort muss ich immer denken, wenn ich die Propaganda (in der Vor-Merkelzeit gab e...