Wednesday 28 October 2015

"Eine gute Religion erkennt man daran, dass man über sie Witze machen kann." (Gilbert Keith Chesterton, 1874-1936)

Was nicht gerne gelesen wird


Wäre ich Stand-Up Comedian, würde ich mein Publikum mit der These amüsieren, die “Flüchtlinge” wären Merkels Rache an den Feministinnen, Genderprofessorinnen beiderlei Geschlechts und den immer aufmüpfiger auftretenden Schwulen. Ich würde eine neue Bewegung - die Deuweimäfüri (Deutsche weiße Männer für den Islam) ins Leben rufen. Natürlich würden wir immer nur am Mittwoch marschieren, um den Pegida-Spaziergängern nicht über den Weg zu laufen. Auf die Plakate würden wir ein verschärftes Gauck-Credo schreiben: Der Islam gehört nach Deutschland. Damit die Frauen endlich wieder lernen, wo ihr Platz ist und wie man eine Burka richtig trägt. Empfindliche Frauen, die zur Zeit jeden harmlos scherzenden Nobelpreisträger spielend aus der Uni werfen können, müssen sich dann etwas umstellen. Die Anrede “Deutsche Schlampe” und ein paar Ohrfeigen werden aber gerne in Kauf genommen, weil unterdrückte junge muslimische Männer eben ihre eigene Kultur ausleben wollen. Und nicht-westliche Sitten und Gebräuche sind per se gut und unbedingt zu tolerieren. Einige Soziologen prognostizieren eine “Maskulinisierung der Gesellschaft” durch die vielen männlichen Einwanderer. Echte Kerle, die den deutschen Damen endlich wieder Anstand beibringen. Wohl bekomm’s.


Wenn diffuser Beschützerinstinkt und verschleierter Antisemitismus auf deutschem Boden zueinander finden, bekommen wir ein wunderliches Gebräu: Flüchtling ist beileibe nicht Flüchtling. Wer etwa vor den deutschen Mördern nach Palästina floh, hat da nicht nur nichts zu suchen, er verschandelt auch die ur-arabische Tradition, indem er ein modernes Land aufbaut. Diese Ungeheuerlichkeit ruft den strammen deutschen Israelkritiker auf den Plan, der seine Forderung nach einem friedlichen Selbstmord der jüdischen Invasoren am liebsten durch Festreden eines jüdischen Israelkritikers untermauert. So ein richtig guter jüdischer Festredner ist bei den Grünen immer gerne gesehen. Er ist auch kein Hetzer, sondern ein Freund des Friedens. Hamed Abdel Samad ist dagegen ein Störenfried. Zunächst ist er kein guter Jude, der Kritik an Israel übt. Er ist aber auch kein guter Moslem, der über die Unterdrückung seitens der Amerikaner und Juden jammert. Mit dem stimmt was nicht. Er passt nicht. Gehirnwäsche durch Juden und Amerikaner? Egal, er repräsentiert nicht den zwecks Gewissenserleichterung allseits willkommenen unterdrückten Moslem, dem man das Arafat-Tuch vollheulen kann. Also ist er ein rechter Hetzer. Vielleicht wird der derzeitige Irrsinn in Deutschland in 10 Jahren anders bewertet. Ob allerdings eine grüne Politikerin dann noch alleine aus dem Haus darf, um eine Rede zu halten, wird sich zeigen. Vielleicht darf sie auch nur ihre Burka bügeln und dem Gatten ein Mahl bereiten. Klardenker wie Herr Samad haben jedenfalls gewarnt.

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