Sunday 19 June 2016

Nachdem ich gerade wieder einmal ein hässliches Sprachungetüm lesen musste, das alle Geschlechtsteile von bestimmtem Artikel mit seinem Substantiv ausbreiten musste - der/die Kommentator/Kommentatorin - überfiel mich der Drang, einige Lese- und Gemütserleichterungen vorzuschlagen (wer die deutsche Sprache so liebt wie ich, stirbt seit einigen Jahren einen qualvollen Sprachtod):

Der-die-das werden zusammengefasst zu dem schönen pangeschlechtlichen derieas. Das klingt wunderschön, wird - Ladies first -natürlich auf der zweiten Silbe "ie" betont, lässt sich leicht lesen und beleidigt niemanden. Nicht einmal feministische Eifererinnen. Wo wir gerade bei Wortendungen sind: eifernde Feministinnen wissen vor lauter Eifer nicht, was ein generisches Maskulinum ist. Das ist verständlich, denn die Zeit, Deutsch zu lernen, ist vor lauter Ereiferung nicht übrig.

Die lateinische Endung "-tor" wie in Kommentator (oder Eigentor...hihi) wird nicht durch Asterisk und angehängte Weiblichkeit verhunzt. Wie bei der komfortablen Suche auf der Shell (Feministinnen, das ist UNIX. Hier ist zum Beispiel die Bash gemeint, keine Meerestierschale oder Tankstelle), wird der Asterisk als Wildcard eingesetzt. Also Kommentator* reicht völlig (gesprochen: Kommentator-Stern). Die Wildcard deckt alle bisher entdeckten und die unzähligen Geschlechter, die bestimmt noch entdeckt werden, bestens ab. Liebe* Leser*, urteilen Sie selbst. Lesen Sie laut und mindestens zehnmal hintereinander:

Die/der Kommentator/Kommentatorin.

Haben Sie's getan? Gut, nehmen Sie ein Aspirin, und dann lesen Sie zehnmal hintereinander:

Derieas Kommentator-Stern.

Da möchte man gleich ein Lied komponieren, oder? So schön kann die von barbarischen Ignorant* zertrümmerte deutsche Sprache klingen.
    

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