Saturday 20 February 2016

Diese Briten mal wieder

Rein wollten sie nie. Na ja, ein bisschen schon. Aber nur ins flache Wasser und nur, wenn es warm ist, das Wasser und die Sonne scheint. Die EU ist für die Briten einfach nur eine Institution, die sich um das Wohl des Weltreichs verdient machen muss. Auch wenn das Weltreich zum Ländle geschrumpft ist. Macht nichts, in den Köpfen der meisten Insulaner regiert Großbritannien die Welt. Also irgendwie. Aber sie sind immerhin EU-Nettozahler. Jedenfalls kommt das nach Verrechnung der Sonderrabatte, Sonderkonditionen, Sonderregeln und Sondervergünstigungen unter’m Strich so raus. 

Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser

Das wusste schon Lenin. Das wissen auch die Briten. Allerdings ist die Kontrolle britischer Bauart eine Einbahnkontrolle: sie wollen jeden Federstrich auch der Euro-Staaten kontrollieren, verbitten sich aber jede Einmischung in die inneren Angelegenheiten der einzigen Industrie, sie sie noch haben, der Londoner Finanzindustrie. 

Sie fordern einige harte Einschnitte. So sollen Kindern von fremdländischen Arbeitnehmern, die in ihrem Heimatland leben, das Kindergeld gekürzt werden, es soll an die Verhältnisse des Heimatlandes angepasst werden.
Gute Idee. Herr Schäuble, möchten Sie nicht auch die Studiengebühren und die Mieten der in Deutschland studierenden Briten anpassen? Das wäre nur gerecht. Also, für eine feuchte Bruchbude inklusive Schimmelpilzen und undichten Fenstern können sie in einer deutschen Universitätsstadt gut und gerne 800 Euro verlangen - pro Zimmer. Nur von Briten, versteht sich. Auch die Studiengebühren müssen endlich an die des Heimatlandes angeglichen werden. Ab 15.000 Euro pro Studienjahr darf ein Brite in Deutschland lernen, wie man richtige Häuser oder Autos baut. Das gilt nur für wenig renommierte Universitäten. Sie dürfen das gerne für berühmtere Universitäten auch verfünffachen. Nur, damit sich der britische Student wie zu Hause fühlt. 

Man kann nur orakeln, was mit dem Finanzplatz London passieren wird, wenn die durch SUN und Daily Mail verblödeten Briten für den Austritt aus der EU stimmen sollten. Die wenigsten Banken sind in britischer Hand. Wie wird die (ausländische) Mehrheit entscheiden? Werden sie sich absetzen oder noch günstigere Bedingungen aushandeln? Dasselbe gilt für die sehr überschaubare Großindustrie, die größtenteils auch nicht in britischer Hand ist. 



  

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