Thursday 20 July 2017

Adoptionsrecht für Kinder

Wie wär's? Dass nach der "Ehe für alle" nun alle ein Recht auf Kinderbesitz einfordern, war vorherzusehen. Wer fragt die Kinder? Wer fragt sie, ob sie nicht vielleicht doch lieber mit weiblicher Mama und männlichem Papa aufwachsen wollen, mit Eltern? Wenn 14-Jährige selbst entscheiden, dass sie gerne in einer "Regenbogenfamilie" oder mit zwei Papas oder Mamas leben möchten, bitteschön, warum nicht? Aber es muss die Entscheidung der Kinder sein. Sie dürfen nicht hilflose Knetmasse des Zeitgeistes sein. 

Kurze Anmerkung zu Rolf Peter Sieferles "Finis Germania"*

Sieferles Buchtitel ist „Finis Germania“. Nanu, dachten sich wohl manche Achtklässler und maulten besserwisserisch in den Medien. Müsste es nicht "Finis Germaniae" heißen? Das Ende der Deutschen? Gemach, mit Anfängerlatein kommen wir hier nicht weiter. Sieferle bedient sich des antiken Lateins, das ohne Interpunktion notiert wurde. Aufzufassen ist der Titel hier vokativisch: Finis, O Germania. Es ist vorbei, Deutschland. 

Ich habe sein Buch mit großem Gewinn gelesen. Zwei Punkte missfallen mir dennoch: 1. Der Erfolg Israels hätte „nichts mit dem Judentum zu tun“, schreibt er unkommentiert und unbegründet. Warum ist in Süd-Korea Talmud Schulpflichtfach? Weil man dort davon ausgeht, dass der überdurchschnittlich hohe wissenschaftliche Output per capita der Juden vielleicht doch „etwas mit dem Judentum zu tun hat.“ 2. Er bezeichnet Deutsche und Juden als „Komplementärvölker“ und versteigt sich dann in eine sehr schräge Analogie: so wie die Juden als „Christusmörder“ stigmatisiert wurden, müssten nun die Deutschen die „ewige Schuld“ an der Shoa mit sich tragen. Nun, die Juden wurden Opfer einer Legende, eines Mythos (wir wissen kaum etwas über die historische Person Jesus, die Evangelien sind zum großen Teil Transpositionen aus den Cäsar-Quellen), während die Juden Opfer grausamster, ganz realer Pogrome waren, die in der Shoa ihren furchtbarsten Höhepunkt hatten. Diese Analogie Sieferles ist obszön.
*Rolf Peter Sieferle, Finis Germania, Verlag Antaios

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