Thursday 5 October 2017

Eine kleine Phone-Kritik

Kurz getestet:
Sony XPeria XZ1

5,2" (meine Idealgröße), 64GB interner (durch MicroSD erweiterbarer) Speicher, das allerneueste Android drauf (8.0) und auch sonst insgesamt gut verarbeitet. Sony verschließt sich weiterhin den anmutigen Rundungen und steht treu zum Bauklotz. Etwas dünner und leichter ist er geworden. Das ist schon mal gut.

Wir verbinden alles Metallene mit "Wertigkeit", und wenn es fehlt, so wie hier, haben wir das Gefühl(!), etwas in der Hand zu haben, das zu teuer ist. Aber dieses Gefühl wird verschwinden, glaube ich zumindest. Vor nicht allzu langer Zeit hielten wir auch dickes, schweres Blech bei Autos für ein unverzichtbares Qualitätsmerkmal.

Ich packe also das Phone aus und muss mich gleich ärgern. Das Wertvollste und Empfindlichste, das von außen ins Phone geschoben wird, sind Sim- und Speicherkarte. Hier erwarte ich einen soliden Einschub für beide Karten. Sony sieht das wohl anders:
Zunächst gibt es kein kleines Löchlein, in das man die mitgelieferte Nadel piekst, sondern einen Einschub, den man "mit dem Fingernagel" herausziehen soll. Meine Fingernägel sind stets kurz, also muss ich schon ganz am Anfang eine Nadel benutzten, um den Einschub herauszuziehen = erste Möglichkeit, das nagelneue Phone zu beschädigen. Erster großer Minus-Punkt. So etwas darf nicht sein. Nicht einmal bei einem Billig-Phone, schon gar nicht hier.
Der Ärger geht weiter: der Schlitten für die Speicherkarte hängt noch am Verschluss, der für die Sim-Karte steckt im Schacht. Mit dem Fingernagel...nein, also wieder mit der Nadel prokeln = zweite Möglichkeit, das nagelneue Phone zu beschädigen. Zweiter großer Minuspunkt.
Dass die Karten nur bei ausgeschaltetem Phone eingeführt und entnommen werden dürfen, versteht sich von selbst. Nun hat der Quoten-Designer (keinerlei Beziehung zu Technik) beschlossen, den Ein-Aus-Knopf genau gegenüber dem Kartenschacht zu platzieren. Dümmer geht's nümmer. Wenn ich also das Phone festhalte, um die Friemelei mit den Karten durchzuführen, kommen die Finger fast automatisch an den sehr breit angelegten An-Aus-Knopf. Passiert das in einem ungünstigen Moment, und das Phone schaltet sich ein, kann es inzwischen zum dritten Mal beschädigt werden. Dritter großer Minuspunkt.

Wenn diese überflüssigen Hürden genommen sind, läuft der Rest gut und flott, wie man es bei einem Phone dieser Preisklasse aber auch erwarten darf. Sony! Beschäftigt bitte auch fürs Design einen Menschen, dem die Funktion über alles geht und der ein gesundes Verhältnis zur Technik hat. Wer so etwas Verkorkstes wie im vorliegenden Fall "designed", kommt vielleicht aus der Modebranche, oder wäre jedenfalls dort besser aufgehoben.


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